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Kamera mit eingebauter Blitzlichtvorrichtung
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Bei den bisher bekannten Kameras mit Blitzlichtvorrichtung |
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befindet sich der Lampensockel meist an der Oberseite der Kamera. Der Reflektor
muß in diesem Fall aufgesteckt bzw. auf andere Weise angefügt werden. Dort ist daher
die Blitzlichtvorrichtung erst vollständig, wenn der gesondert mitzuführende Reflektor
an der Kamera angebracht ist.
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Ferner sind fotografische Kameras bekannt, bei denen zusätzlich auch
ein Reflektor mit in das Kameragehäuse einbezogen ist. Blitzlichtvorrichtung und
Sucher sind dort etwa ebenso groß wie das ganze übrige Kameragehäuse. Die Geräte
sind daher unhandlich und können in der Regel für Sportaufnahmen nicht herangezogen
werden. Solche Kameras werden auch nur in sonst recht primitiver Ausstattung für
Anfänger hergestellt. Überdies ist dort die Blitzlampe so angeordnet, daß sie freistehend
über das Kameragehäuse hinausragt, leicht beschädigt werden kann und bei einer möglichen
Explosion Gefahren für umstehende Personen mit sich bringt.
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Erfindungsgemäß kommt nun ein Reflektor zur Anwendung, der die Lampe
vollständig umschließt, etwa in der Größe des
Suchergehäuses eines
Durchsichtssuchers ausgebildet und inner-
halb der Umrißlinien des Kameragehäuse liegend angeordnet |
ist. Selbst wenn die Lampe von außen frei zugänglich ist, |
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sind seitlich neben der Kamera stehende Personen vor Glas- |
splittern etwa explodierender Lampen geschützt. Die Lampe |
kann ständig eingesetzt sein, ohne daß Gefahr für ihre Be- |
schädigung besteht, und an den Außenabmessungen der Kamera |
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brauchen praktisch keine Änderungen vorgenommen zu werden. |
Grundsätzlich sind sämtliche für die Blitzlichtaufnahme er- |
forderlichen Teile fest an der Kamera angebracht. Diese ist daher jederzeit aufnahmebereit
und zudem äußerst handlich.
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Nach einem weiteren Erfindungsvorschlag wird der Reflektor seitlich
neben dem Sucher auf der dem Sucher gegenüberliegenden Kameraseite angeordnet. Mit
dem Sucher und ggf. weiteren Fenstern für Entfernungsmesser, Formatbegrenzungsmarken
und Belichtungsmeßvorrichtung kann dann der Reflektor in einem gemeinsamen Rahmen
zusammengefaßt sein.
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Wie ferner erfindungsgemäß vorgeschlagen wird, kann eine die Reflektoröffnung
nach außen verschließende, leicht lösbare Glasscheibe, insbesondere aus Kunstglas,
vorgesehen werden, deren Oberfläche vorzugsweise eine Vielzahl sphärischer oder
torische Teilflächen aufweist. Die Glasscheibe bildet einmal einen zusätzlichen
Schutz gegen explodierende Lampen und eignet sich außerdem dazu, die Lichtverteilung
und Lichtfarbe willkürlich zu beeinflussen, insbesondere den Ausleuchtwinkel der
Blitzlichtvorrichtung dem Aufnahmewinkel
des Objektivs bzw. des
zur Kamera gehörigen Objektivs mit der kleinsten Brennweite anzupassen.
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Um evtl. die Gleichmäßigkeit und Ausleuchtgenauigkeit, insbesondere
den Wirkungsgrad, zu verbessern, kann vor dem im Kameragehäuse sitzenden Reflektor
mittelbar oder unmittelbar ein an das Kameragehäuse ansetzbarer Außenreflektor angebracht
werden. Der Außenreflektor läßt sich u. a. auch dazu verwenden, eine schärfere Bündelung
in einem kleineren Lichtkegel zu erreichen. In einem solchen Fall würde man z. B.
für eine Aufnahme mit einem Weitwinkelobjektiv nur den Innenreflektor benutzen und
bei Verwendung eines Normalobjektivs den Außenreflektor ansetzen. Selbstverständlich
hat man die weitere Möglichkeit, durch Ansetzen eines zweiten Außenreflektors eine
noch stärkere Bündelung für Teleobjektive zu erzielen.
