DE19622476C2 - Verfahren zur Herstellung von Mikrofasern aus Cellulose - Google Patents
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Cellulosemikrofasern wel
che vielfälltig, zum Beispiel als Bindefasern für die Vliesverfestigung, als
Eindickungsmittel, als Armierung in Biocompositen und dünnen Polymerfolien sowie als
alleinige oder zumischbare Ausgangsmaterialien für die Erzeugung von Fäden, textilen
Flächengebilden, Lederimitaten, Papier, Filtern und Absorptionsmaterialien sowie
Hygieneartikeln und Wundbehandlungsmaterialien, genutzt werden können.
Als Mikrofasern werden nach M. Matsui (Chemiefasern/Textiltechnik, 43./95. Jahrgang,
April 1993, S. 223) solche superfeinen Fasern bezeichnet, deren Titer sich im Bereich
kleiner/gleich 0,3 dtex bewegen.
Mikrofasern aus synthetischen Polymeren werden seit langem durch Schmelzeverspin
nung von Bi- oder Mehrkomponentensystemen (W. Albrecht, Melliand Textilberichte
2/1982, S. 95) technisch erzeugt.
Die bei der Koagulation von Lösungen synthetischer Polymerer in einem Scherfeld
entstehenden sogenannten "Fibrids" können anteilig ebenfalls Mikrofasern enthalten. (H.
Mark, "Herstellung, Eigenschaften und Verwendung von Fibrids", Lenzinger Berichte,
Folge 23, April 1967, S. 5). Eine Trennung dieser Mikrofasern von den gröberen
Bestandteilen der "Fibrids" ist wirtschaftlich jedoch zu aufwendig.
Der Nachteil der aus synthetischen Polymeren hergestellten Mikrofasern besteht in ihrer
materialbedingten unzureichenden biologischen Abbaubarkeit sowie der Tatsache, daß
sie aus nichtnachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.
Mikrofasern aus Cellulose besitzen diese Nachteile nicht. Sie sind jedoch auf direktem
Wege durch Verspinnung von Celluloselösungen nach den bekannten Verfahren der
Cellulosefaserherstellung technisch nicht zugänglich.
Dagegen können, wie in WO 95/35399 und WO 95/35400 beschrieben, Mikrofasern aus
Cellulose relativ leicht durch Naßmahlung von Lyocell-Fasern, die hochorientiert eine
ausgeprägte Feinstfibrillenstruktur besitzen, hergestellt werden.
Die auf diesem indirekten Weg erhaltenen Mikrofasern besitzen, bedingt durch den wäh
rend des Naßmahlvorganges eintretenden Faserbruchs, eine für ihre technische Anwen
dung nachteilig kurze Stapellänge. Besonders nachteilig ist, daß die Lyocell-Fasern erst
aufwendig als Zwischenprodukt nach einem an sich sehr vorteilhaften, umweltfreundlichen
CS2-freien Naßspinnverfahren aus Lösungen von Cellulose in hydratisierten cyclischen
Aminoxiden, insbesondere N-Methylmorpholin-N-Oxid-Monohydrat, hergestellt werden
müssen.
Ziel der Erfindung ist die Entwicklung eines CS2-freien und dadurch besonders umwelt
freundlichen Verfahrens zur direkten Herstellung biologisch abbaubarer Mikrofasern aus
Cellulose, die vielfälltig Verwendung finden können.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß Lösungen von Cellulose in hydratisierten cyclischen
Aminoxiden oder in Gemischen aus hydratisierten cyclischen Aminoxiden und
organischen Verdünnungsmitteln einem, aus einer Lösung eines Polymeren oder eines
Polymergemisches in einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch bestehenden,
viskosen und mit der Celluloselösung nicht mischbaren Desolvatationsmedium zugesetzt,
in einem oder mehrern Scherfeldern gleichzeitig und/oder nacheinander bei
Temperaturen von 0 bis 100°C vorzugsweise 20 bis 50°C zu Mikrofasern verformt, ggf.
die Mikrofasern separiert oder ggf. zusammen mit dem Desolvatationsmedium in Folie-
oder Fadenform gebracht und die hydratisierten cyclischen Aminoxide und die ggf. ent
haltenen Verdünnungsmittel sowie das Desolvatationsmedium oder Teile des
Desolvatationsmediums ganz oder teilweise durch Eluationsmittel gleichzeitig oder
nacheinander ausgewaschen werden.
