DE1900174A1 - Verfahren zur Herstellung von nichtgelatinierten Hydroxyalkyl-Staerkeaethern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von nichtgelatinierten Hydroxyalkyl-StaerkeaethernInfo
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Description
A.E. Staley Manufacturing Company, P.O.B. 3333» Decatur,
Illinois 62525, HSA
Verfahren zur Herstellung von nichtgelatinierten Hydroxyalkyl-
":"""- '' ' Stärkeäthern
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von nichtgelatinierten Stärkederivaten von einer für
Nahrungsmittel geeigneten Qualität. Weiterhin betrifft die Erfindung
im einzelnen ein Trockenverfahren zur Herstellung von nichtgelatinierten Stärkeäthern sowie ein Verfahren zur Reinigung
dieser Stärkeäther.
Es ist allgemein bekannt, daß verschiedene Arten von Hydroxy—
alkyl-Äthern der Stärke dadurch hergestellt werden können, daß
Alkylenoxide mit stärkehaltigen Ausgangsstoffen in Gegenwart
verschiedener Katalysatoren und unter verschiedenen Reaktionsbedingungen umgesetzt werden können. Beispielsweise können Hy-
droxyalkyl-Stärken dadurch hergestellt werden, daß Stärke mit einer konzentrierten wäßrigen Lösung eines Alkali vor oder
während der Zugabe eines Alkylenoxides behandelt wird. Einer der Nachteile dieses Verfahrens liegt darin, daß die körnige
Struktur der Stärke durch die Einwirkung von Alkali zerstört
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wird. Ein anderer Nachteil besteht darin, daß spezielle und
teuere Yerarbeitungsapparaturen erforderlich sind, falls ein trockenes pulverisiertes Stärkeprodukt gewünscht wird.
Es wurde auch vorgeschlagen, die körnige Struktur der Stärke dadurch zu erhalten, daß eine wäßrige Stärkeanschlämtnung mit
verhältnismäßig verdünnter Alkalilösung behandelt und dann diese Stärkeanschlämmung mit einem Alkylenoxid umgesetzt wird. Das
Ausmaß, zu dem die Stärke suostituiert v/urde, war jedoch so niedrig, daß die Anwendung von Wärme erforderlich war, um die
Stärke in Wasser löslich zu machen.
Es ist weiterhin bekannt, daß eine stärker substituierte körnige Stärke dadurch erhalten werden kann, daß eine trockene
körnige Stärke mit Alkylenoxid in Gegenwart eines Katalysators wie Natriumhydroxid oder einem neutralen Salz wie Natriumchlorid
umgesetzt wird. In der Regel wird diese Art einer "Trockenumsetzung11 in einem geschlossenem System durchgeführt,
und zwar unter Druck und bei erhöhter Temperatur. Wenn es auch dadurch möglich ist eine stärker substituierte Stärke und demzufolge
eine in kaltem Wasser quellbare Stärke zu erhalten, liegen doch noch mehrere Nachteile vor. Einer dieser Nachteile
besteht darin, daß lange Reaktionszeiten erforderlich sind, um eine Stärke zu erhalten, die für eine Kaltwasser-Quellfähigkeit
ausreichend derivatisiert ist. Ein anderer Nachteil besteht
darin, daß das Stärkematerial schlechte Geschmacks eigens chaf ten
besitzt, insbesondere dann, wenn Natriumchlorid als Katalysator verwendet wurde.
Eg wurde nunmehr ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von tiichtgelatinierten Hydroxyalkyl-Stärken von einer für NahrungszwjQcke
geeigneten Qualität gefunden, welches eine wirksamere Methode zur Umsetzung von einem trockenen körnigen Stärkematerial
mit einem Alkylenoxid umfaßt, wobei die zur Herstellung von Kaltwasser-quellfähigen Stärken erforderliche Zeit erheblich
abgekürzt v/ird. Die nach diesem Verfahren hergestellten Stärken zeigen eine verbesserte Farbe und bessere Geschmackseigenschaften.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von niehtgelatinierten Hydroxyalkyl-Stärkeathern,
das gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß ein trockenes, körniges Stärkematerial mit einem Alkylenoxid in
Gegenwart von katalytischen Mengen eines polybasischen, wasserlöslichen Metallsalzes der Phosphorsäure umgesetzt wird.
Polybasische wasserlösliche Salze der Phosphorsäure, die gemäß der vorliegenden Erfindung besonders geeignet sind, sind beispielsweise
die wasserlöslichen sekundären und .^ertiärenJMetall-ortho-
und pyro-Phosphate und insbesondere solche, ih? f r<
denen das Metallatom ein Alkali- oder Erdalkalimetall ist.
Beispiele für derartige geeignete Metallphosphat-Katalysatoren sind Dinatriumphosphat, Trinatriumphosphat, Dikaliumphosphat,
Trikaliumphosphat, Trimagnesiumphosphat, Dilithiumphosphat und
Trilithiumphosphat.
Der Phosphat-Katalysator kann zu der körnigen Stärke in jeder beliebigen Weise zugegeben werden, die eine gleichmäßige oder
einheitliche Verteilung des Katalysators im Stärkematerial ermöglicht. Beispielsweise kann der Phosphat-Katalysator zur
Stärke in lorm einer konzentrierten Lösung gegeben werden , wobei der Katalysator auf die trockene Stärke aufgesprüht wird.