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Ob jeweils die Befestigungsmittel unmittelbar am Kameragehäuse oder
z. B. am Innenreflektor sitzen, ist von untergeordneter Bedeutung.
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Nach einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung wird
der Reflektor achsensymmetrisch mit zentrisch angeordnetem Lampensockel ausgebildet.
Vor allem in diesem Fall kann man durch einen in die im Kameragehäuse angeordnete
Lampenfassung einsetzbaren Zwischensockel den Lampenanschluß aus der Kamera heraus
nach außen verlegen. Dabei empfiehlt es sich, den Außenreflektor am Zwischensockel,
z. Bo lösbar mittels einer Bajonettverbindung, zu befestigen. Für verschiedene Zwecke
bzw. Aufnahmeobjektive können selbstverständlich
auch hier unterschiedlich
geformte Außenreflektoren zur Anwendung kommen. Falls die Kamera nur ein Aufnahmeobjektiv
hat, ist es jedoch für den Benutzer mitunter einfacher, wenn Zwischensockel und
Außenreflektor eine geschlossene Baugruppe bilden.
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Wie ferner erfindungsgemäß vorgeschlagen wird, kann der Reflektor
wannenförmig ausgebildet und die Lampenfassung in Längsrichtung der Wanne seitlich
neben dem Reflektor im Kameragehäuse angeordnet werden. Diese Ausführung ermöglicht
eine etwas bessere Bündelung der Lichtstrahlen schon innerhalb des Kamerasgehäuses.
Vor allem eignet sie sich auch für die Verwendung von Blitzlampen, deren Länge etwa
in der Gradßenordnung liegt oder größer ausgebildet ist als die Tiefe des Kameragehäuse.
Man kann die Lampe von vorn schräg einsetzen und erhält von sich aus meist schon
eine Lichtaustrittsöffnung, die etwa dem Bildformat entspricht. Möglichst soll die
Lichtaustrittsöffnung des Reflektors mit etwa dem gleichen Seitenverhältnis wie
das Bildfenster ausgeführt und zu diesem gleichliegend angeordnet werden.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
wird die Lampenfassung auf der der optischen Achse des Aufnahmeobjektivs benachbarten
Seite des Reflektors angeordnet. Die Mitte des Beleuchtungsfeldes wird dabei etwas
zur optischen Achse der Aufnahmeoptik hin verlegt. Die Lampenfassung soll möglichst
parallel zur zugehörigen Reflektorwand abgeschrägt sein und einen seitlichen Einführschlitz
für
den Lampensockel aufweisen, vor allem dann, wenn die Abmessungen des Innenreflektors
nur unwesentlich größer als die der Lampe sind.
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Der Außenreflektor wird, in erster Linie bei dieser Bauform, zweckmäßig
als ringförmige Verlängerung für den im Kameragehäuse sitzenden Reflektor ausgebildet
und kann sich unmittelbar an diesen anfügen. Er kann auch hier nach dem jeweils
gewünschten Ausleuchtwinkel geformt und ggf. durch eine besondere Glasscheibe abgeschlossen
werden. Auch kann erebenso wie eine unmittelbar an das Kameragehäuse anzufügende
Glasscheibe-durch eine an der Kamera angebrachte Feder-Riegelvorrichtung mittels
geeigneter Anschlußflächen gehalten werden.
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Die Zeichnung gibt die Erfindung beispielsweise wieder. Es zeigen
Fig. 1 eine Ansicht einer ersten erfindungsgemäß ausgebildeten Kamera mit einem
Schnitt durch den Reflektor, Fig. 2 die im wesentlichen gleiche Anordnung mit Zwischensockel
und Außenreflektor, Fig. 3 eine Ansicht einer weiteren erfindungsgemäß ausgebildeten
Kamera, Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV dieser Kamera, Fig. 5 ein schematisches
Schaltbild für eine Blitzlichtanordnung mit Kondensatorbetrieb und Fig. 6 ein entsprechendes
Schaltbild für eine Kamera mit elektrischem Antrieb.
