DE19635307A1 - Prothesenteil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Prothesenteil gemäß dem Ober­ begriff des Anspruches 1.

Ein derartiges Prothesenteil ist in der DE 37 07 518 A1 beschrieben.

Nach dem Implantieren eines solchen Prothesenteiles wächst Spongiosa zwischen die Verankerungspfeiler des Verankerungskäfigs, wodurch das Prothesenteil dynamisch und fest mit dem Ende des Oberschenkelknochens verbunden wird.

Derartige Prothesenteile sind bisher Präzisions-Gußteile. Die Herstellung der verlorenen Gußformen ist mit hohen Kosten verbunden, so daß auch die Prothesenteile teuer sind.

Durch die vorliegende Erfindung soll ein Prothesenteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so weitergebildet werden, daß es die Vorteile zementfrei implantierter Prothesenteile mit einem offenen Verankerungskäfig, der eine Vielzahl von Verankerungsflächen bietet, aufweist, jedoch preisgünstiger herzustellen ist.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Pro­ thesenteil mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.

Durch Schmieden lassen sich Verankerungskäfige auch in kleinen Serien preisgünstig herstellen. Die schmied­ baren Metalle, aus welchen das Prothesenteil erfindungs­ gemäß besteht, zeichnen sich auch durch gute Festigkeit und Zähigkeit aus, wie dies für Prothesenteile gewünscht ist. Durch das Schmieden erhält das Metall auch ein günstiges Gefüge.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unter­ ansprüchen angegeben.

Ein Prothesenteil, wie es im Anspruch 2 angegeben ist, hat einerseits eine für das Einwachsen von Spongiosa besonders günstige offene Struktur, läßt sich aber trotz­ dem noch kostengünstig herstellen, wobei die Kontur der Verankerungspfeiler teilweise durch das Schmieden im Gesenk, zum anderen Teil durch spanendes Bearbeiten erzeugt ist. Das spanende Bearbeiten läßt sich trotz der verhältnismäßig komplizierten Kontur des Verankerungs­ käfiges auf numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen preisgünstig abwickeln, wobei die letzteren unter Zu­ grundelegung der Zeichnungsdaten für die Verankerungs­ käfige gesteuert werden.

Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 3 ist es möglich, auch die von der Käfigaußenfläche abge­ wandten, also nach innen weisenden Oberflächenabschnitte der Verankerungspfeiler durch Gesenkschmieden herzustel­ len oder auf einfachere Weise spanend herzustellen, da zu diesen Flächen ein guter Zugang gegeben ist.

Beim Aufbau eines Prothesenteils aus mehreren Segmenten erhält man gemäß Anspruch 4 auf sehr einfache Weise ein Zusammenhalten der verschiedenen Käfigsegmente.

Durch Anbringen der Halteelemente gemäß Anspruch 5 er­ hält man eine sehr robuste und auch hohen Belastungen standhaltende Verblockung der Halteelemente.

Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 6 wird nochmals eine Verbesserung des Zusammenhalts zwi­ schen den verschiedenen Käfigsegmenten erzielt.

Alternativ kann man die Käfigsegmente auch durch Ver­ schweißen verbinden, wie im Anspruch 7 angegeben.

Gemäß Anspruch 8 erhält man auf sehr einfache Weise eine Verankerungskäfig bei einfacher Geometrie der platten­ förmigen Käfigsegmente.

Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 9 ist im Hinblick auf ein gutes Einwachsen der Spongiosa und im Hinblick auf das Kleinhalten von Kerbspannungen in der letzteren von Vorteil.

Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 10 ist im Hinblick auf einfache Geometrie der Prothesensegmente bei gleichzeitig großer Verankerungsfläche und Bereit­ stellung einer großen Anzahl von von Verankerungsschultern von Vorteil.

Ist gemäß Anspruch 11 das Prothesenteil insgesamt aus plattenförmigen Käfigsegmenten aufgebaut, so ergeben sich insgesamt besonders günstige Herstellungskosten bei gut offenem Verankerungskäfig.