Falls gewünscht, kann die körnige Stärke mit einer verdünnten Lösung des Katalysators vermischt und anschließend getrocknet
werden. Wenn eine körnige Stärke-Anschlämmung zur Verfügung steht, können katalytisehe Mengen des Katalysators als Feststoff
zugegeben und in der Stärke-Anschlämmung aufgelöst werden. Nachdem der Katalysator vollständig gelöst wurde, wird
das überschüssige Wasser entfernt, und die körnige Stärke wird getrocknet, ehe sie mit dem Alkylenoxid in Kontakt gebracht
wird. Neben Wasser können auch organische Lösungsmittel oder Mischungen von Wasser und organischen Lösungsmitteln wie Alkohol in Wasser oder Aceton in Wasser als Trägerstoffe für den
Katalysator verwendet werden, falls dies gewünscht wird.
Die Katalysatormenge, die zur Herstellung der Hydroxyalkyl-Stärkeäther
verwendet wird, liegt vorzugsweise im Bereich von
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0.5 bis 1.5 #, berechnet auf das Trockengewicht der Stärke.
Es kann jedoch auch eine verhältnismäßig niedrige Menge wie bis zu 0.1 i» oder eine verhältnismäßig große Menge wie bis zu
5.5 fi verwendet werden. In den meisten Fällen ist die Verwendung
von Katalysatormengen unter 0.1 $> oder über 5.5 fo nicht
zufriedenstellend, da bei niedrigen Katalysator-Mengen die Reaktion zu träge verläuft, während bei hohen Katalysator-Konzentrationen
eine gewisse Verfärbung des Bndproduktes auftreten kann. Außerdem ist die Verwendung von großen Katalysator-Mengen
unerwünscht im Hinblick auf die Qualitätskontrolle, insbesondere wenn Produkte mit niedrigem Aschegehalt und niedrigem
Gardner-Farbwert erwünscht sind.
Nachdem der Katalysator zur körnigen Stärke zugefügt worden war, wird die Stärke-Katalysator-Kombination getrocknet, und
zwar zweckmäßig auf einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 15 $>, berechnet auf das Gewicht der Stärke und besonders bevorzugt
auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 8 bis 13 #,
berechnet auf das Gesamtgewicht der Stärke. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, den Feuchtigkeitsgehalt der Stärke auf
eine Höhe γοη mehr als 5 $ zu halten, da bei einem Feuchtigkeitsgehalt
von weniger als 5 # die Reaktion dazu neigt, er*·
heblich langsamer zu verlaufen. Bei einem Feuchtigkeitsgehalt von wesentlich mehr als 15 1° neigt die in der Stärke befindliche
Feuchtigkeit dazu, an den Reaktionsgefäßwänden zu kon-
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densieren, wobei Kügelolien von löslich gemachtem Stärkematerial
gebildet werden, die ein Verklumpen des Stärke-Endproduktes verursachen. Im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet deshalb
der Ausdruck "eine trockene körnige Stärke" eine Stärke, die weniger als 15 9^ Feuchtigkeit, berechnet auf das Gewicht
der Stärke enthält, obwohl auch Stärkematerialien oft mehr als 15 io Feuchtigkeit bezogen auf das Gewicht trocken aussehen und
sich trocken anfühlen. Nachdem der gewünschte Feuchtigkeitsgehalt erhalten wurde, v/ird das Alkylenoxid direkt zur trockenen
körnigen Stärke gegeben. Das Alkylenoxid kann entweder auf einmal oder nach und nach langsam während eines Zeitraums zugegeben
werden, der von einigen Minuten ois zu einigen Stunden oder darüber schwankt.
Die Menge an zugegebenem Alkylenoxid kann in weiten Grenzen schwanken, und zwar in Abhängigkeit vom gewünschten Substitutionsgrad.
Es können außerordentlich niedrige Mengen wie bis zu 1 i* und auch sehr große Mengen von bis zu 300 #, berechnet
auf das Gewicht des Stärkematerials Trockensubstanz zugefügt werden. Im Falle der meisten Stärken und insbesondere im Falle
der durch Stoß erzeugten Mais-Sorte ("dent corn-Sorte") v/ird das Alkylenoxid in der Regel in einer Menge von 20 bis 25 c/°
zugegeben. Mit diesen Mengen ist die Hydroxy-alkylierte Stärke
Kaltwasser-quellfähig und leichter im Wasser dispergierbar. Unmodifizierte Kartoffelstärke erfordert beispielsweise in der
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Regel etwa 30 bis 35 # an einem Alkylenoxid wie Propylenoxid,
um ein Kaltwasser-quellfähiges Stärkematerial zu erhalten und die Stärke in Wasser leichter dispergierbar zu machen.
Die Alkylenoxide, die gemäß der vorliegenden Erfindung mit einem Stärkematerial in Gegenwart eines Phosphat-Katalysators
umgesetzt werden können, umfassen alle Verbindungen, die eine Epoxid-Struktur aufweisen. Beispiele für solche Verbindungen
sind Ithylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Styroloxid, Butadienmonoxid
und Epichlorhydrin. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß die mit den obigen Reagenzien erhaltenen Produkte
verschiedene Eigenschaften besitzen können. Beispielsweise kann eine mit Äthylenoxid oder Propylenoxid umgesetzte Stärke in
kaltem Wasser quellfähig sein, während eine Stärke, die mit Epichlorhydrin umgesetzt wurde, verzweigte Produkte liefern
kann, die gegenüber einem Quellen in kaltem Wasser inhibiert sind. Bei der Umsetzung zwischen Styroloxid und Stärke wird als
Hauptprodukt wahrscheinlich der 2-Hydroxy-2-phenyläthyläther
von Stärke erhalten.
