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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Drehmomentverteilungs-Steuersystem in einem Fahrzeug,
umfassend ein Getriebe und eine Kupplungsanordnung, welche ein linkes
und ein rechtes Nicht-Hauptantriebsrad des Fahrzeug verbinden, um zwischen
diesen ein Drehmoment zu übertragen,
sowie ein Steuermittel zum Steuern der Drehmomentübertragungskapazität der Kupplungsanordnung.
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Ein derartiges Drehmomentübertragungs-Steuersystem
ist aus der
JP 5-131855 A bekannt.
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Bei dem bekannten Drehmomentübertragungs-Steuersystem
kann die Antriebskraft an einem Rad erzeugt werden, welches während einer
Kurvenbewegung des Fahrzeug als ein äußeres Rad wirkt, und die Bremskraft
kann an einem Rad erzeugt werden, welches als ein inneres Rad wirkt,
indem ein Drehmoment von dem inneren Rad das äußere Rad übertragen wird. Zusätzlich kann
die Antriebskraft an dem äußeren Rad
erzeugt werden und die Bremskraft kann an dem inneren Rad erzeugt
werden, indem ein Drehmoment von dem äußeren Rad auf das innere Rad übertragen
wird, wodurch das Hochgeschwindigkeits-Stabilitätsverhalten verbessert wird.
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Bei einem derartigen Drehmomentverteilungs-Steuersystem
können
die Größen der
Antriebskraft und der Bremskraft (nämlich die Größe der Drehmomentübertragungskapazität der Drehmomentübertragungskupplung,
welche zwischen den linken und rechten Bädern angebracht ist) derart
gesteuert werden, daß sie
proportional zur Größe der Querbeschleunigung
des Fahrzeugs sind. Mit anderen Worten, während eines schnellen Kurvenfahrens des Fahrzeugs
mit einer großen
Beschleunigung werden eine große
Antriebskraft und eine große Bremskraft
erzeugt und während
eines langsamen Kurvenfahrens des Fahrzeugs mit einer kleinen Beschleunigung
werden eine kleine Antriebskraft und eine kleine Bremskraft erzeugt.
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Wenn das Fahrzeug in einer Kurve
fährt, neigt
der Fahrzeugrumpf dazu, sich in einer Kurvenrichtung nach unten
und aus wärts
zu bewegen. Aus diesem Grund wird eine Bodenlast des inneren Rads verringert,
entsprechend einer Zunahme der Querbeschleunigung, und die größte Reibungskraft
zwischen einem Reifen und einer Straßenoberfläche (d.h. ein Radius eines
Reibungskreises des Reifens) wird ebenso verringert. Andererseits
wird die Antriebskraft oder die Bremskraft für das innere Rad derart gesteuert,
daß sie
gemäß einer
Zunahme der Querbeschleunigung erhöht wird, wie vorangehend beschrieben.
Aus diesem Grund entsteht, wenn die Querbeschleunigung einen vorbestimmten
Wert annimmt oder diesen übersteigt
das folgende Problem: Die Antriebskraft oder die Bremskraft des
inneren Rads übersteigt
die größte Reibungskraft
zwischen dem Reifen und der Straßenoberfläche und daher kann das innere
Rad nicht eine ausreichende Kurvenkraft erzeugen. Wenn die Antriebskraft
oder die Bremskraft des inneren Rads auf einen kleinen Wert gesetzt
wird, um einen derartigen Nachteil zu vermeiden, ist es unmöglich, das
gewünschte
Kurvenverhalten und das gewünschte
Hochgeschwindigkeits-Stabilitätsverhalten
in einem Bereich geringer Querbeschleunigung zu erhalten.
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Die
DE 39 08 152 A1 offenbart eine Vorder- und
Hinterradantriebsvorrichtung für
Kraftfahrzeuge, bei welcher die Antriebskraft eines Motors ebenfalls auf
die Vorder- und Hinterräder
verteilt wird. Weiterhin wird in Abhängigkeit vom Fahrzustand die
Verteilung des Antriebsdrehmomentes an den Hinterrädern beeinflußt, so dass
beim Durchfahren einer Kurve das Antriebsdrehmoment eines kurvenäußeren Hinterrads
größer ist,
als das Antriebsdrehmoment eines kurveninneren Hinterrads. So wird
das Kurvenfahrvermögen
in niedrigen und mittleren Geschwindigkeitsbereichen verbessert.