Dabei sind die Weiterbildungen der Erfindung gemäß den Ansprüchen 12 bis 14 im Hinblick auf eine besonders inniges gegenseitiges Durchdringen von Knochenstruktur und Verankerungskäfig von Vorteil.

Die Herstellung des Prothesenteils aus Titan oder einer Titanlegierung gemäß Anspruch 15 ist im Hinblick auf hohe mechanische Belastbarkeit und gute Biokompatibili­ tät des Prothesenteils von Vorteil.

Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungs­ beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:

Fig. 1 eine seitliche, ventrale Ansicht eines Prothe­ senteiles für ein künstliches Hüftgelenk;

Fig. 2 eine Aufsicht auf die rechte, mediale Seite des in Fig. 1 gezeigten Prothesenteiles, wobei ein Tragzapfen axial geschnitten wiedergegeben ist;

Fig. 3 eine seitliche, ventrale Ansicht eines mittleren Prothesensegmentes der Prothese nach den Fig. 1 und 2;

Fig. 4 eine axiale Aufsicht auf einen abgewandelten Verankerungspfeiler für das Prothesensegment nach Fig. 3;

Fig. 5 eine Aufsicht auf ein abgewandeltes mittleres Prothesensegment, welches anstelle des Pro­ thesensegmentes nach Fig. 3 verwendbar ist;

Fig. 6 einen Schnitt längs der Schnittlinie VI-VI von Fig. 5;

Fig. 7 eine seitliche, ventrale Ansicht eines weiteren mittleren Prothesensegmentes, welches in dem Prothesenteil nach Fig. 1 und 2 verwendbar ist;

Fig. 8 einen vergrößerten Teilschnitt durch das Pro­ thesensegment nach Fig. 7 längs der dortigen Schnittlinie VIII-VIII;

Fig. 9 eine ventrale Ansicht eines weiteren mittleren Prothesensegmentes, welches in dem Prothesenteil nach Fig. 1 und 2 verwendbar ist;

Fig. 10; einen vergrößerten Teilschnitt durch das Pro­ thesensegment nach Fig. 9 längs der dortigen Schnittlinie X-X;

Fig. 11 eine ventrale Ansicht eines Prothesenrohlings für ein weiter abgewandeltes Prothesenteil;

Fig. 12 einen Schnitt längs der Schnittlinie XII-XII von Fig. 11; und

Fig. 13 einen senkrecht auf der Mittelebene stehenden Schnitt durch ein weiteres Prothesenteil.

In Fig. 1 ist insgesamt mit 10 ein Prothesenteil bezeich­ net, welches zur Implantation in das gestrichelt angedeu­ tete obere Ende eines Oberschenkelknochens 12 dient. Hierzu wird der die Gelenkkugel tragende obere Abschnitt des Oberschenkelknochens 12 reseziert und im Oberschenkelkno­ chen eine Ausnehmung 14 erzeugt, die der lichten Außenkon­ tur des Prothesenteiles 10 entspricht.

Das Prothesenteil 12 hat eine Tragplatte 16, die einen horizontalen Plattenabschnitt 18 und einen schräg nach oben zum Trochanter minor ansteigenden Plattenabschnitt 20 aufweist. An den Plattenabschnitt 18 ist ein schräg nach oben ansteigender Tragzapfen 22 angeformt, auf welchen eine gestrichelt angedeutete Gelenkkugel 24 aufsetzbar ist.

An die Unterseite der Tragplatte 16 ist ein insgesamt mit 26 bezeichneter Verankerungskäfig angegossen. Diese Käfigstruktur besteht aus vier gekrümmten longitudinalen Verankerungspfeilern 28, 30, 32, 34, die im wesentlichen die Form einer gekrümmten Pyramide mit oben rechteckigem und unten zunehmend rundem transversalem Querschnitt vorgeben. Vom oberen Ende des Plattenabschnittes 18 gehen zwei gekrümmte weitere Verankerungspfeiler 36, 38 aus, deren Gestalt dem Trochanter minor des Oberschenkelknochens (Femur) angepaßt ist und welche kleineren Abstand vonein­ ander haben als die benachbarten Verankerungspfeiler 32 und 34.