Die zur Trocken-Umsetzung der Stärke mit einem Alkylenoxid in
Gegenwart eines wasserlöslichen Phosphat-Katalysators erforderlichen
Reaktionsbedingungen sind nicht besonders kritisch. Sie können in einem verhältnismäßig breiten Bereich variiert
werden. Wenn jedoch ein maximaler Nutzeffekt erzielt werden
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soll, müssen gewisse Reaktionsbedingungen innerhalb gewisser bevorzugter Bereiche eingehalten werden.
Die Reaktionstemperaturen sollten beispielsweise in einem Bereich zwischen etwa 60 und 88° C gehalten werden. Temperaturen
unter etwa 60 c haben erheblich längere Reaktionszeiten zur
Folge, während Temperaturen über etwa 88° C zu einer .'beanstandungswerten
Farbe des hydroxyalkylierten Stärkeprodukts
führen können. Die Hydroxyalkylierungs-Reaktion wird in der Regel bei Drucken von mindestens etwa 1.4 atü durchgeführt.
Wenn jedoch nur eine sehr geringe Zersetzung des Produkts erfolgt, können auch sehr viel höhere Drucke von bis zu etwa
14 atü oder sogar darüber angewandt werden. Für die meisten Reaktionen zur Umsetzung von Stärke mit entweder Äthylenoxid
oder Propylenoxid sind Drucke zwischen etwa 2.45 bis 5.25 atü zufriedenstellend, insbesondere dann, wenn die Reaktionstemperatur
im Bereich von etwa 77 bis 88° c gehalten wird.
Als Stärkematerialien, die gemäß dem Verfahren und unter Verwendung
der Katalysatoren gemäß der vorliegenden Erfindung hydroxyalkyliert werden können, können irgendwelche modifizierten
oder nicht-modifizierten Wurzel- oder Getreide-Stärken verwendet
werden, sofern sie noch reaktive Hydroxylgruppen enthalten. Beispielsweise können Stärken verwendet werden, die
aus Mais, Weizen, Tapioca, Sago, Reis, Sorghum, Waxymais, viel
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Amylose enthaltendem Mais usw. gewonnen wurden. Es können auch die Stärkefraktionen Amylose und Amylopectin sowie modifizierte
Stärken, "beispielsweise Säure-verdünnte, oxydierte, dextrinisierte,
Säure-verdünnte hydroxyäthylierte Stärken und kationische Stärken, vernetzte Stärken, beispielsweise mittels
Epichlorhydrin vernetzte Stärken verwendet werden.
Die hydroxyalkyl!erten vernetzten Stärken, auf die oben hingewiesen
wurde, sind besonders wertvoll für die Verwendung in Nahrungsmitteln oder dort, wo eine in kaltem Wasser quellende
Stärke oder eine Stärke mit einer gewissen Stabilität hinsichtlich der Viskosität erwünscht ist. Darüber hinaus besitzen die
hydroxyalkylierten vernetzten Stärken ausgezeichnete Eigenschaften
hinsichtlich des Einfrierens-Wiederauftauens, der
Klarheit und der rheologischen Eigenschaften. Die gemäß der
vorliegenden Erfindung hergestellten Stärken können auch als*
Verdickungsmittel für landwirtschaftliche Sprays verwendet werden,
wenn das Wasser, das zur Wiederbildung der Spraybestandteile verwendet wird, Strömen und Flüssen entnommen wird, die
eiskaltes Wasser enthalten. Die derivatisierten Stärken gemäß der Erfindung können auch als Schlichte- und Beschichtungshilfsstoffe
in der Papier- und Textilindustrie verwendet werden. Die Leichtigkeit, mit der die Stärken in kaltem oder in warmem
Wasser wiedergebildet werden können, ist von Wert bei Anwendungsart en, bei denen ein Viskositäts-Bereich ähnlich dem-
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jenigen von frisch gekochter Stärke gewünscht wird.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird auf ein nichtgelatiniertes
Stärkeprodukt und/oder auf ein Stärkeprodukt Bezug genommen, welches befähigt ist zu quellen und in kaltem Wasser
zu dispergieren. Im Sinne der vorliegenden Erfindung v/erden ein nichtgelatiniertes Stärkematerial und eine in kaltem Wasser
quellfähige Stärke wie folgt definiert. Unter einem Polarisations-Mikroskop zeigen die Körnchen von nichtgelatinierter
Stärke ein Dunkelkreuz-Muster eines Spärokristalls. Im allgemeinen wird diese Eigenschaft als Doppelbrechung bezeichnet.
Wenn jedoch Wasser beispielsweise zu einem nichtgelatinierten Kaltwasser-quellfähigem Miterial gegeben wird, werden die in
ien Stärkekörnchen beobachteten Kreuze allmählich weniger bestimmt
und verschwinden schließlich vollständig. Dieses Phänomen tritt auch auf, wenn eine nicht in kaltem Wasser quellfähige
Stärke in Suspension auf die G-elatinierungstemperatur
erhitzt wird. Die gequollene Stärke wird leicht in Wasser dispergiert, und die optische Durchlässigkeit der Dispersion wird
erhöht. Sehr oft wird eine in Wasser gequollene und dispergierte Stärke als in Lösung befindlich bezeichnet.
Zusätzlich zu der Erfindung, daß die Hydroxyalkylierung von Stärke bei Verwendung eines mehrbasiachen wasserlöslichen Salzes
von Phosphorsäure katalysiert werden kann, wurde gefunden,
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daß ein einheitlicher substituiertes hydroxyalkyliertes Stärkeprodukt
dadurch erhalten werden kann, daß die Reaktion gemäß der vorliegenden Erfindung in Gegenwart eines Fließmittels wie
Tricalciumphosphat durchgeführt wird. Eine vollständige theoretische Erklärung für den Grund dieser Verbesserung kann zur
Zeit noch nicht gegeben werden. Es wird jedoch angenommen, daß einheitlicher substituierte Produkte erhalten werden, die einheitlichere
Kaltwasser-Quellfähigkeits-Eigenschaften besitzen.
