DE195428C - - Google Patents
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-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
- F41A25/00—Gun mountings permitting recoil or return to battery, e.g. gun cradles; Barrel buffers or brakes
- F41A25/02—Fluid-operated systems
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Actuator (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 195428 KLASSE 72 c. GRUPPE 9i
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine hydraulische Bremse für Rohrrücklaufgeschütze,
bei denen beim Rück- und beim Vorlauf die Flüssigkeit im ,Bremszylinder
durch Kolbenöffnungen von einer auf die andere Seite übertritt.
Die Regelung der Durchflußquerschnitte während des Rück- und Vorlaufes erfolgt
der Erfindung gemäß dadurch, daß im Kolben
ίο gelagerte, vor Durchbrechungen des Kolbens
radial bewegliche Schieber auf einer im Innern der hohlen Kolbenstange angeordneten,
mit Kurvenflächen versehenen Steuerstange entlanggleiten und so die Durchflußöffnungen
mehr oder weniger verschließen.
Beim Geben der Elevation wird die Kolbenstange und der Kolben mit den Schiebern um
ihre Längsachse gedreht, während die Steuerstange in ihrer Lage verbleibt; die relative
Bewegung der Teile gegeneinander kann auch in umgekehrter Weise herbeigeführt werden.
Die Schieber kommen bei jeder verschiedenen Elevationslage mit einer anderen Kurvenfläche
der Steuerstange in Berührung, die so ausgebildet ist, daß der Abschluß der Durchströmquerschnitte
um so früher erfolgt und der Rücklauf um so mehr verkürzt wird, je höher die Elevation ist. Umgekehrt werden
bei größerer Elevation die Durchflußquerschnitte für den Vorlauf entsprechend vergrößert.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist auf den beiliegenden Zeichnungen dargestellt.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, die das Geschützrohr und die Brems- und Vorholein-
richtung im Augenblick des Beginns des Rücklaufes darstellt, ist mit dem Geschützrohr a
in bekannter Weise der Bremszylinder b verbunden, der in der Oberlafette c eingebaut
ist. An der vorderen Verschlußplatte der Oberlafette ist die Kolbenstange d befestigt,
die in diesem Falle hohl ist und die bei der Veränderung der Elevation des Rohres und
der Oberlafette eine Drehung in bekannter Weise erhält.
In die hohle Kolbenstange d greift eine
Stange e ein, die an der hinteren, mit dem Geschützrohr verbundenen Bodenklappe des
Bremszylinders befestigt ist und die mit Rücksicht auf ihren Zweck Steuerstange genannt
werden soll. Diese Steuerstange macht also die Vor- und Rücklaufbewegung des Geschützrohres
mit. Sie ist nur an ihrem vorderen Ende zylindrisch, und dieser vordere
Teil dient als Führung in der Höhlung der Kolbenstange. Im übrigen hat die Steuerstange
eine Längsprofilierung.
Auf dem freien Ende der Kolbenstange d sitzt der Bremskolben von eigentümlicher Konstruktion.
Dieser Teil der Kolbenstange mit dem Bremskolben ist in den Fig. 5 bis 8 in größerem Maßstabe dargestellt, und zwar in
den Fig. 5 und 7 in zwei verschiedenen Stellungen der Teile im Längsschnitt und in den
Fig. 6 und 8 in zwei dazugehörigen Querschnitten nach den Linien A-B und C-D. Die
Stellung der Teile in den Fig. 5 und 6 entspricht der Fig. 1.
Der Kolben besteht aus einer sich im Bremszylinder führenden und diesen auf
dem ganzen Umfange berührenden mittleren Scheibe J mit axialen Durchflußöffnungen gl
und g2. Diese Durchflußöffnungen werden gekreuzt durch radiale Schlitze, in denen
Schieber h' und h2 in radialer Richtung beweglich
sind. Je nachdem diese Schieber gar nicht oder mehr oder weniger in die Längskanäle g1 g2 hineinragen, geben sie die
Durchflußkanäle für die Bremsflüssigkeit entweder
ganz frei, verengen sie mehr oder weniger oder schließen sie ganz.
