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Magnesiumnatriumphosphat als wasserunlösliches, Natrium enthaltendes
Düngemittel.
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In der Literatur der vergangenen Jahre wird nur selten auf die Bedeutung
von Natrium als Pflanzennährstoff bingewiesen, Danach sind natriumbedürftige Pflanzen
Zucker- und Futterrüben, Spinat und Mangold. Kohlarten, Baumwolle und Ilafer können
Natrium vertragen, während Mais, Roggen und a.B. die Sojabohne nicht oder sogar
negativ auf Natrium reagieren (1 2, 3s I)r In neuerer Zeit ist erkannt worden, daß
die Ernährung der Pflanzen nicht nur im Hinblick auf den zu erzielenden Ertrag (Quantität)»
sondern aneh aui die gewümschte Qualität als Naiirungs oder Futtermittel betrachtet
worden muß (5). Es wurde gefordert die Natriumdüngung zu forcieren, um Gemüse@ die
für die menschliche Ernährung richtige Mineralstoitsusanmensetzung zu geben oder
um das Nutzvieh über die Futterpflanzen mit den physiologisch notwendigen Elementen
Ca, Mg Na und P zu versorgen.
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Dem steht aber nicht nur die schon erwähnte Natriumfeindlichkeit der
meisten Futterpflanzen # gegen, sondern auch eine gewisse Bodenunverträglichkeit
der konventionellen Natriumdünger.
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Natrium ist in allen seinen teclmisch verwendbaren Verbindungen sehr
gut wasserlöslich. Außerdem werden Na+@ Ionen nur mäßig an die Bodenkolloide adsorbiert.
Die Folge ist, daß wasserlösliche Natriumverbindungen selir leicht aus dem loden
ausgewaschen werden@ Als weiterer Nachteil konnt hinzu, daß Tonteilchen, die überwiegend
mit Na+-Ionen beladen sind, einen höheren Orientierungsgrad auiweisen, als solche,
die mit K+-, Mg+2- oder gar Ca+2 -Ionen umgeben sind. Diese Orientierung bedingt
ein Gleiten der Tonteilchen aufeinandet, der Boden wird in feuchtem Zustand schmierig
und bei Austrocknen schr@mpft er zu harten Schollen (6).
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wurde nun gefunden, daß es durchaus möglich ist die Pflanzen mit der
nötigen Menge Natrium zu versorgen ohne dadurch bei Pflanzen, die das Element nicht
benötigen - z.B. Mais - ¢ Brtragseinbußen in Kauf nelnin zu müssen und ohne die
Struktur des Bodens negativ zu beeinflüssen. Dies gelingt durch den Einsatz von
Magnesiumnatriumphosphat.
Die Verbindung ist nicht wasserlöslich.
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In verdünnten Säuren löst sie sich gut. Ihre Elemente sind voll pflanzenverfügbar.
In den folgenden Beispielen wird die gute Düngerwirkung der Verbindung gezeigt.
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Beispiel 1: Versuch mit Mai Sorte Prior mittelirüh.
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Bodens Lehiier Sandboden, pH 6,4.
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Kulturgefäße: Polyäthylentöpfe mit je 2000 g Erde (Trockengewicht).
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Versuchsdauer: 25. 6. 1968 bis 5. 9. 1968.
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Pro Topi vurden 5 Maiskörner gesetzt, die nach dem Leimen aui 3 vereinzelt
worden sind.
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Jeder Topf bekam 2 mal pro Woche 150 ml H2O D bidestilliert.
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Der Versuch wurde in 4 Gruppen angelegt, die pro Topf iolgende Düngung
bekanens Gruppe Düngung in mg Bemerkung N P2O5 K2O Na2O MgO CaO 1 560 840 810 ---
-- 640 O-Vergleich 2 560 840 810 360 -- 640 Na2SO4 3 560 840 810 360 480 640 Na2SO4;
MgSO4 4 560 8i0 810 360 480 640 P, Na und Mg als MgNaPO4. 1,5 H2O Jede Gruppe bestand
aus 6 Töpfen mit je 3 Pflanzen.
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Ergebnis: Gruppe Feuchtgewicht £ Index Trockengew. g Index 1 363,6
100 63,2 100 2 305,2 84 51,2 81 3 274,2 75 49,2 78 4 434,0 119 79,8 126 Von den
Gruppen 1 und 4 wurde in der Trockensubstanz der K- und Na-Gehalt bestih@nt:-Gruppe
% K % Na 1 6,5 0,125 4 5,6 0,788 Der Versuch zeigt, daß durch eine Düngung; mit
Magnesium@atriu@sphosphat die Ertragsdepression durch Zugabe von Na2- und MgSO4
nicht nur ausgeglichen wird, sondern daß gegenüber des Vergleich sogar eine Ertragssteigerung
von ca. 20 % erzielt werden kann.
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Darüberhinaus steigt der Na-Gehalt der uit MgNaP04 gedüngten Pflanze
auf das 6-fache des nur mit N, P K, Ca behandelten Vergleiches.
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Beispiel 2: Versuch mit @afer, Sorte @ndres Flemingakrone Boden: @e@miger
Sandboden, pH 6,4.