Heben dem Vorteil, daß ein einheitlicher substituiertes Reak- ;ionsprodukt erhalten wird, wird bei Verwendung eines Fließmittels
("flow agent·*) ein Produkt erhalten, welches eine verbesserte Fließfähigkeit und Wirbeleigenschaften besitzt. Bas
Anbacken des Stärkeprodukts an den Reaktorwänden und an den Blättern des Rührers während der Reaktion kann auf diese Weise
auf ein Minimum gesenkt werden. Wenn auch Tricalciumphosphat das bevorzugte Fließmittel ist, können doch auch andere Stoffe
wie Magnesiumoxid und Magnesiumcarbonat verwendet werden. Die zur Erzielung derartig guter Ergebnisse erforderliche Menge an
Fließmittel kann in ziemlich weiten Grenzen schwanken. In jedem Falle ist jedoch eine solche Menge am stärksten bevorzugt, die
dazu befähigt ist, die Stärke in einem im wesentlichen wirbelnden Zustand während der Reaktion zu erhalten. Ausgezeichnete
Ergebnisse sind erhalten worden, wenn das Fließmittel in Mengen von 0.05 bis 3·5 $>
oder darüber und vorzugsweise in Mengen von
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0.1 bis 1.5 i> angewandt wird. Das Fließmittel wird im allgemeinen
vor der Zugabe des Alkylenoxides zum Stärkematerial gegeben. Das Fließmittel kann jedoch auch zum fertigen Reaktionsprodukt
gegeben werden, wenn lediglich die Eigenschaft einer guten Fließfähigkeit und Wirbelfähigkeit gewünscht wird.
Nach der Herstellung eines hydroxyalkylierten Stärkeproduktes
gemäß der Erfindung kann es gereinigt und damit besser geeignet für Nahrungszwecke gemacht werden, indem es mit einer Wasser-Alkohol-Mischung
in Kontakt gebracht wird, die ein Wasser/ Alkohol-Gewichtsverhältnis von etwa 0.1:1 bis 0.7:1 besitzt.
Wenn das Hydroxyalkyl-Stärkematerial beispielsweise eine körnige Hydroxypropylstärke ist, die zu mindestens 98 # kaltwasserlöslich ist, sollte das Wasser-Alkohol—Gemisch vorzugsweise
ein Wasser-Alkohol-Gewichtsverhältnis zwischen etwa 0.2:1 und 0.5:1 besitzen. Wenn die Wassermenge im Wasser-Alkohol-Gemisch
wesentlich über dem 0.5:1 Verhältnis liegt, besteht die Gefahr, daß die körnige Hydroxypropylstärke wesentlich
quillt, was den Verlust der körnigen Struktur zur Folge hat. Wenn jedoch die im Wasser-Alkohol-Gemisch vorliegende
Wassermenge wesentlich unter dem Verhältnis 0.2:1 liegt, werden nur geringe Mengen von unerwünschten Geruchs- und Geschmacksstoffen
aus dem Stärkematerial entfernt.
Es können irgendwelche einwertigen Alkohole wie Methanol,
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Äthanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, Isobutanol, die
Pentanole und Hexanole für das Reinigungsverfahren gemäß der Erfindung verwendet werden. Äthanol ist jedoch der bevorzugte
einwertige Alkohol, und zwar insbesondere dann, wenn das gereinigte Stärkeprodukt in der Nahrungsmittelindustrie verwendet
werden soll.
Die Menge an Wasser-Alkohol-G-emiseh, die zu einer wirksamen
Reinigung der Hydroxyalkylstärken erforderlich ist, ist nicht
besonders kritisch und kann in einem verhältnismäßig großen Bereich schwanken. Ausgezeichnete Ergebnisse wurden erzielt,
wenn 1.0 bis 2.0 Teile lösungsmittel pro Teil Stärkematerial verwendet wurden. In den meisten Fällen werden jedoch auch
gute Ergebnisse dann erhalten, wenn nur eine verhältnismäßig niedrige Menge wie 0.25 Teile lösungsmittel pro Teil Stärke
und verhältnismäßig große Mengen wie 10.0 Teile lösungsmittel pro Teil Stärke verwendet werden. Aus wirtschaftlichen Gründen
ist der niedrigere Konzentrations-Bereich im allgemeinen bevorzugt.
Die Reihenfolge der Vereinigung der körnigen Hydroxypropylstärke mit dem Wasser-Alkohol-Gemisch ist ebenfalls nicht besonders maßgebend. In den meisten Fällen wird jedoch das
Stärkematerial zu dem Wasser-Alkohol-Gemisch gegeben. Die Art
der Zugabe kann jedoch, falls gewünscht, auch umgekehrt er-
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folgen. Kachdem das Stärkematerial und das Reinigungs-Lösungsmittel
vereinigt worden sind, wird das Gemisch vorzugsweise gerührt oder oewegt, um eine kontinuierliche Suspension der
Stärkekörnchen in dem Wasser-Alkohol-Getnisch zu erhalten. Dies
ermöglicht einen maximalen Oberflächenkontakt zwischen dem
Stärkematerial und dem Reinigungs-Lösungsmittel und ermöglicht es, daß diese Reaktion v/irksauer wird.
