Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät zum Rühren,
Mischen, Zerkleinern oder dergleichen mit einer Arbeitswelle,
an deren extrorsem Ende ein Werkzeugkopf zum Bearbeiten einer
Masse angeordnet ist, und die mit ihrem introrsen Ende in
eine Antriebsvorrichtung eingreift; sowie mit einem Arbeits
behälter, der die zu bearbeitende Masse enthält und in den
die Arbeitswelle mit dem Werkzeugkopf eingeführt ist.
Aus der JP 1-224035 (A) in Patents Abstracts of Japan, C-661,
December 6, 1989, Vol. 13/No. 546 ist ein automatisches Rühr
gerät bekannt. Bei diesem Gerät wird eine Relativbewegung
zwischen dem Arbeitsbehälter und dem Rührkopf erzeugt, um
eine bessere Durchmischung der zu rührenden Flüssigkeit zu
erzielen. Zur Erzeugung der Relativbewegung wird ein Hebelge
triebe verwendet. Dadurch ist die Verwendung einheitlicher
Arbeitsbehälter erforderlich, da die Bewegungsstrecke fest
vorgegeben ist. Das Getriebe gestattet nicht die Ausnutzung
der gesamten Höhe des Arbeitsbehälters, da bei einem Endan
schlag des Rührkopfes eine Zerstörung des Getriebes oder des
Behälters zu befürchten ist. Zähe Massen lassen sich daher
mit diesem Gerät nur unbefriedigend durchmischen.
Es wird auch ein Rührgerät mit der Bezeichnung "Unguator"'
vertrieben, welches insbesondere für die Zubereitung von
Arzneimitteln, Pasten, Cremes u. ä. in Apotheken eingesetzt
wird. Während des Betriebs dieses bekannten Gerätes greift
die Arbeitswelle mit dem Werkzeugkopf in einen mit der zu
bearbeitenden Masse gefüllten Arbeitsbehälter ein, wobei der
Werkzeugkopf innerhalb des Arbeitsbehälters rotiert. Damit
die zu bearbeitende Masse beispielsweise möglichst
gleichmäßig durchmischt wird, ist es bei den bekannten
Geräten erforderlich, den Arbeitsbehälter von Hand in
Achsrichtung der Arbeitswelle hin und her zu bewegen, um den
Werkzeugkopf in alle Bereiche des Arbeitsbehälters vordringen
zu lassen. Dies erfordert oftmals langwierige Arbeitsvor
gänge, wobei das Ergebnis der Bearbeitung von der jeweiligen
Bedienperson abhängig ist. Da solche bekannten Geräte
vorzugsweise auch in Apotheken zur Durchmischung und
Herstellung von Arzneimitteln zum Einsatz kommen, bringt die
manuelle Bewegung des Arbeitsbehälters einerseits hohe
Personalkosten mit sich und birgt andererseits besondere
Gefahren bei der Arzneimittelherstellung durch unsachgemäße
Bedienung des Geräts in sich. Außerdem können immer nur
Arbeitsbehälter mit relativ kleinem Innenvolumen verwendet
werden. Bei größeren Volumen (< 200 ml) wären höhere Kräfte
erforderlich, um die Arbeitswelle anzutreiben. Die über die
zu bearbeitende Masse auf den Arbeitsbehälter übertragenen
Drehmomente werden dann jedoch so groß, daß der
Arbeitsbehälter nicht mehr mit der Hand festgehalten werden
kann.
In der Technik sind verschiedene Lineargetriebe bekannt.
Zahnstangengetriebe ermöglichen die Umsetzung einer Drehbewe
gung in eine lineare Bewegung, wobei bei einer gewünschten
Änderung des Richtungssinns der linearen Bewegung auch eine
Änderung des Drehrichtungssinns erforderlich ist, da Zahnrad
und Zahnstange in einer formschlüssigen Verbindung stehen.
Für sehr präzise und leichtgängige Linearantriebe kommen auch
Kugelgewindetriebe zum Einsatz, die aus einer rotierenden
Gewindespindel und der sich linear bewegenden Getriebeeinheit
mit Kugellagern bestehen. Solche Gewindetriebe zeigt z. B. der
Katalog "SKF Kugelgewindetriebe", 4141/3D - März 1995, der
Firma SKF Linearsysteme GmbH, Schweinfurt. Derartige Linear
getriebe haben den Nachteil, daß zur Änderung des Richtungs
sinns der linearen Bewegung auch die Änderung des Drehrich
tungssinns der Gewindespindel erforderlich ist, also z. B. die
Drehrichtung der Antriebseinheit gewechselt werden muß oder
aufwendige Umschaltgetriebe erforderlich werden.
