Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugsitz mit ei
nem verstellbaren vorderen Sitzflächenabschnitt mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Bei derart verstellbaren Sitzen kann die Sitztiefe der
Länge der Oberschenkel angepaßt werden, um den Sitzkom
fort zu erhöhen.
Um den vorderen Sitzflächenabschnitt leicht verschieben
zu können, wird in der DE 32 26 101 C2 vorgeschlagen, ei
nen Träger für einen vorderen Sitzflächenabschnitt mit
zwei Führungshülsen zu versehen, in denen am Hauptrahmen
des Sitzes befestigte und nach vorne weisende Stangen ge
führt sind. Jede Stange verfügt an ihrer Oberseite über
zwei sich in Querrichtung erstreckende, von Flanken be
grenzte Kerben. Jeweils eine Flanke einer Kerbe ist als
Auflauframpe ausgebildet. In jeder Führungshülse befindet
sich ein querverlaufender Schlitz, der mit den Kerben zur
Deckung gebracht werden kann. Eine U-förmig gebogene
Rastfeder bildet ein Verriegelungselement. Der eine ge
rade Rastschenkel der Feder liegt im Schlitz und in einer
der Kerben, falls diese mit dem Schlitz fluchtet. Der an
dere gebogene Halteschenkel umgreift die Hülse von unten.
Um die Sitzflächen zu verstellen, zieht bzw. drückt der
Fahrer am Träger. Beim Verschieben des Trägers wird die
Rastfeder von der Hülse mitgenommen und gleitet dabei
entlang der Rampe nach außen aus der ersten Kerbe heraus.
Die Hülse kann nun solange über die Stange gezogen wer
den, bis der Federschenkel in die zweite Kerbe einrastet.
Diese Anordnung hat zwei Nachteile:
- - Die Verstellung des vorderen Sitzflächenabschnittes
kann möglicherweise unbeabsichtigt erfolgen.
- - Der Fahrer erhält bei einer Verstellung keine klaren
Informationen darüber, ob die Stangen in einer Posi
tion sind, bei der die Feder in eine Kerbe eingera
stet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen leicht zu bedienenden
Verstellmechanismus bereitzustellen, mit dem die genann
ten Nachteile vermieden werden.
Die Erfindung schlägt daher vor, daß die Stange in der
Hülse zwischen einer ersten und einer zweiten Position
verschwenkbar gelagert ist, wobei in der ersten Position
das Verriegelungselement arretiert und in der anderen
freigegeben ist.
Um den vorderen Sitzflächenabschnitt verstellen zu kön
nen, muß bei dieser Anordnung zunächst die Stange von ei
ner ersten in eine zweite Position gebracht werden, damit
das Verriegelungselement durch Verschieben der Stange aus
seiner Stellung, in der es Stange und Hülse miteinander
koppelt, herausgebracht werden kann.
Eine unbeabsichtigte Verstellung der Sitzfläche ist daher
ausgeschlossen, da zur Verstellung zwei Bewegungsabläufe
(Verschwenken, Ziehen bzw. Drücken) miteinander kombi
niert werden müssen.
Als Verriegelungselement kann, wie schon im Stand der
Technik vorgeschlagen, ein U-förmig gebogene Rastfeder
aus Federdraht vorgesehen werden, die in einem Schlitz in
der Hülse liegt, der sich quer zur Achse erstreckt, wobei
der Rastschenkel in der ersten Position der Stange in ei
ne der Kerbe gegenüberliegenden Anschlagfläche anliegt.
Die Stange kann in dieser Position nicht in axialer Rich
tung verschoben werden, da der Schenkel wegen der An
schlagfläche nicht aus der Kerbe herausgedrückt werden
kann. Das Verriegelungselement ist damit arretiert.
Die Anschlagfläche kann in einfacher Weise durch den Bo
den des Schlitzes dargestellt werden, in dem die Rastfe
der liegt.
Zum Freigeben des Verriegelungselements wird die Stange
in die zweite Position verschwenkt, wobei sich die Kerbe
von der Anschlagfläche entfernt. Wenn der Rastschenkel in
der Hülse fixiert angeordnet ist, wird er dabei aus der
Kerbe herausgezogen, so daß die Stange frei verschoben
werden kann. Wenn der Rastschenkel frei in der Hülse an
geordnet ist, wird er mit der Stange verschwenkt, so daß
er bei einer Verschiebung der Stange über die Flanken der
Kerbe aus ihr herausgedrückt wird.
Damit die Stange zwei Positionen einnehmen kann, hat die
Durchtrittsöffnung eine Form, die entsteht, wenn die Ach
sen zweier Bohrungen sich schneidend in einem spitzen
Winkel zueinander verlaufen und ein im Übergangsbereich
zwischen den beiden Bohrungen stehengebliebener Zwickel
eben weggefräst ist. Jeder Querschnitt der Durchtritts
öffnung weist daher eine Ovalform auf, deren Rundungen
durch eine Halbellipse und einen Halbkreis gebildet wer
den. In der Schnittebene, in der sich die Verschwenkachse
der Stange befindet, ist die Länge der Ovalgeraden Null,
während sie nach vorn und hinten hin stetig größer wird.
