DE19703176A1 - Verfahren zur Herstellung von keramischen oder pulvermetallurgischen Bauteilen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von keramischen oder pulvermetallurgischen BauteilenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Gebiete der Keramik, der Pulvermetallurgie und
des Maschinenbaus und betrifft ein Verfahren zur Herstellung von keramischen oder
pulvermetallurgischen Bauteilen, die z. B. komplex geformte Bauteile aus Metall
ersetzen können.
Formkörper werden hergestellt, indem man von Rohlingen ausgehend eine
mechanische Bearbeitung durchführt (Materialabtrag) oder von verformbarem
Material ausgehend eine Umformung oder Formgebung durchführt. Die in den
letzten Jahren entwickelten generativen Fertigungsverfahren (Rapid Prototyping)
ermöglichen eine freiformende Bauteilfertigung durch lokale Materialverfestigung.
Bei dieser generativen Fertigung wird die Geometrie des Bauteiles dreidimensional
beschrieben. Das erhaltene 3D-Bild wird in einer Dimension (in der Regel ist es die
Höhe) in einzelne Scheiben zerlegt. Das Bauteil wird nun aufgebaut, indem Scheibe
für Scheibe das Material innerhalb der Bauteilkontur verfestigt wird.
Die einzelnen generativen Fertigungsverfahren beruhen auf der lokalen Aushärtung
von Polymeren (Stereolithographie STL, Solid Ground Curing SGC), dem lokalen
Versintern von Pulvern (Selektives Laser Sintern SLS, Lasergenerieren), dem
schichtweisen Auftrag von verflüssigtem Material (Fused Deposition Modelling
FDM), oder der lokalen Bindung von Pulvern durch eine Binder (Three Dimensional
Printing TDP).
Die Rapid Prototyping Verfahren werden gegenwärtig vorrangig zur Herstellung von
Mustern aus Kunststoffen oder Wachsen angewandt. Die parallel entwickelten
Folgetechnologien ermöglichen die Herstellung von Duplikaten aus Prototypen,
oder die Herstellung von metallischen Prototypen.
Eine dieser Rapid Prototyping Verfahren ist das Vakuumgießen (Kistenmacher D.,
Int. Konf. 29.-30.9.1994 TU Dresden, JP 63191608 A, JP 03150115 A). Beim
Vakuumgießen wird ein Urmodell im Vakuum mit Silicon umgossen, das danach
über initiierte Vernetzungsprozesse aushärtet. Um das Modell nach dem Aushärten
entformen zu können, wird vor dem Abgießen die Formteilung markiert. Nachdem
die Form aufgeschnitten und das Modell entnommen worden ist, können je nach
Komplexität des Modells zwischen 25 und 30 Abgüsse erstellt werden. In der
Siliconform können Wachse und verschiedene Gießharze abgegossen werden. Das
Verfahren eignet sich besonders für filigrane und komplexe Modelle, die auch
Hinterschneidungen aufweisen können.
Bauteile aus keramischen oder pulvermetallurgischen Werkstoffen werden
ausgehend von Pulvern nach einer Pulvertechnologie hergestellt. Die
Pulvertechnologie schließt die Formgebung von Pulvern zu einem Grünkörper und
deren anschließende Wärmebehandlung (Entbindern, Sintern) ein. Je nach dem,
welche Anforderungen an die Werkstoffeigenschaften des Bauteils und damit an die
Pulverqualität (Feinheit, Dotierung mit Additiven usw.) gestellt werden, sind
zusätzliche technologische Schritte, wie z. B. eine Mischmahlung notwendig.
Die Formgebung sehr feiner Pulver erfolgt nicht direkt unter Zugrundelegung der
Pulverausgangskörnung, sondern, je nach Fertigungsverfahren, ausgehend von
Granulat, Schlicker oder (thermo)plastischen Formmassen. Diese Zwischenprodukte
werden mit Hilfe unterschiedlicher temporärer Bindemittel (organischer Additive)
hergestellt, die nach der Formgebung, noch vor dem Sinterprozeß, ausgetrieben
werden müssen.
