DE19648448A1 - Hohlräume enthaltende Formkörper aus thermoplastischen Formmassen - Google Patents
Hohlräume enthaltende Formkörper aus thermoplastischen FormmassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Hohlräume enthaltende Formkörper, erhält
lich aus thermoplastischen Formmassen, die eine oder mehrere
Verbindungen enthalten, die bei erhöhter Temperatur gasförmig
sind odergasförmige Bestandteile abspalten.
Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Hohlräume enthaltenden Formkörpern sowie deren Verwendung für
die Herstellung von Büro-, Haushalts- und Sanitärartikeln, Möbeln
und Möbelelementen sowie Inneneinrichtungsbauelementen und
Designobjekten.
Blasen bzw. Poren enthaltende Formkörper werden aufgrund ihrer
spezifischen Materialeigenschaften und ihrer charakteristischen
ästhetischen Effekte zum Beispiel als Bauelemente von Arbeits
platten eingesetzt.
Die EP-A 503 156 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von
Kunststofformkörpern aus einem wasserexpandierten Polymerharz,
bei dem die erhaltenen Formkörper nach dem Fertigungsprozeß im
wesentlichen geschlossene Poren aufweisen, deren Größe im Mittel
unterhalb 50 µm liegt. Diese Formkörper werden dadurch erhalten,
daß man eine aushärtbare Mischung, deren harzbildende Komponente
in definierten Gewichtsverhältnissen einen Monomer-Anteil und ein
Acrylat-Präpolymer auf Acrylatbasis umfaßt, als Wasser-in-Öl-
Emulsion einer Massenpolyreaktion unterwirft. Aufgrund des
Wasseranteils in der Emulsion liegt die Reaktionstemperatur in
der Regel unterhalb von 50°C. Von Nachteil bei dem Verfahren gemäß
EP 503 156 ist, daß bei der Auswahl der für den Formkörper in
Frage kommenden Formmassen verfahrensbedingt nur auf eine geringe
Anzahl an Komponenten zurückgegriffen werden kann. Zudem ist ein
zusätzlicher Trocknungsschritt erforderlich, um das in den Poren
eingeschlossene Wasser zu entfernen. Weiterhin ist von Nachteil,
daß die Porengröße nur über einen geringen Bereich eingestellt
werden kann und daß keine transparenten Formkörper erhalten
werden.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, Formkörper aus
thermoplastischen Formmassen zugänglich zu machen, bei denen sich
bereits unter Anwendung herkömmlicher Verarbeitungsbedingungen in
kontrollierter Weise Hohlräume einbauen lassen, ohne daß zusätz
liche Verfahrensschritte oder besondere Verfahrensparameter er
forderlich sind.
Demgemäß wurden die eingangs definierten Formkörper aus
thermoplastischen Formmassen gefunden.
Des weiteren wurde ein Verfahren zur Herstellung der erfindungs
gemäßen Formkörper sowie deren Verwendung bei der Herstellung von
Büro-, Haushalts- und Sanitärartikeln, Möbeln und Möbelelementen
sowie Inneneinrichtungsbauelementen und Designobjekten gefunden.
Bevorzugt sind Formkörper aus thermoplastischen Formmassen, an
deren Oberfläche die Hohlräume nur unwesentlich in Erscheinung
treten und keinen Einfluß haben auf die äußere Gestalt des Form
körpers. Besonders bevorzugt sind solche Formkörper, die trans
parent sind.
Als thermoplastische Formmassen kommen Polymere und Polymer
mischungen in Frage, die mindestens eine Verbindung enthalten,
die bei erhöhter Temperatur gasförmig ist oder gasförmige Be
standteile abspaltet. Hierunter fallen beispielsweise als leicht
flüchtige Komponenten physikalische Treibmittel, wie Pentan,
Heptan oder Octan, die in die thermoplastischen Formmassen einge
arbeitet sind.
Verbindungen, die bei erhöhter Temperatur gasförmige Bestandteile
abspalten, können entweder Bestandteil der die thermoplastischen
Formmassen bildenden Polymermasse, ein polymeres Additiv oder ein
niedermolekulares Additiv, wie beschrieben in R. Gächter,
H. Müller (Hrsg.), Taschenbuch der Kunststoff-Additive, 3. Aufl.,
Carl Hanser Verlag, München, 1989, S. 843-864, sein. Bevorzugt
stellt die gasförmige Bestandteile abspaltende Verbindung eine
oder mehrere Polymerkomponenten der thermoplastischen Polymer
formmasse dar.