Eine Drehbewegung, die durch eine rotierende Welle übertragen
wird, kann auch mit Hilfe eines sogenanntes Rollringgetriebes
in eine Linearbewegung umgesetzt werden. Solche Rollringge
triebe sind in der Technik gut bekannt; ihr Aufbau und ihre
Wirkungsweise sind summarisch zum Beispiel in dem Firmenkata
log "Uhing-Rollringgetriebe" der Firma Joachim Uhing KG GmbH & Co.
(Katalog 07 d 02.95) beschrieben. Wesentliche Bauteile
dieser Rollringgetriebe sind wälzgelagerte Rollringe, die
kraftschlüssig an der glatten Antriebswelle angreifen. Durch
Veränderung der Lage der wälzgelagerten Rollringe gegenüber
der Antriebswelle ist es möglich, bei gleichbleibendem Dreh
richtungssinn der Antriebswelle den Richtungssinn der Linear
bewegung zu wechseln, wodurch eine hin- und hergehende
lineare Bewegung in Achsrichtung der Antriebswelle ermöglicht
wird, ohne den Drehrichtungssinn zu ändern. Das gesamte Roll
ringgetriebe bewegt sich in Achsrichtung auf der Antriebs
welle bis zu einem Endanschlag. Am Rollringgetriebe ist ein
Betätigungselement vorgesehen, über welches eine von dem
Endanschlag eingeleitete Anschlagkraft auf einen Umschaltme
chanismus zur Änderung des Richtungssinns im inneren des
Rollringgetriebes übertragen wird. Nachdem der Umschaltmecha
nismus betätigt wurde, wird die lineare Bewegung des Roll
ringgetriebes mit entgegengesetztem Richtungssinn fortge
setzt, bis ein gegenüberliegender Endanschlag erreicht ist
und der Bewegungsablauf von neuen beginnt.
Ein wesentlicher Nachteil eines mit einem Rollringgetriebe
aufgebauten Lineargetriebes besteht darin, daß der jeweilige
Endanschlag mit der maximalen Kraft, die vom Getriebe über
tragen werden kann, angefahren wird. Ein solcher Endanschlag
muß aus diesen Gründen relativ stabil ausgelegt sein. Dies
ist besonders dann hinderlich, wenn an einem Gerät unter
schiedliche lineare Strecken durch das Rollringgetriebe abge
fahren werden sollen, woraus sich eine häufige Neueinstellung
der Endanschläge ergibt. Endanschläge, die für relativ große
Anschlagkräfte ausgelegt sind, sind schlecht zu handhaben,
erfordern stabile Konstruktionen und verteuern damit entspre
chende Geräte.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zum
Rühren, Mischen, Zerkleinern oder dergleichen zur Verfügung
zu stellen, welches die Nachteile des Standes der Technik
vermeidet. Dabei sollen einerseits die Vorteile eines bekann
ten Rollringgetriebes ausgenutzt werden, ohne jedoch den
Nachteil des harten Endanschlags in Kauf nehmen zu müssen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß weiterhin ein Linear
getriebe vorgesehen ist, bestehend aus einer Antriebswelle,
welche parallel zur Arbeitswelle angeordnet ist, einem sich
entlang der Antriebswelle bewegenden Rollringgetriebe,
welches mit Hilfe schwenkbar angeordneter wälzgelagerter
Rollringe, die kraftschlüssig an der glatten Antriebswelle
angreifen, eine Drehbewegung der Antriebswelle mit konstantem
Drehrichtungssinn in eine Linearbewegung in Achsrichtung der
Antriebswelle mit wechselndem Richtungssinn umsetzt, einem am
Rollringgetriebe angeordneten Betätigungselement, über das
eine von Endanschlägen eingeleitete Anschlagkraft auf einen
Umschaltmechanismus zur Änderung des Richtungssinns im inne
ren des Rollringgetriebes übertragen wird, wodurch der Rich
tungssinn der Linearbewegung des Lineargetriebes geändert
wird, wobei das Rollringgetriebe derart mit einem den
Arbeitsbehälter tragenden Behälterträger verbunden ist, daß
die Linearbewegung auf diesen übertragen wird, woraus eine
Relativbewegung zwischen Arbeitsbehälter und Werkzeugkopf mit
wechselndem Richtungssinn längs der Achse der Arbeitswelle
resultiert.