Soll im Hochgeschwindigkeitsbereich eine höhere Laufstabilität erreicht
werden, wird das Antriebsdrehmoment am kurveninneren Hinterrad bezüglich des
Antriebsdrehmoments am kurvenäußeren Hinterrad
erhöht.
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Aus der
DE 39 12 349 A1 ist eine
Antriebskraft-Verteilersteuervorrichtung für Fahrzeuge bekannt, bei welcher
die Antriebskraft einer Brennkraftmaschine über ein vorderes Differential
auf vordere Laufräder übertragen
wird und über
ein hinteres Differential auf hintere Laufräder übertragen wird. Die Verteilung
der Antriebskraft auf die hinteren Laufräder wird beruhend auf verschiedenen
Größen bestimmt;
beispielsweise beruhend auf einer Querbeschleunigung.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Drehmomentverteilungs-Steuersystem in einem Fahrzeug vorzusehen,
mit welchem das Kurvenfahrverhalten eines Fahrzeugs verbessert werden
kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die
in den Ansprüchen
1 – 4
definierten Drehmomentverteilungs-Steuersysteme gelöst.
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Mit den vorangehenden Merkmalen der
vorliegenden Erfindung wird in einem Bereich geringer Querbeschleunigung,
in dem die Querbeschleunigung geringer als der vorbestimmte Wert
ist, die Drehmomentübertragungskapazität der Kupplung gemäß einer
Zunahme der Querbeschleunigung erhöht, und daher wird die Bremskraft
oder die Antriebskraft für
ein Rad, welches während des Kurvenfahrens des
Fahrzeugs als ein inneres Rad wirkt, erhöht, um ein gutes Kurvenverhalten
und ein gutes Hochgeschwindigkeits-Stabilitätsverhalten vorzusehen. In
einem Bereich hoher Querbeschleunigung, in welchem die Querbeschleunigung
größer oder
gleich dem vorbestimmten Wert ist, wird die Drehmomentübertragungskapazität der Drehmomentübertragungskupplung
gemäß einer
Zunahme der Querbeschleunigung verringert, und daher wird die Bremskraft
oder die Antriebskraft für
das innere Rad verringert, um eine Kuruvenkraft sicherzustellen.
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Die vorangehenden und weiteren Ziele, Merkmale
und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
augenscheinlich, wenn diese in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen
betrachtet wird.
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Gesamtanordnung eines Frontmotor-Vorderradantriebsfahrzeugs,
umfassend ein Drehmomentverteilungs-Steuersystem gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 ist
ein Graph, welcher die Beziehung zwischen der zwischen einem Rad
und einer Straßenoberfläche wirkenden
Kraft und der Querbeschleunigung darstellt;
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3A, 3B und 3C sind Diagramme, welche Reibungskreise
eines Reifens eines Rads zeigen, welches während einer Kurvenbewegung
des Fahrzeugs als ein inneres Rad wirkt.
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Die vorliegende Erfindung wird nun
anhand einer bevorzugten Ausführungsform
mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
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Mit Bezug auf 1 ist ein Getriebe M mit einem rechten
Ende einer Maschine E verbunden, welche horizontal in einem vorderen
Bereich eines Fahrzeugrumpfes angebracht ist. Ein linkes Vorderrad
wFL und ein rechtes Vorderrad WFR, welche
Antriebsräder
sind, sind durch die Maschine E und das Getriebe M angetrieben.
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Ein Wechselgetriebe 2 ist
zwischen Achsen 1L und 1R des
linken und des rechten Hinterrads WRL und
WRR als Mitlaufräder angebracht und verbindet das
linke und das rechte Hinterrad WRL und WRR derart,
daß sie
mit verschiedenen Drehgeschwindigkeiten gedreht werden. Eine erste
Hydraulikkupplung 3L und eine zweite Hydraulikkupplung
3R sind in dem Wechselgetriebe 2 angebracht.
