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Strombegrenzungselement Die Erfindung betrifft ein Strombegrenzungselement
mit einem Teil aus Strombegrenzungsmaterial, welches auf einen durchfließenden Strom
vorbestimmter Größe anspricht und verdampft, wodurch eine Strombegrenzung erreicht
wird, und welches nach Beendigung der Strombegrenzung in seinen ursprünglichen Zustand
zurückkehrt, und mit einem druckfesten Gehäuse um das Teil aus Strombegrenzungsmaterial,
welches beim Verdampfen des Strombegrenzungsmaterials einem Druck ausgesetzt ist.
Sie betrifft insbesondere eine Strombegrenzungssicherung vom selbstregenerierenden
Typrmit Natrium, Kalium oder einer festen Mischung aus diesen als Strombegrenzungsmaterial.
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Der selbtregenerierende Typ von Strombegrenzungselementen, der auch
"Dauersicherung" genannt wird und der wiederholt die Strombegrenzung bewirken kann,
enthält als Strombegrenzungsmaterial ein Metall in Form einer flüssigen oder festen,
bei Raumtemperatur leicht verf lüssigbaren Mischung
und arbeitet
so, daß er auf einem durch das Strombegrenzungsmaterial fließenden Kurzschlußstrom
durch Verdampfen des Materials anspricht. Die Verdampfung des Materials erfolgt
durch die Joule'sche Wärme, welche durch den KurzschluDstrom im Material entsteht.
Dabei wird ein Plasma mit sehr hohem Dampfdruck gebildet. Das verdampfte Material
und das Plasma stellen für den Stromfluß einen viel höheren spezifischen Widerstand
als die Kurzschlußimpedanz des zugehörigen Kreises dar und begrenzen so den Kurzschlußstrom
auf eine vorbestimmte Größe. Nach Beendigung der Strombegrenzung wird das Material
rasch gekühlt oder durch Verwirbelung verflüssigt oder verfestigt, wodurch'es in
seinen ursprünglichen, elektrisch gut leitenden Zustand selbtregeneriert ist.
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Üblicherweise wird als Strombegrenzungsmaterial Natrium (pa)) Kalium
(K), eine Mischung aus diesen(NaK)usw.
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verwendet. In Jedem Fall muß der Dampfdruck des entsprechenden Strombegrenzungsmaterials
beim Ansprechen auf das Fließen eines Kurzschlußstromes in der Form von Verdampfen
zur Durchführung der Strombegrenzung stark zunehmen.
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Auch auf ein Gehäuse, in dem ein derartiges Strombegrenzungsmaterial
untergebracht ist> wird bei der Verdampfung des Materials ein sehr großer Druck
ausgeübt. Das Gehäuse muß daher insbesondere eine mechanische Festigkeit aufweisen,
die einem solchen Druck widerstehen kann.
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Ziel der Erfindung ist es, ein Strombegrensungselement zu schafen,
das aus einem neuen verbesserten Gehäuse besteht, welches ein Teil aus Strombegrenzungsmaterial
umgibt und welches genügend mechanische Festigkeit aufweist, um dem während des
Arbeitens entwickelten hohen Druckzu widerstehen, während gleichzeitig die geforderten
elektrischen Eigenschaften leicht eingehalten werden. Weiter ist es ein
Ziel
der Erfindung, ein Strombegrenzungselement mit einer neuen und verbesserten Zusammensetzung
des Strombegrenzungsmaterials zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Gehäuse
aus einem Paar zylindrischer, metallischer Rohrteile besteht, wobei das eine Rohrteil
mit einem im Außendurchmesser verringerten Ende lose in ein komplementäres Ende
des anderen Rohrteiles unter Bildung eines Spaltes eingerührt ist,und daß ein festes
Material den Spalt und das Innere der Rohrteile, mit Ausnahme einer Bohrung für
die Aufnahme des Strombegrenz«-3ngsmaterials, zur Verbindung der Rohrteile zu einem
einheitlichen Aufbau ausfüllt, wobei das feste Material aus der Gruppe der elektrischen
Isoliermaterialien und der elektrischen Widerstandsmaterialien ausgewählt ist.
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Eine zwecknäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
das Ende des einen Rohrteils in Richtung zum äußeren Ende allmlich im Außendurchmesser
zunimmt, während das benachbarte Ende des anderen Rohrteils eine im wesentlichen
komplementäre Form zum Ende des einen Rohrteils aufweist.