Vorzugsweise wird die Stange am Träger des vorderen Sitz
flächenabschnitts befestigt und die Hülse an einer Quer
traverse des Hauptrahmens des Sitzes. Als Befestigung der
Hülse an der Quertraverse hat sich eine Bajonettverriege
lung bewährt.
Um zu verhindern, daß der Träger mit dem vorderen Sitz
flächenabschnitt bei einer Fahrzeugkollision aus der Hül
se herausgezogen wird, ist eine Sicherungsfeder vorgese
hen, die ebenfalls in einem Schlitz der Hülse steckt und
deren einer Schenkel in einer in axialer Richtung langge
streckten Nut liegt, deren Flanken als Anschlagflächen im
wesentlichen quer zur Achse der Stange stehen.
Die hier und im Ausführungsbeispiel beschriebene lösbare
axiale Sicherung einer Stange in einer Hülse kann natür
lich auch für andere Zwecke eingesetzt werden.
Die Erfindung soll im folgenden anhand dreier Fig. nä
her erläutert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Explosionszeichnung mit Teilen eines
Sitzrahmens und eines Polsterträgers für
einen vorderen Sitzflächenabschnitt mit ei
ner Stange,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Hülse,
Fig. 3 und
Fig. 4 Querschnitte durch die Hülse in Höhe der
Federn.
Zunächst wird auf die Fig. 1 Bezug genommen.
In Fig. 1 ist die vordere linke Ecke eines Sitzrahmens 1
mit einer Quertraverse 2 zu erkennen, auf deren Oberseite
eine Hülse 4 befestigt ist, in die eine Stange 5 eines
Polsterträgers 6 eingesteckt werden kann. Zur Befestigung
an der Quertraverse 2 weist die Hülse 4 einen Querriegel
7 auf, der sich quer zur Hülse 4 erstreckt und mittels
eines Ansatzes an der flachen Unterseite der Hülse 4 an
geformt ist. Zur Befestigung der Hülse 4 wird der Quer
riegel 7 durch eine Öffnung 9 in der Quertraverse 2 ge
steckt, deren Form der Außenkontur des Querriegels 7 ent
spricht. Durch eine anschließende Drehung der Hülse 4 in
Richtung des Pfeiles 10 greifen die Arme des Querriegels
7 unter die Quertraverse 2, so daß die Hülse 4 an ihr fi
xiert ist. Mittels einer Sicherungsschraube 11 wird die
Hülse 4 gegen Verdrehen gesichert.
Die Form der Hülse 4 wird nun anhand der Fig. 2 näher
erläutert, die einen Längsschnitt senkrecht zur Quertra
verse 2 zeigt.
Die Hülse 4 besteht aus einem Grundkörper 20 mit einer
sich in Längsrichtung erstreckenden Durchtrittsöffnung
21, die die im folgenden beschriebene Form aufweist. Aus
gehend von einer Querschnittsebene 22, die sich senkrecht
zur Hülsenachse erstreckt, erweitert sich Durchtrittsöff
nung 21 in beide Richtungen etwa trichterförmig, wobei
die Durchtrittsöffnung 21 in jeder Querschnittsebene vor
und hinter der Ausgangsquerschnittsebene 22 die Form ei
nes Ovals hat, dessen einer Bogen einen Halbkreis und
dessen anderer Bogen eine Halbellipse beschreiben. Diese
Form ermöglicht es, daß die durch die Durchtrittsöffnung
21 geführte Stange 5 gegeneinander verschwenkte Positio
nen einnehmen kann, wobei sich die Stange 5 in der ge
zeigten Normalposition vor der Ausgangs-Querschnittsebene
22 an der unteren und hinter der Ausgangs-Querschnitts
ebene 22 an der oberen Mantelfläche der Durchtrittsöff
nung 21 anschmiegt. In der Verstellposition, bei der die
Stange 5 um eine in der Ausgangs-Querschnittsebene 22
liegende Achse 24 nach oben verschwenkt ist (siehe Pfeil 55
in Fig. 2 und Fig. 4), schmiegt sie sich vor dieser
Ebene 22 im oberen Bereich und hinter dieser Ebene 22 im
unteren Bereich der Mantelfläche an.
Der Grundkörper 20 weist einen Schlitz 25 und eine Tasche
26 auf. Der Schlitz 25 liegt vor der Ausgangs-Quer
schnittsebene 22 mit der Schwenkachse 24. Er erstreckt
sich über die ganze Breite des Grundkörpers 20 von der
Oberseite der Hülse 4 bis unter die Mantel fläche des
Durchtrittsöffnung 21.
Die Form des Schlitzes 25 geht aus der Fig. 4 hervor,
die einen Schnitt entlang der Linie B-B der Fig. 2
zeigt.
