DE19628033C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Driftkompensation bei chemischen Sensoren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Driftkompensation bei chemischen SensorenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Driftkompen
sation von Sensoren und insbesondere auf die Driftkompensa
tion von chemischen Sensoren in der Gas- und Flüssigkeits
sensorik.
Chemische Sensoren werden zu der Detektion und Quantifizie
rung von Bestandteilen von Gas- und Flüssigkeitsgemischen
eingesetzt. Der Einsatzbereich erstreckt sich von einfachen
Gaswarngeräten für den Konsumbereich, wie z. B. zur Lecker
kennung bei Gasinstallationen, zur CO₂-Messung in Treibhäu
sern und dergleichen, bis zu aufwendigen Aufbauten zur Ge
ruchsanalyse in der industriellen Anwendung, wie z. B. zur
Qualitätssicherung von Parfümen, Kaffeesorten und derglei
chen.
Der prinzipielle Aufbau einer Sensoranordnung stellt sich
folgendermaßen dar. Die chemischen Sensoren selbst bestehen
aus einem Wandlerbauelement, auf das eine Schicht, die für
einen oder mehrere Stoffe empfindlich ist, aufgebracht ist.
Diese Schicht wird als Indikatormaterial bezeichnet. Durch
Anlagerung von Stoffen an die sensitive Schicht ändern sich
deren chemische und physikalische Eigenschaften, wie es z. B.
in der Veröffentlichung "A Physical System for Chemical Sen
sors", Proc. Microsystem Technologies, Berlin, 29.10.-
01.11.91, S. 70-75, von H.-E. Endres, S. Drost, H. Sand
maier, beschrieben ist. Das verwendete Wandlerbauelement
überführt seine Änderungen der chemischen und physikalischen
Eigenschaften in die Änderung einer elektrisch meßbaren
Größe. Dieses elektrische Signal wird einer Signalauswertung
unterzogen, wonach eine vorhandene Stoffkonzentration ausge
geben wird.
Als chemische Schichten für die Gassensorik werden z. B.
modifizierte Polymere oder Polysiloxane mit eingebauten
Adsorptionszentren für die interessierende chemische Sub
stanz verwendet. Eine andere wichtige Substanzklasse sind
bestimmte halbleitende Materialien, wie z. B. Zinnoxid oder
Strontiumtitanat. Als Wandlerbauelement (Transducer-Bauele
ment) werden beispielsweise Interdigitalkondensatoren (IDK),
Piezo-Schwingquarze, Oberflächenwellenbauelemente (SAW-Bau
elemente) oder Feldeffekttransistoren eingesetzt. In manchen
Fällen kann auf eine sensitive Schicht auf dem Wandlerbau
element verzichtet werden, da es möglich ist, direkt aus
einer physikalischen Eigenschaft (z. B. der Wärmeleitfähig
keit) des zu untersuchenden Mediums auf dessen Zusammenset
zung zu schließen.
Im Gegensatz zu klassischen optischen und chromatographi
schen Stoffanalysesystemen weisen chemische Sensoren im all
gemeinen eine kleine Baugröße auf und sind ferner kostengün
stig herzustellen.
Ein wichtiges Problem bei der Entwicklung von chemischen
Sensoren ist ihre Langzeitstabilität. Sie ist in sehr vielen
Fällen durch die Stabilität des Indikatormaterials begrenzt.
Gründe hierfür sind Anlagerungen während des Meßbetriebs
oder irreversible chemische Veränderungen der Schicht, wie
z. B. eine Oxidation. Dies führt zu einer dauerhaften Ver
schiebung des Sensor-Nullpunkts und der Sensorempfindlich
keit, welche auch Driften genannt werden.
Die Empfindlichkeit eines Sensorsystems wird meistens über
die Beschreibung der "Hauptempfindlichkeit" und der "Quer
empfindlichkeiten" definiert. Der Ausdruck "Hauptempfind
lichkeit" beschreibt die Empfindlichkeit eines Sensorsystems
auf die zu messende Stoffkomponente. Dagegen bezeichnet der
Ausdruck "Querempfindlichkeiten" ein unerwünschtes Anspre
chen des Sensorsystems auf weitere in einem Stoffgemisch
vorhandene Stoffe.
Eine herausgehobene Rolle nimmt beispielsweise in der Gas
sensorik die Querempfindlichkeit zu Feuchte ein, da dieses
Gas bei vielen Meßaufgaben, insbesondere bei der Überwachung
von Umgebungsluft, im Hinblick auf seine Querempfindlichkeit
störend wirkt. Aufgrund der Tatsache, daß das Wassermolekül
beispielsweise sehr polar ist (die Dielektrizitätskonstante
desselben beträgt 81), wird es von vielen Sensormaterialien
sorbiert. Dies äußert sich beispielsweise in einer Hydroxid
bildung an Metalloxidoberflächen. Ferner kann die Konzentra
tion der Feuchte in der Umgebungsluft die Konzentration der
zu messenden Gase oft um den Faktor 10-1.000 übersteigen.
So beträgt beispielsweise der MAK-Wert (MAK = maximale Ar
beitsplatzkonzentration) von SO₂ zwei ppm (ppm = parts per
million = Teile pro Million), während jedoch die H₂O-Konzen
tration in der Umgebungsluft bei 60% relativer Feuchte bei
25°C/10⁵ Pa knapp 14.000 ppm beträgt.