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Wenn die erste Hydraulikkupplung
3L in ihren eingerückten Zustand gebracht wird,
dann wird die Drehzahl des linken Hinterrads WRL gesenkt
und die Drehzahl des rechten Hinterrads WRR wird
erhöht. Wenn
die zweite Hydraulikkupplung 3R in ihren
eingerückten
Zustand gebracht wird, dann wird die Drehzahl des rechten Hinterrads
WRR verringert und die Drehzahl des linken
Hinterrads WRL wird erhöht.
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Insbesondere umfaßt das Wechselgetriebe 2 eine
erste Welle 4, welche koaxial zu der linken und der rechten
Achse 1L und 1R angeordnet
ist, und eine zweite und eine dritte Welle 5 und 6,
welche parallel zu der linken und der rechten Achse 1L und
1R angeordnet sind und koaxial zueinander
angeordnet sind. Die erste Hydraulikkupplung 3L ist
zwischen der zweiten und der dritten Welle 5 und 6 angeordnet
und die zweite Hydraulikkupplung 3R ist
zwischen der rechten Achse 1R und der ersten
Welle 4 angeordnet. Ein erstes Zahnrad 7 mit kleinerem
Durchmesser, welches an der rechten Achse 1R vorgesehen
ist, kämmt
mit einem zweiten Zahnrad 8 mit größerem Durchmesser, welches
an der zweiten Welle 5 vorgesehen ist, und ein drittes
Zahnrad 9 mit kleinerem Durchmesser, welches an der dritten
Welle 6 vorgesehen ist, kämmt mit einem vierten Zahnrad 10 mit
größerem Durchmesser,
welches an der ersten Welle 4 vorgesehen ist. Ein fünftes Zahnrad 11,
welches an der linken Achse 1L vorgesehen
ist, kämmt
mit einem sechsten Zahnrad 12, welches an der dritten Welle 6 vorgesehen
ist.
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Das erste und das dritte Zahnrad 7 und 9 weisen
die gleiche Anzahl an Zähnen
auf, und das zweite und das vierte Zahnrad 8 und 10 weisen
die gleiche Anzahl an Zähnen
auf, welche größer ist
als die Anzahl an Zähnen
des ersten und des dritten Zahnrads 7 und 9. Das
fünfte
und das sechste Zahnrad 11 und 12 weisen die gleiche
Anzahl an Zähnen auf.
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Daher ist, wenn die erste Hydraulikkupplung 3L in ihren einge rückten Zustand gebracht ist,
das rechte Hinterrad WRR mit dem linken
Hinterrad WRL durch die rechte Achse 1 R , das erste Zahnrad 7, das zweite
Zahnrad 8, die zweite Welle 5, die erste Hydraulikkupplung
3L, die dritte Welle 6, das sechste Zahnrad 12,
das fünfte
Zahnrad 11 und die linke Achse 1L verbunden.
Dabei wird die Drehzahl des linken Hinterrads WRL bezüglich der
Drehzahl des rechten Hinterrads WRR gemäß einem
Verhältnis
der Anzahl der Zähne
des ersten Zahnrads 7 zur Anzahl der Zähne des zweiten Zahnrads 8 verringert.
Insbesondere wenn die erste Hydraulikkupplung 3L von
einem Zustand, in welchem das linke und das rechte Hinterrad WRL und WRR mit der
gleichen Drehzahl gedreht werden, in ihren eingerückten Zustand
gebracht wird, wird die Drehzahl des rechten Hinterrads WRR erhöht und
die Drehzahl des linken Hinterrads WRL wird
verringert.
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Wenn die zweite Hydraulikkupplung
3R in ihren eingerückten Zustand gebracht ist,
ist das rechte Hinterrad WRR mit dem linken
Hinterrad WRL durch die rechte Achse 1R , die zweite Hydraulikkupplung 3R, die erste Welle 4, das vierte
Zahnrad 10, das dritte Zahnrad 9, die dritte Achse 6,
das sechste Zahnrad 12, das fünfte Zahnrad 11 und
die linke Achse 1L verbunden. Dabei wird
die Drehzahl des linken Hinterrads WRL bezüglich der
Drehzahl des rechten Hinterrads WRR gemäß einem
Verhältnis
der Anzahl der Zähne
des vierten Zahnrads 10 zur Anzahl der Zähne des
dritten Zahnrads 9 erhöht.