Die Schieber hl h2 treten durch die Wandung
der Kolbenstange hindurch und liegen mit ihrem nach der Achse der Kolbenstange gerichteten Ende auf der diesem zugekehrten
Seite der Steuerstange e an. Im gezeichneten Beispiel werden sie durch Federn i dauernd
mit der Steuerstange in Berührung gehalten. Bei dieser Ausführungsform regelt der Schieber/z'
den Rücklauf und der Schieber/!2 den Vorlauf.
Vor und hinter der Kolbenscheibe f sitzen auf der Kolbenstange längsverschiebbar, aber
undrehbar die Ventilscheiben k1 und k2, die
so ausgebildet sind, daß beim Anliegen an / die Scheibe kl den oberen Kanal gl und die
Scheibe k2 den unteren Kanal g2 verdeckt.
Es sei nun zunächst der Rücklauf des Rohres in horizontaler Lage betrachtet. Die
Längspröfilierung der Steuerstange e wird hierbei oben durch die aus Fig. 1 ersichtliche
Begrenzungslinie gebildet, aus der hervorgeht, daß am hinteren Ende der Kolbenstange
die Profilbegrenzung am nächsten an der Achse der Kolbenstange Hegt und allmählich
nach vorn ansteigt, bis sie in einer Entfernung, die dem Rücklauf des Rohres in der Horizontallage entspricht, in die Zylinderfläche
des vorderen Endes der Steuerstange übergeht. Gleitet nun beim Rücklauf die Steuerstange nach hinten, wobei die Kolbenstange
mit dem Kolben stehenbleibt, so drückt die obere Längspröfilierung der Steuerstange
den Schieber h'1 aus der in den Fig. 1 und 5
dargestellten Lage heraus nach oben in den Durchflußkanal g1, so daß während des Rücklaufes
dieser Kanal sich allmählich verengt (Fig. 7). und am Ende des Rücklaufes (Fig. 2)
ganz geschlossen ist. Beim Beginn des Rücklaufes wird aber ferner durch die Strömung
der Bremsflüssigkeit die Scheibe k2 an den Kolbenkörper f gedrückt, während sich die
Scheibe kl davon abhebt und nach hinten verschiebt
(Fig. 5). Der untere Kanal g2 ist also während des Rücklaufes abgeschlossen,
6p und die Bremsflüssigkeit geht nur durch den Kanal g1, der in der beschriebenen Weise
während des Rücklaufes gedrosselt lind abgeschlossen wird.
Beim Vorlauf dagegen, dessen Beginn Fig. 2 zeigt, legt sich die Scheibe kl an den KoI-ben
f an und schließt dadurch den Kanal g1, während die Scheibe k2 sich abhebt und den
Kanal g2 öffnet. Wäre nun der Schieber h2 nicht vorhanden, so würde während des ■
ganzen Vorlaufes der Durchgangsquerschnitt für die Bremsflüssigkeit gleichbleiben. Die
Steuerstange e besitzt aber auch auf der unteren Seite eine Begrenzungskurve, die so
verläuft, daß auch beim Vorlauf der Schieber h2 allmählich den Kanal g2 drosselt und
abschließt.
Die Längspröfilierung der Steuerstange beschränkt sich aber nicht auf die in der Horizontaliage
des Geschützrohres obere und untere Seite, sondern geht um den Umfang herum.
Sie ist aber auf dem Umfange nicht überall gleich, sondern ändert sich derart, daß die
Begrenzungskurve, welche bei der Horizontallage des Rohres bis an den vorderen zylindrischen
Teil der Steuerstange heranging und so lang war wie der längste Rücklauf, in einer z. B. um 45° abweichenden Schnittebene
auf die Hälfte des längsten Rohrrücklaufes verkürzt ist und schon in der Mitte zwischen dem Anfangs- und Endpunkt der
oben erwähnten Kurven die Zylinderfläche der Steuerstange oder der Kolbenbohrung erreicht.
