DE19531832C2 - Verfahren zur Ermittlung und geregelten Kompensation von Positions- und Orientierungsfehlern beim Fügen von Bauteilen durch Längspressen und Vorrichtung hierzu - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung und geregelten Kompensation von Positions- und Orientierungsfehlern beim Fügen von Bauteilen durch Längspressen und Vorrichtung hierzuInfo
- Publication number
- DE19531832C2 DE19531832C2 DE1995131832 DE19531832A DE19531832C2 DE 19531832 C2 DE19531832 C2 DE 19531832C2 DE 1995131832 DE1995131832 DE 1995131832 DE 19531832 A DE19531832 A DE 19531832A DE 19531832 C2 DE19531832 C2 DE 19531832C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- joining
- error
- orientation
- components
- torque
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23P—METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; COMBINED OPERATIONS; UNIVERSAL MACHINE TOOLS
- B23P19/00—Machines for simply fitting together or separating metal parts or objects, or metal and non-metal parts, whether or not involving some deformation; Tools or devices therefor so far as not provided for in other classes
- B23P19/10—Aligning parts to be fitted together
- B23P19/12—Alignment of parts for insertion into bores
-
- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05B—CONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
- G05B19/00—Programme-control systems
- G05B19/02—Programme-control systems electric
- G05B19/18—Numerical control [NC], i.e. automatically operating machines, in particular machine tools, e.g. in a manufacturing environment, so as to execute positioning, movement or co-ordinated operations by means of programme data in numerical form
- G05B19/402—Numerical control [NC], i.e. automatically operating machines, in particular machine tools, e.g. in a manufacturing environment, so as to execute positioning, movement or co-ordinated operations by means of programme data in numerical form characterised by control arrangements for positioning, e.g. centring a tool relative to a hole in the workpiece, additional detection means to correct position
-
- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05B—CONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
- G05B2219/00—Program-control systems
- G05B2219/30—Nc systems
- G05B2219/37—Measurements
- G05B2219/37357—Force, pressure, weight or deflection
-
- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05B—CONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
- G05B2219/00—Program-control systems
- G05B2219/30—Nc systems
- G05B2219/37—Measurements
- G05B2219/37404—Orientation of workpiece or tool, surface sensor
-
- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05B—CONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
- G05B2219/00—Program-control systems
- G05B2219/30—Nc systems
- G05B2219/50—Machine tool, machine tool null till machine tool work handling
- G05B2219/50052—Orienting workpiece relative to tool
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Human Computer Interaction (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Automation & Control Theory (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Automatic Assembly (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Positions- und
Orientierungsfehlern beim Fügen von Bauteilen durch Längspressen, bei dem ein
Bauteil in das andere mit Hilfe eines Pressenstößels unter Einwirkung einer Fügekraft
durch einen Fügehub eingeschoben wird.
Die räumliche Lage eines Bauteils ist durch seine Position und seine Orientierung im
dreidimensionalen Raum festgelegt.
Die Position ist der Ort, den ein definierter körpereigener Punkt im
Bezugskoordinatensystem einnimmt. Sie beschreibt die Anordnung des Bauteils bzgl.
seiner drei translatorischen Freiheitsgrade. Eine Änderung der Position bedingt eine
translatorische Bewegung.
Die Orientierung ist die Winkelbeziehung zwischen den Achsen des körpereigenen
Koordinatensystems und denen des Bezugskoordinatensystems. Sie beschreibt die
Anordnung des Bauteils bzgl. seiner drei rotatorischen Freiheitsgrade. Die Änderung
der Orientierung bedingt eine rotatorische Bewegung.
Für die Lage von Fügepartnern im Fügeprozeß ist der Bezug der Fügeflächen, mit
genügender Genauigkeit beschrieben durch die Mittenachsen der Zylinderflächen,
sowie weiterer geometrisch definierter Funktionsflächen von Bedeutung.
Als Positionsfehler im Rahmen dieser Erfindung gilt der in Fig. 1 dargestellte
orthogonale Versatz der durch die Fügeflächen beschriebenen Mittenachsen des
inneren Bauteils (1) und des äußeren Bauteils (2) zueinander bzgl. der zugewiesenen,
achsidentischen Lage (3).
Als Orientierungsfehler im Rahmen dieser Erfindung gilt die in Fig. 2 dargestellte
Neigung der durch die Fügeflächen beschriebenen Mittenachsen des inneren Bauteils
(1) und des äußeren Bauteils (2) zueinander bzgl. der achsidentischen Lage (3).