Insbesondere wenn die zweite Hydraulikkupplung aus einem Zustand,
in welchem das linke und das rechte Hinterrad WRL und WRR mit der gleichen Drehzahl gedreht werden,
in ihren eingerückten
Zustand gebracht wird, wird die Drehzahl des rechten Hinterrads
WRR verringert und die Drehzahl des linken
Hinterrads WRL wird erhöht.
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Eingriffskräfte der ersten und der zweiten
Hydraulikkupplunge 3L und 3R können durch
Einstellen der Größe des Hydraulikdrucks,
welcher auf diese Hydraulikkupplungen 3L und
3R ausgeübt
wird, kontinuierlich gesteuert bzw. geregelt werden. Daher kann das
Verhältnis
der Drehzahl des linken Hinterrads WRL zur
Drehzahl des rechten Hinterrads WRR ebenso kontinuierlich
innerhalb eines Bereichs gesteuert werden, der durch ein Verhältnis der
Anzahlen an Zähnen
der ersten, zweiten, dritten und vierten Zahnräder 7, 8, 9 und
10 bestimmt ist.
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Die folgenden Signale werden in eine
elektronische Steuereinheit U eingegeben, mit welcher die erste
und die zweite Hydraulikkupplung 3L und
3R verbunden sind: Ein Signal von einem
Querbeschleunigungssensor S1 zum Erfassen
einer Querbeschleunigung des Fahrzeugrumpfes, ein Signal von einem Lenkwinkelsensor
S2 zum Erfassen eines Drehwinkels eines
Lenkrads 13, ein Signal von einem Einlaßleitungs-Absolutinnendrucksensor
S3 zum Erfassen eines absoluten Innendrucks
in einer Einlaßleitung der
Maschine E, ein Signal von einem Maschinendrehzahlsensor S4 zum Erfassen einer Anzahl der Umdrehungen
der Maschine E und Signale von Raddrehzahlsensoren S5 bis
S8 zum Erfassen jeweils der Drehzahl der
vier Räder
zum Berechnen der Fahrzeuggeschwindigkeit.
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Die elektronische Steuereinheit U
korrigiert den Wert der Querbeschleunigung des Fahrzeugkörpers, welche
durch den Querbeschleunigungssensor S1 erfaßt wird,
beruhend auf einem Drehwinkel des Lenkrads 13, welcher
durch den Lenkwinkelsensor S2 erfaßt wird,
und beruhend auf Raddrehzahlen, welche durch die Raddrehzahlsensoren
S5 bis S8 erfaßt werden,
wodurch eine Querbeschleunigung frei von einer Zeitverzögerung berechnet
wird. Die elektronische Steuereinheit U berechnet ferner ein Maschinendrehmoment
aus Ausgaben von dem Einlaßleitungsabsolutinnendrucksensor
S3 und dem Maschinendrehzahlsensor S4, um eine Längsbeschleunigung des Fahrzeugs
auszuwerten.
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Somit steuert die elektronische Steuereinheit U
die Eingriffskräfte
der ersten und der zweiten Hydraulikkupplung 3L und
3R beruhend auf der Quer- und der Längsbeschleunigung.
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Der Betrieb der Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mit dem vorangehend beschriebenen Aufbau
wird nun beschrieben.
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Zunächst wird die maximale Reibungskraft (Haftkraft)
zwischen einem Reifen eines Fahrzeugs, welches in einer Kurve fährt, und
einer Straßenoberfläche beschrieben.