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Das Strombegrenzungselement kann vorteilhaft so aufgebaut sein, daß
das feste Material ein elektrisches Widerstandsmaterial ist und daß ein Paar metallischer
Elektroden mit den äußeren Enden der Rohrteile elektrisch verbunden sind, um durch
die beiden Elektroden das elekvtrische Widerstandsmaterial parallel za dem Teil
aus Strombegrenzungsmaterial zwischen Ihnen zu schalten.
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Das feste Material kann zweckmäßig aus Glimmer mit einer Teilchengröße
vorwiegend entsprechend einer Siebfeinheit von 140, aus Glas mit niedrigem Schmelzpunkt,
welches mit
einem Borat angereichert ist und Oxyde aus der Gruppe
der Barium und Strontiumoxyde enthält, und aus Graphit mit einer Teilchengröße entsprechend
einer Siebfeinheit von 60 bis 140 bestehen, wobei das Graphit zu etwa 20 % des Volumens
des festen Materials enthalten ist. Dieses Material wird vorzugsweise für kleine
Strombegrenzungselemente verwendet.
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Alternativ kann das feste Material ein wärmegehärtetes harziges Material
sein, welches im wesentlichen aus einem aromatischen Anteil mit hoher Beständigkeit
gegen Natrium und Kalium besteht und Fasergraphit enthält, dessen Gehalt etwa 40
ffi des Volumens des festen Materials ausmacht. Dieses MaterialwLrd vorzugsweise
für große Strombegrenzungselemente verwendet.
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Im Zusammenhang mit der Zeichnung wird die Erfindung ausführlich
erläutert und im einzelnen beschrieben. Es zeigen: o Fig. 1 eine Längsteilansicht
eines erfindungsgemäßen Strombegrenzungselementes im Schnitt, Fig. 2 eine Längsansicht
eines nach der Erfindung hergestellten Strombegrenzungselements mit Formvorrichtung
im Schnitt, Fig. 3 eine Längsteilansicht einer Modifikation der Erz in dung im Schnitt,
Fig. 4 eine Längsteilansicht einer weiteren Modifikation der Erfindung im Schnitt.
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In der Zeichnung sind einander entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet.
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In Fi . 1 ist ein erfifldungsgemäßes Strombegrenzungselement dargestellt.
Es besteht aus einem Paar verstärkender Rohrteile 10 und 12, die im wesentlichen
die gleichen Außen- und Innendurchmesser aufweisen und aneinander anstoßend angeordnet
sind.Eines der Rohrteile, z.B. das Rohrteil 10, weist ein Ende 14 mit verringertem
Außendurchmesser auf und ist mit diesem Ende lose inkin Ende 16 des anderen Rohrteils
12 eingeführt, das im wesentlichen eine zum Ende 14 komplementäre Form hat, so daß
ein Spalt 18 zwischen beiden Enden entsteht. Die Rohrteile können aus jedem geeigneten
metallischen Material gefertigt sein, das eine ausreichende mechanische Festigkeit
aufweist, um dem Preßdruck bei einer vorbestimmten Formtemperatur zu widerstehen,welche
beim Formen des Elements auftritt, wie es im folgenden beschrieben wird. In bezug
auf den Wärmeausdehnungskoeffizienten werden an ein derartiges Material keine besonderen
Anforderungen gestellt, es muß lediglich bei Raumtemperatur eine hohe mechanische
Festigkeit aufweisen. Geeignetes Material ist zvB. Eisen, rostfreier Stahl usw.
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In Fig. 1 ist welter zu sehen, daß ein korrosionsbeständiges elektrisches
Isoliermaterial 20 mit Ausnahme einer Bohrung 22 sowohl den Spalt 18 als auch einen
zylindrischen Innenraum innerhalb der Rohrteile 10 und 12 ausfüllt. Das Isoliermaterial
20 wird im folgenden vollständig beschrieben werden. Die Bohrung 22 wird mit einem
Strombegrenzungsmaterial wie oben beschrieben gefüllt.