Bei bekannten Verfahren werden während des Fügens Positionsfehler des inneren
Bauteils einer Preßverbindung gegenüber den äußeren Bauteilen durch Messung der
orthogonal zur Fügerichtung wirkenden und durch den Positionsfehler verursachten
Querkräfte erfaßt. Die Erfassung der Querkräfte erfolgt parallel zur Erfassung der in
Fügerichtung wirkenden Fügekraft und ggf. des Einpreßweges mit Hilfe eines 3-
dimensionalen Kraftsensors, der im Kraftfluß der Fügeeinrichtung, im allgemeinen in
unmittelbarer Umgebung der Einrichtung zur Lagefixierung eines der Bauteile
angeordnet ist. Neben der Erfassung des Positionsfehlers dienen die meßbaren
Querkräfte als Regelgröße zur Nachpositionierung der Bauteile und somit zum
Ausgleich des Positionsfehlers. Voraussetzung für die geregelte Nachpositionierung
ist eine Fügeeinrichtung mit mehrdimensionalen Bewegungsachsen, im allgemeinen
ein Industrieroboter.
So ist beispielsweise in DE 25 40 494 A1 eine derartige
Einrichtung für den geregelten Ausgleich von Positionsfehlern
beim Fügen von Schrauben oder Bolzen in achsparallele Muttern
oder Bohrungen vorgestellt. Der Fehlerausgleich der zueinander
axial und radial verfahrbaren Bauteile erfolgt, indem während
einer zusätzlichen Verrichtung vor Fügebeginn ein spezieller
Konus in die jeweilige Bohrung eingefahren und unter
entsprechender Rückkopplung der durch die Querkraftwirkung
erfaßten tatsächlichen Lage der Bohrung die Position aktiv durch
axiales Verfahren korrigiert wird. Ein Beispiel des passiven
Positionsfehlerausgleiches ist in Hesse, Stefan:
Montagemaschinen, Vogel Buchverlag Würzburg, 1. Auflage, S. 194
und 195 dargestellt. Grundbestandteil der Einrichtung ist eine
pneumatisch geführte Bewegungseinheit, die nach der
Vorpositionierung der Bauteile in der Phase des Anfädelns ein
schwimmendes System bildet. Unter Wirkung der beim Fasenkontakt
von Bolzen und Nabe auftretenden Querkräfte verändert das
Basisteil dabei derart seine Lage, daß der sich im Inneren der
Bewegungseinrichtung ändernde Staudruck zum Verfahren der
gesamten Bewegungseinheit führt, bis der Positionsfehler
aufgehoben ist.
Weitere aktive und passive Fehlerkompensationsmechanismen, deren
Wirkprinzipien den Bedingungen anderer Fügeverfahren (z. B.
Ein- und Aufstecken mit Spielpassung) angepaßt sind, jedoch wegen der
Spezifik des Längspressens bzgl. der Erfassung und des Ausgleich
von Positions- und Orientierungsfehlern während des
Fügeprozesses hier nicht anwendbar sind, werden in CM 6 44 291
und DE 25 56 098 A1 beschrieben.
Eine eindeutige Erfassung bzw. Differenzierung eines überlagert oder unabhängig
vom Positionsfehler vorhandenen Orientierungsfehlers ist mit Hilfe der
Querkraftmessung nicht möglich.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der qualitativen und quantitativen Erfassung
und Differenzierung von verfahrensbeeinflussenden Positions- und
Orientierungsfehlern während des Einpreßvorganges zur Gewährleistung (bzw.
Nachweisführung) der Qualität der Preßpassung. Eine weitere Aufgabe besteht in der
geregelten Kompensation der Positions- und Orientierungsfehler während des
Einpreßvorganges unter Nutzung der ermittelten Meßdaten bzw. Fehlergrößen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den in den Ansprüchen genannten und im
Ausführungsbeispiel näher erläuterten Mitteln gelöst.
Die Erfassung von Positions- und Orientierungsfehlern erfolgt durch Messung der
während der Anfädel-, Anschnäbel- und Einpreßphase übertragenen, auf der
Steifewirkung der Fügeeinrichtung während der selbständigen Zentrier- und
Ausrichtbewegung der Bauteile beruhenden Momentenwirkung durch eine
Momentenmeßeinrichtung, die im Kraftfluß der Fügeeinrichtung angeordnet ist.