Die Wirksamkeit der Rwinigungsreaktion kann weiterhin dadurch
verbessert v/erden, daß d-is Stärketii.terial mit dem Wasser-Alkohol-Gemisch
uei leicht erhöhter Temperatur in Kontakt gebracht wird. Es muß jedoch sorgfältig darauf geachtet werden,
daß Temperaturen vermieden werden., welche einen wesentlichen
Verlust an Lösungsmittel verursachen wurden oder die die ungel'tinierte
Form des Stärkeinatc;rii:ls zerstören würden. Iu
allgemeinen sind Temperaturen zwischen etwa 1 und etwa 6!? C
für die meisten Fälle zufriedenstellend. Temperaturen im Bereich
von etwa 27 bis etwa 50° C werden im allgemeinen jedoch
oevorzugt. Die bevorzugten Temperaturen sind besonders dann
nützlich, wenn eine kaltwasserlösliche Hydroxypropylstärke
mit einem Wasser-Ä'thanol-G-emisch gewaschen wird.
Eine wirksame Reinigung der Hydroxyalkylstärken wird dann erzielt,
wenn das Wasser-Alkohol-Gemisch auf einen pH-Viert von
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SAD ORiGIMAL
7 oder darunter eingestellt und bei diesem pH-Wert aufrechterhalten
wird· Für kaltwasserlösliche Hydroxypropylstärken wird das Wasser-Alkohol-Gemisch vorzugsweise auf einem pH-Wert von
etwa 3·5 bis 7·Ο gehalten. Wenn das Wasser-Alkohol-Gemisch auf
einem pH-Wert von mehr als 7 gehalten wird, besteht leicht die Möglichkeit, daß die Körnigkeits-Eigenschaften des Stärkeraaterials
zerstört werden. Falls der pH-Wert des Wasser-Alkohol-Gemisches wesentlich unter 3· 5 liegt, kann eine Hydrolyse des
Stärkematerials eintreten.
Die Hydroxyalkylstärken, die gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gereinigt werden können, können allgemein als
hydroxyalkylierte Stärkematerialien definiert werden, die einen
Substitutionsgrad besitzen, der ausreichend ist, um ein Stärkematerial zu liefern, das mindestens 50 $ kaltwasserlöslich ist.
Mit anderen Worten: mindestens 50 $ des Stärkematerials sind
dann in Wasser bei Normaltemperatur löslich und mindestens 50 cß>
des Stärkematerials verlieren ihre körnige ("granular") Eigenschaft. Ein Stärkematerial wird dann als körnig betrachtet,
wenn die Stärkekörnchen unter einem Polarisationsmikroskop ein Dunkelkreuz-Muster zeigen. Wenn die Stärke jedoch löslich
gemacht ist, werden die oeobachteten Kreuze weniger bestimmt
und verschwinden schließlich vollständig. In den meisten Fällen ist ein hydroxyalkyliertes Stärkematerial dann kalt-
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wasserlöslich, wenn es zwischen etwa 5 und etwa 15 Gewichtsprozent
Hydroxyalkylgruppen enthält.
Wenn auch die Hydroxyalkylstarken, die gemäß dem vorstehend
beschriebenen Verfahren gereinigt werden können, vorzugsv/eise nach einem Verfahren hergestellt wurden, bei dem ein polybasisches
wasserlösliches Salz von Phosphorsäure als Katalysator verwendet wurde (es werden so weniger Verunreinigungen erhalten)
können hierfür auch Hydroxyalkylstarken eingesetzt werden, die nach anderen Verfahren hergestellt wurden. Beispielsweise kann
auch ein in US-Patent 2 516 634 beschriebenes Verfahren angewandt werden. Gemäß dieser Patentschrift wird eine körnige
Stärke mit einem Alkylenoxid in Gegenwart eines alkalischen Katalysators bei Temperaturen zwischen etwa 24 C und etwa
80 C und vorzugsweise bei Temperaturen zwischen etwa 38 und 55° C umgesetzt. Wenn auch diese Patentschrift in erster Linie
die Umsetzung von nur geringen Mengen (1 bis 5 #) Alkylenoxid
mit einem Stärkematerial betrifft, kann im wesentlichen das gleiche Verfahren zur Umsetzung von bis zu 25 fi Propjplenoxid
mit dem Stärkematerial angewandt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern weiter die Erfindung.
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Zu einer Stärkeanschlämmung von 210Be wurde ein fester Dinatriumphosphatkatalysator
in einer solchen Menge zugegeben, daß eine Katalysatorkonzentration von 1 bis 1.5 #, berechnet
auf das Trockengewicht der Stärke, erhalten wurde. Die Katalysator-Stärkeanschläramung
wurde dann filtriert, und der Stärkekuchen auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 8 bis 11 ?£ getrocknet.
Die mit dem Katalysator behandelte Stärke wurde dann in eine
I Liter Flasche gegeben, und Propylenoxid wurde in einer Menge
von 25 #, berechnet auf das Gewicht der Stärketrookensubstanz,
zugefügt. Die Flasche wurde verschlossen und 8 bis 9 Stunden lang in einem heißen Wasserbad aufbewahrt, das auf einer Tem-
o
peratur zwischen 73 und 82 C gehalten wurde. Anschließend wurde das Produkt analysiert. Dabei wurde festgestellt, daß es zu
peratur zwischen 73 und 82 C gehalten wurde. Anschließend wurde das Produkt analysiert. Dabei wurde festgestellt, daß es zu
I1 bis 15 $>
hydroxypropyliert ist und im wesentlichen vollständig (100 ?S) kaltwasserquellbar ist.