Zur Herstellung der verfahrensgemäß verwendeten Celluloselösungen werden in ihrer
hydratisierten Form die im US-Patent 3185657 und dem DE-Patent 16 94 048 genannten
cyclischen Aminoxide eingesetzt. Vorzugweise handelt es sich um N-Methylmorpholin-N-
Oxid-Monohydrat.
Die Konzentration der Celluloselösung wird so eingestellt, daß eine ausreichende Pump-
und Fließfähigkeit gewährleistet ist.
Werden die bei der Lyocell-Faserherstellung gebräuchlichen schnellwirkender Fällmittel,
wie Wasser, Alkohol oder deren Gemische mit den in der Celluloselösung enthaltenen
Aminoxiden, bei der Scherkoagulation von Lösungen aus Cellulose in hydratisierten
cyclischen Aminoxiden eingesetzt, so entstehen grobtitrige und nur teiweise faserförmige
Produkte. Dieses Bild ändert sich auch nicht wesentlich, wenn die Viskosität des
Fällmittels durch Zusatz polymerer Eindickungsmittel angehoben wird.
Überraschenderweise und nicht vorhersehbar entstehen jedoch bei Verwendung der ver
fahrensgemäßen Desolvatationsmedien unter den gleichen Scherbedingungen stabile
Mikrofasern.
Um die Celluloselösungen auch bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes der
verwendeten hydratisierten cyclischen Aminoxid verfahrensgemäß sicher verarbeiten zu
können, finden vorteilhaft organische Verdünnungsmitten Verwendung, die aus Stoffen
oder Stoffgemischen bestehen, die, ohne die Cellulose auszufällen, den Lösungen von
Cellulose in verfahrensgemäßen hydratisierten cyclischen Aminoxiden in einer Menge
von 5 bis 50 Gew.-% vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-% zugesetzt werden können. bzw.
durch die sich bei der Herstellung der Celluloselösungen 10 bis 40 Gew.-% vorzugsweise
20 bis 30 Gew.-% der verfahrensgemäß verwendeten hydratisierten cyclischen Aminoxide
ersetzen lassen.
Die Verwendung von Desolvatationsmedien mit einer erhöhten Konsistenz ist erforderlich
um im Scherfeld einen ausreichenden Kraftschluß zwischen Celluloselösung und Desol
vatationsmedium zu gewährleisten und um die entstandenen Mikrofasern bis zur Errei
chung einer erst im Verlaufe der Desolvatation eintretenden, ausreichenden inneren
Festigkeit von außen zu stabilisieren. Die Konsistenz des Desolvatationsmediums ist
durch die Art, die Molmasse und die Konzentration des in ihm enthaltenen Polymer oder
Polymergemisches einstellbar. Besonders vorteilhaft ist, wenn der Polymer oder
Polymergemischanteil im Desolvatationsmedium 0,1 bis 70 Gew.-% vorzugsweise 1 bis 50
Gew.-% beträgt und sie durch einen Zusatz von 0,1 bis 30 Gew.-% der zur Herstellung der
verfahrensgemäßen Celluloselösung verwendeten hydratisierten cyclischen Aminoxide
nicht ausgefällt werden. Für die Einstellung der Viskosität der Desolvatationsmedien sind
unter anderen Polyethylenoxyd, Methylcellulose, Acethylcellulose, Polyacrylnitril, linearer
Polyetherpolyurethane, lineare Polyetherpolyharnstoffpolyurethane und amorphe
Polyamide bzw Polyester geeignet.