Im Rahmen der Erfindung werden die aufgeführten Phasen des Einpreßvorganges
folgendermaßen definiert:
Als Anfädelphase (Fig. 6) gilt die Phase des Aufsetzens und Gleitens unter zentrierender Bewegung eines der Bauteile auf der Fase des anderen bis zum ersten Kontakt der Kanten der Bauteilfügeflächen. Die Einpreßphase (Fig. 8) ist die Phase des kraftintensiven Ineinanderschiebens der zylindrischen Bauteilfügeflächen unter gegenseitiger Überdeckung. Im Ablauf des Einpreßvorganges zwischen Anfädel- und Einpreßphase ist die Anschnäbelphase (Fig. 7) angeordnet, welche die Phase vom ersten Kontakt der Kanten der Bauteilfügeflächen bis zum Beginn des kraftintensiven Ineinanderschiebens beschreibt.
Als Anfädelphase (Fig. 6) gilt die Phase des Aufsetzens und Gleitens unter zentrierender Bewegung eines der Bauteile auf der Fase des anderen bis zum ersten Kontakt der Kanten der Bauteilfügeflächen. Die Einpreßphase (Fig. 8) ist die Phase des kraftintensiven Ineinanderschiebens der zylindrischen Bauteilfügeflächen unter gegenseitiger Überdeckung. Im Ablauf des Einpreßvorganges zwischen Anfädel- und Einpreßphase ist die Anschnäbelphase (Fig. 7) angeordnet, welche die Phase vom ersten Kontakt der Kanten der Bauteilfügeflächen bis zum Beginn des kraftintensiven Ineinanderschiebens beschreibt.
Die quantitative Zuordnung der Größe und Richtung der Positions- und
Orientierungsfehler beruht auf dem Zusammenhang zwischen Weg- bzw.
Winkelveränderung der Bauteile und der Momentenwirkung unter den Bedingungen
von Lagerung und Steife fester Elemente bei elastischer Verformung.
Die separate Kompensation der Positions- und Orientierungsfehler erfolgt durch
geregeltes Nachführen von mindestens einem Bauteil in die gegenüber dem zweiten
Bauteil ausgerichtete Lage bezüglich jedes einzelnen Fehlers zum oder unmittelbar
nach dem Zeitpunkt seines Auftretens unter Weg- und/oder Winkelverstellung mit
Hilfe einer Momentenregelung.
Die ausgerichtete Lage der Bauteile ist dabei durch den momentenfreien Zustand oder
durch Unterschreitung eines maximal zulässigen Momentenwertes
(Regelabweichung) definiert.
Die kombinierte Kompensation der Positions- und Orientierungsfehler erfolgt unter
selbständiger Transformation des Positionsfehlers zu einem Orientierungsfehler
während der Anfädelphase aufgrund der Zentrierwirkung im Fasenbereich der
Fügepartner und anschließender Kompensation des resultierenden
Orientierungsfehlers durch geregeltes Nachführen von mindestens einem Bauteil in
die gegenüber dem zweiten Bauteil ausgerichtete Lage unter Weg- und/oder
Winkelverstellung mit Hilfe einer Momentenregelung.
Die ausgerichtete Lage der Bauteile ist dabei durch den momentenfreien Zustand oder
durch Unterschreitung eines maximal zulässigen Momentenwertes definiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß eine sichere Erfassung von
Positions- und Orientierungsfehlern unmittelbar vor und während dem Einpressen
möglich ist. Durch Messung des übertragenen Biegemomentes in unterschiedlichen
Phasen des Fügevorganges lassen sich die Fehler separat erfassen und einer
Auswertung bzw. Dokumentation zuführen.
Der Vorteil der Momentenmessung gegenüber der Querkraftmessung besteht in der
eindeutigen Zuordnung der gemessenen Momentengrößen und -richtungen zu den
Fehlergrößen und -richtungen in den Phasen des Anfädelns und Einpressens, lediglich
unter Berücksichtigung der Steife der Bauteilfixierung und des Einpreßweges.
Darüber hinaus ist es möglich, sowohl Positionsfehler in der Phase des Anfädelns im
Bereich der Fügefase der Bauteile als auch Orientierungsfehler in der Phase des
Einpressens des inneren Bauteils in die Bohrung des äußeren Bauteils separat oder
überlagert nach selbständiger Transformation des Positionsfehlers durch
Eigenzentrierung im Fasenbereich in Form des resultierenden Orientierungsfehlers in
der Phase des Einpressens auszugleichen.