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Vorausgesetzt, daß der Reibungskoeffizient der
Straßenoberfläche konstant
ist, ist die Größe der maximalen
Reibungskraft zwischen dem Reifen und der Straßenoberfläche proportional zur Bodenlast des
Reifens. Wenn das Fahrzeug geradeaus fährt, dann sind die Bodenlasten
der linken und rechten Räder
gleich zueinander. Wenn jedoch das Fahrzeug in einer Kurve fährt, dann
werden die Bodenlasten der Räder,
welche als innere und äußere Räder während der
Kurvenbewegung des Fahrzeugs dienen, bezüglich einander verändert. Während einer
Kurvenbewegung des Fahrzeugs wird eine in einer Kurvenrichtung nach
außen
gerichtete Zentrifugalkraft an den Massenschwerpunkt des Fahrzeugs
angelegt, und daher neigt der Fahrzeugrumpf dazu, in einer Kurvenrichtung
nach außen
und unten näher
zur Straßenoberfläche bewegt
zu werden. Als Ergebnis daraus entwickelt das Rad, welches während der Kurvenbewegung
des Fahrzeugs als ein inneres Rad wirkt, eine Tendenz, von der Straßenoberfläche abgehoben
zu werden, wodurch die Bodenlast des inneren Rades gesenkt wird.
Andererseits entwickelt das während
der Kurvenbewegung des Fahrzeugs als ein äußeres Rad wirkende Rad eine
Tendenz, gegen die Straßenoberfläche gedrückt zu werden,
wodurch die Bodenlast des äußeren Rads
erhöht
wird.
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Die 2 ist
ein Graph, welcher durch Aufzeichnen der Querbeschleunigung des
Fahrzeugs auf der Abszisse und der Kraft, welche zwischen dem inneren
Rad während
des Kurvenfahrens des Fahrzeugs und der Straßenoberfläche erzeugt wird, auf der Ordinate
erstellt worden ist, wobei eine gestrichelte Linie eine Variation
der maximalen Reibungskraft zwischen dem während der Kurvenbewegung des
Fahrzeugs inneren Rad und der Straßenoberfläche bezüglich einer Querbeschleunigung
zeigt. Wie aus diesem Graph hervorgeht, wird, wenn die Querbeschleunigung
des Fahrzeugs erhöht
wird, die maximale Reibungskraft zwischen dem während des Kurvenfahrens des
Fahrzeugs inneren Rad und der Straßenoberfläche verringert.
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Die maximale Reibungskraft zwischen
dem inneren Rad und der Straßenoberfläche hängt ferner von
der Längsbeschleunigung
ab und wird daher gemäß der Längsbeschleunigung
korrigiert, welche in der vorangehend beschriebenen Art und Weise
ausgewertet wird. Wenn das Fahrzeug in der Längsrichtung beschleunigt wird,
dann wird die gestrichelte Linie, welche die maximale Reibungskraft
zwischen dem Inneren der beiden Mitlaufräder zeigt, d.h. den hinteren
Rädern
während
des Kurvenfahrens des Fahrzeugs, und der Straßenoberfläche parallel nach oben verschoben.
Wenn das Fahrzeug in Längsrichtung
verzögert
wird, dann wird die gestrichelte Linie nach unten parallel verschoben.
Die Rate der Abnahme der maximalen Reibungskraft, welche bei einer Zunahme
der Querbeschleunigung auftritt, hängt von den Charakteristiken
des Fahrzeugs ab und wird theoretisch oder experimentell bestimmt.
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Wenn nun das Fahrzeug mit geringerer
oder mittlerer Geschwindigkeit fährt,
wird eine Bremskraft auf das Innere der linken und rechten Hinterräder WRL und WRR während der
Kurvenbewegung des Fahrzeugs ausgeübt, während eine Antriebskraft auf das Äußere der
linken und rechten Hinterräder
WRL und WRR während einer
derartigen Kurvenbewegung des Fahrzeugs ausgeübt wird, um das Kurvenverhalten
zu verbessern. Aus diesem Grund wird während einer Kurvenbewegung
des Fahrzeugs nach links die Drehzahl des rechten Hinterrads WRR (d.h. des äußeren Rads während der
Kurvenbewegung des Fahrzeugs) erhöht und gleichzeitig wird die
Drehzahl des linken Hinterrads WRL (d.h.
dem inneren Rad während
der Kurvenbewegung des Fahrzeugs) verringert, in dem die erste Hydraulikkupplung
3L in ihren eingerückten Zustand gebracht wird.