Ferner stellt die mangelhafte chemische Selektivität einge
setzter Sensorbeschichtungen gegenüber vielen anderen Stof
fen ein Problem dar. Übersteigt nämlich das Produkt aus
Querempfindlichkeit und Anteil eines Stoffes, für den das
eingesetzte Sensorsystem die Querempfindlichkeit aufweist,
das Produkt aus Hauptempfindlichkeit und Konzentration des
interessierenden Stoffes, so ist die Messung bezüglich des
zu interessierenden Stoffes nicht mehr eindeutig. Das ein
gesetzte Sensorsystem ist demnach nicht ausreichend selek
tiv, um in der beschriebenen Umgebung korrekte Messungen
durchzuführen. Die Selektivität kann daher für viele Anwen
dungsfälle zu niedrig sein. Der Sensor kann nicht nur auf
die zu messende Substanz, wie z. B. SO₂, sondern auch auf
andere Substanzen mit chemisch ähnlichem, wie z. B. NH₃, oder
mit chemisch agressivem Verhalten, wie z. B. NOx, reagieren.
Ein bekannter Lösungsansatz zur Kompensation der Queremp
findlichkeit auf einen anderen als den zu messenden Stoff
besteht in der Verwendung eines Sensorarrays, wie es bei
spielsweise in R. Müller, E. Lange, "Multidimensional Sensor
for Gas Analysis", Sensors and Actuators, 9 (1986), S. 39-48,
beschrieben ist. Als Beispiel hierfür kann das in Fig. 1
dargestellte Sensorarray, das aus einem ersten Sensor 3 und
aus einem zweiten Sensor 5 besteht, dienen. Der erste Sensor
3 weist eine Hauptempfindlichkeit gegenüber einem Stoff A
und eine Querempfindlichkeit gegenüber einem Stoff B auf.
Der zweite Sensor 5 hingegen weist eine Hauptempfindlichkeit
gegenüber dem Stoff B und keine wesentliche Querempfindlich
keit auf. Bei dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel wird der stö
rende Stoff B mit dem zweiten Sensor 5 gemessen, wobei die
Ausgabe des ersten Sensors 3, die Anteile enthält, die so
wohl dem Stoff A als auch dem Stoff B entsprechen, kompen
siert wird. Eine derartige Signalverarbeitung wird heutzu
tage meistens mit Mikroprozessoren realisiert, welche bei
spielsweise nichtlineare Gleichungssysteme (NLGS) lösen kön
nen oder als künstliche neuronale Netze (KNN) ausgeführt
sind.
Bekannte Lösungsansätze für das Problem der Sensordrift sind
eine Verbesserung der Stabilität der chemischen Schicht und
eine regelmäßige Nachkalibrierung mit einem Stoffgemisch be
kannter Konzentration. Eine Verbesserung der Drifteigen
schaften über eine Verbesserung der chemischen Stabilität
ist bisher lediglich begrenzt möglich. Die Nachkalibrierung
dagegen ist zeitaufwendig und somit teuer. Eine weitere
Schwierigkeit bei vielen Anwendungsfällen, insbesondere bei
vielen Problemstellungen in der Gassensorik, ist die Erzeu
gung eines Prüfstoffgemisches. Gasflaschen, Gasgeneratoren
und Ventile sind oft um ein Vielfaches teurer und größer als
das eigentliche Sensorsystem. Bei Metalloxid-Sensoren kann
das Ausheizen des Indikatormaterials zu einer kurz- oder
mittelfristigen Reduzierung der Sensordrift beitragen.
Manche Driftvorgänge lassen sich auch durch ein mathemati
sches Modell annähern, wodurch dieselben rechnerisch kompen
siert werden können. Für viele in der Praxis relevante An
wendungsfälle ist dies jedoch nicht möglich. Ferner ist kei
ne Kompensation von unvorhergesehenen Ereignissen, wie z. B.
einer teilweisen "Vergiftung" des Sensors, möglich. Von ei
ner Vergiftung des Sensors spricht man dann, wenn z. B. das
Indikatormaterial durch eine chemische Substanz in der Meß
umgebung irreversibel beschädigt wird, wie z. B. oxidiert.
Die DE 38 22 024 A1 offenbart eine Anordnung und ein Verfahren
zur Erhöhung der Gasselektivität bei elektrochemischen Sen
soren. Ein elektrochemischer Kohlenmonoxid-Sensor liefert
eine verminderte Wasserstoffquerempfindlichkeit. Der Sensor
umfaßt eine Meßelektrode sowie eine zusätzliche Elektrode
unter der Meßelektrode, so daß auf der Meßelektrode das
Kohlenmonoxid vollständig oxidiert wird, der Wasserstoff
oder der größte Teil des Wasserstoffs jedoch nicht oxidiert
wird, weil der Wasserstoffwegen seiner sehr großen Diffu
sionskonstanz leicht in einen Elektrolyt eindringt und die
dort angeordnete Hilfselektrode erreicht. Die Oxidation des
Wasserstoffs verursacht ein zusätzliches Signal, welches
durch eine entsprechende Schaltung aus dem Gesamtstrom des
elektrochemischen Sensors herausgezogen werden kann. Mit
Hilfe dieses Stroms kann ein selektives CO-Signal erhalten
werden.