Dieses Gerät bietet den Vorteil, daß der am Behälterträger
befestigte Arbeitsbehälter ohne manuelle Einwirkung längs der
Achse der Arbeitswelle verschiebbar ist, wodurch der Werk
zeugkopf in unterschiedlichen Ebenen auf die zu bearbeitende
Masse einwirken kann. Das verwendete Rollringgetriebe ist
robust und kann große Kräfte übertragen.
Eine zu bevorzugende Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Geräts zeichnet sich dadurch aus, daß am Rollringgetriebe
wenigstens ein Dämpfungselement derart angeordnet ist, daß
vor Erreichen der Endposition der Bewegungsstrecke und Auslö
sen der Richtungssinnumschaltung wenigstens ein Teil der
durch das Lineargetriebe übertragenen Linearkraft im
Dämpfungselement gespeichert wird. Dies bietet den Vorteil,
daß beim Erreichen der jeweiligen Endposition nicht die
gesamte vom Lineargetriebe zu übertragende Kraft gegen den
Endanschlag gerichtet ist.
Besondere Vorteile bietet eine weitere Ausführungsform, bei
der am Arbeitsbehälter ausgebildete Begrenzungen die Endan
schläge darstellen, die bei linearer Bewegung des Arbeitsbe
hälters in Achsrichtung der Arbeitswelle am Werkzeugkopf
selbst anschlagen. Dadurch ist der lineare Arbeitshub unmit
telbar abhängig von den am Arbeitsbehälter ausgebildeten
Begrenzungen. Beispielsweise können Boden und Deckel des
Arbeitsbehälters diese Begrenzungen darstellen. Somit sind
Arbeitsbehälter unterschiedlicher Größe verwendbar, wobei
immer der gesamte im Arbeitsbehälter zur Verfügung stehende
Hohlraum vom Werkzeugkopf durchfahren wird, ohne das separate
Endanschläge jeweils neu positioniert werden müssen.
Den besonderen Vorteil einer einfach ausgestalteten und wäh
rend des Betriebs eines erfindungsgemäßen Geräts gut handhab
baren Arbeitswelle bietet eine Ausführung, bei der am intror
sen Ende der Arbeitswelle, welches in eine Hohlwelle der
Antriebsvorrichtung eingesetzt ist, wenigstens eine Mitnahme
nase ausgebildet ist, die zur Übertragung des Drehmoments von
der Hohlwelle auf die Arbeitswelle in eine Nut der Arbeits
welle eingreift.
Eine weitergebildete Ausführungsform zeichnet sich dadurch
aus, daß am introrsen Ende der Arbeitswelle, wenigstens eine
Arretierungsnase ausgebildet ist, die bei einer Relativdre
hung zwischen Hohlwelle und Arbeitswelle in einem Bajonett
verschluß einrastet, wodurch die axiale Verschiebung der
Arbeitswelle in der Hohlwelle verhindert wird.
Dadurch ist es möglich, die Arbeitswelle durch Einstecken in
die Hohlwelle mit der Antriebsvorrichtung in Eingriff zu
bringen und allein durch eine geringfügige Verdrehung das
Einrasten der Arbeitswelle in der Antriebsvorrichtung zu
erreichen.
Eine besonders zu bevorzugende Ausführungsform zeichnet sich
dadurch aus, daß am introrsen Ende der Arbeitswelle ein Kupp
lungselement angeordnet ist, daß in Verlängerung der Achsli
nie der Arbeitswelle ein gegen Verdrehung gesicherter Entrie
gelungsknopf mit einem Kupplungsgegenstück, welches mit dem
Kupplungselement korrespondiert, angeordnet ist, der in Achs
richtung unter Überwindung einer Federkraft soweit verschieb
bar ist, daß die aus Kupplungselement und Kupplungsgegenstück
gebildete Kupplung derart in Eingriff gelangt, daß die
Arbeitswelle entgegen der von der Antriebsvorrichtung vorge
gebenen Arbeitsdrehrichtung verdreht wird und gleichzeitig
eine Druckkraft vom Entriegelungsknopf in Achsrichtung auf
die Arbeitswelle ausgeübt wird.