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In Fig. 2 ist eine Formvorrichtung gezeigt, welche zweckmäßig zur
Herstellung der im Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebenen Anordnung benutzt werden
kann. Die Formvorrichtung enthält einen Formkasten 24 und eine dreiteilige Form
26, welche bündig in den Kasten 24 eingepaßt ist. Die Form 26 ist an ihrem unteren
Ende wie in Fig. 2 zu sehen durch einen Stützbock 28 abgeschlossen. In die Form
werden
die Rohrteile 10 und 12 eines über dem anderen soweit ein
gerührt, daß die einander benachbarten Enden der Rohrteile einigen Abstand voneinander
halten, wie es in Fig 2 durch fest ausgezogene Linien angedeutet ist. Hierauf wird
das elektrische Isoliermaterial 20 in Pulverform in den freibleibenden Raum innerhalb
der Form 26 eingefüllt5 wie es mit abwechselnd gestrichelten und durchgehenden Linien
schraffiert in Fig. 2 angedeutet ist. Dann wird das obere Ende der Form durch einen
Druckblock 30 geschlossen.
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Die so hergestellte Anordnung wird auf eine vorbestimmte Temperatur
erhitzt, bei welcher das Isolsrnaterial geformt wird. Hierauf wird die Anordnung
in eine geeignete Presse gebracht Während die vorherbestimmte Temperatur erhalten
bleibt, wird die Anordnung mit geeignetem Druck solange gepreßt, bis das Rohrteil
10 sich in seiner vorbestimmten, in Fig. 2 durch gestriehelte Linien angedeuteten
Lage befindet und das Isoliermaterial ausgeformt ist.
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Man läßt nun die gepreßte Anordnung zusammen mit der Formvorrichtung
unter Druck abkühlen. Dann wird die Formvorrichtung geöffnet und das Formstück aus
der Form entfernt. In dem Formstück wird eine zentrale Bohrung 22 hergestellt. Auf
diese Weise ist eine druckfeste Buchse entstanden. Es hat sich herausgestellt, daß
das verfestigte und mit den benachbarten Endteilen und der inneren Oberfläche der
beiden Rohrteile 10 und 12 verbundene Isoliermaterial 20 hohem Druck widerstehen
kann. Es stellt weiter sicher, daß die metallischen Rohrteile 10 und 12 elektrisch
voneinander Isoliert sind, während sie gleichzeitig zu einem einheitlichen Gebilde
zisammengefügt sind.
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Ein in Fig. 1 nicht gezeigt-s Strombegrenzungsteil, welches in seiner
Form komplementär zur Bohrung 22 ist, wird in die Bohrung 26 geschraubt, um ein
Strombegrenzungselement zu vervollständigen. Das Strombegrenzungsteil besteht aus
Natrium, Kalium oder einer festen Mischung beider.
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Fig. 3 zeigt eine Modifikation der Erfindung, bei welcher das Ende
14 des im äußeren Durchmesser verringerten Rohrteils 10 in seinemDurchmesser allmählich
zum Ende hin zunimmt, sozusagen in der Form eines umgekehrten Keiles.
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Das Ende 14 des Rohrteiles 10 ist lose in das benachbarte Ende 16
des anderen Rohrteils 12 eingeführt, welches im wesentlichen komplementär zur Form
des Endes 14 ausgebildet ist. Sonst ist die Anordnung identisch mit der in Fig.
1 gezeigten. Sie kann einer axialen Zugbeanspruchung gut widerstehen.
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Fig. 4 zeigt eine weitere Modifikation der Erfindung, in welcher
die metallischen Rohrteile 10 und 12 zusätzlich als Elektroden für ein Sicherungselement
dienen. Die Anordnung ist identisch mit der in Fig. 3 gezeigten, mit Ausnahme von
zwei Elektrodenklemmen 32 und 34, die mit den freien Enden der Rohrteile 10 und
12 etwa durch Verbolzen oder Verlöten verbunden sind. Falls gewünscht, kann Sede
der Elektrodenklemmen 32 und 34 einen Pufferspeicher zur Verminderung des Druckes,
welcher durch Verdampfung des Strombegrenzungsmaterials in den Rohrteilen entsteht,
sowie ein Ventil aufweisen, durch welches die Rohrteile mit strombegrenzendem Material
beschickt werden.
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Pufferspeicher und Ventil sind in der Zeichnung nicht dargestellt.