Die WO 92/21962 A1 offenbart ein Verfahren zur Überwachung
der Funktionsfähigkeit von pH-Sonden. Auf eine in einem
Meßmedium eingetauchte Meßsonde wird mittels eines Analog-
Digital-Wandlers ein in Amplitude und Dauer variabler
Rechteckimpuls angelegt. Nun wird eine durch eine Sonden
impedanz veränderte Spannung gemessen und mit einem Sollwert
für eine intakte Meßsonde verglichen. Abweichungen der
erhaltenen Meßwerte von vorgegebenen Sollwerten erlauben
Rückschlüsse auf den Zustand sowohl der Meß- als auch der
Bezugselektrode der Meßsonde.
Die DE 44 24 494 A1 lehrt ein Verfahren zum Kalibrieren eines
Analysesystems sowie ein Analysesystem. Ein Analysesystem
umfaßt eine Membran, deren Außenseite in ein zu analysieren
des Medium eingetaucht ist, um dort eine Konzentration einer
Spezies zu ermitteln. Ein Fluid mit einer vorbestimmten
ersten Konzentration der Spezies wird an der Innenseite der
Membran entlanggeführt. Ferner wird mindestens ein zweites
Fluid mit einer vorbestimmten zweiten Konzentration, die
sich von der ersten Konzentration unterscheidet, an der
Innenseite der Membran vorbeigeführt. Die Konzentrationen
der beiden Fluide werden nach dem Vorbeilaufen an der Innen
seite der Membran ermittelt. Aus diesen Konzentrationen wer
den Parameter für einen Zusammenhang zwischen der Konzentra
tion auf der Außenseite der Membran und einem Meßsignal er
mittelt.
Die EP 0084935 A1 offenbart ein Gaserfassungsgerät. Das Gas
erfassungsgerät umfaßt eine Arbeitselektrode, eine Gegen
elektrode und eine Referenzelektrode, die in Kontakt mit
einem Elektrolyten gehalten werden, wobei gegenüberliegende
Enden eines Gefäßes, in dem der Elektrolyt angeordnet ist,
durch die Arbeitselektrode 2 bzw. durch die Gegenelektrode 5
und die Referenzelektrode 6 abgedichtet sind. Ein Strom
zwischen der Arbeitselektrode und der Gegenelektrode wird
gemessen, wobei ferner eine vorbestimmte Spannung zwischen
der Arbeitselektrode und der Referenzelektrode angelegt
wird. Die Empfindlichkeit der Arbeitselektrode auf Kohlenmo
noxid- und Wasserstoffgas ist kleiner als die der Referenz
elektrode.
Tahir ALTUNBULDUK u. a. offenbaren in "Studies on the
Elimination of Sulfide Interference in the Potentiometric
Determination of Chloride Using Ion Selective Electrodes in
a Flow Injection System", in Fresenius J. Anal. Chem. (1995)
351 : 593-598, Verfahren zum Entfernen der Störung von Sul
fid bei der direkten potentiometrischen Bestimmung von Chlo
rid unter Verwendung von Silber-basierten ionenselektiven
Elektroden in einem Flußinjektionssystem. Es werden röhren
förmige Chlorid-empfindliche Elektroden verwendet, die aus
Silberröhren hergestellt sind. Die Innenwand der Silberröhre
ist mit einer Silberchloridschicht überzogen. Ferner wird
eine gesättigte Ag/AgCl-Referenzelektrode verwendet. Ver
schiedene Injektionen mit Lösungen, die reine Chloridstan
dards, Mischungen von Chlorid und Sulfid und reines Sulfid
enthalten, werden durchgeführt, wobei in regelmäßigen Ab
ständen Neukalibrationen ausgeführt werden.
Patrick W. CAREY beschreibt in dem Artikel "Multivariate
Sensor Arrays as Industrial and Environmental Monitoring
Systems", in: Trends in Analytical Chemistry, Bd. 13, Nr. 5,
1994, S. 210-218, Chemiesensorarrays zum Überwachen der
Umwelt oder von industriellen Prozessen. Die Sensorarrays
umfassen eine Sammlung von teilselektiven Sensoren, die
zusammenarbeiten, wenn eine Probe analysiert wird. Um mit
dem Einfluß mehrerer Stoffe auf ein einziges Sensorarray
umzugehen, um einzelne Komponenten einer Gasmischung zu
erfassen, werden unterschiedliche Kalibrationstechniken und
Vorrichtungen vorgeschlagen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Driftkompensation von
chemischen Sensoren zu schaffen, welche eine genaue und ko
stengünstige Ausführung der Driftkompensation ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Driftkompensation
gemäß Anspruch 1 und durch eine Vorrichtung zur Driftkompen
sation gemäß Anspruch 9 gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, die Queremp
findlichkeit eines Sensors auf vorteilhafte Art und Weise
auszunützen. Wie es oben beschrieben wurde, ist es bisher in
der Technik üblich, die Querempfindlichkeit beispielsweise
des ersten Sensors 3 in Fig. 1 auf den Stoff B über die Ver
wendung des zweiten Sensors 5, der im wesentlichen nur auf
den Stoff B anspricht, zu kompensieren. Dabei ist der Stoff
A im allgemeinen die schwieriger zu messende Komponente be
züglich seines Konzentrationsbereichs und/oder seines chemi
schen Verhaltens, wodurch es möglich ist, einen Sensor her
zustellen, der eine vernachlässigbare Querempfindlichkeit zu
dem Stoff A aufweist.
