DE193147C

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Publication number: DE193147C
Application number: DENDAT193147D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Rakelvorrichtung für Walzendruckmaschinen, durch die es ermöglicht werden soll, die bei Verwendung" eines einzelnen Abstreifers (Rakel) nicht gänzlich ausschließbare Bildung.von Streifen (Rakelstreifen) hintanzuhalten. Bei Walzendruckmaschinen ist es bisher üblich, Abstreifvorrichtungen zu verwenden, die unter geeignetem Winkel an die

ίο Druckwalze angelegt, einerseits eine gleichmäßige Verteilung der ^durch die Bürstenwalze der Druckwalze mitgeteilten Farbe auf der Musterung herbeiführen soll, andererseits aber auch dazu dient, die in der Farbe enthaltenen oder von außen dazugekommenen Fremdkörper, beispielsweise von der Bürstenwalze losgelöste Borsten o. dgl., zurückzuhalten. Insbesondere ist eine derartige Einrichtung notwendig bei Verwendung des Ätzfarbendruckes oder bei Farben, welche unter dem Drucke kristallisieren.

Bei Verwendung einer derartigen Rakelvorrichtung hat sich jedoch der Übelstand fühlbar gemacht, daß Fremdkörper, welche der Druckwalze besonders fest anhafteten, wie z. B. Farbkristalle, durch das Streifblech zwar gelockert, aber nicht festgehalten und hierdurch von der Druckwalze entfernt werden konnten. Die Folge davon war, daß der Zweck, durch Anwendung der Abstreifvorrichtung die Streifenbildung im Drucke.

zu vermeiden, nicht Vollkommen erreicht werden konnte und von der Maschine trotz sorgsamster Wartung oft Ausschußware geliefert wurde. Diesem Ubelstande sucht die vorliegende Erfindung in der Weise abzuhelfen, daß in der Drehrichtung hinter dem bekannten Abstreifblech ein gegen die Druckwalzenoberfläche anstellbarer Abstreifer vorgesehen ist, dem die Aufgabe zufällt, diejenigen Fremdkörper festzuhalten, die infolge ihres festeren Anhaftens an der Druckfläche Von dem bekannten Abstreifblech zwar gelockert, jedoch nicht zurückgehalten werden konnten.

Eine der Erfindung gemäß ausgebildete beispielsweise Ausführungsform ist in der Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. ι eine Seitenansicht der Einrichtung in Arbeitsstellung an der Druckwalze, während die Fig. 2 und 3 eine Rückansicht beziehungsweise Oberansicht der Einrichtung im kleineren Maßstabe veranschaulichen.

Der Druckwalze ä wird die Farbe durch die Bürstenwalze b mitgeteilt und auf der Druckwalze in entsprechender Weise durch die, in bekannter Weise gegen dieselbe angestellte Rakel (Abstreifvorrichtung) verteilt. Letztere besteht aus einer Haltevorrichtung, in welcher in bekannter Weise ein Streifblech c eingespannt ist. Der obere Backen d der Haltevorrichtung ist mit gewölbter Ober-

fläche versehen und in seinem oberen Teile, an seinen beiden äußersten Enden bei e nach rückwärts abgebogen. In dieser Abbiegung finden die Zapfen f einer zweiten Haltevorrichtung ihr Lager, indem sie durch Schrauben g gegen Herausfallen gesichert . sind. Die zweite Haltevorrichtung setzt sich aus zwei stabförmigen Teilen h und i zusammen, die zwischen ihren einander zugekehrten

ίο ebenen Innenflächen vermittels Verschraubung ein zweites Streifblech k festhalten. Die nach außen gerichteten Flächen der zweiten Haltevorrichtung sind gleichfalls gewölbt, so daß vermittels mit ihrer Spitze zwischen die obere Fläche d der ersten Haltevorrichtung und die untere Fläche i der zweiten. Haltevorrichtung nach Maßgabe ihrer Verstellung eindringenden Schrauben / es möglich ist, den Neigungswinkel des zweiten Streifbleches k sowie dessen Anpressung dem Bedarfe entsprechend zu regeln.

Durch die Anwendung der oben beschriebenen Einrichtung werden Fremdkörper,- die von dem ersten Streif bleche nicht zurückgehalten werden konnten, jedoch in ihrem Anhaften an der Druckwalze gelockert wurden, von dem zweiten Streifbleche, das seinem Zwecke entsprechend unter erforderlichem Druck und geeignetem Winkel an die Oberfläche der Druckwalze angestellt wird, mit Leichtigkeit zurückgehalten werden können,

^; so daß hierdurch die Bildung von Streifen ausgeschlossen wird. Außerdem bietet die Lagerung und Nachstellbarkeit des zweiten Streifbleches eine wesentlich leichtere und sichere Einstellung desselben in bezug auf die Druckwalzenoberfläche, durch welche die gute Arbeitsweise der Einrichtung bedingt ist.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Rakelvorrichtung für Walzendruckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß in der Drehrichtung der Musterwalze zwischen deren Berührungsstelle mit dem zu bedruckenden Arbeitsgute und dem bekannten Abstreifer (c) ein zweiter gegen die Druckfläche einstellbarer Abstreifer (k) angeordnet ist.

2. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Haltevorrichtung des bekannten -Streif bleches (c) eine Haltevorrichtung für den zweiten Abstreifer verdrehbar und feststellbar vorgesehen ist. ■ ■ ■:

3. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1 bzw. 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung des bekannten Abstreifers (c)' an seinen äußersten Enden mit je einem nach rückwärts offenen Lager versehen ist, in welchem der Drehzapfen der Haltevorrichtung des zweiten Abstreifers yerdrehbar und vermittels einer Schraube (g) feststellbar gehalten ist.

4. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Oberbacke der Haltevorrichtung für den ersten Abstreifer und die ihr zugekehrte Oberfläche der Unterbacke der Haltevorrichtung gekrümmt für den zweiten Abstreifer ist, und daß die Lage der Haltevorrichtung für den zweiten Abstreifer (k) gegenüber der Haltevor- , richtung für den ersten Abstreifer (c) durch die Spitze einer oder mehrerer auf der unteren Haltevorrichtung verstellbar angeordneter Schrauben (I) bestimmt wird.

Hierzu i Blatt Zeichnungen.