Durch diese Ausgestaltung kann durch Einhandbedienung die
Arbeitswelle aus der Antriebsvorrichtung ausgerastet werden,
was die Handhabbarkeit des Gesamtgerätes wesentlich verbes
sert. Indem für das Ausrasten der Antriebswelle nur eine Hand
benötigt wird, bleibt die andere Hand der Bedienperson frei,
um den Arbeitsbehälter zu erfassen, wodurch ein versehentli
ches Verschütten der zu bearbeitenden Masse vermieden wird.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen der vor
liegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschrei
bung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf
die Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Lineargetriebes
mit gedämpftem Endanschlag in Seitenansicht;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Gerätes zum Rühren, Mischen,
Zerkleinern oder dergleichen mit einem Lineargetriebe
mit gedämpftem Endanschlag;
Fig. 3 in teilweise geschnittener Seitenansicht eine abge
wandelte Ausführung des Gerätes aus Fig. 2 mit einer
Arbeitswelle und einem Arbeitsbehälter;
Fig. 4 als Einzelheitendarstellung einen Abschnitt einer
Antriebsvorrichtung in teilweise geschnittener Dar
stellung;
Fig. 5 eine abgewandelte Ausführungsform der in Fig. 4 dar
gestellten Einzelheiten der Antriebsvorrichtung;
Fig. 6 eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie
VI-VI aus Fig. 5.
In Fig. 1 ist in Seitenansicht ein Abschnitt eines Linearge
triebes gezeigt. Dieses Lineargetriebe besitzt eine Antriebs
welle 1 und ein an sich bekanntes Rollringgetriebe 2. Im
Betriebszustand rotiert die Antriebswelle 1 ununterbrochen
mit derselben Drehrichtung. Das Rollringgetriebe 2 umfaßt in
bekannter Weise schwenkbar angeordnete wälzgelagerte Roll
ringe, die kraftschlüssig an der glatten Antriebswelle 1
angreifen. Aufgrund der bekannten Konstruktion des Rollring
getriebes 2 wird die Drehbewegung der Antriebswelle 1 inner
halb des Rollringgetriebes 2 in eine Linearbewegung umge
setzt, wodurch das gesamte Rollringgetriebe 2 entlang der
Antriebswelle 1 bewegt wird.
Am Rollringgetriebe 2 ist ein Betätigungselement 3 angeord
net, welches mit einem Umschaltmechanismus im inneren des
Rollringgetriebes in Verbindung steht. Wird das Betätigungse
lement 3 durch Krafteinwirkung von außen betätigt, bedingt
dies über den Umschaltmechanismus die Veränderung der Lage
der innerhalb des Rollringgetriebes angeordneten Rollringe,
woraus eine Änderung des Richtungssinns des sich linear bewe
genden Rollringgetriebes resultiert. Beispielsweise kann das
Betätigungselement zwischen zwei Positionen umschaltbar sein,
wobei jeder Position des Betätigungselements ein bestimmter
Richtungssinn der Bewegung des Rollringgetriebes entlang der
Antriebswelle zugeordnet ist.
Das in Fig. 1 gezeigte Lineargetriebe besitzt weiterhin eine
Halteplatte 4, an welcher ein erster Bolzen 5 und ein zweiter
Bolzen 6 angebracht sind. Die beiden Bolzen 5, 6 sind jeweils
in ersten Führungslagern 7 und zweiten Führungslagern 8, die
jeweils mit dem Rollringgetriebe 2 verbunden sind, gelagert.
Etwa in der Mitte der Länge des ersten Bolzen 5 ist an diesem
ein Schaltelement 9 angebracht, welches hier als Schaltgabel
ausgelegt ist, deren Öffnung sich senkrecht zur Achse des
Bolzen 5 in Richtung des Rollringgetriebes 2 erstreckt und
in die das Betätigungselement 3 eingreift. Auf dem Bolzen 5
sind weiterhin zwei Druckfedern 10 geführt, die mit den auf
einander zugerichteten Enden am Schaltelement 9 anliegen und
unter geringer Vorspannung ihr jeweils anderes Ende an das
erste Führungslager 7 bzw. das zweite Führungslager 8 anpres
sen. Das Betätigungselement 3 wird zudem durch zwei Umschalt
federn 11 einer Vorspannung unterworfen, die ein selbsttäti
ges herausspringen des Betätigungselements aus seiner Ruhepo
sition verhindern.
Sofern die Arbeitswelle 1 durch eine Antriebseinheit, bei
spielsweise ein Elektromotor mit angekoppeltem Getriebe, in
kontinuierliche Drehbewegung mit gleichbleibendem Drehrich
tungssinn versetzt wird, bewegt sich das Rollringgetriebe 2
entlang der Achse der Antriebswelle. Der Richtungssinn dieser
linearen Bewegung ist durch die Stellung des Betätigungsele
ments 3 vorgegeben. Die Halteplatte 4 ist ebenfalls auf der
Arbeitswelle 1 derart gelagert, daß eine lineare Verschiebung
in Achsrichtung der Arbeitswelle möglich ist. Es ist bei
spielsweise eine Lagerbuchse in die Halteplatte eingepreßt.