Das obige Beispiel wurde mit der Abänderung wiederholt, daß das
Dinatriumphosphat durch Natriumsulfat ersetzt wurde. Es wurde
gefunden, daß zur Erzielung eines Produktes mit einer Kaltwasserquellfähigkeit, die vergleichbar mit der unter Verwendung
von Dinatriumphosphat als Katalysator erhaltenen ist, es erforderlich war, die Reaktion unter im wesentlichen den
gleichen Reaktionsbedingungen für einen Zeitraum von 16 bis 18 Stunden lang durchzuführen. Dies bedeutet, daß die Reaktions-
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zeit etwa doppelt so lang ist als diejenige unter Verwendung von Dinatriumphosphat als Katalysator.
Wenn das obige Beispiel unter Bedingungen wiederholt wird, die für andere Alkylenoxide wie Äthylenoxid oder Bpichlorhydrin
optimal sind, werden vergleichbare Ergebnisse erzielt.
Beispiel 1 wurde mit der Abänderung wiederholt, daß eine Acrolein-vernetzte Stärke mit einer Alkali-Pluidität von 49 ml
(0.25 NaOH) verwendet wurde, um den katalytischen Effekt zu demonstrieren, den verschiedene polybasische wasserlösliche
Metallsalze von Phosphorsäure auf die Herstellung von Hydroxy-
propyläthern von vernetzten Stärken ausüben. Die Reaktion wurde bei einer Temperatur von 82° C während Zeiträumen von 4 bis 24
Stunden durchgeführt. Die Brookfield-Viskosität wurde für jedes
Produkt bestimmt und ist in Tabelle 1 angegeben. Die Brookfield-Viskosität
spiegelt das Ausmaß der Substitution der Hydroxypropylstärke wieder.
-19-
909831/1336
- 19 Tabelle 1
19UUI
Analytische Daten von auf trockenem Wege hergestellten Hydroxypropylstärken-Katalysatorvergleich
Beispiel Katalysator Reak- Kozen- Brook- Geruchs- und Ge-
tions- tration field schmackseigenzeit der Star- Visko- schäften
(Stun- kean- sität
den) schläm- cps mung
2 | NaCl |
3 | Na2HPO4 |
4 | Na2SO4 |
5 | NaCl |
6 | Na2HPO4 |
7 | Na2SO4 |
8 | NaCl |
9 | Na2HPO4 |
10 | Na2SO4 |
135
2,760
9f800 nicht zufriedenstellend
10,100 zufriedenstellend 3,700 mäßig
8,280 nicht zufriedenstellend
8,280 zufriedenstellend
8,260 nicht zufriedenstellend
Aus der obigen Tabelle ergibt sich eindeutig der katalytische Vorteil bei der Verwendung von Dinatriumphosphat gegenüber Natriumchlorid
und Dinatriumsulfat. Dieser katalytische Vorteil
ist am augenfälligsten bei einer Reaktionszeit von 4 Stunden. Bei Reaktionszeiten von 8 Stunden ist der katalytische Vorteil
immer noch augenfällig gegenüber Dinatriumsulfat. Er ist dann
etwa gleich wie derjenige bei Natriumchlorid. Das unter Verwendung von Natriumchlorid als Katalysator erhaltene Produkt
war jedoch in der Regel für die Verwendung als Nahrungsmittel
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nicht zufriedenstellend. Nach 15 Stunden war das Ausmaß der Substitution des Stärkematerials bei allen drei Katalysatoren
im wesentlichen gleich. Der Geschmack und die Farbe der Produkte, die ohne Verwendung eines Phosphat-Katalysators erhalten v/urden,
waren jedoch in der Regel nicht zufriedenstellend. In solchen Fällen war eine Serie^ von weiteren Reinigungs-Wäschen in der
Regel erforderlich, ehe das Produkt zum Verkauf als Nahrungsmittel
geeignet war. Wenn ein Produkt mit "zufriedenstellendem"
Geschmack und Farbe erhalten wird, ist die Anzahl der noch erforderlichen
Reinigungs-Wäschen erheblich geringer.
Die Brookfield-Viskositäten wurden an Stärke-Anschlämmungen
mit Konzentrationen von 5 und 10 fo mittels eines Brookfield
Viskosimeter Modell RVT gemessen. D^.s Gemisch wurde gerührt,
und die Viskosität wurde nach einem Zeitraum von 5 Minuten bei 20 Umdrehungen pro Minute gemessen. Für Viskositäten von weniger
als 5,000cps wurde eine Spindel Nr. 3 verwendet. Für Viskositäten unter 10,000cps wurde eine Spindel Nr. 4 und für
Viskositäten über 10,000 cps eine Spindel Nr. 5 verwendet.
Es wurden nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren Hydroxypropyl-Stärkeäther
hergestellt, wobei jedoch, verschiedene Phosphatsalze verwendet wurden, die in der nachfolgenden Tabelle
2 angegeben sind. Mit Ausnahme von Beispiel 17, worin
3.0 g Katalysator pro 100 g Stärke verwendet wurden, sind in jedem Beispiel 1 bis 1.5 g des Katalysators pro 100 g Stärke
eingesetzt worden.
Phosphatsalz | Tabelle 2 | Kalt-Wasser-Quellbarkeit | |
Beispiel | NaH2PO4 | Reaktionszeit | weniger als 10 cß> |
11 | Na2HPO4 | 8 Stunden | 90 bis 99 $> |
12 | Na5PO4 | ti | 90 bis 99 °h |
13 | K2HPO4 | ti | 90 bis 99 $> |
H | Ii2HPO4 | It | 90 bis 99 % |
15 | Oa5PO4 | n | weniger als 10 $ |
16 | (NH4)2HP04 | 24 Stunden | weniger als 10 °/o |
17 | Il | ||
Diese Beispiele zeigen, daß zur Herstellung von in kaltem Wasser quellbaren Hydroxyalkylstärken der bevorzugte Katalysator
ein polybasisches wasserlösliches Metallsalz der Phosphorsäure ist.