Als Monomerbausteine dieser Polymer- oder Copolymerkomponente
kommen ethylenisch ungesättigte Carbonsäureester der allgemeinen
Formel (I) in Frage:
in welcher die Substituenten die folgende Bedeutung haben:
R1 bis R3: unabhängig voneinander, Wasserstoff; C1-C5-Alkyl, auch substituiert, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl in geradkettiger und verzweigter Form; -CH2CO2R8,
R4, R5: unabhängig voneinander, C1- bis C8-Alkyl, auch substi tuiert, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl in geradkettiger und verzweigter Form; Aryl, insbesondere Phenyl, gegebenenfalls substituiert mit C1- bis C4-Alkylresten,
R6, R7: unabhängig voneinander, Wasserstoff; C1- bis C8-Alkyl, auch substituiert, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl in geradkettiger und verzweigter Form; Aryl, insbesondere Phenyl, gegebenenfalls substi tuiert mit C1- bis C8-Alkylresten,
R8: Wasserstoff; C1- bis C4-Alkyl, auch substituiert, wie Methyl, Ethyl, Propyl.
R1 bis R3: unabhängig voneinander, Wasserstoff; C1-C5-Alkyl, auch substituiert, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl in geradkettiger und verzweigter Form; -CH2CO2R8,
R4, R5: unabhängig voneinander, C1- bis C8-Alkyl, auch substi tuiert, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl in geradkettiger und verzweigter Form; Aryl, insbesondere Phenyl, gegebenenfalls substituiert mit C1- bis C4-Alkylresten,
R6, R7: unabhängig voneinander, Wasserstoff; C1- bis C8-Alkyl, auch substituiert, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl in geradkettiger und verzweigter Form; Aryl, insbesondere Phenyl, gegebenenfalls substi tuiert mit C1- bis C8-Alkylresten,
R8: Wasserstoff; C1- bis C4-Alkyl, auch substituiert, wie Methyl, Ethyl, Propyl.
Die Reste R4 bis R7 können auch Bestandteil von Ringsystemen wie
Cyclopropyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Furanyl oder
Pyranyl sein.
Die beschriebenen Alkyl- und Arylreste können substituiert sein
mit Halogen, wie Chlorid oder Bromid, mit C1- bis C8-Alkylresten,
wie Methyl, Ethyl oder Propyl, oder mit funktionellen Gruppen auf
der Basis von Elementen der Gruppen IVA, VA und VIA des Perioden
systems der Elemente, wie SiX3, NX2 oder OX, mit X = Wasserstoff,
Alkyl, Aryl oder Aralkyl.
Besonders bevorzugt sind die Monomerbausteine tert.-Butylacrylat
und tert.-Butylmethacrylat.
Die thermoplastischen Formmassen können entweder vollständig oder
partiell aus Polymeren aufgebaut sein, die Monomerbausteine der
allgemeinen Formel (I) enthalten.
Bevorzugt sind diejenigen thermoplastischen Formmassen, die -
vollständig oder partiell - aus Polymeren aufgebaut sind, die
tert.-Butylacrylat oder tert.-Butylmethacrylat oder eine Mischung
dieser Komponenten als Monomerbausteine enthalten. Demgemäß be
stehen die erfindungsgemäßen Formkörper in einer bevorzugten Aus
führungsform aus thermoplastischen Formmassen, die mindestens ein
Polymer oder mindestens ein Copolymer oder mindestens ein Polymer
und mindestens ein Copolymer, das tert.-Butylacrylat oder tert.-
Butylmethacrylat oder eine Mischung von tert.-Butylacrylat und
tert.-Butylmethacrylat als Monomerbausteine enthält, umfassen.
Insbesondere werden thermoplastische Formmassen eingesetzt, die
mindestens ein Copolymer, das tert.-Butylacrylat und mindestens
ein Methacrylatderivat oder tert.-Butylmethacrylat und mindestens
ein Acrylat- oder Methacrylatderivat als Monomerbausteine ent
hält, umfassen.