Da die Halteplatte 4 über die Bolzen 5, 6, die Führungslager
7, 8 und die Druckfedern 10 mit dem Rollringgetriebe 2 ver
bunden ist, folgt die Halteplatte 4 der Bewegung des Roll
ringgetriebes. Nach Zurücklegen einer bestimmten Strecke,
wird die lineare Bewegung der Halteplatte 4 durch einen
Anschlag, der unmittelbar an der Halteplatte 4 oder über wei
tere Kraftübertragungselemente mittelbar an dieser angreifen
kann, gestoppt. Das Rollringgetriebe 2 setzt nun die lineare
Bewegung mit gleichem Richtungssinn vorerst fort. Damit kommt
es auch zu einer Relativbewegung zwischen dem Schaltelement 9
und den Führungslagern 7, 8, wodurch die im momentan vollzo
genen Richtungssinn des Rollringgetriebes 2 hinten liegende
Druckfeder 10 gespannt wird, während die im Richtungsinn vorn
liegende Druckfeder 10 eine Entspannung erfährt. Damit wirkt
auf das Schaltelement 9 nur noch von der Seite der gespannten
Druckfeder 10 eine mit der fortgesetzten Bewegung des Roll
ringgetriebes 2 zunehmende Federkraft. Diese Federkraft wirkt
der vom Rollringgetriebe 2 in Achsrichtung der Arbeitswelle
aufgebrachten Gesamtkraft entgegen, so daß auf den Endan
schlag nicht diese Gesamtkraft sondern maximal ein um die
Federkraft der Druckfeder verminderter Betrag einwirkt. Wenn
die Federkraft der Druckfeder 10 aufgrund der fortgesetzten
Bewegung einen bestimmten Betrag erreicht, wird das Betäti
gungselement 3 über das Schaltelement 9 betätigt, wodurch der
Umschaltmechanismus im inneren des Rollringgetriebes 2 eine
Änderung des Richtungsinns der Bewegung des Rollringgetriebes
hervorruft. Nachdem das Rollringgetriebe 2 eine bestimmte
Strecke entlang der Antriebswelle 1 mit entgegengesetzten
Richtungsinn zurückgelegt hat, sind die beiden Druckfedern 10
wieder gleichmäßig belastet, so daß auch die Halteplatte 4
mit entgegengesetztem Richtungsinn erneut in Bewegung gesetzt
wird.
Die zur Auslösung des Umschaltvorgangs erforderliche Kraft
und damit auch die auf den Endanschlag maximal einwirkende
Kraft kann durch geeignete Auswahl der Druckfedern 10 auf den
jeweiligen Einsatzfall abgestimmt werden. Ebenso ist es mög
lich, die Federkraft durch bekannte Elemente veränderbar aus
zulegen.
Am Rollringgetriebe 2 ist weiterhin ein Freischalter 12 ange
ordnet, bei dessen Betätigung die kraftschlüssige Verbindung
zwischen Rollringgetriebe 2 und Antriebswelle 1 gelöst wird.
Im gelösten Zustand kann das Rollringgetriebe beliebig auf
der Antriebswelle verschoben werden, um in die gewünschte
Ausgangslage gebracht zu werden. Der Freischalter 12 ragt
durch eine schlitzförmige Öffnung 13 durch das Gehäuse nach
außen.
Die hier aufgezeigte Möglichkeit der Dämpfung des Endan
schlags ist nur beispielhaft. Es können zur Erreichung eines
gedämpften Endanschlags auch andere Dämpfungselemente einge
setzt werden. Ebenso ist es möglich, die Verbindung zwischen
dem Rollringgetriebe 2 und der Halteplatte 4 auf andere an
sich bekannte Weise herzustellen oder das Schaltelement in
veränderter Weise auszulegen.
In Fig. 2 ist ein Gerät 20 zum Rühren, Mischen, Zerkleinern
oder dergleichen in seitlicher Schnittansicht dargestellt.
Das Gehäuse des Geräts 20 besteht aus einem Gerätefuß 21,
einem Ständer 22 und einem Ausleger 23. Im Gerätefuß 21 ist
ein Elektromotor 24 angeordnet, der über eine Getriebeeinheit
25 die Antriebswelle 1 im Betriebszustand in eine kontinuier
liche Drehbewegung mit gleichbleibendem Drehrichtungssinn
versetzt. Im Gerätefuß 21 sind weiterhin Bedienelemente 26
angeordnet, mit denen die Arbeitsweise des Geräts gesteuert
wird.