Im Inneren der durch die Verankerungspfeiler 28-38 vorge­ gebenen lichten Kontur des Verankerungskäfigs 26 sind weitere Verankerungspfeiler vorgesehen, die in schrägen Richtungen zwischen den Verankerungspfeilern 28-38 ver­ laufen. Hiervon sind drei solcher zugleich den Veranke­ rungskäfig 26 versteifender Verankerungspfeiler 40, 42, 44 gezeigt.

Die Verankerungspfeiler haben jeweils einen zylindrischen Kern 46 mit einer Vielzahl von axial beabstandeten Veran­ kerungsbunden 48.

Typischerweise haben die Kerne 46 der Verankerungspfeiler 28 bis 34 einen Durchmesser von 2,0-4,5 mm, die Durch­ messer der Verankerungsbunde sind jeweils etwa 0,8-1,5 mm größer als der Durchmesser der Kerne. Die axiale Erstreckung der Verankerungsbunde beträgt etwa 0,6-1,2 mm, ihr Abstand voneinander etwa 3-6 mm.

Für die versteifenden inneren Verankerungspfeiler 40, 42, 44 können die Kerne einen Durchmesser von etwa 1,5-3 mm haben, die Durchmesser der Verankerungsbunde etwa 0,6-1,2 mm größer sein als der Kerndurchmesser, und die axiale Abmessung der Verankerungsbunde kann etwa 0,5-1 mm betragen, ihr axialer Abstand etwa 2-4 mm.

An das untere Ende des Verankerungskäfigs 26 ist ein Schaftabschnitt 50 angeformt. Dieser hat einen oliven­ förmigen Endabschnitt 52. Durch das Innere des Schaftab­ schnittes 50 erstreckt sich ein Kanal 54.

Zum Implantieren des oben beschriebenen Prothesenteiles wird das Ende des Oberschenkelknochens wie oben beschrie­ ben reseziert, wobei der obere Rand der Corticalis eine der Randkontur der Tragplatte 16 entsprechende Kontur erhält. Das aus dem Knochenende bei der Herstellung der Ausnehmung 14 entfernte Knochenmaterial wird in einer Knochenmühle gemahlen und in den Verankerungskäfig 26 eingefüllt. Das Prothesenteil 10 wird dann in das proximale Ende des Oberschenkelknochens 12 eingesetzt, so daß die Tragplatte 16 nun einen neuen oberen Abschluß für den Knochen bildet.

Nach Einführen des Prothesenteils 10 ist dieses teil­ belastbar mit dem oberen Ende des Oberschenkelknochens stabil verbunden. Im weiteren Heilungsprozeß wächst die gemahlene Spongiosa zusammen und füllt die Käfigstruk­ tur aus, wobei sie zugleich gegen die Corticalis und auf dieser verbliebene Spongiosareste aufwächst.

Nach Abschluß des Heilungsprozesses hat man im Bereich des Verankerungskäfigs 26 ein durchgehendes Spongiosavo­ lumen, welches um die Käfigstruktur herumgewachsen ist.

Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich, besteht das Pro­ thesenteil 10 aus drei Prothesensegmenten: ein in Fig. 2 links gelegenes Prothesensegment 10A umfaßt die Ver­ ankerungspfeiler 28, 30 sowie diesen benachbarte Veran­ kerungspfeiler, die in der durch die Verankerungspfeiler 28, 30 vorgegebenen Fläche liegen oder parallel zu die­ ser verlaufen. Ferner gehört zum Prothesensegment 10A ein Segment 16A der Tragplatte 16, ein Segment 50A des Schaftabschnittes 50, ein oberes Zapfensegmentes 60A, sowie ein untenliegendes Zapfensegment 62A.

Entsprechend umfaßt ein mittleres Prothesensegment 10B diejenigen Verankerungspfeiler, die in einer Mittelebene des Prothesenteiles 10 oder dieser benachbart verlaufen, ein Segment 16B der Tragplatte 16, ein Segment 50B des Schaftabschnittes 50, ein oberes Zapfensegment 60B und ein unteres Zapfensegment 62B. Ein Schlitz im Segment 50B des Schaftabschnittes 50B (ähnlich wie in Fig. 3 gezeigt) bildet zusammen mit schlitzfreien Schaftabschnitten 50A und 50C der Prothesentsegmente 10A und 10C den Kanal 54.