Der Vorteil liegt somit in der Gewährleistung des sicheren Fügens von
Preßverbindungen trotz vorhandener Positions- und Orientierungsfehler über den
zulässigen Toleranzbereich der Fehler hinaus. Da Einzelmeßwerte der Einpreßkraft
oder der Preßkraftverlauf über dem Einpreßweg bzw. der Zeit in Verfahren der
Qualitätssicherung als Maß der statischen Festigkeit von Preßverbindungen dienen
oder zu deren Beeinflussung genutzt werden, besteht ein weiterer Vorteil in der
sicheren Anwendung des bekannten Verfahrens der Qualitätssicherung durch
Preßkraftüberwachung, auch unter Einfluß der vorgenannten Fehlergrößen.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung von innerem und äußerem Bauteil zur Veranschaulichung des
Positionsfehlers
Fig. 2 eine Darstellung von innerem und äußerem Bauteil zur Veranschaulichung des
Orientierungsfehlers
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Positioniertisch und angeschlossener
Auswerteeinrichtung, mit einem Positionsfehler
Fig. 4 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Positioniertisch und angeschlossener
Auswerteeinrichtung, mit einem Orientierungsfehler
Fig. 5 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem translatorisch geregelt
verfahrbaren Positioniertisch und einem nachgiebig angeordneten Stößel
Fig. 6 eine Darstellung zur Veranschaulichung der Anfädelphase
Fig. 7 eine Darstellung zur Veranschaulichung der Anschnäbelphase
Fig. 8 eine Darstellung zur Veranschaulichung der Einpreßphase.
Die in Fig. 3 und 4 zu sehenden Bauteile bestehen aus einem zylindrischen Bolzen 4,
versehen mit einer Fügefase (inneres Bauteil 4) sowie einem mit einer Bohrung und
ebenfalls einer Fügefase versehenen Nabe 5 (äußeres Bauteil 5).
Das Vorhandensein einer Fügefase an der Fügefläche mindestens eines Bauteils ist
Bedingung für das Anfädeln der Bauteile unter Positions- und
Orientierungsfehlereinfluß.
Beide Bauteile gelten als lagefixiert. Die Lagefixierung der Bauteile durch
Greifwerkzeuge 6 oder andere Einrichtungen bewirkt die Übertragung der durch
Horizontal- und Biegesteife gekennzeichneten Eigenschaften der Fügeeinrichtung auf
die Bauteile.
Nach Kontakt der Bauteile im Fasenbereich gemäß der Fig. 3 erfolgt unter
Preßkraftwirkung und Fortführung der Fügebewegung eine zentrierende
Gleitbewegung entlang der Fase bis zum Anschnäbeln der Bauteile. Die Bauteile
erfahren dabei eine Neigung entgegen der durch die Lagefixierung übertragenen
Steifewirkung der Fügeeinrichtung. Aus den Komponenten der gleichzeitig wirkenden
Preßkraft und der, der Zentrierwirkung entgegenwirkenden Querkraft im
Kontaktbereich der Bauteile resultiert ein Biegemoment, welches über die
Einrichtungen der Lagefixierung auf die Fügeeinrichtung übertragen wird.
Die Momentenwirkung beruht auf der elastischen Steife des geschlossenen
Gesamtsystems aus den zu fügenden Bauteilen und der Fügeeinrichtung unter
Einwirkung der entgegen dem Positionsfehler auftretenden zentrierenden Kräfte an
den Bauteilfasen beim Anfädeln.
Dieses Biegemoment ist meßbar und gilt unter Beachtung der Wegposition in
Einpreßrichtung als Maß für die Größe des Positionsfehlers. Gleichzeitig läßt sich aus
dem Richtungsvektor der Momentenwirkung direkt auf die Richtung des
Positionsversatzes schließen.
In Fig. 4 sind die Bauteile unter Einfluß eines Orientierungsfehlers dargestellt.
Während des Ineinanderschiebens der Bauteile nach dem Anschnäbeln unter
Preßkraftwirkung und Fortführung der Fügebewegung sind die Bauteile bestrebt, sich
mit dem Ziel der Konturanpassung der Fügeflächen entgegen der fixierten Lage
auszurichten. Dabei entsteht ein Biegemoment, welches über die Einrichtungen der
Lagefixierung auf die Fügeeinrichtung übertragen wird.