Das in Fig. 1 gezeigte Lineargetriebe ist innerhalb des Stän
ders 22 angeordnet und in Fig. 2 in einer um 90° versetzten
Seitenansicht dargestellt. Das Rollringgetriebe 2 und die
über die Bolzen 5, 6 mit diesem verbundene Halteplatte 4 wer
den bei Drehung der Arbeitswelle 1 linear in Achsrichtung der
Arbeitswelle bewegt. An der Halteplatte 4 ist ein Behälter
träger 27 befestigt, der durch eine Öffnung im Ständer 22 aus
dem Gehäuse des Gerätes herausragt. Die Öffnung im Ständer 22
ist beispielsweise als Längsschlitz 28 ausgelegt, wodurch
eine vertikale Bewegung des Behälterträgers über einen
bestimmten Abschnitt des Ständers 22 ermöglicht ist. Das mit
der Halteplatte 4 verbundene Ende des Behälterträgers 27
gleitet frei auf der Arbeitswelle 1. Die Halteplatte 4 ist
durch eine Lagerbuchse 29 auf der Antriebswelle 1 gelagert.
In dem dargestellten Gerät 20 ist innerhalb des Auslegers 23
eine Antriebsvorrichtung 30 angeordnet, die im gezeigten Bei
spiel aus einem zweiten Elektromotor und einer zweiten
Getriebeeinheit zusammengesetzt ist. Es ist aber auch denkbar,
die durch die Antriebswelle 1 übertragene Kraft über weitere
Getriebeelemente umzuleiten und die Antriebsvorrichtung 30
auf diese Weise anzutreiben, wodurch der zweite Elektromotor
eingespart werden kann. Die Antriebsvorrichtung umfaßt wei
terhin Steuerelemente, mit denen die Drehzahl und die
Gesamtlaufzeit eingestellt werden können.
Die Antriebsvorrichtung 30 dient dazu, eine Hohlwelle 31 in
Drehung zu versetzen.
In Fig. 3 ist eine abgewandelte Ausführungsform des Geräts 20
ebenfalls in seitlicher Schnittansicht gezeigt. Der Elektro
motor 24 und die Getriebeeinheit 25 sind in leicht veränder
ter Anordnung ebenfalls im Gerätefuß 21 untergebracht. Als
Bedienelemente 26 wird hier eine Zeitschaltuhr eingesetzt,
die den automatisierten Betrieb des Geräts ermöglicht. Außer
dem sind im rückseitigen Bereich des Gerätefußes 21 weitere
Bedienelemente 26 angeordnet, mit denen zusätzliche Funktio
nen steuerbar sind. Die Arbeitswelle 1 ist jeweils in einem
unteren und in einem oberen Lagerbock 32 gelagert.
An dem Behälterträger 27 ist an dem außerhalb des Ständers 22
befindlichen Ende ein Arbeitsbehälter 35 mit einem Behälter
deckel 36 befestigt. Der Arbeitsbehälter kann entweder unmit
telbar am Behälterträger 27 befestigt sein oder über den
Behälterdeckel 36, der beispielsweise am Behälterträger 27
eingerastet werden kann und über eine Gewindeverbindung mit
dem Behälter 35 verbunden ist. Im Zentrum des Behälterdeckels
36 ist eine Öffnung vorgesehen, die bei am Behälterträger 27
angesetztem Arbeitsbehälter 35 in einer Achslinie mit einer
Durchgangsöffnung 37 im Behälterträger 27 liegt.
Durch die beiden in einer Linie liegenden Öffnungen erstreckt
sich eine Arbeitswelle 40, an deren extrorsem Ende ein Werk
zeugkopf 41 angeordnet ist. Im gezeigten Beispiel handelt es
sich bei dem Werkzeugkopf um ein Mischwerkzeug, welches die
Durchmischung einer cremeartigen Masse gestattet.