Beispiel 1 wurde mit der Abänderung wiederholt, daß der Dinatriumphosphat-Katalysator
durch Tricalciumphosphat ersetzt wurde. Die Reaktion wurde bei einer Temperatur über 82° C für
eine Dauer von 16 Stunden durchgeführt. Das Produkt wurde untersucht. Dabei wurde festgestellt, daß die Kaltwasser-
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Quellbarkeit weniger als 10 c/o ist. Diese teilv/eise Kaltwasserquellfähige
Hydroxypropylstarke wurde ins Reaktionsgefäß zurückgegeben und weitere 24 Stunden lang der Reaktion unterworfen.
Das Reaktionsprodukt wurde untersucht. D-.bei wurde gefunden,
daß es immer noch nur teilweise Kaltwasser-quellfähig ist. Wenn jedoch dieser Versuch mit einem katalytischen Geniisch
wiederholt wurde, das sowohl Dinatriumphosphat als auch Tricalciumphosphat enthielt, wurde gefunden, daß das Produkt
100 °f> Kaltwasser-quellfähig und frei von Klumpenbildung war.
Weiterhin war es augenscheinlich, daß bei Gegenwart geringer Mengen eines Fließmittels wie Tricalciumphosphat neben dem
Katalysator ein einheitlicher substituiertes Produkt erhalten wurde.
In einem 5,000 ml Dreihals-Rundkolben wurden 500 g roiie, kaltwasserlösliche körnige Hydroxypropylstarke gegeben, die durch
Umsetzung von körniger Stärke mit Propylenoxid nach dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren erhalten wurde. Dieses Produkt wurde in 750 ml eines Wasser-Alkohol-Gemisches suspendiert,
wobei das Gewichtsverhältnis Wasser:Alkohol 0.3:1 betrug.
Der Rundkolben war mit einem mechanischen Rührer mit
Glaswelle und Teflon-Rührblättern ausgerüstet.(Die Rührblätter
hatten die Form eines Bogens, waren 10,2 cm lang und 20,64 mm breit im Mittel.) Die Wasser-Alkohol-Stärkesuspension wurde
gO9fi31/1336 '-23-
auf pH 5.5 bis 6.5 eingestellt und auf eine Temperatur von
37.8° G erhitzt. Nachdem die Suspension etwa 30 Minuten lang gerührt worden war, wurde die körnige Stärke von dem W;-sser-Alkohol-Gewisch
durch Filtration abgetrennt und untersucht. Es wurde gefunden, daß das gewaschene Produkt einen guten Geschmack
besaß und verhältnismäßig niedrige (5 bis 7) Gardner-Farben aufwies (bezogen auf einen Gardner-Weißplatten-Sekundär-Standard).
Eine Analyse des Piltrats zeigte zudem, daß das Reinigungsverfahren
gemäß der Erfindung die Entfernung von im wesentlichen allen (98 bis 100 fo) der Stoffe, die für den schlechten
Geschmack des Stärkematerials verantwortlich waren, aus der körnigen Kaltwasser-quellfähigen Hydroxylpropylstärke ermöglichte.
Wenn das Verfahren dieses Beispiels mit Hydroxypropylstärken wiederholt wurde, die nach anderen Verfahren, z.B. dem
in der USA-Patentschrift 2 516 634 beschriebenen Verfahren erhalten wurden, wurden im wesentlichen die gleichen Ergebnisse
erzielt. Wenn die in der Stärke vorliegenden Mengen an Verunreinigungen größer als normal sind, müssen mehrere derartige
Waschen durchgeführt werden, bis der größte Teil des schlechten Geschmacks und der Verfärbung entfernt werden konnten.
Diese Beispiele zeigen, daß das Verhältnis zwischen Wasser und
Alkohol von großer Bedeutung ist, wenn im wesentlichen die 9Q9B3 1/1336 "2^"
900174
gesamten störenden Stoffe entfernt werden sollen, während,
gleichzeitig die körnige !Form der Hydroxypropyl-Stärke-Materialien
erhalten bleiben soll.
Es wurde dabei das in Beispiel 19 beschriebene Verfahren durchgeführt
, wobei lediglich das Wasser-Alkohol-Terhältnis geän-*
dert wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 3 zusammengestellt.
Beispiele Gewichts-Alkohol"
Reinigungs- Stärkeform Geschmack der
Stärke
20
21
21
22
23
24
23
24
25
1:1 0.7:1
0.5:1 0.3:1 0.1:1
0.05:1
gequollen
schlecht
87.0
93.0
99.0
83.0
99.0
83.0
10.0
Beginn des zufrieden-. Quellens stellend
körnig
körnig
körnig
körnig
körnig
körnig
gut gut
zufriedenstellend
schlecht
♦ Der Geschmack der Stärke wurde durch eine Jury von fünf erfahrenen
Gutachtern bestimmt, die Standard-Test-Verfahren anwandten.
Diese Beispiele erläutern den Einfluß der Temperatur auf das Reinigungsverfahren gemäß der Erfindung. Abgesehen von den in
der Tabelle 4 angegebenen Tomperaturdifferenzen wurde das in
9Q9831/1336 "25~
Beispiel 19 beschriebene Verfahren durchgeführt.