Während
einer Kurvenbewegung des Fahrzeugs nach rechts wird die Drehzahl
des rechten Hinterrads WRR (d.h. dem inneren
Rad während
der Kurvenbewegung des Fahrzeugs) verringert und gleichzeitig wird
die Drehzahl des linken Hinterrads WAL (d.h.
dem äußeren Rad
während
der Kurvenbewegung des Fahrzeugs) erhöht, indem die zweite Hydraulikkupplung
3R in ihren eingerückten Zustand gebracht wird.
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Wenn in der vorangehend beschriebenen
Art und weise die Drehzahl des äußeren Rads
erhöht wird,
während
die Drehzahl des inneren Rads gesenkt wird, wird eine Antriebskraft
in dem äußeren Rad
mit erhöhter
Drehzahl erzeugt, während
eine Bremskraft in dem inneren Rad mit verringerter Drehzahl erzeugt
wird. Die Größen der
Antriebskraft und der Bremskraft werden gleich einer Drehmomentübertragungskapazität, welche
durch die erste oder die zweite Hydraulikkupplung 3L oder
3R übertragen wird,
die in ihren eingerückten
Zustand gebracht ist.
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Die Drehmomentübertragungskapazität (d.h. die
Bremskraft des inneren Rads während
des Kurvenfahrens des Fahrzeugs) der ersten oder der zweiten Hydraulikkupplung
3L oder 3R wird
wie durch eine feste Linie in 2 gemäß der Größe der Querbeschleunigung
gesteuert. Insbesondere wird die Drehmomentübertragungskapazität derart
gesteuert, daß sie
immer kleiner ist als die größte Reibungskraft
des inneren Rads während
der Kurvenbewegung des Fahrzeugs, derart, daß die Drehmomentübertragungskapazität linear
von 0 (Null) gemäß einer
Zunahme der Querbeschleunigung erhöht wird, und die Drehmomentübertragungskapazität wird linear
gemäß einer
Zunahme der Querbeschleunigung von einem Punkt Q aus gesenkt, welcher
kurz vor einem Punkt P ist, an welchem die Drehmomentübertragungskapazität und die
größte Reibungskraft
des inneren Rads während
des Kurvenfahrens des Fahrzeugs zueinander gleich sind. Wie dargestellt,
ist, gemäß einem
bevorzugten Aspekt der Erfin dung, die Rate der Abnahme der Drehmomentübertragungskapazität hinter
dem Punkt Q ungefähr
die gleiche wie diejenige der größten Reibungskraft
des inneren Rads hinter einem derartigen Punkt.
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Die Charakteristiken der Drehmomentübertragungskapazität werden
vorher als ein Plan in einem Speicher innerhalb der elektronischen
Steuereinheit U gespeichert. Während
des Betriebs des Systems kann ein vorbestimmter Plan zur Verwendung
aus einer Mehrzahl von Plänen
ausgewählt werden,
beruhend auf einem Wert der Längsbeschleunigung,
oder ein Planwert in mehreren Typen von Plänen kann verwendet werden,
während
dieser beruhend auf der Längsbeschleunigung
korrigiert wird. Zusätzlich
kann ein Reibungskoeffizient der Straßenoberfläche ausgewertet werden und
beruhend auf diesem Reibungskoeffizient kann der Planwert ebenso
korrigiert werden.
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Ein durch das Steuern der Drehmomentübertragungskapazität, wie durch
die feste Linie in 2 gezeigt,
vorgesehener Effekt wird nachfolgend mit Bezug auf die 2 und 3 beschrieben.