Im Gegensatz zum Stand der Technik wird die Querempfindlich
keit des ersten Sensors 3 auf den Stoff B zur Kalibration
des ersten Sensors 3 herangezogen.
Damit verbunden bieten das Verfahren und die Vorrichtung der
vorliegenden Erfindung eine automatische Erkennungsmöglich
keit für einen Sensorausfall durch Vergiftung, Alterung des
Indikatormaterials oder mechanische Beschädigung des Sen
sors.
Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Er
findung ermöglichen aufgrund eines Auswertealgorithmus zu
sammen mit einer speziellen Betriebsweise und/oder Sensor
konstruktion eine rechnerische Reduktion bzw. Kompensation
der Lang- und Kurzzeitdrift des chemischen Sensors. Dadurch
kann die Zeit zwischen zwei Sensorkalibrationen und/oder
Sensorwechseln erhöht werden. Dies hat klare wirtschaftliche
Vorteile für den Betreiber des erfindungsgemäßen Sensorsy
stems und erschließt ferner neue Anwendungsgebiete.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden Zeich
nungen detaillierter erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein bekanntes Sensorarray, das auch in Verbindung
mit dem Verfahren und der Vorrichtung der vorlie
genden Erfindung verwendet wird;
Fig. 2a einige Signalausgaben und Ist-Werte vor einer
Driftkompensation;
Fig. 2b Signalausgaben nach einer Driftkompensation; und
Fig. 3 ein Flußdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Wie bereits erwähnt wurde, ist in Fig. 1 ein System aus zwei
Gassensoren, dem ersten Sensor 3 und dem zweiten Sensor 5
gezeigt. Dabei spricht der erste Sensor 3 auf den Stoff A
bezüglich seiner Hauptempfindlichkeit und auf den Stoff B
bezüglich seiner Querempfindlichkeit an. Der zweite Sensor 5
hingegen weist lediglich eine Hauptempfindlichkeit gegenüber
dem Stoff B eines zu messenden Stoffgemisches auf.
Der erste Sensor 3 kann beispielsweise ein mit 2-Aminopro
pyltrimethoxysilan als Indikatormaterial beschichteter In
terdigitalkondensator (IDK) sein. Lagert sich an dieses In
dikatormaterial CO₂ an und ein, so nimmt die Dielektrizi
tätskonstante des Materials ab und die Kapazität des IDK
ändert sich als Funktion der CO₂-Konzentration. Bei einer
CO₂-Messung können Anlagerungen von H₂O nun ebenfalls die
IDK-Kapazität beeinflussen, was zu einer Grundlinienver
schiebung des ersten Sensors 3 führt, wobei ferner die
Empfindlichkeit des Indikatormaterials auf CO₂ beeinträch
tigt oder verändert wird, da Wasser in einem Teil der Er
kennungsreaktion, d. h. der Hydrogenkarbonatbildung, verwen
det wird.
Der zweite Sensor 5 ist bei einem bevorzugten Ausführungs
beispiel der vorliegenden Erfindung zur CO₂-Messung ein
Sensor, der lediglich auf den Stoff B, der bei dem vorlie
genden Ausführungsbeispiel H₂O ist, anspricht. Der zweite
Sensor 5 ist also gegenüber dem Stoff B, d. h. H₂O, ein bes
serer Sensor, als es der erste Sensor 3 gegenüber dem Stoff
A, d. h. CO₂, ist. Daher ist die Drift/Alterung des zweiten
Sensors 5 gegenüber dem ersten Sensor 3 in erster Näherung
zu vernachlässigen. Im Fall der Feuchtemessung kann bei
spielsweise die Konzentration von H₂O mit dem rein physika
lischen Meßverfahren der Taupunktbestimmung bestimmt werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es nun möglich, die
Feuchtequerempfindlichkeit des ersten Sensors 3 zu korrigie
ren und gleichzeitig Drifteffekte des empfindlichen Indika
tormaterials zu korrigieren. Das Indikatormaterial basiert
auf organisch modifizierten Heteropolysiloxanen und ist wie
viele auf organischen Stoffen basierende Indikatormateria
lien gegenüber der Oxidation durch Luft, Sauerstoff und/oder
starken Oxidationsmitteln, wie z. B. NOx, empfindlich.
In Fig. 2a sind qualitative Zeitverläufe bestimmter Größen
bei der Messung der CO₂-Konzentration gemäß einem bevorzug
ten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gezeigt.