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Entsprechend der Erfindung kann für das korrosionsbeständige elektrische
Isoliermaterial, wie es oben beschrieben wurde, vorzugsweise von einer anorganischen
Mischung in
Pulverform ausgegangen werden, welche aus natürlichem
oder synthetischem Glimmer, einem Glas mit niedrigem Schmelzpunkt und Graphit, oder
einer organischen Mischung in Pulverform aus einem durch Wärme härtbaren harzigen
Material und Graphit besteht.
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Wenn gewünscht wird, ein korrosionsbeständiges elektrisches Isoliermaterial
des anorganischen Typs.;herzustellen, wird eine Mischung aus pulvrigem Glimmer,
Glas mit niedrigem Schmelzpunkt und Graphit in eine geignete Formvorrichtung gefüllt
und in einem geeigneten elektrischen Ofen 30 Minuten bei 5000C erhitzt, worauf sie
unter einem Druck von 1500 kg/cm2 unter Aufrechterhaltung der genannten Temperatur
geformt wird. Das geformte Material wird dann fein gemahlen und kann im Zusammenhang
mit der Erfindung benutzt werden.
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Die Art und Zusammensetzung des Ausgangsmaterial beeinflußt weitgehend
die Korrosionsbeständigkeit des Endmaterials und wird im folgenden beschrieben.
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Es wurde früher Glimmerpulver mit verhältnismäßig großer Teilchengröße,
z.B. Siebfeinheiten 60 bis 140, benutzt, um einGlimmerformteil herzustellen. Als
Binder, welcher hohe mechanische Festigkeit aufweist, wurde Glas mit niedrigem Schmelzpunkt
verwendet. Auch wurde in vielen Fällen Bleiboratglas verwendet, welches ausgezeichnete
mechanische Eigenschaften hat. Wenn efn derart hergestelltes Glimmerformteil als
druckfeste Innenwand oder Zylinder benutzt wird, korrodiert es aus verschiedenen
Gründen in einem beträchtlichen Ausmaß. Einer der wichtigsten Gründe ist die Anwesenheit
von Bleioxyd im verwendeten Glas. Es ist bekannt, daß sich an jedem Bleioxyd enthaltenden
Glas Alkalimetalle wie die Elemente Natrium, K lium usw. ansetzen.
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Dieser Angriff auf das Glas läßt sich gut bei Glasgefäßen für Natriumdampflampen
beobachten.
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Um die Widerstandsfestigkeit eines bestimmten Glases gegen Alkalimetalle
zu vergrößern, ist es daher erforderlich, dem Glas als wesentliche Grundkomponente
Oxyde von Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen beizumischen. Es ist jedoch festzustellen,
daß unter den Erdalkalimetallen nur Barium und Strontium verwendbar sind, weil die
übrigenErdalkalimetalle wie Kalzium und Magnesium einen hohen Schmelzpunkt haben
und leicht entglast werden. In bezug auf die Säureanteile im Glas ist es erforderlich,
im wesentlichen Borsäure zu verwenden, während der Gehalt an Kieselsäure so niedrig
wie möglich zu halten ist. Außer diesenAnforderungen an die Glaszusammensetzung
ist es ß erforderlich, daß das 0 Glas einelsolche Viskosität hat, daß es bei 500°G
fließt und daß gleichzeitig eine Entglasung bei der Abkühlung von 0 500 C auf Zimmertemperatur
nicht auftritt. Ein bestimmtes Glas, welches die letztgenanhten Forderungen erfüllt,
kann selbst auf Feuchtigkeit oder Kohlendioxyd in der Luft so reagieren, daß es
im Oberflächenwiderstand pitzlich abnimmt.
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Es ist festgestellt worden, daß diese Erscheinung bei derartigen Glasformteilen
im wesentlichen vernachläßigbar ist,-weil sie mit einer stark verkleinerten Berührungsoberfläche
mit der Luft in Berührung kommen. Es hat sich weiter herausgestellt, daß die Erscheinung
wesentlich durch die Teilchengröße des Glimmerpulvers beeinflußt wird und um so
weniger auftritt, je kleiner diese Teilchengröße ist. Es ist daher zweckmäßig, Glimmerpulver
mit einer Teilchengröße entsprechend einer Siebfeinheit von 140 oder weniger zu
verwenden.
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Derartiges Glimmerpulver kann mit 70 bis 30 Vol-% bei 20 bis 50 vol-8
Glas enthalten sein.