Im Schlitz 25 befinden sich rechts und links der Durch
trittsöffnung 21 und unmittelbar oberhalb des Bodens zwei
die Schlitzwände verbindenden Stege 50, 51, die mit dem
Boden 53 abschnittsweise einen Kanal 52 formen.
Vor dem Schlitz 25 ist der Oberbereich des Hülsenkörpers
über die Breite der Durchtrittsöffnung 21 freigeschnitten
(Freischnitt 27).
Die Tasche 26 ist schlitzartig und zur Unterfläche des
Grundkörpers 20 hin offenen. Ihr Boden ist zur oberen Au
ßenfläche der Hülse 4 im Bereich eines Quadranten freige
schnitten ist (Freischnitt 28). Die seitliche Ausdehnung
der Tasche ist etwas größer als der Abstand der Seiten
wände der Durchtrittsöffnung 21. Tangential zur Durch
trittsöffnung 21 erstreckt sich ein Kanal 54 in die Ta
sche.
In den Schlitz 25 wird eine Rastfeder 30 und in die Ta
sche 26 eine Sicherungsfeder 31 eingesteckt, die beide
die folgende Form haben. Jede Feder ist U-förmig gebogen,
wobei der eine (Rast-)Schenkel 32, 32' gerade und der an
dere (Halte-)Schenkel 33, 33' in einem Bogen verläuft,
dessen Form in etwa der Mantelfläche der Stange 5 ange
paßt ist und in einem Haken 34, 34' ausläuft.
Die Stange 5 weist an ihrem vorderen Ende eine umlaufende
Nut 40 (Fig. 2) auf, die der sicheren Befestigung der
Stange 5 am Polsterträger 6 dient. An ihrer Unterseite
sind mehrere Kerben 41 vorgesehen, die sich in Querrich
tung erstrecken und deren Böden 42 entlang einer Sekante
zur Stange 5 verlaufen. Die Flanken 43, 44 der Kerben 41
sind gegenüber dem Boden geneigt.
Im Endbereich der Stange 5 verläuft eine um etwa 90° zu
den Kerben 41 versetzte, in axialer Richtung langge
streckte Nut 45, deren axiale Ausdehnung der vorgesehenen
Verstellänge des Stabes entspricht.
Diese Nut 45 wird vorne und hinten durch je eine senk
recht zum Boden der Nut verlaufende Flanke 46, 47 be
grenzt, die eine Anschlagfläche für den Rastschenkel 32'
der Sicherungsfeder 31 bildet. Das Ende der Stange 5 ist
als Konus 48 ausgebildet.
Zur Montage der Stange 5 wird zunächst die Rastfeder 30
in den vorderen Schlitz 25 eingesteckt, wobei der gerade
Rastschenkel 32 in den Kanal 52 eingeführt wird.
Die Stange 5 wird von vorn in die Hülse 4 eingeschoben,
wobei der Konus 48 die Rastfeder 30 aufdrückt. Die Stange
5 wird so weit verschoben, bis eine Kerbe 41 über dem ge
raden Schenkel 32 der Rastfeder 30 liegt. Nun kann die
Stange 5 abgesenkt werden, wobei der Rastschenkel 32 in
dieser Kerbe 41 zu liegen kommt.
Anschließend wird die Sicherungsfeder 31 in die Tasche 26
eingesetzt, wobei ihr gerader Schenkel 32' in der Nut 45
liegt.
Wenn sich die Stange 5 in ihrer dargestellten Normalposi
tion befindet, kann sie nicht vor- und zurückbewegt wer
den, da Voraussetzung hierfür wäre, daß der gerade Rast
schenkel 32 der Rastfeder 30 aus der jeweiligen Kerbe 41
herausgedrückt werden kann. Dies ist aber nicht möglich,
da der Schenkel auf dem Boden 53 des Schlitzes 25 auf
liegt. Wird allerdings die Stange 5 in die Verstellposi
tion in Richtung Pfeil 55 verschwenkt, kann sie in der
neuen Ausrichtung entlang ihrer Achse vor- oder zurückge
schoben werden, da der Rastschenkel 32 durch die Querste
ge 50, 51 gehalten am Boden 53 verbleibt und nicht mehr
mit der Kerbe 41 in Eingriff steht.
Die Stange 5 kann nun so weit verschoben werden, bis eine
der anderen Kerben 41 über dem Rastschenkel 32 liegt und
die Stange 5 wieder abgesenkt werden kann.
Wird die Stange 5 nicht so weit verschoben, daß sich der
Rastschenkel 32 wieder unter einer Kerbe 41 befindet, so
liegt die Mantelfläche der abgesenkten Stange 5 auf dem
Rastschenkel auf, da dieser in die lichte Weite der
Durchtrittsöffnung 21 hineinragt. Die Stange 5 kann daher
nicht vollständig in ihre Normalposition gebracht werden.
Der Vordersitzflächenabschnitt wird daher unangenehm
hochstehen, so daß der Fahrer ihn weiter verschieben
wird, bis der Rastschenkel 32 der Rastfeder 30 in eine
Kerbe 41 eingreifen kann.