Beispiel Temperatur # Reinigungs- Gardner Geschmack
Aiv Ϊ«? ? Wirksamkeit Farbe*
Alkohol—Ge-
misohes 0C
26 10.0 91.0 7.2 zufriedenstellend
27 23.9 95.0 6.7 gut
28 37.8 99.0 6.0 gut
29 51.7 97.0 6.5 gut
30 65.6 93.0 7.5 zufriedenstellend
* Die angegebenen Farbwerte wurden mit einem automatischen Gardner-Photometer geraessen, wobei ein "White Plate Secondary
Standard1*verwendet wurde, der von der Firma Gardner Instruments, Inc. zur Verfügung gestellt worden war.
Aus dieser Tabelle kann ersehen werden, daß trotz des verhältnismäßig
geringen Einflusses der Temperatur des Wasser-Alkohol-Gemisches auf die Wirksamkeit der Reinigung bei höheren
Temperaturen offensichtlich ein gewisser Einfluß auf die Gardner-Farbe ausgeübt wird.
Diese Beispiele erläutern, daß die Hydroxypropylstärken mit
verschiedenen einwertigen Alkoholen gereinigt werden können.
-26-909931 /133S
Die Reinigungsbedingungen sind mit Ausnahme der in Tabelle 5
enthaltenen Angaben die gleichen wie in Beispiel 19-
Beispiel | Alkohol | Gewichts- verhält nis Wasser: Alkohol |
Temperatur 0C |
7 | Gardner Farbe |
Reinigungs wirksamkeit ψ |
31 | Methyl | 0.3:1 | 51. | 7 | 6,7 | 99.0 |
32 | Äthyl | 0.3:1 | 51. | 7 | 6.5 | 99.0 |
33 | Iso- propyl |
0.3:1 | . 51. | 7.0 | 97.0 |
Im wesentlichen die gleichen guten Ergebnisse werden erhalten, wenn das Reinigungsverfahren mit ackeren Arten von Hydroxyalkylstärken
wie Hydroxyäthylstärke durchgeführt wird.
909831/1338
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Verfahren zur Herstellung von nichtgelatinierten Hydroxyalkyl-Stärkeäthern, dadurch gekennzeichnet, daß ein trockenes, körniges Stärkematerial mit einemAlkylenoxid in Gegenwart von katalytischen Mengen eines polybasischen wasserlöslichen Metallsalzes der Phosphorsäure umgesetzt wird.2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das polybasische, wasserlösliche Salz ein dibasisches oder tribasisches Metallsalz der Phosphorsäure ist.3· Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 2» dadurch ge^siinseiÄret« daß das wasserlösliche Metallsalz als Metallicα ein Alkalioder Erdalkalimetall enthält.4. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 3$ dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche Metallsalz Dinatriumphosphat ist.5. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatormenge mindestens 0.1 %, berechnet auf das Trockengewicht der Stärke, beträgt.6. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatormenge 0.5 bis 1.5 #i berechnet auf dasSC Λ ft Λ 1 /**>.«,£ —28·"1300174Trockengewicht der Stärke, beträgt7· Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß die Umsetzung in G-egenwart von eine Fließfähigkeit bewirkenden Mengen eines in Wasser unlöslichen fließ«» mittels durchgeführt wird«8. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Fließmittel Tricalciumphosphat ist.9· Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Fließmittels 0.05 bis 3.5 fi, berechnet auf das Trockengewicht der Stärke, beträgt.10. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 9» dadurch gekennzeichnet, daß das körnige Stärkematerial mit einer katalytischen Menge einer ein polybasisches wasserlösliches Metallsalz der Phosphorsäure enthaltenden Lösung behandelt, die Stärke dann auf einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 15 fit bezogen auf das Gewicht der Stärke, getrocknet unddie getrocknete Stärke mit einer ausreichenden Menge eines Alkylenoxide umgesetzt wird, um ein vollständig kaltwasserlösliches Stärkederivat zu erhalten.-29-9Q9831/1336_29- 190017Λ11. Verfahren zur Reinigung eines kaltwasserlöslichen hydroxy-alkylierten Stärkematerials, dadurch gekennzeichnet, daß das Stärkematerial in einem Wasser-Alkohol-Gemisch gewaschen wird, bis im wesentlichen alle unerwünschten Verunreinigungen aus dem Stärkematerial entfernt sind, wobei das Wasser und der Alkohol in dem Gemisch in einem Gewichtsverhältnis zwischen 0.1x1 und 0.7:1 vorliegen, und von dem Gemisch ein gereinigtes, nichtgelatiniertes, hydroxyalkyliert es Stärkematerial anschließend abgetrennt wird.12. Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Wasser-Alkohol-Geraisches unter 66 C liegt.13. Verfahren gemäß Ansprüchen 11 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser-Alkohol-Verhaltnis zwischen 0.2:1und 0.5:1 liegt.H. Verfahren gemäß Ansprüchen 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxyalkylstärke eine Hydroxypropylstärke ist.15. Verfahren gemäß Ansprüchen 11 bis H, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasaer-Alkohol-Gemisch auf einem pH-Wert unter 7.0 gehalten wird.909831/1336 ~30""16. Verfahren gemäß Ansprüchen 11 bis 15j dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser-Alkohol—Gemisch auf einer Temperatur zwischen 10C und 66° C und der pH-Wert zwischen 3.0und 7.0 gehalten werden.17. Verfahren gemäß Ansprüchen 11 bis 16, dadurch gekennzeich-P net, daß als Alkohol Äthylalkohol verwendet wird.Dr.T/H909831/1336
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Family Applications (1)
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- 1969-01-07 BE BE726554D patent/BE726554A/xx unknown
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