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Es hat sich herausgestellt, daß durch die Auswahl der Glaszusammensetzung,
der Teilchengröße des Glimmerpulvers und/oder das Verhältnis von Glas zu Glimmer
eine Mischung hergestellt werden kann, welche nur aus Glas und Glimmer besteht und
mit deren Hilfe eine druckGeste Hülse herstellbar ist, die zufriedenstellend praktisch
benutzt werden kann. Eine derartige Hülse ist jedoch noch nicht zufriedenstellend
im Korrosionswiderstand. Der Zusatz von Graphitpulver zu einer solchen Mischung
spielt eine nützliche Rolle bei der einfachen und wesentlichen Vergrößerung des
Korrosionswiderstandes des Endmaterials. Es hat sich gezeigt, daß die Verwendung
von Graphitpulver mit einer Teilchengröße entsprechend einer Siebfeinheit von 60
bis 140 und einem Gehalt von etwa 20 ffi des Gesamtvolumens der Mischung sehr vorteilhaft
in der Beziehung ist, daß die Korrosionsverluste um den Faktor 2 abnehmen, ohne
daß die Formbarkeit, die mechanische Festigkeit usw.
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geändert werden. Der Anteil des Graphitpulvers kann mit zufriedenstellendem
Ergebnis bis zu 40 Vol.- betragen.
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Mit zunehmendem Graphitgehalt nimmt der elektrische Widerstand des
Endmaterials ab. Da der Zusatz von 70 Vol.-Graphit einen elektrischen spezifischen
Widerstand in der Größenordnung von 109 Je cm ergibt, kann ein Material mit einem
Gehalt bes zu 30 Vol.- Graphit als elektrisches Isoliermaterial betrachtet werden.
Der Zusatz von Graphit in einem Gehalt von 30 bis 40 Vol.- bewirkt eine weitere
Abnahme des elektrischen Widerstandes und ergibt das sog.
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elektrische Widerstandsmaterial. Es hat sich ergeben, daß die mechanische
Festigkeit des Endmaterials zu stark abnimmt, und daß das Material praktisch nicht
mehr brauchbar ist, wenn der Gehalt an Graphit 40 Vol übersteigt.
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Der organische Typ des korroslonsbeständigesß elektrischen Isoliermaterials
kann aus durch Wärme härtbarem harzigen Material und Graphit hergestellt werden.
Eine Mischung aus einem ausgewählten, mit Wärme härtbarem harzigen Material in Pulverform
und aus Graphitpulver wird in eine geeignete Formvarrichtung gefüllt und in einem
geeigneten elektrischen Ofen 30 Minuten lang bei 5000C erhitzt, 2 worauf sie unter
einem Druck von 500 kg/cm2 unter Aufrechterhaltung der Temperatur geformt wird.
Das geformte Material wird dann fein gemahlen und kann im Zusammenhang der Erfindung
verwendet werden.
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Wie bei dem anorganischen Typ des korrosionsbeständigen elektrischen
Isoliermaterials kann die Korrosionsbeständigkeit des organischen Typs von Material
sehr stark durch die Art und Zusammensetzung des Ausgangsmaterials beeinflußt werden.
Als erstes.ist es wichtig, daß die durch Wärme härtbaren harzigen Materialien selbst
ausgezeichnet gegenüber Natrium und Kalium beständig sind. Wie bekannt, sind die
gegenüber Natrium und Kalium sehr beständigen durch Wärme härtbaren harzigen Materialien
solche, die im wesentlichen aromatische Bestandteile enthalten. Es hat sich-z.B.
gezeigt, daß die Verwendung von Polymethylendiphenyloxy sehr zufriedenstellende
Ergebnisse ergab.
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Mit einem entsprechenden durch Wärme härtbaren harzigen Material
wird aus dem gleichen Grunde wie oben bei dem Material des anorganischen Typs beschrieben,
Graphit gemischt.
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Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Verwendung von Fasergraphit große
Verbesserungen in der Formbarkeit und der mechanischen Festigkeit zur Folge hat.
Das Verhältnis von Graphit zum jeweiligen durch Wärme härtbaren harzigen Material
steht im engen Zusammenhang mit der Formbarkeit und der Korrosionsbeständigkeit
des Endmaterials. Es wurde feste
gestellt, daß ein größerer Zusatz
von Graphit zu einem durch Wärme härtbaren harzigen Material die Korrosionsbeständigkeit
verbessert, die Formbarkeit des Endmaterials jedoch entgegengesetzt beeinflußt.