Schließlich umfaßt ein in Fig. 2 rechts gelegenes Pro­ thesensegment 10C die Verankerungspfeiler 32, 34 sowie weitere Verankerungspfeiler, die in der durch die Ver­ ankerungspfeiler 32, 34 vorgegebenen Fläche verlaufen oder dieser benachbart sind, ein Segment 16C der Tragplatte 16, ein Segment 50C des Schaftabschnittes 50, ein oberes Zapfensegment 60C und ein unteres Zapfensegment 62C.

Die obenliegenden Zapfensegmente 60A, 60B, 60C bilden zusammengenommen einen Innenzapfen, auf welchen der als becherförmiges Teil ausgebildete Tragzapfen 22 in heißem Zustand aufgeschrumpft ist.

Ähnlich bilden die untenliegenden Zapfensegmente 62A, 62B und 62C zusammen einen Innenzapfen, auf welchen ein Endstück 64 in heißem Zustande aufgeschrumpft ist.

Auf diese Weise sind die drei Prothesensegmente 10A, 10B und 10C am oberen und unteren Ende fest zusammenge­ halten.

Die einzelnen Prothesensegmente sind jeweils hinterschnei­ dungsfrei und können in einer zweiteiligen Gesenkform fertig geschmiedet werden. Etwa nach dem Gesenkschmieden verbleibende Grate werden durch spanende Nachbearbeitung entfernt.

Falls gewünscht, kann man an den Berührflächen zwischen den einzelnen Prothesensegmenten zusammenarbeitende kleine Vorsprünge und Vertiefungen vorsehen, die zusammen jeweils positionierende Formschlußverbindungen bilden.

Fig. 3 zeigt ein abgewandeltes mittleres Prothesensegment 10B:

An das Segment 16B der Tragplatte 16 ist eine nach unten verlaufende Wand 66 angeformt, deren Randkontur entspre­ chend der lichten Außenkontur des Prothesenteiles 10 gewählt ist.

An die Wand 66 sind senkrecht zur Wandebene stehende Verankerungspfeiler 68 angeformt, die wiederum einen Kern 70 und von diesem getragene axial aufeinander fol­ gende Verankerungsbunde 72 aufweisen. Ferner ist in der Wand eine Vielzahl von Durchgangsöffnungen 74 vorge­ sehen.

Die Verankerungspfeiler 68 sind aus Pfeilerrohlingen durch spanendes Bearbeiten hergestellt, welche an die Wand 66 beim Schmieden des Prothesensegmentes 10B ange­ formt wurden. Die Durchgangsöffnungen 74 sind bis auf einen kleinen verbleibenden Steg ebenfalls beim Gesenk­ schmieden hergestellt, wobei die Öffnungswände im wesentlichen halbkreisförmigen Querschnitt haben. Die beim Gesenkschmieden verbleibenden Stege werden mit einem Werkzeug ausgestochen.

Auch das Prothesensegment 10B läßt sich in einer zwei­ teiligen Gesenkform preisgünstig herstellen; die spanen­ de Nachbearbeitung ist preisgünstig und rasch durchzu­ führen.

Um die spanende Bearbeitung der Verankerungspfeiler 68 einzusparen, kann man die mit der Spongiosa zusammen­ arbeitenden Verankerungsflächen statt in Form von Ver­ ankerungsbunden auch in Form einer Verankerungskanellierung vorsehen, wie in Fig. 4 gezeigt. Diese Verankerungsflächen liegen in Schmiederichtung und können somit beim Gesenk­ schmieden des Prothesensegmentes 10B mit erzeugt werden.