Es ist auch üblich, durch Formgebung Rohformlinge zu fertigen und diese im
geformten, gehärteten, geglühten oder gesinterten Zustand mechanisch zu
bearbeiten.
Welches Formgebungsverfahren für die Fertigung von Bauteilen angewandt wird,
entscheiden technische und wirtschaftliche Grenzen (Jaschinski, W. u. a.
Pulvermetall in Wissenschaft und Praxis, Band 7, VDI-Verlag, Düsseldorf, 1991 S.
33-49). Zunächst einmal ist die Geometrie des Bauteils ausschlaggebend, vor
allem hinsichtlich der technischen Grenzen einzelner Formgebungsverfahren. Aus
wirtschaftlicher Sicht (z. B. Amortisation des Werkzeugs) ist die Stückzahl eine
wichtige Größe.
Bekannt ist auch die thermoplastische Formgebung unter hohen Drücken, z. B.
Spritzgießen (Haupt, U. Technische Keramische Werkstoffe, Kapitel 3.4.8.0,
Deutscher Wirtschaftsdienst) und unter niedrigen Drücken, z. B. Heißgießen oder
Niedrigdruckspritzgießen (Lenk, R. Technische Keramische Werkstoffe, Kapitel
3.4.8.1, Deutscher Wirtschaftsdienst). In letzterem Fall wird eine thermoplastisch
gebundene, und damit bei höheren Temperaturen fließfähige Masse in eine
geschlossenen Metallform gedrückt. Nach Erkalten der Masse und Öffnen des
Werkzeuges wird ein gut handhabbares Bauteil mit komplexer Geometrie erhalten,
das vor dem Sintern entbindert werden muß.
Der wesentliche Vorteil der thermoplastische Formgebung (endformnahe Fertigung
von komplexen Geometrien) kommt erst bei großen Stückzahlen zum Tragen, da die
Formen für das Spritzgießen sehr teuer sind. Formen für das Heißgießen sind zwar
ungefähr 3 bis 10 mal kostengünstiger als Spritzgußformen, amortisieren sich jedoch
auch erst ab Stückzahlen < 100. Deshalb sind die im Stand der Technik
beschriebenen Verfahren mit den notwendigen teuren Formen nicht geeignet, um
kostengünstig einzelne Funktionsmuster mit komplexen Geometrien zu erhalten.
Neben den hohen Werkzeugkosten sind aber auch die Investitionskosten für eine
Spritzgießmaschine oder eine Heißgießanlage sehr hoch und behindern deshalb
eine flexible Funktionsmusterherstellung.
Für die Funktionsmusterfertigung ist es auch üblich, durch Preßformung
Rohformlinge zu fertigen und diese im geformten, gehärteten, geglühten oder
gesinterten Zustand mechanisch zu bearbeiten. Die mechanische Bearbeitung von
Rohlingen ist jedoch ebenfalls aufwendig und mit hohen Investitionskosten
verbunden.
Von R. Lenk: Heißgießen von Keramik, Technische Keramische Werkstoffe, Hrsg.
Prof. J. Kriegesmann, Kap. 3.4.8.1, Deutscher Wirtschaftsdienst, wird beschrieben,
daß das Heißgießen gegenüber dem Spritzgießen die Verformung von Massen mit
geringerer Viskosität bei geringeren Temperaturen und unter deutlich niedrigeren
Drücken ermöglicht. Diesen technologischen Besonderheiten werden Vorteile
hinsichtlich eines geringeren Formenverschleißes, sowie der Möglichkeit des
Einsatzes von alternativen Werkstoffen für den Formenbau (nicht ausschließlich
gehärteter Stahl) zugeschrieben.