In anderen Worten bestimmt der Gehalt an Graphit die Einheitlichkeit der Dichteverteilung
des Formteils. So hat es sich gezeigt, daß die Mischung wie bei dem Material des
oben beschriebenen anorganischen Typs einen Graphitgehalt bis etwa 40 Vol.- der
Ausgangsmischung aufweisen sollte, obwohl der Gehalt an Graphit nicht sehr hoch
sein darf.
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Versuchsergebnisse haben gezeigt, daß jedes korrosionsbeständige,
elektrische Isoliermaterial, gleichgültig ob vom anorganischen oder organischen
Typ, welches auf die oben beschriebene Art hergestellt wurde, weitgehend nicht nur
in bezug auf seine Eigenschaften bei statischer Beanspruchung, wie die Biegefestigkeit,
sondern auch bei Schlagbeanspruchungen im Vergleich zu dem früher benutzten Porzellanmaterial
wesentlich verbessert wurde. Das kommt daher, daß die Verwendung von Graphit als
Füllmaterial eine Vergrößerung des Elastizitätskoeffizienten bewirkt. Die korrosionsbeständigen,
elektrischen Isoliermaterialien entsprechend der Erfindung können daher kaum infolge
eines thermischen Schocks zerstört werden. Zusätzlich kann bei einem Gehäuse, welches
aus einem Paar metallischer Rohrteile wie vorher beschrieben zusammengesetzt ist
und zur Aufnahme von in ihm entstehenden Dampfdruck infolge der Verdampfung eines
Strombegrenzungsmaterials bestimmt ist, jede Zerstörung des Isoliermaterials dadurch
ziemlich vermieden werden, daß die Abmessungen der metallischen Rohrteile richtig
bestimmt werden.
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Weiter sind die vorliegenden Isoliermaterialien in bezug auf die
Korrosionsbeständigkeit den üblichen Porzellanmaterialien,
welche
einen großen Anteil von gegenüber Alkalimetallen schlecht beständigen Silikaten
enthalten, deshalb überlegen, weil sie Graphit enthalten, welches sowohl gegenüber
Natrium als auch gegenüber Kalium völlig beständig ist.
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Die Materialien des anorganischen Typs werden vorteilhaft im Zusammenhang
mit kleinen Elementen benutzt, um die Herstellungskosten zu verringern, während
die Benutzung von Materialien des organischen Typs bei großen Elementen vorteilhaft
ist, da hierdurch das Problem der dielektrischen Festigkeit leicht gelöst werden
kann. Es hängt daher vom jeweiligen Anwendungsfall ab, ob Material des anorganischen
oder organischen Typs benutzt wird.
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Während die Erfindung im Zusammenhang mit korrosionsbeständigem,
elektrischem Isoliermaterial zur elektrischen Isolierung eines Paars metallischer
Rohrteile voneinander beschrieben wurde, versteht es sich, daß das Isoliermaterial
durch ein elektrisches Widerstandsmaterial ersetzt werden kann, welches eine geeignete
Widerstandsgröße aufweist.
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Genauer gesagt, kann ein Material des anorganischen oder des organischen
Typs wie oben beschrieben, eine geeignete Widerstandsgröße dadurch aufweisen, daß
entweder das entsprechende Glimmerpulver und Glas oder das entsprechende durch Wärme
härtbare harzige Material mit Graphit entsprechendt augeWälterMenge und Teilchengröße
wie vorher beschrieben gemischt wird. D.h., Graphit kann in einem Gehalt von 30
bis 40 Vol.- benutzt werden. Das derart hergestellte elektrische Widerstandsmaterial
wird dann zwischen und innerhalb einem Paar entsprechender metallischer Rohrteile
in der oben beschriebenen Weise angeordnet. Hierdurch wird zwischen den metallischen
Rohrteilen parallel zu einem Teil aus Strombegrenzungsmaterial zwischen einem Paar
Elektroden,
wie die Elektroden 32 und 34 in Fig. 4, infolge des elektrischen Widerstandsmaterials
ein elektrischer Widerstand eingeschaltet. Diese Maßnahme ist wirksam zur Unterdrückung
von Uberspannungen, welche bei der Begrenzung eines Kurzschlußstromes zwischen den
Elektroden entstehen.