Das Ausfüllen des durch die vier Verankerungspfeiler 28, 30, 32, 34 begrenzten Innenraumes des Verankerungs­ käfigs 26 mit Verankerungsflächen kann man gemäß Fig. 5 und 6 auch so vornehmen, daß man an eine an das Segment 16B angeformte Wand 66 beim Gesenkschmieden senkrecht von den Wandseiten vorstehende Verankerungsrippen 76 anformt.

Die Verankerungsrippen 76 sind netz- oder fachwerkähnlich angeordnet und erhöhen nicht nur die Kontaktfläche zu ein­ heilender Spongiosa sondern versteifen auch die Wand 66.

Diese können unterschiedliche und jeweils konturierte Höhe (Erstreckung senkerecht zur Zeichenebene von Fig. 5) haben, so wie dies zum Ausfüllen der Käfigstruktur jeweils gewünscht wird.

In den Verankerungsrippen 76 sind durch spanendes Bear­ beiten Durchgangsöffnungen 77 eingearbeitet.

Auch mit einem solchen Prothesensegment erhält man eine gute mechanische Verbindung zwischen ins Innere des Verankerungskäfigs 26 nachgewachsener Spongiosa und dem Prothesenteil 10.

Bei dem Prothesensegment 10B nach Fig. 7 und 8 sind an eine vom Tragplattensegment 16B herabhängende Wand 66 in Richtung der Hauptspannungslinien verlaufende Ver­ ankerungsrippen 76 angeschmiedet, welche in Rippenlängs­ richtung aufeinanderfolgende Verankerungsbunde 79 tragen, die ähnlich dimensioniert sind wie die Haupt-Verankerungs­ pfeiler 38 bis 34. Die Höhe (Erstreckung senkrecht zur Zeichenebene) der Verankerungsrippen 76 ist wieder so gewählt, wie dies im Hinblick auf das Ausfüllen des von den Verankerungspfeilern 28 bis 32 aufgespannten Raumes mit Verankerungsflächen gewünscht wird. Falls gewünscht können die Verankerungsrippen 76 wieder mit Durchgangs­ öffnungen (entsprechend den Durchgangsöffnungen 77 von Fig. 6) versehen werden.

Das Prothesensegment 10B nach Fig. 9 und 10 ist dem­ jenigen nach Fig. 7 und 8 sehr ähnlich, nur ist die Wand 66 weggelassen und das Schaftabschnittsegment 50B ist mit dem Tragplattensegment 16B über drei der Veran­ kerungsrippen 76 verbunden, die sich nun beidseits der Mittelfläche des Prothesensegmentes 10B erstrecken. Auf diese Weise ist der Verankerungskäfig des mit dem Pro­ thesensegment 10B nach Fig. 9 und 10 erhaltenen Pro­ thesenteiles noch offener.

Gemäß Fig. 11 und 12 kann man zur Herstellung eines Prothesenteiles 10 auch von einem einstückigen Rohling ausgehen, der beim Gesenkschmieden schon mit allen gewün­ schten Oberflächenkonturen der Verankerungspfeiler versehen ist, soweit diese in Pressrichtung erzeugt werden können. Dieser Rohling ähnelt dem Prothesenteil 10B nach Fig. 7 und 8, mit der Maßgabe, daß unter den Verankerungs­ rippen 76 randständige sind, welche denselben Raum auf­ spannen wie die Verankerungspfeiler 28 bis 34, so daß die Verankerungsrippen insgesamt höher sind. Wahlweise kann man auch von einem Rohling ohne Wand 66 ausgehen, der einem Prothesensegment 10B gemäß Fig. 9 und 10 ent­ spricht.

Wie aus Fig. 12 ersichtlich, sind die randständigen Ver­ ankerungsrippen 76 spanend bearbeitet:

Die hinter ihnen liegenden Materialvolumina 78 sind sind unter NC-gesteuerter spanender Verarbeitung teilweise entfernt (oberer linker Abschnitt von Fig. 12), wodurch man die Innenfläche der Verankerungspfeiler 28 bis 32 und die Oberflächen gegebenenfalls zwischen diesen liegender der Mittelebene des Prothesenteiles benachbarter liegender weiter Verankerungspfeiler erzeugt.