Diese sind von unten nach oben die Ist-Konzentration von
CO₂, die Ist-Feuchte, die von dem zweiten Sensor 5 gemessene
Feuchte, sowie die Ausgabe Ct1 des ersten Sensors 3 bei ei
ner ersten Temperatur desselben und die Ausgabe Ct2 bei ei
ner zweiten Temperatur des ersten Sensors 3.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß der Ausdruck
Sensor im Sinne dieser Anmeldung derart verwendet wird, daß
lediglich ein Sensor oder aber auch eine Gruppe von Sensoren
bezeichnet sein kann. Wie bereits erwähnt wurde, sind Ct1
und Ct2 die Veränderung der Kapazität des ersten Sensors 3
als Funktion der Zeit bei einer ersten (t₁) und einer zwei
ten (t₂) Temperatur. Es kann jedoch auch der Fall vorliegen,
daß der erste Sensor 3 als eine Gruppe von zwei baugleichen
Sensoren ausgeführt ist, von denen einer auf einer ersten
Temperatur und der zweite auf einer zweiten Temperatur ge
halten wird, wodurch es nicht mehr notwendig ist, die Tem
peratur eines einzigen Sensors umzuschalten. Abweichend vom
beschriebenen Ausführungsbeispiel können statt der unter
schiedlichen Temperaturzustände des ersten Sensors 3 z. B.
auch unterschiedliche Beschichtungszustände und dergleichen
verwendet werden, solange sich die Haupt- bzw. die Quer
empfindlichkeit des ersten Sensors 3 bei den unterschied
lichen Zuständen ändern.
In Fig. 2a sind die qualitativ ähnlichen Verläufe von Ct2
und Ct1 zu sehen, wobei die Empfindlichkeit des ersten Sen
sors 3 sowohl auf den Ist-CO₂- als auch den Ist-Feuchtever
lauf bei der zweiten Temperatur höher ist. Ferner ist zu
sehen, daß sich aufgrund der Querempfindlichkeit des ersten
Sensors 3 das Ansprechen auf den Ist-CO₂-Verlauf und das An
sprechen auf den Ist-Feuchteverlauf zu den Zeitpunkten über
lagern, zu denen sich auch die Ist-Verläufe überlagern.
In Fig. 2b sind die Ausgabe des zweiten Sensors 5, d. h. der
Feuchteverlauf, sowie die aus den Ausgaben Ct1 und Ct2 des
ersten Sensors 3 berechneten Ergebnisse der zeitlichen Ver
läufe einer Konzentration xCO2 von Kohlendioxid und einer
Konzentration xH2O von Wasser in dem zu bestimmenden Gasge
misch dargestellt. Der Vergleich von Fig. 2b mit Fig. 2a
zeigt eine bezüglich der Querempfindlichkeit des ersten
Sensors 3 korrigierte Ausgabe xCO2 sowie die bezüglich der
Hauptempfindlichkeit des ersten Sensors 3 korrigierte Kon
zentration xH2O.
Fig. 3 zeigt ein Flußdiagramm des Verfahrens 10 zur Drift
kompensation. In einem Schritt 12 werden sowohl die Ausgabe
Ct1 des ersten Sensors 3 bei einer ersten Temperatur als
auch die Ausgabe Ct2 desselben Sensors bei einer zweiten
Temperatur erfaßt. Ferner wird die Ausgabe des Feuchtesen
sors 5 aufgezeichnet, wie es in Fig. 2a dargestellt ist. Der
erste Sensor 3 wird also abwechselnd zwischen zwei verschie
denen Temperaturen hin- und hergeschaltet, wobei es für
Fachleute jedoch offensichtlich ist, daß auch zwei im we
sentlichen baugleiche Sensoren verwendet werden können, von
denen sich der eine auf der ersten und der zweite auf der
zweiten Temperatur befinden. Bei jeder dieser beiden Tempe
raturen hat die Empfindlichkeit zu Wasser und CO₂ eine cha
rakteristische Absorptionsisoterme. Die somit gewonnenen Si
gnale Ct1 und Ct2 für die Kapazitätswerte des ersten Sensors
3 erhalten damit einen Anteil, der zur Konzentration des
Wassers proportional ist, und einen Anteil, der zur Konzen
tration von CO₂ proportional ist. Mit den Ausgaben Ct1 und
Ct2 des ersten Sensors kann folgendes lineare Gleichungssy
stem aufgestellt werden:
Ct1(t) = a₁₁·xH2O(t) + a₁₂·xCO2(t) (1)
Ct2(t) = a₂₁·xH2O(t) + a₂₂·xCO2(t) (2).
Ct2(t) = a₂₁·xH2O(t) + a₂₂·xCO2(t) (2).
In den Gleichungen (1) und (2) stellen die Koeffizienten
a₁₁, a₁₂, a₂₁, a₂₂ die bei der Temperatur t1 bzw. t2 vorhan
denen Empfindlichkeiten des ersten Sensors 3 auf Wasser (er
ster Index: 1) bzw. auf CO₂ (zweiter Index: 2) dar. Diese
Empfindlichkeiten können bei einem linearen Sensor Groß
signalempfindlichkeiten sein, wobei es jedoch eher der Fall
ist, daß die Empfindlichkeiten um einen bestimmten Arbeits
punkt einer nichtlinearen Empfindlichkeitskurve linearisier
te differentielle Empfindlichkeiten sind. Diese können bei
spielsweise aus einem Datenblatt bekannt sein oder vor Aus
lieferung des Sensorsystems auf für Fachleute bekannte Art
und Weise ermittelt werden.