Bevorzugte Copolymere sind solche aus tert.-Butylmethacrylat und
weiteren Methacrylatderivaten, wie Methylmethacrylat oder
2-Ethylhexylmethacrylat. Diese können alleine oder als polymerer
Bestandteil der thermoplastischen Formmassen eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt sind Copolymere aus tert.-Butylmethacrylat
und Methylmethacrylat. Die genannten Copolymere können weitere
Comonomere enthalten, wobei deren Anteil bevorzugt unter 20, be
sonders bevorzugt unter 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht an
Copolymer liegt. Als Comonomerbausteine kommen z. B. in Betracht
Ester der Acryl- und Methacrylsäure mit C1- bis C20-kohlenstoff
organischen Estergruppen, zum Beispiel Alkylgruppen wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, 2-Ethylhexyl; C2- bis
C6-Hydroxyalkylmethacrylate, wie 2 -Hydroxyethylmethacrylat; Vinyl
aromaten, wie Styrol, α-Methylstyrol sowie Vinylcyanide, wie
Acrylnitril und Methacrylnitril.
Der Anteil an tert.-Butylmethacrylat und/oder tert.-Butylacrylat
im Copolymer liegt üblicherweise im Bereich von 1 bis 50 Gew.-%,
bevorzugt im Bereich von 2 bis 25 Gew.-%.
Die vorgenannten gasabspaltenden thermoplastischen Polymere und
Copolymere können nach an sich bekannten Methoden, wie
Suspensions-, Lösungs-, Masse- oder Emulsionspolymerisation her
gestellt werden (vgl. "Acryl- und Methacrylverbindungen",
H. Rauch-Puntigam, T. Völker, Springer Verlag, Berlin, 1967 sowie
"Poly(meth)acrylate", PEP Report 65A, SRI International, Menlo
Park, 1991 und dort zitierte Literatur). Insbesondere können die
Suspensionspolymerisation analog zu den in den europäischen
Patentanmeldungen EP-A 489 318, EP-A 584 632 und EP-A 632 069 be
schriebenen Verfahren, die Masse- und die Lösungspolymerisation,
wie in der EP-A 457 355 beschrieben, und die Emulsionspoly
merisation in Anlehnung an die EP-A 245 647 und die EP-A 693 501
vorgenommen werden.
Die beschriebenen Polymere und Copolymere können als solche oder
im Gemisch mit weiteren thermoplastischen Formmassen zu den
erfindungsgemäßen Formkörpern verarbeitet werden. In den
thermoplastischen Gemischen liegen die gasabspaltenden Bestand
teile vorteilhafterweise in Anteilen von nicht kleiner als 0,2
Gew.-%, bevorzugt nicht kleiner als 0,5 Gew.-% vor. Üblicherweise
liegt dieser Anteil jedoch im Bereich von 1 bis 50, bevorzugt im
Bereich von 2 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
thermoplastischen Formmasse.
Als thermoplastische Mischungskomponenten werden insbesondere
solche eingesetzt, die transparente oder transluzente Formkörper
liefern. Geeignete Materialien sind z. B. Polystyrol, Polymethyl
methacrylat (PMMA), amorphes Polyamid, transparentes Polyvinyl
chlorid, Polycarbonat, transparente Polyester, Cellulosederivate,
Random-Polypropylen, Styrol-Butadien-Styrol-Copolymere, Styrol-
Acrylnitril-Copolymere (SAN), Styrol-Methylmethacrylat-Copoly
mere, Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere, Cycloolefincopoly
mere, Styrol-Acrylnitril-Methylmethacrylat-Terpolymere oder die
entsprechenden schlagzäh modifizierten Materialien, Methylmeth
acrylat-Acrylnitril-Butadien-Styrol-Polymer (MABS) sowie Blends
aus SAN und PMMA. Besonders bevorzugt werden SAN, PMMA, Blends
aus SAN und PMMA oder die entsprechenden schlagzäh modifizierten
Materialien eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt wird PMMA oder
schlagzäh modifiziertes PMMA eingesetzt. Zur Schlagzähmodifi
zierung der genannten Materialien sind z. B. Emulsionspfropf
copolymerisate, wie beschrieben in EP 62223, EP 512 333 und
WO 9619509 geeignet. Daneben kommen ebenfalls nichttransparente
Formmassen, z. B. Acrylnitril-Styrol-Acrylester- (ASA) und Acryl
nitril-Butadien-Styrol-Polymere (ABS) sowie ASA/Polycarbonat- und
Polyphenylenether/Styrol-Butadienpolymer-Blends in Betracht. Die
genannten Mischungskomponenten sowie deren Herstellung sind hin
länglich bekannt. Geeignet sind z. B. die unter den folgenden
Handelsnamen geführten Produkte: Lucryl® (BASF AG) als Poly
methylmethacrylat-, Novolen® (BASF AG) als Random-Polypropylen-,
Luran® (BASF AG) als Styrol-Acrylnitril-Copolymer-, Terlux®
(BASF AG) als Methylmethacrylat-Acrylnitril-Butadien-Styrol-,
Luran® S (BASF AG) als ASA- und Terluran® (BASF AG) als ABS-
Komponente sowie die Blends Luranyl (Polyphenylenether und Sty
rol-Butadien-Polymer) (BASF AG) und Terblend® S (ASA und Poly
carbonat) (BASF AG). Zur Herstellung der beschriebenen Polymer
blends kann ebenfalls auf bewährte Verfahren zurückgegriffen
werden.