Wahlweise kann man die seitlichen Verankerungsrippen auch mit einer Reihe in Rippenlängsrichtung aufeinanderfolgen­ der Durchgangsöffnungen 81 versehen, wobei man in diesem Falle vorzeugsweise in den mittleren Verankerungsrippen 76 gleichzeitig Durchgangsbohrungen 83 erzeugt, wie im unteren rechten Abschnitt von Fig. 12 dargestellt.

Bei dem in Fig. 13 gezeigten Prothesenteil wird der Verankerungskäfig 26 durch eine Vielzahl von Verankerungs­ platten 80, 82, 84, 86 gebildet.

Die Verankerungsplatten 80, 82, 84, 86 sind jeweils abwechselnd von der einen und der anderen Seite her mit Eindrückungen 88 versehen, das Ganze derart, daß man eine zweidimensionale Wellung der Platten erhält. Zusätzlich sind in den Verankerungsplatten Durchgangsöffnungen 90 vorgesehen, welche, wie bei 92 gezeigt, eine halbkreisför­ migen Querschnitt aufweisende Randwand haben.

Die Durchgangsöffnungen 92 haben in der Praxis einen Durchmesser von etwa 3 bis etwa 8 mm, vorzugsweise etwa 5 mm.

Durch die oben beschriebene Wellung der Verankerungs­ platten und die Durchgangsöffnungen 90 wird eine innige Verhakung zwischen eingewachsenem Spongiosamaterial und dem Verankerungskäfig 26 erhalten.

Die Durchgangsöffnungen 90 benachbarter Käfigsegmente 80, 82, 84, 86 sind gegeneinander versetzt sind.

Am oberen Ende sind an die Verankerungsplatten 80, 82, 84, 86 quadratischen Querschnitt aufweisende Haltelei­ sten 94, 96, 98, 100 angeformt; schmälere Halteleisten 102, 104, 106, 108 finden sich an den unteren Platten­ enden.

Die oberen Halteleisten 94-100 finden im Inneren einer Ausnehmung 110 Aufnahme, die in der nun dicker ausge­ bildeten Tragplatte 16 vorgesehen ist. Die Tragplatte 16 ist im heißen Zustand auf die Halteleisten 94, 96, 98, 100 aufgeschrumpft.

Die Halteleisten 94 bis 108 können wiederum mit nicht dargestellten Formschlußelementen versehen sein, um einerseits ihre Ausfluchtung zu erleichtern, andererseits ein Verschieben der Halteleisten gegeneinander zu vermeiden.

Ferner können die außenliegenden der Halteleisten mit nach unten und innen geneigten Seitenflächen versehen sein, wobei die mit diesen zusammenarbeitenden Seitenflächen der Ausnehmung 110 entsprechend schräg angestellt sind. Auf diese Weise wird eine noch sicherere Verbindung der Halteleisten mit der Tragplatte 16 nach deren Aufschrumpfen gewährleistet.

Zum Zusammenhalten der unteren Enden der Verankerungs­ platten 80, 82, 84, 86 ist auf die unteren Halteleisten 102, 104, 106, 108 analog ein olivenförmiger Endkörper 116 heiß aufgeschrumpft.

Es versteht sich, daß die Randkontur der einzelnen Ver­ ankerungsplatten 80, 82, 84, 86 ähnlich der der Prothe­ sensegmente 10B gewählt ist und die Verankerungsplatten eine solche Makrokrümmung beim Gesenkschmieden erhalten haben, daß insgesamt die gewünschte lichte Außenkontur des Verankerungskäfigs 26 erhalten wird.

Die Herstellung der Verankerungsplatten 80, 82, 84, 86 erfolgt so, daß man zunächst ebene Rohlinge inklusive der oberen und unteren Halteleisten herstellt, wobei beim entsprechenden Gesenkschmieden auch schon die Durch­ gangsöffnungen 90 bis auf einen kleinen stehenbleibenden mittleren Steg hergestellt werden. Dann werden diese kleinen Stege ausgestochen und in einem oder mehreren weiteren Schmiedeschritten werden die Eindrückungen 88 erzeugt und die Makrokrümmung der Verankerungsplatten besorgt. Anschließend erfolgt das Aufschrumpfen der Tragplatte 16 und des olivenförmigen Endkörpers 116.