Die Aufgabe der in den Desolvatationsmedien enthaltenen Lösungsmittel oder Lösungs
mittelgemische besteht in der Verfestigung der beim Durchgang durch ein oder mehrere
Scherfelder aus der Celluloselösung entstehenden Mikrofasern, wobei diese vorteilhafter
weise einem verformbaren bzw. verstreckbaren Lösungs- oder Gelzustand durch
laufen. Besonders vorteihaft ist es, wenn das Desolvatationsmedium Lösungsmittel oder
Lösungsmittelgemische enthält, welche die zur Herstellung der Celluloselösungen verwen
deten hydratisierten cyclischen Aminoxide bei Temperaturen zwischen 0 und 80°C lösen
und welche die Cellulose bei einem Zusatz von 10 bis 30 Gew.-% nicht aus den verfah
rensgemäßen Celluloselösungen fällen. Solche Lösungsmittel können zum Beispiel Dime
thylformamid, Dimethylacetamid und N-Methylpyrolidon sein.
Eine Erniedrigung der Grenzflächenspannung zwischen der Celluloselösung und dem
Desolvatationsmedium kann sich in Abhängigkeit von den eingesetzten Lösungsmitteln
und Lösungsmittelgemischen sowie Polymer und Polymergemischen günstig auf die
Feinheit der Mikrofasern auswirken. Es ist deshalb ggf vorteilhaft, wenn das
Desolvatationsmedium in einer Menge von bis zu 20 Gew.-% grenzflächenaktive nieder-
oder hochmolekulare Additive enthält.
Aus der bei der Mikrofaserausbildung entstandenen Dispersion können die Mikrofasern
zum Beispiel durch Filtration abgetrennt werden. Auf diese Weise ist bereits die Ausbil
dung von Blättern, Vliesen und Fäden möglich.
Um eine vorteilhafte Anordnung der Mikrofasern in den späteren Endprodukten zu errei
chen ist es ggf auch vorteilhaft die Mikrofaserdispersionen zu Folien oder Fäden zu ver
formen, mit Eluationsmitteln, welche für Cellulose und für das im Desolvatationsmedium
enthaltene Polymer oder Polymergemisch ein Fällmittel darstellen, zu verfestigen und erst
nach Verarbeitung dieser Folien oder Fäden die Cellulosemikrofasern ganz oder teilweise
durch weitere Eluationsmittel freizulegen.
Die in den und/oder um die Mikrofasern befindlichen hydratisierten cyclischen
Aminoxide, die ggf. enthaltenen Verdünnungsmittel sowie die Bestandteile des
Desolvatationsmediums werden mit Eluationsmitteln wie zum Beispiel Wasser, Methanol,
Äthonol, Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrolidon, Dioxan oder deren
Gemische ganz oder teilweise ausgewaschen. Es ist ggf. günstig die Hilfstoffe durch Wahl
spezifische Eluierungsmittel einzeln und nacheinander oder gemeinsam in einem Schritt
zu entfernen.
Zur Erzielung einer für den späteren Einsatzzweck günstigen Oberflächenbeschaffenheit
ist es ggf. vorteilhaft, wenn das im Desolvatationsmedium enthaltenen Polymer oder
Polymergemisch ganz oder teiweise in Form eines Überzugs auf der Cellulosemikrofaser
belassen wird. Dieser Polymerüberzug kann ggf. auch als Bindemittel zur Verfestigung der
Endprodukte Verwendung finden. Die Entfernung des Eluierungsmittells von und aus den
Cellulosemikrofasern erfolgt vorteilhaft durch Verdampfung oder Verdunstung.