In den Fig. 3.und 4 ist diese Längspröfilierung in einem solchen anderen Längsschnitt
veranschaulicht. Es ist dabei angenommen, daß die Steuerstange sich um einen gewissen
Betrag gedreht hat. In Wirklichkeit behält die Steuerstange ihre Lage bei, während sich
die Kolbenstange mit dem Kolben bei Veränderung der Elevation dreht. In den zwisehen
den beiden Grenzfällen liegenden Längsschnittebenen nimmt die Länge der Begrenzungskurven
der Steuerstange kontinuierlich ab. Die Endpunkte liegen also auf einer Schraubenlinie, die die Grenzpunkte Z und /l
miteinander verbindet. Im übrigen hat die Rücklaufkurve in jeder Schnittebene die
gleiche Neigung zur Mittelachse der Kolbenstange (Fig. ι bis 4), so daß in jedem Querschnitt
der Steuerstange die BegrenzungSr punkte verschiedenen Abstand von der Mittelachse
der Kolbenstange haben, der Querschnitt sich also exzentrisch darstellt, wie die
Fig. 6 und 8 veranschaulichen.
Infolge der Verdrehung der Kolbenstange treten die Schieber h1 und h2 mit verschiedenen
Begrenzungskurven der Steuerstange in Berührung. Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen
die Stellung der Teile für die höchste Elevation. Fig. 3 zeigt den Beginn des Rücklaufes.
Dabei ist infolge der Verdrehung der Kolbenstange der Schieber ft1 auf eine weniger
tiefe Stelle der Längsprofilierung gelangt und verdeckt die Durehflußöffnung g1 schon bei
-Beginn des Rücklaufes um etwa die Hälfte (Fig. 7). Die Leitkurve der Steuerstange
endigt in dem nun wirksamen Längsschnitt auch schon in der Mitte, bei I1 (Fig. 3 und 4),
so daß die Durchflußöffnung gl schon bei der Hälfte des längsten Rücklaufes abgeschlossen
wird (Fig. 4) und das Rohr zum Stillstand kommt.
Durch die \7erdrehung der Kolbenstange
haben sich aber auch für den Vorlauf die Verhältnisse geändert, und zwar, da für den
Vorlauf bekanntlich die entgegengesetzten Bedingungen gelten wie für den Rücklauf,
in umgekehrtem Sinne wie für den Rücklauf. Während bei horizontaler Lage des Geschützrohres
beim Beginn des Vorlaufes (Fig. 2) die Durchflußöffnung g'2 etwa um die Hälfte
verdeckt ist, wird sie bei zunehmender Elevation bei Beginn des Vorlaufes von vornherein
vergrößert und ist bei größter Elevation ganz geöffnet (Fig. 4). Die Vorlaufkurven
der Steuerstange sind also entgegengesetzt konstruiert wie die Rücklaufkurven.
Bei der beschriebenen Einrichtung können
die Leitkurven für die radiale Verschiebung der Schieber für den Vor- und Rücklauf
nach beliebigen Gesetzen oder Bedingungen geändert werden. Während in dem beschriebenen
Beispiel angenommen ist, daß die Schieber sich, dem Umfange der Steuerstange folgend, beim Rücklauf kontinuierlich von
der Kolbenstangenmitte entfernen und beim Vorlauf sich kontinuierlich der Kolbenstangenmitte
nähern, so kann, wenn besondere Umstände es wünschenswert erscheinen lassen, die Kontinuierlichkeit an bestimmten Stellen
auch unterbrochen oder verändert, werden.
Man kann z. B. mit Hilfe der beschriebenen Einrichtung erreichen, daß die Durchflußöffnungen
beim Rücklauf, anstatt sich bei Elevierung des Rohres zu verkleinern, an Größe zunehmen. Eine solche Ausbildung
der Steuerstange könnte z. B. in Frage kommen, wenn man etwa bei Feldgeschützen eine
Verkürzung oder Verlängerung des Rücklaufes bei Änderung der Winkellage des Rohres nicht herbeiführen, es dagegen erreichen
will, daß der innerhalb des Bremszylinders auftretende Flüssigkeitsdruck bei
allen Winkellagen des Rohres möglichst gleichbleibt und nicht wächst, wenn dem Rohr
Elevation gegeben wird.