Die Momentenwirkung beruht auf der elastischen Steife des geschlossenen
Gesamtsystems aus den zu fügenden Bauteilen und der Fügeeinrichtung unter
Einwirkung der entgegen dem Orientierungsfehler auftretenden Kräfte zwischen den
Fügeflächen innerhalb der Fuge beim Einpressen.
Dieses Biegemoment ist meßbar und gilt unter Beachtung der Wegposition in
Einpreßrichtung als Maß für die Größe des Orientierungsfehlers. Gleichzeitig läßt sich
aus dem Richtungsvektor der Momentenwirkung direkt auf die Neigungsrichtung der
Bauteile zueinander schließen.
Zur Messung der Biegemomente ist im Kraftfluß der Fügeeinrichtung eine
Momentenmeßeinrichtung 7 integriert, die die Meßwerte über eine entsprechende
Übertragungseinheit 8 an eine Auswerteeinrichtung 9 zur Dokumentation der
Fehlergrößen überträgt. Ihre beispielhafte Anordnung in Fig. 3, 4, und 5 erfolgt
unterhalb der Einrichtung zur Lagefixierung der Nabe. Die Momentenmeßeinrichtung
gewährleistet die unabhängige Momentenmessung um zwei orthogonal zueinander
ausgerichtete Richtungsvektoren, welche wiederum orthogonal zur Fügerichtung
gemäß eines karthesischen Koordinatensystems angeordnet sind. Größe und Richtung
des resultierenden Momentes und somit der resultierenden Fehlergrößen ergeben sich
durch trigonometrische Verknüpfung der beiden unabhängigen Meßwerte.
Die Differenzierung der Positions- und Orientierungsfehler im Einpreßprozeß erfolgt
durch Zuordnung der Momentenmeßwerte zum Fügeweg bzw. zur Zeit. Sofern
notwendig kann dabei zur eindeutigen Differenzierung ohne Einfluß der
Längentoleranz der Bauteile bzw. der Positionierabweichung der Fügeeinrichtung in
Fügerichtung die signifikante Gradientenänderung im Preßkraft- oder
Momentenverlauf während der Anschnäbelphase als Entscheidungskriterium genutzt
werden.
Zur Nachpositionierung der Bauteile zueinander wird der Momentenmeßwert einer
jeden der beiden unabhängig erfaßbaren, orthogonal gerichteten
Momentenkomponenten als Regelgröße genutzt und in je einem separaten Regler 13
mit einem Sollwert verarbeitet. Sofern keine anderen Effekte erzielt werden sollen,
empfiehlt sich als Sollwertvorgabe "0" bzw. ein als zulässig anzusehender
Momentenbereich. Als Resultat erfolgt über die jeweils gekoppelte Regelstrecke 10
ein Verfahren der Positioniereinheit. In Fig. 5 ist eine solche Positioniereinheit 11 in
Form eines Positioniertisches dargestellt. Die regelbaren Positionierachsen des
Tisches sind jeweils orthogonal zum Richtungsvektor des als Regelgröße
fungierenden Momentes angeordnet.
Ein Ausgleich des Positionsfehlers erfolgt durch ebenes Verfahren der
Positioniereinrichtung in Richtung der Fehlerwirkung bis zur Reduzierung der
zugrundeliegenden Momentengröße auf den Sollwert. Zum Ausgleich des
Orientierungsfehlers dient weiterhin die, in einem Drehpunkt am Gestell rotatorisch
frei gelagerte Preßachse 12, welche durch Federvorspannung oder zeitweilig
fixierende Elemente außerhalb des Einpreßprozesses lagestabilisiert wird. Geführt
durch den in die Bohrung der Nabe 14 ein suchenden Bolzen 15 folgt sie der
Bewegung des Positioniertisches und bewirkt dabei eine Neigungsänderung der
Bauteile zueinander bis zur Reduzierung der dem Orientierungsfehler
zugrundeliegenden Momentengröße auf den Sollwert.
Das beispielhaft dargestellte Prinzip der Momentenerfassung schließt nicht die
Anordnung der Momentenmeßeinrichtung n in den lagefixierenden Einrichtungen, im
Stößel, Maschinentisch oder an anderen Orten im Kraftfluß der Fügeeinrichtung aus.