Den thermoplastischen Formmassen können weitere, an sich bekannte
Stabilisatoren, Pigmente, Farb- und Hilfsstoffe, wie Antistatika,
Gleitmittel, Formtrennmittel oder Flammschutzmittel zugemengt
sein.
Die Formmassen können nach an sich üblichen Verfahren zu den
erfindungsgemäßen Formkörpern verarbeitet werden, beispielsweise
durch Spritzen, Blasen, Verpressen, Extrudieren, Kalandrieren
oder Vakuumformen, unter der Maßgabe, daß die thermoplastischen
Formmassen bei einer Temperatur im Bereich von 140°C bis 300°C
verarbeitet werden.
Insbesondere werden thermoplastische Formmassen mit tert.-Butyl
acrylat und/oder tert.-Butylmethacrylat als Monomerbausteine
oberhalb von 140°C, bevorzugt oberhalb von 180°C und besonders
bevorzugt oberhalb von 215°C nach an sich bekannten Verfahren, wie
Spritzguß und Extrusion, zu den Formkörpern verarbeitet. Unter
diesen Bedingungen wird die thermische Abspaltung von Isobuten
induziert, wobei die Abspaltungsrate im wesentlichen über die
Verarbeitungstemperatur und den -druck reguliert werden kann.
Erfordert die Herstellung der Formkörper mehrere Verarbeitungs
schritte, dann sind die Verarbeitungsbedingungen günstigerweise
derart zu wählen, daß erst im letzten Verfahrensschritt die
Hauptmenge an gasförmigen Bestandteilen freigesetzt bzw. abge
spalten wird.
Die in den Formkörpern sich bildenden Hohlräume sind in der Regel
blasenförmig und weisen eine maximale durchschnittliche Größe von
1 cm, bevorzugt jedoch im Bereich von 5 µm bis 0,5 cm in den
Formkörpern auf. Form und Größe der Hohlräume können über die
Verarbeitungsbedingungen beeinflußt werden. Bei Spritzgußver
fahren gelingt dies insbesondere über die Variation von Abkühl
rate, Druck und Nachdruck, d. h. dem auf die erstarrende Schmelze
ausgeübten Druck. Grundsätzlich kann beim Spritzgußverfahren über
einen Druckbereich von 0 bis 3000 bar gearbeitet werden, bevor
zugt wird jedoch ein Druck im Bereich von 50 bis 2000 und ins
besondere von 100 bis 1000 bar eingestellt. Je höher der auf die
Schmelze ausgeübte Druck ist, um so kleiner sind die sich in den
Formkörpern bildenden Hohlräume. Über die Menge des gasabspalten
den Polymers und über den Anteil darin enthaltener gasabspalten
der Bausteine sowie über die Verarbeitungstemperatur und -dauer
ist die Anzahl der sich pro Volumeneinheit bildenden Hohlräume zu
steuern. Darüber hinaus läßt sich auch durch die Zugabe von Addi
tiven die Anzahl und die Größe der in den Formkörpern enthaltenen
Hohlräume beeinflussen. Als Additive kommen z. B. feinverteilte
Füllstoffe, wie Bariumtitanat, Talkum, Kreide, Kaolin, Glimmer,
Silica, Bariumsulfat oder Aluminiumhydroxid in Betracht.