Es wurde weiterhin bereits vorgeschlagen, daß für die Herstellung von Bauteilen mit
schraubenförmiger Gestaltung der Außenkontur elastische Formen, z. B. aus
Kautschuk verwendet werden. Ebenfalls wurde bereits vorgeschlagen, daß flache
einseitig strukturierte Bauteile durch Vergießen und anschließende Verfestigung von
thermoplastischen Schlickern in elastischen Formen, z. B. in Kautschuk hergestellt
werden. Die Geometrie der gefertigten Formkörper bildet die Kontur des
Formennestes ab.
Werden keine monolithischen Bauteile benötigt, sondern Verbundbauteile, die z. B.
durch Einlagerung von vorgeformten Teilen im Volumen des Bauteiles entstehen
können, so bietet die Pulvertechnologie Möglichkeiten zur Herstellung derartiger
Formkörper. Die vorgeformten Teile können in eine Kavität einer Form eingelegt
werden und anschließend mit üblichen Formgebungsverfahren umformt werden.
Dabei ist es möglich, die vorgeformten Teile einzupressen oder durch Spritzgießen,
wie in der Kunststoffverarbeitung üblich, zu umspritzen.
Nachteilig ist dabei, daß die Formen für den Prozeß der Formgebung geschlossen
werden müssen und somit keine Kontrolle der Position (Lage) des vorgeformten
Teiles in der Kavität mehr möglich ist. Es sind zwar Vorrichtungen denkbar, die ein
exaktes Positionieren des vorgeformten Teiles in der Kavität ermöglichen, aber
schon durch das Schließen der Form kann diese Positionierung verloren gehen.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß bei der Preßformgebung und beim
Spritzgießen hohe Formgebungsdrücke auftreten, die zur Verschiebung des
vorgeformten Teiles aus seiner Position heraus, oder gar zur Verformung des
vorgeformten Teiles selbst, führen. Je filigraner und komplizierter das vorgeformte
Teil ist, d. h. wenn es sich z. B. um dünne Metalldrähte handelt, um so weniger ist es
möglich, diese vorgeformten Teile mit bekannten Verfahren, wie Pressen oder
Spritzgießen, zu umformen, ohne daß eine Schädigung dieser Teile auftritt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung von
keramischen oder pulvermetallurgischen Bauteilen anzugeben, durch die komplex
geformte Bauteile unter Verwendung von vorgeformten Teilen wirtschaftlich günstig
hergestellt werden können, wobei eine gute Positionierung der vorgeformten Teile
bei der Herstellung erreicht wird und damit der Ausschuß gering gehalten wird.
Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des Anspruchs 1. Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß für die Formgebung von
thermoplastischen Schlickern mit einem bestimmten Viskositätsbereich keine Drücke
größer dem atmosphärischen Druck notwendig sind, sondern daß ein Fließen und
damit Füllen der Form bereits durch geringe Druckdifferenzen, wie sie bei der
Herstellung eines Vakuums auftreten, möglich ist.
Natürlich ist der Einsatz von Druck zum Füllen der Formen im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens möglich. Dabei wird der thermoplastische Schlicker
unter einem Druck bis beispielsweise 10 MPa in die Form eingebracht. Entweder
vor, während des Füllens oder danach wird dann die Form evakuiert.
Dadurch ist ein Verschieben der in der Form befindlichen vorgeformten Teile infolge
der vorhandenen Drücke nahezu unmöglich.
Ein Verschieben der vorgeformten Teile beim Schließen der Form kann dadurch
kontrolliert werden, indem lichtdurchlässige oder lichtdurchscheindende Materialien
für die Form verwendet werden. Dadurch können bei einem Verschieben der
vorgeformten Teile beim Schließen der Form, diese wieder richtig positioniert
werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Bauteile weisen den besonderen Vorteil auf, daß
ihre geometrische Außenkontur bereits nach der Formgebung vollständig gegeben
ist. Die so hergestellten Formkörper können auch anschließend gesintert werden
und sind dann einsetzbare keramische oder pulvermetallurgische Bauteile.