Zur Verstärkung der Verbindung können die Halteleisten 94 bis 100 untereinander durch Schweißungen 118 und mit der Tragplatte 16 durch Schweißungen 120 verbunden sein. Ähnlich kann bei den unteren Halteleisten 102 bis 108 verfahren werden, obwohl in der Zeichnung nicht dargestellt.

Claims (15)

1. Prothesenteil mit einer Tragplatte (16), an welcher ein Gelenkteil (24) befestigbar ist, und mit einem Verankerungskäfig (26), welcher fest mit der Tragplatte (16) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Verankerungskäfig (26) aus schmiedbarem Material besteht und zumindest der Verankerungskäfig (26) ein Schmiedeteil ist.

2. Prothesenteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Verankerungskäfig (26) eine Mehrzahl von Verankerungspfeilern (28-44; 28-34, 68; 76) aufweist, welche jeweils einen Pfeilerkern (46; 70; 75) und auf diesem angeordnete aufeinanderfolgende Verankerungsbunde (48; 72; 79) oder in diesem ausgebildete Durchgangsöff­ nungen (72) aufweisen, und daß die Verankerungspfeiler (28-44; 28-34, 68; 76) auf ihren in Außenflächen des Verankerungskäfiges (26) zugewandten Flächen durch Gesenk­ schmieden und auf ihren zum Käfiginneren weisenden Flächen durch spanendes Bearbeiten geformt sind.

3. Prothesenteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß es aus einer Mehrzahl fest mit­ einander verbundener Prothesensegmente (10A, 10B, 10C) besteht, die jeweils beidseitig durch entweder Gesenk­ schmieden und/oder spanendes Bearbeiten geformt sind.

4. Prothesenteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß die Prothesensegmente (10A, 10B, 10C) durch Teile derselben übergreifende Halteelemente (22; 16, 116) zusammengehalten sind.

5. Prothesenteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Halteelemente (22, 64; 16, 116) aufge­ schrumpft sind.

6. Prothesenteil nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Halteelemente (22, 66; 16, 116) mit den Prothesensegmenten (10A, 10B, 10C) ver­ schweißt sind.

7. Prothesenteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Prothesensegmente (10A, 10B, 10C) miteinander verschweißt sind.

8. Prothesenteil nach einem der Ansprüche 3-7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Prothesen­ segmente (10B) eine mit Durchgangsöffnungen (74; 90) verse­ hene Platte (66; 80, 82, 84, 86) aufweist.

9. Prothesenteil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß die Randwände (92) der Durchgangsöffnungen (90) ballig sind, insbesondere halbkreisförmigen trans­ versalen Querschnitt haben.

10. Prothesenteil nach einem der Ansprüche 3-9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Prothesen­ segmente (10B) einen Plattenabschnitt (66) aufweist, welcher auf mindestens einer Seite mit von der Platten­ oberfläche vorzugsweise in zu dieser senkrechter Rich­ tung weglaufenden Verankerungspfeilern (68) versehen ist.

11. Prothesenteil nach einem der Ansprüche 8-10, da­ durch gekennzeichnet, daß die Käfigstruktur (26) durch plattenförmige Käfigsegmente (80, 82, 84, 86) gebildet ist.

12. Prothesenteil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­ net, daß die Käfigsegmente (80, 82, 84, 86) ge­ wellt sind, vorzugsweise in zwei Richtungen gewellt (88) sind.

13. Prothesenteil nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die plattenförmigen Käfigsegmente (80, 82, 84, 86) eine Vielzahl von Durchgangsöffnungen (90) aufweisen.

14. Prothesenteil nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich­ net, daß die Durchgangsöffnungen (90) benachbarter Käfigsegmente (80, 82, 84, 86) gegeneinander versetzt sind.

15. Prothesenteil nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da­ durch gekennzeichnet daß es aus Titan oder einer Titanlegierung besteht.