Die Arbeitswelle 40 greift mit ihrem introrsen Ende in die
Hohlwelle 31 der Antriebsvorrichtung 30 ein. Damit wird die
Arbeitswelle 40 im Betriebszustand in Drehbewegung versetzt,
wodurch im Arbeitsbehälter 35 die Durchmischung einer dort
eingebrachten Masse erreicht werden kann. Wenn der Behälter
träger und der daran angeordnete Arbeitsbehälter 35 eine
lineare Bewegung in Achsrichtung der Antriebswelle 1 und der
Arbeitswelle 40 ausführen, so schlägt der Boden des Arbeits
behälters 35 bei erreichen der höchsten Position des Behäl
terträgers 27 am Werkzeugkopf 41 an. Aufgrund der erfindungs
gemäßen Konstruktion des Lineargetriebes wirkt beim Anschlag
des Werkzeugkopfes an den Behälterboden nicht die gesamte vom
Rollringgetriebe übertragene Kraft auf den Anschlag; vielmehr
stoppt der Behälterträger 27 seine lineare Bewegung entlang
der Antriebswelle 1, und das Rollringgetriebe 2 setzt die
Bewegung fort, bis es zum Auslösen des im Rollringgetriebe
integrierten Umschaltmechanismus kommt und der Richtungsinn
der Linearbewegung des Rollringgetriebes geändert wird. Nach
folgend setzt sich auch der Behälterträger 27 mit umgekehrtem
Richtungssinn erneut in Bewegung, so daß der Arbeitsbehälter
35 nach unten bewegt wird, bis der Werkzeugkopf 41 am Behäl
terdeckel 36 zum Anschlag kommt. Auch in diesem Zustand
bewegt sich das Rollringgetriebe 2 um eine bestimmte Strecke
weiter, bis aufgrund des bereits beschriebenen Mechanismus
erneut eine Änderung des Richtungsinns erfolgt. Der Vorgang
beginnt von neuem; es wird also eine ständige hin- und herge
hende Bewegung des Arbeitsbehälters erreicht, wodurch eine
gleichmäßige Durchmischung der im Arbeitsbehälter enthaltenen
Masse erzielt werden kann.
Die Ausgangsposition des am Behälterträger 27 befestigten
Arbeitsbehälters 35 wird durch die Verschiebung des Rollring
getriebes 2 entlang der Arbeitswelle 1 im freigeschalteten
Zustand festgelegt. Der freigeschaltete Zustand kann durch
Betätigung des Freischalters 11 eingenommen werden. Damit ist
es möglich, das Gerät an unterschiedliche Größen von Arbeits
behältern oder unterschiedliche Längen von Arbeitswellen
anzupassen. Weiterhin wird die Verwendung des Geräts ohne
Benutzung des linear bewegten Behälterträgers ermöglicht,
wenn das Rollringgetriebe und der daran befestigte Behälter
träger aus dem Arbeitsbereich herausgefahren und der Arbeits
behälter mit der Hand festgehalten wird.
In Fig. 4 ist eine vergrößerte seitliche Schnittansicht des
die Hohlwelle 31 umfassenden Bereichs der Antriebsvorrichtung
30 gezeigt.
Um das Gerät für den Einsatz vorzubereiten, wird die Arbeits
welle 40 mit ihrem introrsen Ende in die Hohlwelle 31 einge
schoben. Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform sind am
introrsen Ende der Arbeitswelle 40 Mitnahmenasen 45 angeord
net, die in Nuten der Hohlwelle 31 eingreifen. Auf diese
Weise wird das von der Hohlwelle 31 vermittelte Drehmoment
auf die Arbeitswelle 40 übertragen.
In Achsrichtung von den Mitnahmenasen 45 beabstandet sind an
der Arbeitswelle 40 weiterhin Arretierungsnasen 46 angeord
net. Diese Arretierungsnasen wirken mit einer Bajonetthülse
47 in bekannter Weise zusammen. Nach dem Einführen der
Arbeitswelle 40 in die Hohlwelle 31 genügt eine Verdrehung um
einen geringen Winkel, um die Arbeitswelle 40 durch das
Zusammenspiel der Arretierungsnasen 46 und der Bajonetthülse
47 gegen weitere vertikale Bewegungen in Achsrichtung der
Arbeitswelle 40 zu sichern. Es sind auch Ausführungen mög
lich, bei denen die Funktionen der Mitnahmenasen 45 und der
Arretierungsnasen 46 durch ein und dieselben Nasen erfüllt
werden. Dafür ist eine entsprechende Ausgestaltung der Hohl
welle erforderlich. Die verschiedenen konstruktiven Möglich
keiten sind in der Technik wohl bekannt und brauchen daher
hier nicht weiter ausgeführt zu werden.