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Die 3A, 3B und 3C zeigen Reibungskreise des Reifens
eines inneren Rads während
einer Kurvenbewegung des Fahrzeugs entsprechend der Querbeschleunigung
Y1, Y2 bzw. Y3, welche in 2 gezeigt
sind. Wenn der Querbeschleunigungswert von Y1 → Y2 → Y3 erhöht
wird, dann nimmt der Radius F des Reibungskreises des Reifens des
Innenrads (d.h. die größte Reibungskraft
zwischen dem Reifen und der Straßenoberfläche) ab. Wenn der Querbeschleunigungswert
ein relativ kleiner Wert Y1 ist, dann ist
die Reibungskraft F groß und
die Drehmomentübertragungskapazität Fx ist klein, wie in 3A gezeigt, und daher ist eine ausreichend
große
Kurvenkraft FY sichergestellt.
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Wenn der Querbeschleunigungswert
von Y1 auf Y2 erhöht wird, dann
wird die größte Reibungskraft
F verringert, während
die Drehmomentübertragungskapazität FX einen größten wert erreicht, wenn die
Querbeschleunigung bei Y2 ist, entsprechend dem
Punkt Q in 2. Die Drehmomentübertragungskapazität Fx ist jedoch kleiner als die größte Reibungskraft
F, wie in 3B gezeigt,
und daher ist immer noch eine ausreichende Kurvenkraft FY sichergestellt. Wenn der Querbeschleunigungswert
weiter von Y2 auf Y3 erhöht wird,
dann wird die größte Reibungskraft
F weiter verringert, die Drehmomentübertragungskapazität FX wird jedoch ebenso verringert. Daher wird
die Drehmomentübertragungskapazität FX kleiner gehalten als die größte Reibungskraft
F, wie in 3C gezeigt,
und als Ergebnis daraus, ist immer noch die erforderliche Kurvenkraft
FY sichergestellt.
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In 2 ist
die größte Reibungskraft
F durch die algebraische Summe der Drehmomentübertragungskapazität FX und der Kurvenkraft FY wiedergegeben,
eine tatsächliche
größte Reibungskraft
F ist jedoch eine Vektorsumme der Drehmomentübertragungskapazität FX und der Kurvenkraft FY.
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Während
eines Hochgeschwindigkeitsfahrens des Fahrzeugs wird eine Antriebskraft
auf das Innere der linken und rechten Hinterräder WRL und WRR ausgeübt
und eine Bremskraft wird auf das Äußere der linken und rechten
Hinterräder
WRL und WRR während der
Kurvenbewegung des Fahrzeugs ausgeübt, um das Hochgeschwindigkeits-Stabilitätsverhalten
zu verbessern. Im Falle des Fahrens mit hoher Geschwindigkeit überschreitet,
wenn die Antriebskraft FX des inneren Rads
während
des Kurvenfahrens des Fahrzeugs einfach gemäß einer Zunahme der Querbeschleunigung
erhöht
wird, die Antriebskraft FX des inneren Rads
bald den Radius F des Reibungskreises eines Reifens des inneren
Rads (d.h. die größte Reibungskraft
F zwischen dem Reifen und der Straßenoberfläche) und somit kann die erforderliche
Kurvenkraft FY nicht sichergestellt werden,
wie bei dem vorangehend beschriebenen Fahren des Fahrzeugs mit niederer
oder mittlerer Geschwindigkeit. Selbst während dieses Fahrens des Fahrzeugs mit
hoher Geschwindigkeit stellt jedoch die vorliegende Erfindung die
erforderliche Kurvenkraft FY sicher, indem
die Drehmomentübertragungskapazität FX kleiner gehalten wird als die größte Reibungskraft, wie
durch die durchgezogene Linie in 2 gezeigt.
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Wie vorangehend beschrieben, wird
die Drehmomentübertragungskapazität FX der ersten und der zweiten Hydraulikkupplung
3L und 3R derart gesteuert,
daß sie
in dem Bereich höherer
Querbeschleunigung verringert wird und daher wird verhindert, daß die Drehmomentübertragungskapazität FX die größte Reibungskraft
des Reifens überschreitet. Somit
kann die erforderliche Kurvenkraft FY durch
die vorliegende Erfindung immer sichergestellt werden. Ferner wird
in dem Bereich geringer Querbeschleunigung, in welchem die Möglichkeit,
daß die
Kurvenkraft FY ungenügend ist, nicht auftritt, die
Drehmomentübertragungskapazität FX der ersten und der zweiten Hydraulikkupplung
3L und 3R gemäß einer Zunahme
der Querbeschleunigung erhöht,
und daher können
ein gutes Kurvenverhalten und ein gutes Hochgeschwindigkeits-Stabilitätsverhalten
sichergestellt werden.
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Obwohl die bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung detailliert beschrieben worden ist, ist
es selbstverständlich,
daß die
vorliegende Erfindung nicht auf die vorangehende Ausführungsform
beschränkt
ist, und daß verschiedene
Modifikationen der Ausgestaltung vorgenommen werden können, ohne
vom Sinn und Umfang der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen angegeben
ist, abzuweichen.
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Beispielsweise ist, obwohl die Verteilung
des Drehmoments zwischen den linken und rechten Hinterrädern WRL und WRR als die
Mitlaufräder
in der Ausführungsform
beschrieben worden ist, die vorliegende Erfindung auch für die Verteilung
eines Drehmoments zwischen linken und rechten Vorderrädern WFL und WFR anwendbar,
welche als Mitlaufräder
in einem Hinterradantriebsfahrzeug dienen. Die vorliegende Erfindung
ist ferner auf die Verteilung eines Drehmoments zwischen Mitlaufrädern in
einem Fahrzeug anwendbar, in welchem eine Hilfsantriebsquelle, wie
z.B. ein Elektromotor, mit den Hilfsantriebsrädern verbunden ist, so daß die Hilfsantriebsquelle während eines
Schlupfs der Antriebsräder
angetrieben wird, um einen Vierradantriebszustand vorzusehen. Mit
anderen Worten, die vorliegende Erfindung ist auf die Verteilung
eines Drehmoments zwischen Nicht-Hauptantriebsrädern anwendbar,
welche als Mitlaufräder
definiert sind, die keine Antriebsquelle haben, und die als Mitlaufräder definiert
sind, die eine Hilfsantriebsquelle haben.
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Obwohl die Drehmomentübertragungskapazität FX derart verringert wird, daß sie die
größte Reibungskraft
des Reifens in dem Bereich höherer
Querbeschleunigung in der bevorzugten Ausführungsform nicht überschreitet,
kann ferner, wenn die Drehmomentübertragungskapazität FX derart gesteuert wird, daß sie gemäß einer
Zunahme der Querbeschleunigung in dem Bereich höherer Querbeschleunigung verringert
wird, unabhängig
von der Beziehung zu der größten Reibungskraft
des Reifens, ein ausreichender Effekt vorgesehen werden.
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Ferner kann eine andere Kupplung,
wie z.B. eine elektromagnetische Kupplung und eine Fluidkupplung
anstelle der ersten und der zweiten Kupplung 3L und
3R verwendet werden, während eine andere Angabe des
dynamischen Querzustands des Fahrzeugs, wie z.B. eine Gierrate,
anstelle der Querbeschleunigung des Fahrzeugs in der Erfindung verwendet
werden könnte.
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Zusammengefaßt betrifft die Erfindung ein Drehmomentverteilungs-Steursystem
mit einem Getriebe und zwei Hydraulikkupplungen, die zwischen einem
linken und einem rechten Mitlaufrad eines Fahrzeugs angeordnet sind.
Die Drehmomentübertragungskapazität der Hydraulikkupplungen
wird gesteu ert, um die Verteilung eines Drehmoments zwischen den
Mitlaufrädern
zu bewirken. In einem Bereich geringer Querbeschleunigung wird die
Drehmomentübertragungskapazität gemäß einer
Zunahme einer Querbeschleunigung erhöht, um das Kurvenverhalten
und das Hochgeschwindigkeits-Stabilitätsverhalten zu verbessern.
In einem Bereich hoher Querbeschleunigung wird die Drehmomentübertragungskapazität gemäß einer
Zunahme der Querbeschleunigung derart verringert, daß sie eine
größte Reibungskraft
eines Rads, welches während
einer Kurvenbewegung des Fahrzeugs als ein inneres Rad dient, nicht überschreitet,
wodurch eine Kurvenkraft sichergestellt wird.