In der vorliegenden Einrichtung ist der Bremszylinder im Innern vollständig glatt
und enthält keine Nuten und vorspringenden Federn, die bei längerem Gebrauch infolge
von Abnutzung leicht ihre Gestalt verändern können, und die wegen ihrer Anbringung im
Innern des Zylinders sehr schwierig herzustellen sind, während an der Außenfläche der
Steuerstange die Anbringung der Leitkurven sehr einfach ist. Die Leitkurvenfläche läßt
sich bei der Herstellung und später mit Schablonen genau kontrollieren und nötigenfalls
nacharbeiten. Die Schieber sind ebenfalls sehr einfache Konstruktionsteile und bei eigener.
Abnutzung oder bei Abnutzung der Steuerstange leicht durch neue zu ersetzen.
Während bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel die Regulierschieber durch Federn
auf der Steuerstange anliegend gehalten werden, können sie auch zwangläufig daran geführt
werden, wenn man an der Steuerstange entgegengesetzt zu den arbeitenden Kurven Parallelkurven anbringt und den Schieber bis
auf die entgegengesetzte Seite der Steuerstange herumgreifen läßt, wobei man nötigenfalls
die Schieber für Vor- und Rücklauf in verschiedene Ebenen legen kann.
Claims (4)
1. Hydraulische Bremse für Rohrrücklaufgeschütze, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem auf der Kolbenstange befestigten Kolbenkörper die für den Rücklauf und
den Vorlauf vorgesehenen Durchflußöffnungen für die Bremsflüssigkeit durch
radial bewegte Schieber verändert werden, go die bei der Bewegung des Bremszylinders
an einer Steuerstange entlanggleiten, wobei beim Vorlauf andere Durchflußöfrnungen
des Kolbenkörpers, die beim Rücklauf geschlossen sind, geöffnet werden.
2. Rücklaufbremse nach Anspruch 1, . dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerstange
auf ihrem Umfang von untereinander verschiedenen Leitkurven derart begrenzt wird, daß bei der Drehung der ioo
Kolbenstange die radial beweglichen Schieber relativ zu den Durchflußöffnungen verschoben werden und dadurch die Größe
der Durchflußöffnungen verändert wird, so daß der Minimaldurchflußquerschnitt der Öffnungen nach einem um so kürzeren
Rohrrücklauf herbeigeführt wird, je größer die Elevation und der davon abhängige Drehungswinkel der Kolbenstange
ist.
3. Rücklaufbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe
der beim Rücklauf geschlossenen und beim Vorlauf geöffneten Durchflußöffnungen während des Vorlaufes durch radial bewegliche
Schieber dadurch verändert wird, daß diese Schieber ebenfalls an einer Kurvenfläche entlanggleiten, während die
Öffnungen für den Rücklauf geschlossen sind.
4. Rücklaufbremse nach den Ansprüchen τ und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerstange auch für den Vorlauf auf einem Teil ihres Umfanges voneinander
verschiedene Leitkurven hat, so daß bei Drehung der Kolbenstange die den Vorlauf regulierenden Schieber in eine
andere Lage zu den Querschnitten der Durchflußöffnungen kommen und deren
Größe dadurch verändern, und zwar derart, daß der Durchflußquerschnitt beim Vorlauf um so größer wird, je größer
die Elevation und der davon abhängige Drehungswinkel der Kolbenstange ist.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT35457D AT35457B (de) | 1904-10-29 | 1905-10-16 | Flüssigkeitsrücklaufbremse für Rohrrücklaufgeschütze. |
Publications (1)
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DE195428C true DE195428C (de) |
Family
ID=458486
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DE1904195428D Expired - Lifetime DE195428C (de) | 1904-10-29 | 1904-10-29 |
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Country | Link |
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DE (1) | DE195428C (de) |
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1904
- 1904-10-29 DE DE1904195428D patent/DE195428C/de not_active Expired - Lifetime
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