Es ist weiterhin vorteilhaft, daß die eingesetzten Formen mehrfach verwendet
werden können. Elastischen Kunststofformen ermöglichen die Herstellung von
Formkörpern mit Hinterschneidungen, ohne daß der Aufbau der Formen
komplizierter wird.
Die Viskosität des eingesetzten thermoplastischen Schlickers muß ≦ 4,0 Pa.s sein,
damit der thermoplastische Schlicker durch die sich bei der Herstellung des Vakuum
ergebenden maximalen Druckdifferenzen von bis zu 0,1 MPa fließfähig bleibt. Die
Viskosität des thermoplastischen Schlickers darf wiederum nicht ≦ 0,05 Pa.s sein,
da sonst durch die Dichteunterschiede von Keramik- und Pulvermetallteilchen und
Binderbestandteilen eine Entmischung auftritt. Die Gefahr der Entmischungen hängt
von der Dichte der Feststoffteilchen und ihrer Teilchengröße ab. Dabei gilt, je größer
die Dichte und die Größe der Feststoffteilchen ist, um so größer ist die Gefahr von
Entmischungen.
Die Formgebung wird erfindungsgemäß bei einer Temperatur zwischen 40 und 180°C
durchgeführt. Bei Temperaturen unter 40°C ist der thermoplastische Schlicker
nicht fließfähig, bei Temperaturen über 180°C verdampfen die thermoplastischen
Binderanteile.
Es ist vorteilhaft, wenn die Form vor dem Einbringen des thermoplastischen
Schlickers beheizt und/oder nach dem Einbringen des thermoplastischen Schlickers
die Form gekühlt wird.
Das Vakuum beträgt zwischen ≧ 5 Pa und ≦ 0,09 MPa. Bei zu geringem Vakuum ist
die sich ergebende Druckdifferenz zu gering, um ein Fließen des thermoplastischen
Schlickers in die Form zu ermöglichen. Bei zu hohem Vakuum kommt es bei der
Verarbeitungstemperatur zum Verdampfen von Binderbestandteilen, wodurch das
Feststoff/Binder-Verhältnis geändert wird und der thermoplastische Schlicker sein
Fließverhalten ändert.
Es ist auch vorteilhaft, wenn die Formgebung unter einer Kontrolle des
Einfüllvolumens (-gewichtes) der thermoplastischen Masse stattfindet.
Dies führt zu einer Qualitätsverbesserung.
Im weiteren wird die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen erläutert.
1000 g Aluminiumnitridpulver mit einer spezifischen Pulveroberfläche von 3 m2/g und
einem Zusatz von 4 Ma.-% Yttriumoxid werden mit 300 g thermoplastischen
Bindemittel (220 g Paraffin und 80 g Stearinsäure) bei 100°C in einer beheizten
Kugelmühle compoundiert.
Von einem Modell aus Messing für einen Heizstab wird eine Negativform aus
Kautschuk hergestellt. Bei der Formherstellung wird die Schwindung des zukünftigen
Bauteiles beim Sintern berücksichtigt. Diese Form ist vakuumdicht
zusammenbaubar. In diese Form wird ein Siliciumcarbidstab zentriert gelegt, der
durch die Form gehalten wird. Anschließend wird die Form geschlossen und der
keramische Schlicker durch eine im oberen Teil der Form vorhandene Einfüllöffnung
gefüllt. Der keramische Schlicker hat beim Einfüllen eine Viskosität von 1 Pa.s und
eine Temperatur von 90°C. Diese Temperatur des Schlickers wird erreicht, da
dieser sich in einem beheizbaren Behälter befindet.
Die gefüllte Form wird 5 Minuten bei einer Temperatur von 100°C einem Vakuum
von 0,01 MPa ausgesetzt. Danach wird die Form auf Raumtemperatur abgekühlt.