Gleichfalls schließt der beispielhaft dargestellte geregelte Positionierablauf nicht
weitere geregelte translatorische und rotatorische Positionierbewegungen aus, die auf
der Momentenwirkung als Regelgröße beruhen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Ermittlung und geregelten Kompensation von Positions- und/oder
Orientierungsfehlern beim Fügen von Bauteilen durch Längspressen,
dadurch gekennzeichnet, daß während des Fügevorganges
in einem ersten Schritt ein auf die Fügeeinrichtung übertragenes, ursprünglich durch die
Fehlerwirkung hervorgerufenes Biegemoment gemessen, das Meßergebnis einer
Auswerteeinrichtung zugeführt und in Größe und Richtung als Positions- und/oder
Orientierungsfehler zugeordnet wird,
in einem zweiten Schritt der Positions- und/oder Orientierungsfehler bzw. deren Meßwerte
als Regelgrößen für eine wenigstens teilweise momentengeregelte Nachpositionierung der
zu paarenden Bauteile bis zur Reduzierung der Regelabweichung auf einen definierten
Sollwert genutzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das während der Anfädelphase
auftretende Moment zur Ermittlung des Positionsfehlers genutzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das während der
Einpreßphase auftretende Moment zur Ermittlung des Orientierungsfehlers genutzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Differenzierung von Positions- und Orientierungsfehler durch die Auswertung der im
Preßkraft und/oder Momentenverlauf auftretenden signifikanten Gradientenänderung
erfolgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine Momentenmeßeinrichtung im Kraftfluß der
Fügeeinrichtung angeordnet ist, die mit einer Auswerteeinrichtung zur Zuordnung von
Positions- und Orientierungsfehler verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995131832 DE19531832C2 (de) | 1995-08-29 | 1995-08-29 | Verfahren zur Ermittlung und geregelten Kompensation von Positions- und Orientierungsfehlern beim Fügen von Bauteilen durch Längspressen und Vorrichtung hierzu |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995131832 DE19531832C2 (de) | 1995-08-29 | 1995-08-29 | Verfahren zur Ermittlung und geregelten Kompensation von Positions- und Orientierungsfehlern beim Fügen von Bauteilen durch Längspressen und Vorrichtung hierzu |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19531832A1 DE19531832A1 (de) | 1997-03-06 |
DE19531832C2 true DE19531832C2 (de) | 1998-07-02 |
Family
ID=7770715
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995131832 Expired - Fee Related DE19531832C2 (de) | 1995-08-29 | 1995-08-29 | Verfahren zur Ermittlung und geregelten Kompensation von Positions- und Orientierungsfehlern beim Fügen von Bauteilen durch Längspressen und Vorrichtung hierzu |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19531832C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103817512A (zh) * | 2013-12-16 | 2014-05-28 | 昆山富新立伟自动化科技有限公司 | 一种孔中心对正的压铜柱方法、装置及自动压铜柱机 |
DE102020213148A1 (de) | 2020-10-19 | 2022-04-21 | Mahle International Gmbh | Vorrichtung zur Montage eines Stopfens in einer Hohlwelle |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN112388264A (zh) * | 2019-08-15 | 2021-02-23 | 华南理工大学 | 寻孔方法及寻孔装置 |
DE102022114425A1 (de) * | 2022-06-08 | 2023-12-14 | Stöger Automation GmbH | Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen eines Verbindungselements in wenigstens ein Bauteil |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2556098A1 (de) * | 1974-12-13 | 1976-06-16 | Bendix Corp | Verfahren und vorrichtung zum einfuehren eines stiftes in ein komplementaeres loch eines werkstueckes |
DE2540494A1 (de) * | 1975-09-11 | 1977-03-24 | Bosch Gmbh Robert | Vorrichtung zum zentrischen heranfuehren und montieren von maschinenelementen |
CH644291A5 (en) * | 1981-05-15 | 1984-07-31 | Microbo Sa | Orientation device with a centre of rotation outside a machine (assembly) tool |
-
1995