Die erfindungsgemäßen Hohlräume enthaltenden Formkörper weisen
eine Dichte im Bereich von 0,5 bis 1,5, bevorzugt im Bereich von
0,8 bis 1,3 und besonders bevorzugt im Bereich von 1,0 bis
1,2 g/cm3 auf.
Nach den beschriebenen Verfahren lassen sich auch Stege, Platten,
Stäbe und Profile z. B. durch Extrusionsverfahren herstellen. Des
weiteren sind die thermoplastischen Formmassen zur Herstellung
von Folien und Halbzeug im Tiefzieh- und Blasverfahren geeignet.
Demgemäß können die erfindungsgemäßen Formkörper beispielsweise
verwendet werden zur Herstellung von Büro-, Haushalts- und Sani
tärartikeln, Möbeln und Möbelelementen sowie Inneneinrichtungs
bauelementen und Designobjekten. Als Produkte kommen z. B. Lampen
schirme, Lichtkuppeln, Salatschüsseln, Duschgriffe oder Zahn
bürsten in Frage.
Die vorliegende Erfindung eröffnet demnach einen unter Ver
fahrens- und wirtschaftlichen Gesichtspunkten effizienten Zugang
zu einer Vielzahl an Hohlräume enthaltenden thermoplastischen
Formkörpern.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen näher
erläutert.
Eine Lösung aus 5000 g Wasser, 3 g des Natrium-Salzes eines
Copolymerisats aus 64 Gew.-% Methacrylsäure und 36 Gew.-% Methyl
methacrylat in Form einer 1,6 gew.-%igen wäßrigen Lösung und 3 g
Natriumphosphathydrat als Puffer wurden mit 4638 g Methylmeth
acrylat, 246 g tert.-Butylmethacrylat, 4 g Dilauroylperoxyd, 2 g
2,2-Bis-(tert.-butylperoxy)-butan und 15 g n-Dodecylmercaptan
vermischt und mehrmals mit Stickstoff gespült. Anschließend wurde
unter Rühren auf 125°C erhitzt und das System 3 h bei dieser
Temperatur gehalten. Nach Abkühlung wurde das Polymerisat abge
trennt, gewaschen und getrocknet.
Beispiel 1 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß als Monomer
phase eine Mischung aus 3655 g Methylmethacrylat und 1230 g
tert.-Butylmethacrylat eingesetzt wurden.
Polymethylmethacrylat mit einer Vicat-Erweichungstemperatur von
VST/B/50 = 108°C und einer Viskositätszahl von VZ 58 (in CHCl3 bei
23°C).
Polymer 3 wurde in einer Schneckenspritzgußmaschine bei einer
Zylindertemperatur von 220°C und einer Formtemperatur von 70°C zu
Rundscheiben mit einer Dicke von 6 mm und einem Durchmesser von
10 cm verspritzt. Man erhielt ein glasklares, blasenfreies Form
teil. Auch bei Veränderung der Spritz- oder Formtemperatur wurde
kein blasenhaltiges Formteil erhalten.
Polymer 1 wurde analog zu Beispiel 1 bei einer Zylindertemperatur
von 220°C und einer Formtemperatur von 70°C verarbeitet. Die
erhaltene Rundscheibe besaß zahlreiche blasenförmige Einschlüsse.
Durch Erhöhung des Spritzguß-Nachdrucks auf 600 bar verringerte
sich die Größe der Blasen.
Eine Mischung aus 90 Teilen Polymer 3 und 10 Teilen Polymer 1
wurde analog zu Beispiel 1 bei 240°C Zylindertemperatur und 70°C
Formtemperatur zu Rundscheiben verarbeitet. Man erhielt glasklare
Formteile, die wenige, statistisch verteilte Blasen enthielten.
Eine Mischung aus 98 Teilen Polymer 3 und 2 Teilen Polymer 1
wurde analog zu Beispiel 1 bei 250°C Zylindertemperatur und 70°C
Formtemperatur zu Rundscheiben verarbeitet. Man erhielt glasklare
Formteile, die wenige, statistisch verteilte Blasen enthielten.
Claims (9)
1. Hohlräume enthaltende Formkörper, erhältlich aus
thermoplastischen Formmassen, die eine oder mehrere
Verbindungen enthalten, die bei erhöhter Temperatur gasförmig
sind oder gasförmige Bestandteile abspalten.
