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Schutzscheibe für Eraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft eine Schutzscheibe
für Kraftfahrzeuge, die aus mehreren, quer zur Scheibenebene übereinander angeordneten
Schichten besteht.
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Bei den bekannten Schutzscheiben für Kraftfahrzeuge aus Einscheiben-
oder Verbundsicherheitsglas ergeben sich während der Fahrt sowohl beim Bruch der
Scheibe durch Auftreffen eines Gegenstandes von aussen als auch beim Aufprall des
Kopfes des Fahrers oder des Beifahrers infolge starker Verzögerung, insbesondere
bei Zusammenstössen erhebliche Nachteile. Im ersteren Falle fliegen die Splitter
der Scheibe in den Innenraum und gefährden die Insassen des Fahrzeugs, wahrend es
im letzteren Falle bei starkem Aufprall des Kopfes auf die Schutzscheibe zu Halswirbelbrüchen
oder zumindest Gesichtsverletzungen beim Durchstossen der S¢hutzscheibe kommt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schutzscheibe für Kraft fahrzeuge
zu schaffen, bei der die vorerwähnten Nachteile in Wegfall kommen, so dass die Sicherheit
der vorn im Kraftfahrzeug sitzenden Fahrzeuginsassen wesentlich erhöht wird.
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Diese Aufgabe wird mit der eingangs genannten Schutzscheibe gemäss
der Erfindung dadurch gelöst, dass neben einer Glasschicht eine Flüssigkeitsschicht
vorgesehen ist, die mit einem Stossdämpfungsorgan zum Abbau von in der Blüssigkeitsschicht
auftretenden Druckstössen verbunden ist und von einer beim Ansprechen des Stossdämpfungsorgans
wenigstens teilweise in Richtung auf die Glasschicht verschiebbaren, dem Innenraum
des Fahrzeugs zugewandten Festkörperschicht begrenzt ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn als Festkörperschicht eine elastische
Kunststoffschicht vorgesehen ist.
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Als Stossdämpfungsorgan dient vorzugsweise ein übliches Überdruckventil,
mit dem der durch einen Aufprall des Kopfes des Fahrers auf die Innenfläche der
Schutzscheibe verursachte Druckstoss im Verhältnis zu seinem plötzlichen Aufbau
relativ langsam abgebaut wird. Selbstverständlich ist es auch möglich, ein anderes
Dämpfungsorgan zu verwenden, beispielsweise einen federbeaufschlagten, in einem
Zylinder verschiebbaren Kolben.
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Während die Glasschicht aus einem üblichen Schutzscheibenglas bestehen
kann, wie z. B. aus Einscheiben- oder Verbundsicherheitsglas, ist als elastische
Kunststoffschicht jeder klar durchsichtige und nicht zu spröde elastische Kunststoff
geeignet, der vorzugsweise in die jeweils gewünschte Scheibenform prägbar ist. Beispiele
derartiger Kunststoffe sind: Plexiglas, weiches Polyvinylchlorid etc.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind mehrere, durch Zwischenwände
voneinander getrennte Flüssigkeitsschichten vorgesehen, denen unterschiedliche Funktionen
sugeordnet.
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sein können. Beispielsweise kann zur weiteren Verbesserung der Sicherheit
der Fahrzeuginsassen mindestens eine der
Plüssigkeitsschichten gefärbt
sein, damit bei starkem Lichteinfall eine teilweise Lichtabsorption und damit ein
Schutz des Fahrers vor Blendung erreicht wird. Um den Lichtabsorptionsgrad dieser
Flüssigkeitsschicht den jeweiligen äusseren Bedingungen anpassen zu können, kann
deren Flüssigkeit laufend über eine Einrichtung umgewälzt werden, mit welcher der
Färbungs- bzw. Lichtabsorptionsgrad entsprechend verändert wird, wobei zur Steuerung
dieser Einrichtung beispielsweise eine Photozelle dient. Anstelle einfach eingefärbt
zu sein, kann wenigstens eine der Flüssigkeitsschichten auch aus einer phototropen
Flüssigkeit bestehen, so dass eine unmittelbare Einstellung der Lichtabsorption
durch das auf die Schutzscheibe auftreffende Licht bewirkt wird.