Die im Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltene Mikrofasern aus Cellulose
sind vielfälltig, zum Beispiel als Bindefasern für die Vliesverfestigung, als Eindickungsmit
tel, als Armierung in Biocompositen und dünnen Polymerfolien sowie als alleinige oder
zumischbare Ausgangsmaterialien für die Erzeugung von Fäden, textilen
Flächengebilden, Lederimitaten, Papier, Filtern und Absortionsmaterialien sowie
Hygieneartikeln und Wundbehandlungsmaterialien, einsetzbar.
In einem 250 ml Glaskolben werden unter Stickstoffatmosphäre in 1 g Portionen bei 80 bis
82°C Innentemperatur 9 g gemahlener Fichtenzellstoff vom DP 593 91 g aufge
schmolzenem N-Methylmorpholin-N-Oxid-Monohydrat (NMMNO-MH) sukzessive
zugesetzt und unter intensivem Rühren gelöst.
2 g der so erhaltenen Celluloselösung werden in einem Stück 18 g einer Lösung
bestehend aus 10 Gew.-% PUR, das durch Umsetzung von Polytetramethylenätherglykol,
Diphenylmethandiisocyanat und Neopentylglykol hergestellt worden war und einem
Stickstoffgehalt aufgrund der -NCO-Gruppen von 4,5% aufwies, und 90 g
Dimethylacetamid bei 80°C in einem 50 ml Becherglas zugesetzt und anschließend sofort
5 Sekunden mit einem Ultraturax T25 der Firma Kunkel & Jahr bei einer Drehzahl von
ca. 9000 U/min unter intensiver Scherung gemischt.
Die entstandene Mikrofaserdispersion wird über ein Sieb mit einer Maschenweite von
0,5 mm abgesaugt, der Filterkuchen abgepreßt und zur Eluation des PUR und des
NMMNO-MH mehrfach mit Dimethylacetamid und anschließend mit Methanol gewaschen.
Nach dem Trocknen wird ein aus Cellulosemikrofasern, deren Durchmesser
mikroskopisch bestimmt durchschnittlich kleiner 0,001 mm ist, was einem Titer von kleiner
0,3 dtex entspricht, bestehendes angenehm griffiges Vlies erhalten.
In einem Glaskolben werden unter Stickstoff bei 80 bis 82°C Innentemperatur 100 g einer
Lösung, bestehend aus 70 Gew.-% N-Methylmorpholin-N-Oxid-Monohydrat (NMMNO-MH)
und 30 Gew.-% Dimethylacetamid vorgelegt und darin unter intensiven Rühren 8 g
gemahlener Fichtenzellstoff vom DP 568 gelöst. Die Zugabe des Zellstoffs erfolgt in 1 g
Portionen.
In einem 100 ml Becherglas werden 8 g der so erhaltenen Celluloselösung 40 g einer
Lösung von Polyacylnitril in Dimethylformamid, deren Viskosität bei 25°C 2650 Centipoise
beträgt und die 1 Gew.-% Saccharosedilaurat enthält, zugesetzt und anschließend bei
einer Anfangstemperatur von 25°C mit einem Metallrührer bei einer Drehzahl von 4000
U/min unter intensiven Scherung 8 Sekunden gemischt. Die entstandene
Mikrofaserdispersion wird mittels einer Kolbenspinnpumpe durch eine Langlochdüse
deren Durchmesser 0,5 mm beträgt in ein Wasserbad gepreßt, der entstehende
Polyacrylnitril/Cellulose Matrix-Fibrillen-Faden unter Verzug abgezogen, mehrfach mit
warmen Wasser gewaschen und getrocknet.
Der Matrix-Fibrillen-Faden wird auf eine Stapellänge von 10 mm geschnitten, in Wasser
aufgeschwämmt, über eine Fritte abgesaugt und das so erhaltene Naßvlies mit einer
20%-igen wässrigen Polyacrylatbindemitteldispersion vom selbstaushärtenden Typ
imprägniert. Durch Behandlung mit heißem Wasser bei 98°C wird das Bindemittel
koaguliert. Anschließend wird das Vlies mit einer 5%-igen wässrigen Melaminlösung
imprägniert, getrocknet und das aufgetragene Bindemittel bei 160°C vernetzt. Nach dem
Herauslösen der Polyacrylnitrilmatrix durch mehrfaches waschen mit Dimethylformamid
wird ein weiches Vlies mit einem angenehmen Griff erhalten.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Cellulosemikrofasern, dadurch gekennzeichnet, daß
Lösungen von Cellulose in hydratisierten cyclischen Aminoxiden oder in Gemischen aus
hydratisierten cyclischen Aminoxiden und organischen Verdünnungsmitteln einem, aus
einer Lösung eines Polymeren oder eines Polymergemisches in einem Lösungsmittel oder
Lösungsmittelgemisch bestehenden, viskosen und mit der Celluloselösung nicht
mischbaren Desolvatationsmedium zugesetzt, in einem oder mehren Scherfeldern
gleichzeitig und/oder nacheinander bei Temperaturen von 0 bis 100°C, vorzugsweise 20
bis 50°C zu Mikrofasern verformt, die Mikrofasern ggf. separiert oder ggf. zusammen mit
Bestandteilen des Desolvatationsmediums in Folien- oder Fadenform gebracht und
anschließend die hydratisierten cyclischen Aminoxide, die ggf. enthaltenen
Verdünnungsmittel sowie das Desolvatationsmedium ganz oder teilweise durch
Eluationsmittel gleichzeitig oder nacheinander ausgewaschen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Ver
dünnungsmittel solche Stoffe oder Stoffgemische Verwendung finden, die, ohne die
Cellulose auszufällen, den Lösungen von Cellulose in hydratisierten cyclischen
Aminoxiden in einer Menge von 5 bis 50 Gew.-% vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%
zugesetzt werden können. bzw. durch die sich bei der Herstellung der Celluloselösungen
10 bis 40 Gew.-% vorzugsweise 20 bis 30 Gew.-% der verwendeten hydratisierten
cyclischen Aminoxide ersetzen lassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Polymer- oder
Polymergemischanteil im Desolvatationsmedium 0,1 bis 70 Gew.-% vorzugsweise 1 bis 50
Gew.-% beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das in dem Desol
vatationsmedium enthaltene Polymer oder Polymergemisch durch einen Zusatz von 0,1
bis 30 Gew.-% der zur Herstellung der Celluloselösungen verwendeten hydratisierten
cyclischen Aminoxide nicht ausgefällt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Desolvatations
medium Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische enthält, welche die zur Herstellung
der Celluloselösungen verwendeten hydratisierten cyclischen Aminoxide bei
Temperaturen zwischen 0 und 80°C lösen und welche die Cellulose bei einem Zusatz von
10 bis 30 Gew.-% nicht aus den verfahrensgemäßen Celluloselösungen fällen.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Desolvatations
medium ggf. in einer Menge von bis zu 20 Gew.-% grenzflächenaktive nieder- und/oder
hochmolekulare Additive enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die ggf. aus den
Mikrofasern und dem Desolvatationsmedium gebildeten Folien oder Fäden durch
Einwirkung von Eluationsmitteln, wie zum Beispiel Wasser oder Alkohole, welche für
Cellulose und das im Desolvatationsmedium enthaltene Polymer oder Polymergemisch
Fällmittel darstellen, verfestigt und erst nach Verarbeitung dieser Folien oder Fäden die
Cellulosemikrofasern durch weitere Eluationsmittel ganz oder teilweise freigelegt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Eluationsmittel aus
Cellulosenichtlösern, wie Wasser, Methanol, Äthanol, Dimethylformamid,
Dimethylacetamid, N-Methylpyrolidon, Dioxan oder deren Gemischen bestehen.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ggf. das im
Desolvatationsmedium enthaltene Polymer oder Polymergemisch ganz oder teiweise in
Form eines Überzugs auf den Cellulosemikrofasen verbleibt.
Priority Applications (1)
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