In einem Schritt 14 wird das lineare Gleichungssystem, das
aus den Gleichungen (1) und (2) besteht, auf für Fachleute
bekannte Art und Weise, wie z. B. durch den bekannten Gauß-
Algorithmus, gelöst. Aus den beiden Gleichungen (1) und (2)
für die zwei unbekannten xH2O und xCO2 können nun die beiden
Unbekannten für jeden Zeitpunkt berechnet werden. Dadurch
ist die Kompensation der Querempfindlichkeit eines Sensors
ohne Verwendung eines zweiten Sensors, wie es beim Stand der
Technik üblich ist, realisiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung dienen jedoch auch zum Kompensieren der Drift
von chemischen Sensoren und zur Ausfallerkennung eines
Sensors. Deshalb werden in einem Schritt 16 der Konzentra
tionswert xH2O für Wasser mit der Ausgabe des zweiten
Sensors 5, der im wesentlichen nur auf Wasser anspricht,
verglichen. Stimmen die beiden Werte überein, so ist bisher
keine Drift aufgetreten, weswegen auch keine Driftkompen
sation erforderlich ist. Zeigt sich in den beiden Werten
jedoch eine Differenz, so ist eine Drift aufgetreten, die
eliminiert werden muß, um über einen längeren Zeitraum hin
weg ein genaues Ergebnis zu erreichen.
Das Ziel eines Schrittes 18 besteht nun darin, durch itera
tives Verändern der Ausgabewerte Ct1 und Ct2 des ersten Sen
sors 3 bei einer ersten und einer zweiten Temperatur zu er
reichen, daß die durch den ersten Sensor 3 gemessene H₂O-
Konzentration xH2O gleich der Ausgabe des zweiten Sensors 5
ist, welcher im wesentlichen keine Drift aufweist. Dazu
werden Ct1 und/oder Ct2 beispielsweise in Promilleschritten
vergrößert oder verkleinert, bis die Feuchtemessungen der
beiden Sensoren 3, 5 übereinstimmen. Da die beiden Größen
Ct1 und Ct2 auch die Basis der CO₂-Konzentrationsberechnung
sind, die in einem Schritt 20 durchgeführt wird, wird in dem
Schritt 20 auch die Konzentration von Kohlendioxid xCO2, das
durch Auflösen des linearen Gleichungssystems, das sich aus
den Gleichungen (1) und (2) zusammensetzt, berechnet wird,
verändert. In einem Schritt 22 wird nun der kompensierte
Wert xCO2 für die Konzentration von Kohlendioxid in dem zu
messenden Stoffgemisch ausgegeben.
Ist es nicht möglich, in dem Schritt 18 unter Berücksichti
gung einer sinnvollen Manipulation von Ct1 und/oder Ct2 eine
Gleichheit der berechneten Wasserkonzentration xH2O und der
Ausgabe des zweiten Sensors 5 zu erreichen, kann dies als
Anzeichen für eine zu starke Veränderung des ersten Sensors
gewertet werden, was auf einen Ausfall desselben hindeutet.
Somit ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren die Verwirk
lichung einer Ausfallerkennung für den ersten Sensor 3. Dies
ist insbesondere für kommerzielle und auch sicherheitsrele
vante Anwendungen eine wichtige Voraussetzung und Eigen
schaft des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungs
gemäßen Vorrichtung.
Zusammenfassend läßt sich festhalten, daß gemäß der vorlie
genden Erfindung das Ausgangssignal eines lediglich auf den
Stoff B empfindlichen Sensors, das die Konzentration des
Stoffs B in einem Stoffgemisch darstellt, mit dem Ausgangs
signal eines anderen Sensors, der sowohl auf den Stoff A als
auch den Stoff B anspricht, verknüpft werden. Der von dem
ersten Sensor 3 gelieferte Konzentrationswert für den Stoff
B wird mit dem von dem zweiten Sensor 5 gelieferten Konzen
trationswert für den Stoff B verglichen. Besteht zwischen
diesen beiden Werten eine Differenz, werden die von dem
ersten Sensor 3 gelieferten Ausgabewerte nach einem sensor
abhängigen Schema angepaßt, derart, daß die beiden Konzen
trationswerte gleich sind. Die derart manipulierten Ausga
bewerte des ersten Sensors sind nun der Ausgangspunkt für
die Berechnung der Konzentration des Stoffs A. Unter der
Voraussetzung, daß das Ansprechen des ersten Sensors 3 auf
den Stoff A und B auf ähnlichen chemischen und/oder physika
lischen Mechanismen beruht, so ist der Einfluß der Drift,
der Alterung und anderer auch unbekannter und nicht vorher
sehbarer Einflüsse auf den ersten Sensor 3 korrigiert. Es
wird nochmals darauf hingewiesen, daß auch unbekannte und
nicht vorhersehbare Einflüsse auf den ersten Sensor erfaßt
und korrigiert werden. Abweichungen von dieser Vorausset
zung, d. h. die Wirkmechanismen für die Erfassung des Stoffs
A und des Stoffs B in dem ersten Sensor sind nicht vollkom
men gleich, bewirken eine unvollständige Driftkompensation,
d. h. eine Driftreduktion.
Die vorteilhaften Merkmale der vorliegenden Erfindung beste
hen aufgrund der Erkenntnis, die der vorliegenden Erfindung
zugrunde liegt, darin, daß die Querempfindlichkeit des er
sten Sensors 3 nicht als Problem betrachtet wird, sondern
auf vorteilhafte Weise ausgenutzt wird. Durch spezielle Be
triebsweisen, wie z. B. Temperaturzyklen oder durch die Ver
wendung geeigneter Wandler, wie z. B. einer SAW-IDK-Kombina
tion, die in A. Leidl, R. Hartinger, M. Roth, H. -E. Endres,
"A New 502 Sensor System with SAW and IDC Elements", Trans
ducers 95, Stockholm, 25. bis 29. Juni, beschrieben sind,
können aus einem Sensor, wie z. B. dem ersten Sensor 3, meh
rere zum Teil unabhängige Meßsignale extrahiert werden.
Durch die Verwendung üblicher Verfahren zur Signalauswertung
kann so auf die Konzentration der Stoffe A und B aus den
Daten lediglich des ersten Sensors 3 geschlossen werden.
Abschließend sei darauf hingewiesen, daß die Schritte des
Vergleichens 16 und des iterativen Veränderns 18 nicht die
ganze Zeit während einer Messung ausgeführt werden müssen,
falls die Kurzzeitdrift der verwendeten Sensoren in vertret
barem Rahmen bleibt. Die beiden Schritte 16 und 18 können
jedoch zu Beginn einer Messung auf eine für Fachleute be
kannte Art und Weise manuell oder automatisch angefordert
werden und zu bestimmten Zeitintervallen während der Messung
ebenfalls manuell oder automatisch wiederholt werden.
Ferner ist die vorliegende Erfindung nicht auf Stoffgemische
mit zwei Komponenten begrenzt, sondern dieselbe kann auch
auf tertiäre oder komplexere Stoffgemische angewendet wer
den, wobei bei tertiären Stoffgemischen beispielsweise drei
Sensoren für drei verschiedene Temperaturen erforderlich
sind.
Claims (9)
1. Verfahren zur Driftkompensation für einen ersten Sensor
(3), der auf einen ersten (CO₂) und auf einen zweiten
(H₂O) chemischen Stoff in einem Stoffgemisch anspricht,
und einen zweiten Sensor (5), der im wesentlichen nur
auf den zweiten Stoff (H₂O) in dem Stoffgemisch an
spricht, mit folgenden Schritten:
Erfassen (12) einer ersten Ausgabe (Ct1) des ersten Sensors (3) bei einem ersten Zustand desselben und ei ner zweiten Ausgabe (Ct2) des ersten Sensors (3) bei einem zweiten Zustand desselben;
Erfassen (12) einer Ausgabe des zweiten Sensors (5);
Berechnen (14) eines Anteils (xH2O) des zweiten Stoffes (H₂O) an dem Stoffgemisch aus der ersten (Ct1) und der zweiten (Ct2) Ausgabe des ersten Sensors (3);
Vergleichen (16) des berechneten Anteils (xH2O) des zweiten Stoffes (H₂O) an dem Stoffgemisch mit der Aus gabe des zweiten Sensors (5);
iteratives Verändern (18) eines Wertes der ersten Aus gabe (Ct1) des ersten Sensors (3) und/oder eines Wertes der zweiten Ausgabe (Ct2) des ersten Sensors (3), bis der berechnete Anteil (xH2O) des zweiten Stoffs (H₂O) an dem Stoffgemisch mit der Ausgabe des zweiten Sensors (5) übereinstimmt; und
Berechnen eines Anteils (xCO2) des ersten Stoffes (CO₂) an dem Stoffgemisch unter Verwendung des veränderten ersten und zweiten Wertes der ersten (Ct1) und der zweiten (Ct2) Ausgabe des ersten Sensors (3).
Erfassen (12) einer ersten Ausgabe (Ct1) des ersten Sensors (3) bei einem ersten Zustand desselben und ei ner zweiten Ausgabe (Ct2) des ersten Sensors (3) bei einem zweiten Zustand desselben;
Erfassen (12) einer Ausgabe des zweiten Sensors (5);
Berechnen (14) eines Anteils (xH2O) des zweiten Stoffes (H₂O) an dem Stoffgemisch aus der ersten (Ct1) und der zweiten (Ct2) Ausgabe des ersten Sensors (3);
Vergleichen (16) des berechneten Anteils (xH2O) des zweiten Stoffes (H₂O) an dem Stoffgemisch mit der Aus gabe des zweiten Sensors (5);
iteratives Verändern (18) eines Wertes der ersten Aus gabe (Ct1) des ersten Sensors (3) und/oder eines Wertes der zweiten Ausgabe (Ct2) des ersten Sensors (3), bis der berechnete Anteil (xH2O) des zweiten Stoffs (H₂O) an dem Stoffgemisch mit der Ausgabe des zweiten Sensors (5) übereinstimmt; und
Berechnen eines Anteils (xCO2) des ersten Stoffes (CO₂) an dem Stoffgemisch unter Verwendung des veränderten ersten und zweiten Wertes der ersten (Ct1) und der zweiten (Ct2) Ausgabe des ersten Sensors (3).