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Schliesslich ist bei einer Ausführungsform der erfindungsgemässen
Schutzscheibe in wenigstens einer Flüssigkeitsschicht eine elektrisch leitende Flüssigkeit
vorgesehen, die beispielsweise tber Elektroden, welche an die Flüssigkeit angrenzen,
mittels Stromfluss erwärmbar ist, so dass Feuchtigkeits-, Reif- oder Eisbeschläge
von der Schutzscheibe in einfacher Weise entfernt werden können. Vorteilhaft werden
die Schichtmaterialien so -gewnblt dass die Brechungskoeffizienten der vom Aussen-
in Richtung auf den Innenraum aufeinanderfolgenden Glas- und/oder Eunststoff- sowie
Flüssigkeitsschichten zunehmen oder gleichbleiben.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger in den Fig.
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1 bis 3 der Zeichnung im Schnitt dargestellter besonders bevorzugter
Ausführungsbeispiele näher erläutert; sie ist jedoch nicht hierauf beschränkt, sondern
lässt sich unter den gegebenen Richtlinien in vielfältiger Weise mit Erfolg verviirklichen.
In den Fig. 1 bis 3 sind gleichartige Teile mit gleichen Bezugs zeichen versehen.
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Die in Pig. 1 dargestellte Schutzscheibe besteht aus einer an den
Aussenraum 1 angrenzenden Glasschicht 2, welche als solche wiederum aus mehreren
Schichten bestehen kann. An den Innenraum 3 grenzt eine elastische Schicht 4 an,
vorzugsweise eine elastische Kunststoffscheibe aus Plexiglas, PVC-Folie o. dgl.
Zwischen den beiden Schichten 2 und 4 befindet sich eine Flüssigkeitsschicht 5,
die mit einem in dieser Figur nicht dargestellten Überdruckventil irgendeiner geeigneten
üblichen Bauart verbunden ist.
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Die Glasschicht 2 und die elastische Kunststoffschicht 4 sind über
eine mit beiden verklebte elastische Dichtung 6 verbunden. Gegebenenfalls kann die
Kunststoffscheibe mit Abstandsrippen versehen sein, die, sofern eine Flüssigkeitsumwälzung
beabsichtigt ist, gleichzeitig als Strömungsleitflächen dienen können.
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Zum Zwecke der Erwärmung der gegebenenfalls leitend gemachten Flüssigkeitsschicht
5 sind Elektroden 7 in gegenüberliegenden Randbereichen angebracht. Die Dichtung
8 dient zur Befestigung der Schutzscheibe.
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Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die dem Innenraum
3 zugewandte Schicht als Glasscheibe 9 ausgeführt, die bei 10 elastisch aufgehängt
ist. Als elastische Aufhängung dient beispielsweise ein Gummi- oder Metallbalg.
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Das Stossdämpfungsorgan 11 umfasst einen federbeaufschlagten, in einem
Hohlraum, vorzugsweise in einem Zylinder verschiebbaren Kolben.
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Die Schutzscheibe gemäss Fig. 3 weist neben einer an den Innenraum
3 angrenzenden relativ dünnen elastischen Kunststoffschicht 12 (Innenwand) vor allem
mehrere Flüssigkeitsschichten 13, 14 und 15 auf, die Zwischenschichten bzw.
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-wände 16 und 17 aus Glas oder Kunststoff, beispielsweise
PVC,
Plexiglas o dgl. trennen diese voneinander. Hierbei ist die Flüssigkeitsschicht
13 mit einem oder mehreren Überdruckventilen 18 verbunden, während die elektrisch
leitende Flüssigkeitsschicht 14 sur Erwärmung und die photoempfindliche Flüssigkeitsschicht
15 zur Veränderung der Lichtdurchlässigkeit der Schutzscheibe dient.
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Unter Schutzscheiben im Sinne der Erfindung sind nicht nur Windschutzscheiben,
sondern auch Heckscheiben, Trennwände in Taxis und Scheiben bei Lastkraftwagen u.
dgl. zu verstehen.
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Aus den vorstehenden Erläuterungen ist ohne weiteres ersichtlich,
dass die angestrebten Sicherheitsbedingungen von der erfindungsgemässen Schutzscheibe
erfüllt werden; vor allem können beim Bruch der Glasschicht keine Splitter mehr
in den Innenraum fliegen, und ein Aufprall des Kopfes des Fahrers oder des vorn
sitzenden Beifahrers auf die Innenseite der Schutzscheibe wird durch die Plüssigkeitsschicht
in Verbindung mit dem Dämpfungsorgan erheblich gedämpft, so dass die Gefahr von
Halswirbelbrüchen beträchtlich vermindert ist.
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Eine besonders einfache Ausführungsform der Erfindung kann auch einfach
als erazärmbare Scheibe zur Entfernung von Xeuchtigkeits-, Reif- oder Eisbeschlägen
verwendet werden.