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Kulturgefäße: Polyäthylentöpfe mit je 2 kg Erde (Trockehgewicht).
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Versuchsdauer: 19.9. 1968 bis 2. 12, 1968.
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Pro Topf wurden 12 @aferkörner gesät, die nach dem Keimen auf 8 vereinzelt
worden sind.
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Jede Woche wurde mit 150 @l H2O pro Topf gegossen (H2O dest.) Der
Versuch wurde in 7 Gruppen mit folgender Düngung pro Topf angelegt: Gruppe Düngung
in mg Bemerkung N P2O5 K2O Na2O MgO 1 550 - 800 --- --- 0 - Vergleich 2 550 630
800 -- -- Vergleich, Index 100 3 550 630 800 260 360 Na2SO4; MgSO4 4 550 630 800
260 360 MgNaPO4 @ 1,5 10 5 550 1890 800 -- --- P x 3 6 550 1890 800 780 1080 P,
Na, Mg x 31 Na= wasserlöslich 7 550 1890 800 780 10@0 MgNaPO4.1,5 H2O x 3 Jede Gruppe
hatte 3 Töpfe mit je 8 Pflanzen.
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Ergehnis: Gruppe Feuchtgewicht g Index Trockengew. g Index 1 15,7
### 40 1,5 40 2 39,5 100 3,7 100 3 44,0 112 4,3 116 4 49,9 126 5,2 140 5 44,1 100
4,5 100 6 45,8 104 4,5 100 7 59,2 134 5,8 129 Von den Gruppen 2, 3, 4, 5 6 und 7
wurde der 1;- und Na-Gehalt, bezogen auf die Trockensubstanz, bestimmt.
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Gruppe % Na % K 2 0,26 7,92 3 1,42 5,90 t 1,26 5,97 5 0,19 5,88 6
1,90 5,45 7 1,51 5,64
Die Ertragszunahme durch Magnesiumnatriumphosphat
lag bei Hafer bei ca. 30 *. In diesem Versuch konnte zusätzlich gezeigt werden,
daß der Phosphor der Verbindung voll verfügbar ist (Vergleich des Ergehnisses von
Gruppe 1 mit dem von 4). In den Gruppe@2 und 3 war die P-Quelle (NH4)2HPO4. Weiterhin
ist ersichtlich, daß auch die dreifache MgNaPO4-Menge nicht schädlich, sondern nochmal
ertragssteigernd wirkt.
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Magnesiumnatriumphosphat fällt bei seiner Herstellung mit 1,5 Mol
Kristallwasser an. Dieses kann durch Trocknen bei über 2100C entlernt werden, Dadurch
steigt die Zersetzlichkeit in Wasser und die Pflanzenverfügbarkeit des Natriums,
wie aus Beispiel 3 ersichtlich.
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Beispiel 3.
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Etwa 2 g MgNaPO4.1,5 H2O oder MgNaPO4 wurden 1 bis 8 Tage in je 100
ml Wasser geschüttelt. Danach wurde der Na-Gehalt in dem ungelösten Rest bestimmt.
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Verbindung Stunden geschüttelt 0 24 48 96 192 MgNaPO4.1,5 H2O @@@@
1,05 10,80 11,13 11,80 Index 100 82,6 88,8 91,4 97,0 MgNaPO4 14,80 9,55 8,74 8,02
7,50 Index lQO 64,5 59t1 54>2 50,7 Die Verbindungen haben keine Schlackenstoffe,
wie z.B. NaCl. Nach ihrer Zusammensetzung MgNaPO4. 1,5 H2O MgNaPO4 MgO 23 % 28 %
Na2O 18 % 22 % P2O5 42 % 50 % lassen sie sich leicht mit andern Düngemitteln zu
Volldüngern kombinieren. Es seien nur einige Beispiele gegeben, die sich beliebig
vermehren lassen:
% Verbindung N P2O5 K2O Na2O MgO CaO 36 MgNaPO4.1,5
H2O -- 15 -- 6,5 8-30 Kali (50 % K2O) -- -- 15-33 Harnstoff 15 -- -- -- -- -1 Spurenelemente
100 Volldünger 15 15 15 6,5 8-30 MgNaPO4.1,5 H2O - 12 - 5,5 7-30 Kali (50 % K2O)
-- -- 15 -- -- -40 (NH4)2SO4 8-100 Volldünger 8 12 15 5,5 7-36 MgNaPO4.1,5 H2O --
15 -- 6,5 8-30 Kali (50 % K2O) -- -- 15-34 NH4NO3 12-100 Volldünger 12 15 15 6,5
8-24 MgNaPO4.1,5 H2O -- 10 -- 4 5,5 -16 Kali (50 % K2O) -- -- 8-59 Ammonsulfatsalp.
15-1 Spurenelemente 100 Volldünger 15 10 8 4 5,5-30 MgNaPO4.1,5 H2O -- 12 - 5,5
7-24 Kali (50 % K2O) -- -- 12-26 Harnstoff 12-20 Gips -- -- -- -- -- 4,6 100 Volldünger
12 12 12 5,5 7 4,6