- 1995-08-29 DE DE1995131832 patent/DE19531832C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2556098A1 (de) * | 1974-12-13 | 1976-06-16 | Bendix Corp | Verfahren und vorrichtung zum einfuehren eines stiftes in ein komplementaeres loch eines werkstueckes |
DE2540494A1 (de) * | 1975-09-11 | 1977-03-24 | Bosch Gmbh Robert | Vorrichtung zum zentrischen heranfuehren und montieren von maschinenelementen |
CH644291A5 (en) * | 1981-05-15 | 1984-07-31 | Microbo Sa | Orientation device with a centre of rotation outside a machine (assembly) tool |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DE-Buch: Montagemaschinen, Vogel Buchverlag Würzburg, 1. Auflage, 1993, S. 194/195 * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103817512A (zh) * | 2013-12-16 | 2014-05-28 | 昆山富新立伟自动化科技有限公司 | 一种孔中心对正的压铜柱方法、装置及自动压铜柱机 |
DE102020213148A1 (de) | 2020-10-19 | 2022-04-21 | Mahle International Gmbh | Vorrichtung zur Montage eines Stopfens in einer Hohlwelle |
US11484975B2 (en) | 2020-10-19 | 2022-11-01 | Mahle International Gmbh | Method and device for mounting a plug in a hollow shaft |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19531832A1 (de) | 1997-03-06 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE102018209594B4 (de) | Verfahren und System für Lastschätzung und Schwerkraftausgleich auf einem Roboterarm | |
DE3207714C2 (de) | Vorrichtung zum Messen und Prüfen von Motorradrahmen | |
EP2247919B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum überprüfen der referenzierung von messköpfen eines fahrwerksvermessungssystems | |
DE4320443C2 (de) | Ausbalancierbares Stativ | |
DE102015004481B4 (de) | Robotersteuervorrichtung zum Steuern eines gemäß einer ausgeübten Kraft bewegten Roboters | |
WO2008104167A2 (de) | Singularitätsbasiertes maschinenprüf- und kalibrierverfahren | |
EP1537008A2 (de) | Verfahren und vorrichtung zum herstellen eines verbindungsbereichs auf einem werkstück | |
DE102006021084A1 (de) | Kalibrierungsverfahren für eine Parallelkinematikmechanismusmaschine | |
DE102007037634A1 (de) | Verfahren zum Steuern einer Parallel-Kinetik-Mechanismus-Maschine und Steuerungsvorrichtung hierfür | |
DE102012010662A1 (de) | Verfahren zum Herstellen einer Schraubverbindung | |
DE102006011341B4 (de) | Anordnung zur Montage eines Anbauteiles an ein bewegtes Basisbauteil | |
DE102015200514B3 (de) | Kraft-/Momenten-Sensorvorrichtung und Industrieroboter | |
DE102015119856B4 (de) | Messvorrichtung zum Ermitteln von Einstellwinkeln, Einstellvorrichtung zum Einstellen von Einstellwinkeln sowie Fügeverfahren und Justierverfahren hierzu | |
DE19531832C2 (de) | Verfahren zur Ermittlung und geregelten Kompensation von Positions- und Orientierungsfehlern beim Fügen von Bauteilen durch Längspressen und Vorrichtung hierzu | |
DE20308114U1 (de) | Ansteuervorrichtung zum Detektieren einer Kraft bei einer Spindel, insbesondere einer Spritzgussmaschine | |
EP2553536B1 (de) | Verfahren zum betreiben einer mit mindestens einem roboter bestückten behandlungskabine | |
DE102006004283A1 (de) | Kalibriervorrichtung sowie Kalibrierverfahren zum Kalibrieren von Kraft-Momenten-Sensoren | |
EP3030474B1 (de) | Vorrichtung und verfahren zur messung und ermittlung relevanter parameter für die einstellung der fahrtrichtungen zweier lenkbarer achsen eines fahrzeugs relativ zueinander | |
DE102013016450B4 (de) | Verfahren zur Ermittlung eines Soll-Stellmaßes zum Fügen einer Baugruppe | |
DE60032635T2 (de) | Verfahren und vorrichtung zum testen von werkzeugmaschinen | |
DE102021121314B3 (de) | System zum Fügen von Bauteilen | |
DE102012208252A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur hochgenauen Positionierung eines durch einen Roboter geführten Werkzeugs | |
DE102019131401B3 (de) | Kalibrierung einer Impedanzregelung eines Robotermanipulators | |
WO2016124330A1 (de) | Verfahren zum justieren eines drehmomentsensors eines roboterarms und roboter mit einem roboterarm und einer steuervorrichtung | |
AT410911B (de) | Verfahren zur bestimmung der fehlerhaftigkeit mindestens eines fügeteils |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |