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Verfahren zum kontinuierlichen Färben von Polyester-Textilmaterialien
Zusatz zu Patent . ... ... (Anmeldung P 17 19 385.0) Gegenstand des Hauptpatents
. ... ... (Anmeldung P 17 19 385.0) ist ein Verfahren ZUm kontinuierlichen Färben
von Polyester-Textilmaterialien mit Dispersionsfarbstoffe enthaltenden Klotzflotten
nach dem Thermosol-Verfahren, d-ls dadurch gekennzeichnet ist, daß die Klotzflotten
zusätzlich a) Polyacrylsäurealkylenglykolester und b) Oxalkylierungsprodukte von
aus Phenolen, Formaldehyd und aminen hergestellten Mannich-Verbindungen enthalten.
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Die rorliegenda Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung des Verfahrens
des Hauptpatents; sie besteht darin, daß man als Komponente b) 1 - 2 -S03M-Gruppen
aufweisende Oxalkylierungsprodukte von Fettaminen bzw. deren Quaternierungsprodukte
verwendet, wobei M Wasserstoff, ein Alkali- oder Erdalkaliatom oder eine Ammoniumgruppe
bedeutet.
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IJnter den 1 - 2 -SO3M-Gruppen aufweisenden Fettamin-Oxalkylierungsprodukten
werden Verbindungen der Formel
verstanden, in der
2 R1 für einen C10 - C22-Alkyl- oder einen C10
- C22-Alkenylrest, R' und R" unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Methylgruppe
stehen, die Summe n + m eine Zahl von t - 100, vorzugsweise eine Zahl von 20 - 60,
ist, Y für Wasserstoff oder eine -SO3M-Gruppe, in der die vorstehend genannte Bedeutung
hat, steht, für einen C1 - C4-Älkylrest, für die Gruppierung
in der R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Hydroxygruppe bedeuten,
und die Summe p + q eine Zahl von 1 - 3 ist, und M die oben genannte Bedeutung hat,
oder für die Gruppierung steht,
mit der Maßgabe, daß in dem Molekül des alkoxylierten Amins bzw.
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der entsprechenden Ammoniumverbindung 1 - 2 -SO3M-Gruppen enthalten
sind.
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Die Quaternierungsprodukte der Alkylamin-Oxalkylierungsprodukte der
Formel I werden in bekannter Weise aus den Verbindungen der Formel I durch Ums.etzung
mit den üblichen Quaternierungsmitteln, wie Alkylhalogeniden, z. B. Methyljodid,
Isopropylbromid, Chloracetamid, 2-Chloräthanol, 2-Chloräthansulfonsäure, 2-Bromäthansulfonsäure,
3-Chlor-2-hydroxypropansulfonsäure und Benzylchlorid, oder Dialkylschwefelsäureestern,
-z. B. Dimethylsulfat, erhalten.
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Besonders bewährt haben sich die 1 - 2 -S03M-Gruppen aufweisenden
Fettamin-Oxäthylierungsprodukte, die der Formel
entsprechen, oder deren Quaternierungsprodukte der Formel
in der R1, R', R", n, m, R3, R4, p, q und M die vorstehend genannte Bedeutung haben,
R für eine gegebenenfalls durch eine Hydroxy- oder Carbonamidgruppe substituierte
C1 - C8-Alkylgruppe, einen Benzylrest oder die Gruppierung
ateht und X- ein Anion bedeutet.
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Für R1 seinen als C10 - C22-Alkylreste beispielsweise der Dodecyl-,
Tetradecyl-, Hexadecyl-, Octadecyl- und der Docosylrest, als C10 - C22-Alkenylreste
der Tetradecenyl-, Hexadecenyl- und Octadecenylrest genannt.
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Für M kommen als Alkaliatome insbesondere das Natrium- oder Kaliumatom,
als Erdalkaliatome das Magnesium- und Calciumatom und als Ammoniumgruppe die Ammoniumgruppe
selbst und die sich vom Mono-, Di- oder Triäthanolamin ableitenden Ammoniumgruppen
in Betracht.
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Für R seien als gegebenenfalls durch eine Hydroxy- oder eine Carbonamidgruppe
substituierte Ci - C8-Alkylreste beispielsweise der Methyl-, Äthyl-, i-Propyl-,
sec.-Butylrest, die Carbonamidomethyl
-, 2-Hydroxyäthyl- und die
1 -Hydroxypropyl-( 2) -Gruppe genannt.
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Als Anion X kommen insbesondere Halogenidionen, wie das Chlorid-,
Bromid-, Jodidion, die Anionen saurer Alkylschwefelsäureester, wie das Methylsulfat-
und Äthylsulfation, und das oluolsulfonation in Betracht.
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Als Vertreter der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendenden
1 - 2 -S03M-Gruppen aufweisenden Oxalkylierungsprodukte von Fettaminen seien beispielaweise
die Verbindungen der Formel I bzw. deren Quaternierungsprodukte genannt, in denen
R1, R2, R', R", n, m und Y die folgende Bedeutung haben.
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R1 R2 R' R" n m Y Quaterniert mit
R |
M M |
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II M |
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Ci 81137 -0H2-CH2-SO3Na 11 V 60 m 11 O |
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M |
oXXXXXXX |
I |
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00000000 |
0113 O O O LrE |
r n S n r N n n Br-0112-0112-SO3Na |
M |
:0181135 -0112-0112-S03Na 11 V 30 ' 11 ClC11C0N112 |
m |
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Die mindestens eine -S03M-Gruppe aufweisenden Oxalkylierungsprodukte
der Fettamine der Formel I bzw. ihre Quaternierungsprodukte sind nach verschiedenen,
an sich bekannten Reaktionen erhältlich, z. B. durch Sulfatieren oxäthylierter Fettamine
mit Chlorsulfonsäure, Schwefelsäure oder Amidosulfonsäure, wobei je Mol oxäthylierten
Fettamins 1 - 2 Mol Sulfatierungsmittel verwendet werden, und das Sulfatierungsprodukt
gegebenenfalls anschließend quaterniert wird. Ferner werden beispielsweise alkoxylierte
N-Alkyl-aminoäthansulfonsäuren dadurch hergestellt, daß man Fettamine mit dem Natriumsalz
der Hydroxyäthansulfonsäure bei 250 C umsetzt und das erhaltene Natriumsalz der
tJ-Alkylaminoäthansulfonsäure in bekannter Weise mit Alkylenoxiden, wie Äthylen-
oder Propylenoxid, umsetzt. Das Alkoxylierungsprodukt kann anschließend nach bekannten
Verfahren mit den vorstehend genannten Quaternierungsmitteln quaterniert werden.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der Quaternierungsprodukte besteht darin,
Fettamine oder N-Alkyl-fettamine mit Alkylenoxiden umzusetzen und die erhaltenen
Alkoxylierungsprodukte anschließend durch Umsetzung mit halogenalkansulfonsauren
Salzen, z. B. dem Natriumsalz der Chloräthansulfonsäure, der Bromäthansulfonsäure
oder der 1-Chlor-2-hydroxypropansulfonsäure, zu quaternieren.
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Unter den Polyacrylsäurealkylenglykolestern sind insbesondere die
Oxyäthyl- und Oxypropylester der Polyacrylsäure und der Polymethacrylsäure zu verstehen.
Diese Ester können beispielsweise in Form wäßriger Lösungen vorliegen. Solche Lösungen
sind zum Beispiel dadurch erhältlich, daß man etwa 10 %ige wäßrige Lösungen polymerer
Acryl- bzw. Methacrylsäuren, deren Viskosität bei 200 C etwa 1000 - 1500 cP beträgt,
bei erhöhter Temperatur mit einer solchen Menge Äthylenoxid oder Propylenoxid umsetzt,
daß der pH-Wert der so erhaltenen wäßrigen Esterlösungen 4 - 7 beträgt. Die Viskosität
dieser Esterlösungen beträgt bei 200 C etwa 1500 - 2500 cP.
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Die Polyester-Textilmaterialien, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zu färben sind, können die verschiedensten Polyester
zur Grundlage
haben, z. 3. Polyäthylenterephthalat, Polycyclohexandimethylenterephthalat, heterogene
Polyester aus Terephthalsäure, Isophthalsäure und Äthylenglykol oder Sulfo-isophthalsäure
und Äthylenglykol, ferner CopolyätVerester aus p-Oxybenzoesäure, Terephthalsäure
und Äthylenglykol sowie Polycarbonate. Diese Polyester-Textilmaterialien können
auch noch andere Fasermaterialien, z. B. natürliche oder regenerierte Cellulose,
wie Baumwolle, Zellwolle oder Leinen, enthalten.
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Die bei dem erfindungsgemäßen Färbeverfahren angewendeten Dispersionsfarbstoffe
sind die üblicherweise zum Färben von Polyesterfasermaterialien verwendeten Dispersionsfarbstoffe,
wie sie beispielsweise in Colour Index, Vol. 1, S. 1655 - 1742, 2nd Edition (1956)
genannt sind.
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Die Menge, in der die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyacrylsäurealkylenglykolester
a) und Oxalkylierungsprodukte b) den Klotzflotten zugesetzt werden, kann in weiten
Grenzen schwanken; als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Gesamtmenge
an beiden Komponenten a) und b) 10 - 40 g je Liter Klotzflotte beträgt.
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Das Mengenverhältnis zwischen beiden Komponenten a) und b) kann ebenfalls
in weiten Grenzen schwanken; vorzugsweise werden jedoch Polyacrylsäurealkylenglykolester
a) und Oxalkylierungsprodukte b) im Gewichtsverhältnis 1 : 1 - 10 verwendet.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens gelingt es, aus Polyesterfasern
bzw. Polyesterfasern enthaltenden Mischfasern bestehende Textilmaterialien, wie
Gewebe und Gewirke. schnell und außerordentlich gleichmaßig zu färben. Beim Färben
von Polyester-Cellulose-Mischgeweben wird eine ausgezeichnete Reservierung der Cellulose-Fasern
erreicht. Man kann daher nach dem Färben des Polyesteranteils die Cellulose-Begleitfaser
ohne besondere Zwischenreinigung mit den für das Färben von Cellulose üblichen Farbstoffen
nachfärben. Beim einbadigen Färben von Polyester-
Cellulose-Mischgeweben
bzw. -gewirken nach dem Thermosol-Uhermofixier-TerfaBren werden ebenfalls hervorragend
gleichmäßige Färbungen erzielt.
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Beispiel 1 Ein Popelinegewebe, hergestellt aus einem Mischgarn, welches
aus 67 Gewichtsteilen einer Polyäthylenterephthalat-Spinnfaser und 33 Gewichtsteilen
Baumwolle besteht, wird auf dem Foulard mit einer auf 400 a erwärmten Flotte geklotzt,
welche im Liter 7,2 g des Farbstoffs I, 9,6 g des Farbstoffs II, 9,6 g des Farbstoffs
III, 11 g der nachstehend beschriebenen Komponente A 1 und 6 g der nachstehend beschriebenen
Komponente B 1 enthält. Das Gewebe wird dann auf eine Gewichtszunahme von etwa 50
0 abgequetscbt, kontinuierlich getrocknet und anschließend 60 Sekunden in einer
Heißluftatmosphäre von 2000 C behandelt. Es wird eine hervorragend gleichmäßige
Braunfärbung des Polyesterfaseranteils in dem Mischgewebe unter optimaler Reservierung
der Baumwolle erhalten.
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Der Baumwollanteil des Gewebes kann nunmehr ohne besondere Zwischenreinigung
mit Küpenfarbstoffen in konventioneller Arbeitsweise zum gleichen Braunton nachgefärbt
werden.
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Die verwendete Komponente A 1 war auf folgende Weise erhalten worden:
In 500 g einer 10 eigen wäßrigen Lösung von Polyacrylsäure mit einer Viskosität
von ca. 1300 cP wurde bei 70 - 800 C unter gutem Rühren so lange Äthylenoxid eingeleitet,
bis ein pH-Wert von 5 - 6 erreicht war. Dazu waren etwa 60 g Äthylenoxid erforderlich.
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Die so erhaltene Lösung des Polyacrylsäureglykolesters zeigte bei
200 C eine Viskosität von 1600 cP.
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Die verwendete Komponente B1 war auf folgende Weise erhalten worden:
150 g stearylaminoäthansulfonsaures Natrium wurden bei .140 - 1500 C in Gegenwart
von 1 g Kaliumhydroxid mit 500 g Äthylenoxid umgesetzt.
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Beispiel 2 Ein Kleiderstoffgewebe, hergestellt aus einem Mischgarn,
welches aus 60 Gewichtsteilen einer Polyäthylenterephthalat-Spinnfaser und 40 Gewichtsteilen
einer Viskose-Zellwolle besteht, wird auf dem Foulard mit einer auf 500 C erwärmten
Flotte, welche im Liter 0,4 g des Farbstoffs I, 6,75 g des Farbstoffs IV, 10 g der
in Beispiel 1 beschriebenen Komponente A 1 und 5 g der nachstehend beschriebenen
Komponente B 2 enthält. Das Gewebe wird auf eine Gewichtszunahme von 60 ß abgequetscht,
kontinuierlich getrocknet und anschließend 60 Sekunden in einer Heißluftatmosphäre
von 2000 C behandelt. Es wird eine ausgezeichnet gleichmäßige Rotfärbung des Polyesterfaseranteils
in dem Mischgewebe unter weitestgehender Reservierung der Zellwolle erzielt.
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Der Zellwollanteil ist ohne Zwischenreinigung mit substantiven Farbstoffen
in konventioneller Verfahrensweise zu dem gleichen Rotton nachfärbbar.
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Eine vergleichbare Färbung erhält man, wenn anstelle der Komponente
B 2 5 g der nachstehend beschriebenen Komponente B 3 eingesetzt werden.
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Die Komponente B 2 war auf folgende Weise erhalten worden: 100 g des
aus 100 g Methylstearylamin und 450 g Äthylenoxid erhaltenen Oxäthylierungsproduktes
werden in 100 g Wasser und 100 g Isopropanol gelöst. Diese Lösung wurde mit 40 g
einer
30 %igen Lösung von 3-chlor-2-hydroxypropansulfonsaurem Natrium
6 Stunden auf ca. 900 C erhitzt.
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Die Komponente B 3 war auf folgende Weise erhalten worden: 590 g des
aus 90 g Stearylamin und 500 g Äthylenoxid hergestellten Oxäthylierungsproduktes
wurden unter Feuchtigkeitsausschluß mit 46 g Amidosulfonsäure 1 Stunde auf 900 C
und 2 Stunden auf 100 - 1050 C erhitzt.
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Beispiel 3 Ein Polyesterfaser-Baumwolle 67/33-l4ischgewebe wird auf
dem Foulard bei Raumtemperatur in einer Klotzflotte imprägniert, die im Liter 2,1
g des Farbstoffs II, 8,8 g des Farbstoffs IV, 0,8 g des Farbstoffs V, 15 g des Farbstoffs
VI, 60 g Harnstoff, 10 g Natriumcarbonat, 11 g der in Beispiel 1 beschriebenen Komponente
A 1 und 6 g der nachstehend beschriebenen Komponente -B ¢ enthält. Das Gewebe wird
auf eine Gewichtszunahme von 50 ; abgequetscht, kontinuierlich getrocknet und anschließend
60 Sekunden in einer Heißluftatmosphäre von 2000 C behandelt. Es wird eine hervorragend
gleichmäßige Rotfärbung erhalten.
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Die verwendete Komponente B 4 war auf folgende Weise erhalten worden:
100 g der in Beispiel 1 beschriebenen Komponente B 1 wurden mit 9,3 g Chloräthanol
durch vierstündiges Erhitzen auf 110 - 1200 C quaterniert.
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Übersicht über die in den Beispielen verwendeten Farbstoffe Farbstoff
Konstitution