Am äußersten Ende der Arbeitswelle 40 ist weiterhin ein
Außengewindebereich 50 mit großer Steigung angeordnet. In der
Verlängerung der Achslinie der Arbeitswelle 40 befindet sich
ein Entriegelungsknopf 51, der gegen Verdrehungen gesichert am
Ausleger 23 befestigt ist. Der Entriegelungsknopf 51 besitzt
an seinem unteren Ende einen zum Außengewindebereich 50
komplementären Innengewindebereich 52. Die beiden Gewindebe
reiche 50, 52 wirken bei vertikaler Verschiebung des Entrie
gelungsknopfes 51 als Kupplungselemente zusammen, wodurch
eine Verdrehung der Arbeitswelle 40 entgegen der Drehrich
tung, welche im Betriebszustand vorherrscht, bewirkt wird.
Dadurch wird der aus den Arretierungsnasen 46 und der
Bajonetthülse 47 gebildete Bajonettverschluß entriegelt, und
bei weiterer vertikaler Verschiebung des Entriegelungsknopfes
51 nach unten kann die Arbeitswelle 40 aus der Hohlwelle 31
ausgeworfen werden. Dieser Auswurf der Arbeitswelle wird
durch das Eigengewicht der Arbeitswelle und des an ihrem
extrorsen Ende angeordneten Werkzeugkopfes begünstigt. Als
Kupplungselemente zwischen der Arbeitswelle 40 und dem
Entriegelungsknopf 51 können auch andere allgemein bekannte
Kupplungsteile verwendet werden.
In Fig. 5 ist eine veränderte Ausführung des Kraftübertra
gungssystems zwischen der Hohlwelle 31 und der Antriebswelle
40 gezeigt. Die Arretierungsnase 46 muß bei dieser Ausfüh
rungsform beim Einführen der Arbeitswelle 40 in die Hohlwelle
31 eine Federraste 55 überwinden, die bei weiterer vertikaler
Verschiebung der Arbeitswelle 40 unter der Arretierungsnase
46 einrastet und damit ein selbsttätiges Herausrutschen der
Arbeitswelle 40 aus der Hohlwelle 31 verhindert.
In dieser Variante bilden die Mitnahmenasen 45 ebenfalls
Arretierungselemente, die mit der in diesem Bereich speziell
ausgestalteten Hohlwelle in der Art eines Bajonettverschlus
ses zusammenwirken. Nachdem eine Relativbewegung zwischen
Arbeitswelle und Hohlwelle, beispielsweise durch Aufnahme des
Betriebs, stattgefunden hat, kann die Arbeitswelle 40 auf
grund des Bajonettverschlusses nicht mehr in axialer Richtung
verschoben werden. Zur Entriegelung des Bajonettverschlusses
ist auch hier eine Verdrehung der Arbeitswelle 40 im entge
gengesetzten Drehrichtungssinn erforderlich.
Dafür ist in axialer Richtung unterhalb der Mitnahmenasen
eine Entriegelungsnase 56 an der Arbeitswelle 40 ausgebildet.
Durch einen Sicherungsring 57 ist eine Entriegelungshülse 58
drehbar am unteren Ende der Hohlwelle 31 befestigt.
In Fig. 6 ist eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie
VI-VI in Fig. 5 dargestellt. Die Zusammenschau der Fig. 5
und 6 läßt die spezielle Ausgestaltung der Hohlwelle 31 und
der Entriegelungshülse 58 erkennen. Eine an der Entriege
lungshülse 58 angeformte Raste 59 kommt bei der Verdrehung
der Entriegelungshülse entgegen dem Drehrichtungssinn im
Betriebszustand mit der Entriegelungsnase 56 in Eingriff,
wodurch die Arbeitswelle 40 um einen bestimmten Winkel entge
gen der Betriebsdrehrichtung verdreht wird, was im Ergebnis
zu einer Entriegelung des Bajonettverschlusses führt.
In dieser Stellung, die der zwischen der Arbeitswelle 40 und
der Hohlwelle 31 während des Einführens der Arbeitswelle in
die Hohlwelle erforderlichen Stellung entspricht, verhindert
lediglich die Federraste 55 das selbständige Herausgleiten
der Arbeitswelle aufgrund des Eigengewichts. Diese Hemmung
wird dadurch überwunden, daß der Entriegelungsknopf 51 verti
kal verschoben wird und mit seinem Ende eine Druckkraft auf
die Arbeitswelle 40 ausübt. Bei dieser Bauvariante ist eine
Kupplung zwischen Entriegelungsknopf und Arbeitswelle nicht
erforderlich.
Es sind weitere Gestaltungen der Kraftübertragung zwischen
der Antriebsvorrichtung und der Arbeitswelle denkbar. Auch
eine Abwandlung der Arbeitswelle selbst ist möglich.