Dann kann der Formkörper entformt werden. Die Form kann für die Herstellung
weiterer Formkörper wiederverwendet werden.
Der Formkörper wird anschließend bei 1750°C unter N2-Atmosphäre gesintert. Nach
dem Sintern weist das keramische Bauteil die gleiche Form und die gleichen
Abmessungen wie der Modellheizstab auf.
1000 g sinterfähiges Siliciumnitridpulver wird mit 300 g eines thermoplastischen
Bindemittels (220 g Paraffin und 80 g Stearinsäure) bei 100°C in einer beheizten
Kugelmühle compoundiert und entlüftet.
In eine Form aus Kautschuk mit der schraubenförmigen Innenkontur wird ein Kern
aus Metall mit konischer Außenkontur eingebracht. Anschließend wird der
keramische Schlicker entsprechend Beispiel 1 in die Form eingebracht und
entsprechend Beispiel 1 weiterbehandelt.
Nach der Verfestigung wird der Grünkörper entsprechend Beispiel 1 entformt und
der konische Kern aus dem Grünkörper entnommen.
Der so hergestellte Grünkörper wird entsprechend Beispiel 1 gesintert.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von keramischen oder pulvermetallurgischen Bauteilen,
bei denen aus keramischen Materialien oder aus pulvermetallurgischen Materialien
und aus einem oder mehreren thermoplastischen Bindemitteln ein
thermoplastischer Schlicker hergestellt wird und dieser thermoplastische Schlicker in
eine Form eingebracht wird, deren Innenkontur der Außenkontur des keramischen
oder pulvermetallurgischen Bauteils entspricht, und in der sich ein oder mehrere
vorgeformte Teile befinden, wobei eine Viskosität des einzubringenden
thermoplastischen Schlickers von ≧ 0,05 Pa.s bis ≦ 4,0 Pa.s eingestellt wird,
und die Form vor und/oder während und/oder nach dem Einbringen des
thermoplastischen Schlickers auf einen Druck zwischen ≧ 5 Pa und ≦ 0,09 MPa
evakuiert wird, wobei eine evakuierbare Form verwendet wird, und das Einbringen
des thermoplastischen Schlickers bei Temperaturen zwischen 40°C und 180°C
durchgeführt wird, danach der thermoplastische Schlicker in der Form verfestigt
wird, und der erhaltene Grünkörper anschließend einer Wärmebehandlung
unterzogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als keramisches Material Siliziumnitrid,
Siliciumcarbid, Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Aluminiumnitrid verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als pulvermetallurgisches Material
Hartmetall verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Grünkörper aus keramischen oder
pulvermetallurgischen Materialien nach der Formgebung mechanisch bearbeitet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die vorgeformten Teile eingesetzt werden,
die aus keramischen oder pulvermetallurgischen oder metallischen Materialien
bestehen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die vorgeformten Teile in der Form durch
aus der Form herausragenden Enden positioniert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem eine oder mehrere Formen eingesetzt
werden, die vakuumdicht oder dicht zusammenbaubar sind.
8. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem eine Form eingesetzt wird, die durch eine
oder mehrere Trennebenen ganz oder teilweise geteilt und mit oder ohne
Querteilung(en) versehen ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem ein elastische Form und/oder eine Form aus
Metall eingesetzt wird, die ein- oder mehrteilig sind.
10. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem eine Form eingesetzt wird, die
lichtdurchlässig oder lichtdurchscheinend ist.
11. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem eine beheizbare Form eingesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Einfüllen des thermoplastischen
Schlickers mit einem Druck ≦ 10 MPa und ≧ 0,1 MPa durchgeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Formgebung drucklos durchgeführt
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem zur Evakuierung der Form ein Vakuum
zwischen 20 Pa und 0,01 MPa eingestellt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem eine Viskosität des einzubringenden
thermoplastischen Schlickers von 0,1 Pa.s bis 2,0 Pa.s eingestellt wird.
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