DE19740533A1 - Medizinische Untersuchungsanlage - Google Patents

Description

Die magnetische Kernresonanz (MR) ist eine bewährte Diagnose­ methode, welche Schnittbilder und dreidimensionale Rekon­ struktionen ermöglicht. Die Untersuchungszeit ist jedoch re­ lativ lang und liegt in der Größenordnung von mehreren Minu­ ten. Für bestimmte Untersuchungen, z. B. am Schädel, Thorax, Abdomen, Mamma), ist es sinnvoll, zur Verkürzung der Aufnah­ mezeit und/oder zur Planung des weiteren Ablaufs der MR-Untersuchungen eine Röntgenaufnahme vor und/oder während der MR-Untersuchung anzufertigen. Dadurch würde zusätzlich die Diagnosequalität erhöht. In DE 39 31 531 A1 ist eine medizi­ nische Untersuchungsanlage mit einem MR-Gerät und einem Rönt­ genaufnahmegerät beschrieben, bei dem die Bilddaten zur Ver­ besserung der Diagnose überlagert oder einzeln, d. h. getrennt dargestellt werden. Es sind zwei individuelle Aufnahmegeräte mit zwei individuellen Lagerungsvorrichtungen für den Patien­ ten vorgesehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine medizinische Diagnostikanlage so auszubilden, daß von einem in einem MR-Gerät gelagerten Patienten ohne Umlagerung auch Röntgenauf­ nahmen angefertigt werden können.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Patentanspruches 1. Die Erfindung geht davon aus, daß ein Festkörperdetektor auf der Basis von amorphem Silizium, der aus einer Matrix von Detektorelementen aufgebaut ist, unemp­ findlich gegenüber Magnetfeldern ist und deshalb in der Pati­ entenliege zur Anfertigung von Röntgenaufnahmen angeordnet werden kann. Er kann dabei innerhalb der Liege verschiebbar gelagert sein, um die Aufnahme von verschiedenen Körper­ regionen zu ermöglichen. Für die Röntgenaufnahmen kann ein Deckenstativ mit einem Röntgenstrahler vorgesehen sein.

Die Bedienung (Starten der MR-Sequenzen, Strahlungsauslösung für das Röntgensystem, Bildoptimierung, Bildzusammenstellung und Ausdrucken der Bilder) des MR-Systems und des digitalen Röntgensystems kann auf einer gemeinsamen Workstation erfol­ gen, die gleichzeitig der Betrachtung der aufgenommenen Bil­ der dient.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zei­ gen:

Fig. 1 bis 3 eine medizinische Untersuchungsanlage nach der Erfindung mit verschiedenen Patientenstellun­ gen, und

Fig. 4 ein Blockschaltbild für die Untersuchungsanlage gemäß den Fig. 1 bis 3.

In den Fig. 1 bis 3 ist ein MR-Gerät 1 mit einer Patienten­ liege 2 schematisch dargestellt. Die Patientenliege 2 ist im Innern des MR-Gerätes 1 in ihrer Längsrichtung verschiebbar angeordnet. In ihr ist ein digitaler Detektor 3 für die An­ fertigung von digitalen Röntgenaufnahmen verschiebbar vorge­ sehen. Zur Erzeugung der Röntgenstrahlung ist ein Röntgen­ strahler 4 an einem Deckenstativ 5 höhenverstellbar gelagert. Das Deckenstativ 5 ist an der Decke verschiebbar.

Die Fig. 2 zeigt eine Stellung der Komponenten 2 bis 5, in der eine Röntgen-Abdomenaufnahme gemacht wird.

Die Fig. 3 zeigt eine Stellung der Komponenten 2 bis 5 zur Anfertigung einer Röntgen-Schädelaufnahme.

Das MR-Gerät 1 kann ein offenes System mit seitlichem Zugang zum Patienten, ein geschlossenes System oder auch ein System mit zwei axial im Abstand voneinander angeordneten Teilen, zwischen denen ein Zugang zum Patienten möglich ist (interventionelles MR-System), sein. Dabei ist es möglich, z. B. eine Lungenaufnahme durch Applikation der Röntgenstrah­ lung zwischen diesen Teilen anzufertigen.

Die Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild für die dargestellte me­ dizinische Untersuchungsanlage mit einem Röntgengenerator 6, einer Detektorelektronik 7 zur Detektorsteuerung und Bildauf­ bereitung, einer MR-Elektronik 8 zur Steuerung, Vorverstär­ kung, Erzeugung und Modulation der HF-Signale und zur Gra­ dientensteuerung, einer Röntgenelektronik 9, einem MR-Bild­ rechner 10 und einem MR-Anlagenrechner 11. Ferner ist ein Be­ dienpult 12 zur Wiedergabe des MR- und des Röntgenbildes mit einem Befundungsmonitor für MR- und Röntgenuntersuchung vor­ gesehen.

Claims (3)

1. Medizinische Untersuchungsanlage mit einem MR-System (1, 2, 8, 10, 11, 12) und einem Röntgensystem (2, 3 bis 7, 9, 12) zur Anfertigung von Röntgenaufnahmen, bei dem ein Festkörper­ detektor (3) in der Patientenliege (2) des MR-Gerätes (1) an­ geordnet ist.

2. Anlage nach Anspruch 1, bei der der Festkörperdetektor (3) in der Patientenliege (2) verschiebbar angeordnet ist.

3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, bei der ein gemeinsames Be­ dienpult (12) für das MR-System (1, 2, 8, 10, 11) und das Röntgensystem (2, 3 bis 7, 9) vorgesehen ist.