2. Verfahren (10) zur Driftkompensation gemäß Anspruch 1,
bei dem der erste und der zweite Zustand des ersten
Sensors (3) zwei verschiedene Temperaturzustände sind.
3. Verfahren (10) zur Driftkompensation gemäß Anspruch 1
oder 2,
bei dem die Schritte des Vergleichens (16) und des ite
rativen Veränderns (18) lediglich zu vorbestimmten Zei
ten durchgeführt werden.
4. Verfahren (10) zur Driftkompensation gemäß einem belie
bigen der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem der erste (3) und/oder der zweite (5) Sensor
eine Mehrzahl von bezüglich ihrer Bauweise im wesentli
chen gleichartigen Sensoren aufweisen.
5. Verfahren (10) zur Driftkompensation gemäß einem belie
bigen der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem das Stoffgemisch ein Gas ist.
6. Verfahren zur Driftkompensation gemäß einem beliebigen
der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem der zweite Stoff (H₂O) ist und der zweite Sen
sor (5) nach dem Verfahren der Taupunktbestimmung ar
beitet.
7. Verfahren zur Driftkompensation gemäß einem beliebigen
der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem der erste Sensor (3) ein geeignet beschichteter
Interdigitalkondensator ist.
8. Verfahren zur Driftkompensation gemäß einem beliebigen
der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem bei einer Nichterfüllbarkeit des Schritts des
iterativen Veränderns (18) eine Fehlerhaftigkeit des
ersten Sensors (3) angezeigt wird.
9. Vorrichtung zur Driftkompensation für einen ersten Sen
sor (3), der auf einen ersten (CO₂) und auf einen zwei
ten (H₂O) chemischen Stoff in einem Stoffgemisch an
spricht, und einen zweiten Sensor (5), der im wesent
lichen nur auf den zweiten Stoff (H₂O) in dem Stoffge
misch anspricht, mit folgenden Merkmalen:
einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer ersten Ausgabe (Ct1) des ersten Sensors (3) bei einem ersten Zustand desselben und einer zweiten Ausgabe (Ct2) des ersten Sensors (3) bei einem zweiten Zustand desselben;
einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer Ausgabe des zweiten Sensors (5);
einer Berechnungseinrichtung zum Berechnen eines An teils (xH2O) des zweiten Stoffes (H₂O) an dem Stoffge misch aus der ersten (Ct1) und der zweiten (Ct2) Ausga be des ersten Sensors (3);
einer Vergleichseinrichtung zum Vergleichen des berech neten Anteils (xH2O) des zweiten Stoffes (H₂O) an dem Stoffgemisch mit der Ausgabe des zweiten Sensors (5);
einer Einrichtung zum iteratives Verändern eines Wertes der ersten Ausgabe (Ct1) des ersten Sensors (3) und/ oder eines Wertes der zweiten Ausgabe (Ct2) des ersten Sensors (5), bis der berechnete Anteil (xH2O) des zwei ten Stoffs (H₂O) an dem Stoffgemisch mit der Ausgabe des zweiten Sensors (5) übereinstimmt; und
einer Einrichtung zum Berechnen eines Anteils (xCO2) des ersten Stoffes (CO₂) an dem Stoffgemisch unter Ver wendung des veränderten ersten und zweiten Wertes der ersten (Ct1) bzw. zweiten (Ct2) Ausgabe des ersten Sen sors (3).
einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer ersten Ausgabe (Ct1) des ersten Sensors (3) bei einem ersten Zustand desselben und einer zweiten Ausgabe (Ct2) des ersten Sensors (3) bei einem zweiten Zustand desselben;
einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer Ausgabe des zweiten Sensors (5);
einer Berechnungseinrichtung zum Berechnen eines An teils (xH2O) des zweiten Stoffes (H₂O) an dem Stoffge misch aus der ersten (Ct1) und der zweiten (Ct2) Ausga be des ersten Sensors (3);
einer Vergleichseinrichtung zum Vergleichen des berech neten Anteils (xH2O) des zweiten Stoffes (H₂O) an dem Stoffgemisch mit der Ausgabe des zweiten Sensors (5);
einer Einrichtung zum iteratives Verändern eines Wertes der ersten Ausgabe (Ct1) des ersten Sensors (3) und/ oder eines Wertes der zweiten Ausgabe (Ct2) des ersten Sensors (5), bis der berechnete Anteil (xH2O) des zwei ten Stoffs (H₂O) an dem Stoffgemisch mit der Ausgabe des zweiten Sensors (5) übereinstimmt; und
einer Einrichtung zum Berechnen eines Anteils (xCO2) des ersten Stoffes (CO₂) an dem Stoffgemisch unter Ver wendung des veränderten ersten und zweiten Wertes der ersten (Ct1) bzw. zweiten (Ct2) Ausgabe des ersten Sen sors (3).
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DE1996128033 DE19628033C1 (de) | 1996-07-11 | 1996-07-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Driftkompensation bei chemischen Sensoren |
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DE1996128033 DE19628033C1 (de) | 1996-07-11 | 1996-07-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Driftkompensation bei chemischen Sensoren |
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DE19628033C1 true DE19628033C1 (de) | 1997-11-13 |
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