2. Hohlräume enthaltende Formkörper aus thermoplastischen Form
massen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
transparent oder transluzent sind.
3. Hohlräume enthaltende Formkörper aus thermoplastischen Form
massen nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Dichte im Bereich von 0,5 bis 1,5 g/cm3 auf
weisen.
4. Hohlräume enthaltende Formkörper aus thermoplastischen Form
massen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die thermoplastischen Formmassen mindestens ein Polymer
oder mindestens ein Copolymer umfassen, das Monomereinheiten
enthält, die auf ethylenisch ungesättigte Carbonsäureester
der allgemeinen Formel (I) zurückgehen:
in welcher die Substituenten die folgende Bedeutung haben:
R1 bis R3: unabhängig voneinander, Wasserstoff; C1-C5-Alkyl, auch substituiert in geradkettiger und verzweigter Form; -CH2CO2R8,
R4, R5: unabhängig voneinander, C1- bis C8-Alkyl, auch sub stituiert in geradkettiger und verzweigter Form; Aryl, gegebenenfalls substituiert mit C1- bis C4-Alkylresten,
R6, R7: unabhängig voneinander, Wasserstoff; C1- bis C8-Alkyl auch substituiert, Aryl, gegebenenfalls substituiert mit C1- bis C8-Alkylresten,
R8: Wasserstoff; C1- bis C4-Alkyl, auch substituiert.
in welcher die Substituenten die folgende Bedeutung haben:
R1 bis R3: unabhängig voneinander, Wasserstoff; C1-C5-Alkyl, auch substituiert in geradkettiger und verzweigter Form; -CH2CO2R8,
R4, R5: unabhängig voneinander, C1- bis C8-Alkyl, auch sub stituiert in geradkettiger und verzweigter Form; Aryl, gegebenenfalls substituiert mit C1- bis C4-Alkylresten,
R6, R7: unabhängig voneinander, Wasserstoff; C1- bis C8-Alkyl auch substituiert, Aryl, gegebenenfalls substituiert mit C1- bis C8-Alkylresten,
R8: Wasserstoff; C1- bis C4-Alkyl, auch substituiert.
5. Hohlräume enthaltende Formkörper aus thermoplastischen Form
massen nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die thermoplastischen Formmassen mindestens ein Polymer
oder mindestens ein Copolymer oder mindestens ein Polymer und
mindestens ein Copolymer, das tert.-Butylacrylat oder tert.-
Butylmethacrylat oder ein Mischung von tert.-Butylacrylat und
tert.-Butylmethacrylat als Monomerbausteine enthält, um
fassen.
6. Hohlräume enthaltende Formkörper aus thermoplastischen Form
massen nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die thermoplastischen Formmassen mindestens ein
Copolymer, das tert.-Butylacrylat und mindestens ein Meth
acrylatderivat oder tert.-Butylmethacrylat und mindestens ein
Acrylat- oder Methacrylatderivat als Monomerbausteine ent
hält, umfassen.
7. Hohlräume enthaltende Formkörper aus thermoplastischen Form
massen nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume blasenförmig sind.
8. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus thermo
plastischen Formmassen gemäß den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die thermoplastischen Formmassen bei
Temperaturen im Bereich von 140°C bis 300°C verarbeitet
werden.
9. Verwendung der Formkörper gemäß den Ansprüchen 1 bis 7 zur
Herstellung von Büro-, Haushalts- und Sanitärartikeln, Möbeln
und Möbelelementen sowie Inneneinrichtungsbauelementen und
Designobjekten.
Priority Applications (3)
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DE1996148448 DE19648448A1 (de) | 1996-11-22 | 1996-11-22 | Hohlräume enthaltende Formkörper aus thermoplastischen Formmassen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7812504
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996148448 Withdrawn DE19648448A1 (de) | 1996-11-22 | 1996-11-22 | Hohlräume enthaltende Formkörper aus thermoplastischen Formmassen |
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DE (1) | DE19648448A1 (de) |
WO (1) | WO1998023670A1 (de) |
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1997
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- 1997-11-05 WO PCT/EP1997/006115 patent/WO1998023670A1/de not_active Application Discontinuation
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BARLO PLASTICS GMBH, 55120 MAINZ, DE |
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8141 | Disposal/no request for examination |