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In der Zeichnung ist mit 1 das Kameragehäuse und mit 2 der
- Objektivtubus bezeichnet. Auf der in der Zeichnung linken |
Seite in Fig. 1 ist ein Innenreflektor 3 in eine Frontplatte |
4 eingelassen und wird durch einen Rahmen 5 gehalten. Eine |
Verbrennungsblitzlampe 6 sitzt mit einem Flansch 7 am Boden |
3a des Reflektors 3 und ragt mit ihrem Sockel 8 durch eine Öffnung 3b dieses Bodens
in die am Reflektor angebrachte Lampenfassung 99 die sich bis dicht an die Kamerarückwand
10 heran erstreckt.
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Der Reflektor 3 ist rotationssymmetrisch ausgebildet, kann aber auch
die Form eines Pyramidenstumpfes haben. Am Rahmen 5 ist mittels eines aus zwei Hälften
gebildeten Scharnieres 11 eine Glasscheibe 12 angelenkt, deren Vorderseite mit zahlreichen
kleinen sphärischen Flächen 13 versehen ist. In der gezeichneten Stellung kann die
Scheibe nach oben abgezogen werden, und in der Schließstellung läßt sie sich durch
eine Riegel-bzw. Rastvorrichtung ähnlich der Darstellung nach Fig. 4 halten. Je
nach Form und Werkstoff kann die Scheibe zur weiteren Bündelung des Lichtes, zum
Ausgleich innerhalb des Lichtkegels und zu Filterzwecken herangezogen werden ; vorzugsweise
besteht sie aus blauem Kunstglas. Sie schließt außerdem den Lampenraum gänzlich
ab, so daß auch bei explodierenden Blitzlampen keine Gefahr besteht.
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Nach Fig. 2 ist in die Fassung 9 ein Zwischensockel 14 eingesteckt,
der im wesentlichen aus Kunststoff besteht und zwei Kontaktstreifen 15 aufweist,
welche an den Kontakten 16
der Fassung 9 anliegen und in eine Außenfassung
17 einmünden, die etwa in Höhe der Kamerafrontseite liegt und sich mit
einem Teller 18 in der durch den Rahmen 5 gebildeten Öffnung |
, |
19 abstützt. An seinem Außenrand weist der Sockel 18 Bajo- |
nettlappen 20 auf an denen ein Außenreflektor 21 etwa in |
der Form eines Paraboloides mittels weiterer Bajonettlappen 22 befestigt werden
kann. Der Außenreflektor fügt sich passend in eine konkave Fläche 23 des Tellers
18 ein, ermöglicht eine schärfere Bündelung der Lichtstrahlen als der Innenreflektor
3 und ergibt einen verbesserten Wirkungsgrad. Grundsätzlich kann der Außenreflektor
21 mit dem Zwischenstecker 14 fest verbunden sein.
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Es können auch beliebige andere bekannte Verbindungsarten zwischen
Außenreflektor und Zwischensockel zur Anwendung kommeno Z. Bo kann der Teller 18
fest am Außenreflektor vorgesehen werden, wobei der Zwischensockel lediglich in
einer Bohrung des Reflektors bzw. des Tellers 18 zentriert wird.
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Diese Ausführung ermöglicht es z. Bö, den Zwischensockel von der Innenseite
her in die gleiche Bohrung einzustecken und damit das Zusatzaggregat handlicher
zu gestalten. Auch können verschiedenartig geformte Reflektoren zur Anpassung an
die jeweils verwendete Aufnahmeoptik vorrätig gehalten werden.
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Bei der Ausführung nach den Fig. 3 und 4 kommt ein wannenförmiger
Innenreflektor 24 zur Anwendung, der wiederum in Höhe des Kamerasuchers 25 an der
Kameraoberseite fest in das Kameragehäuse eingebaut ist. Die Wanne ist waagerecht
bzw.
parallel zur Kameraoberseite liegend angeordnet, und ihre Lichtaustrittsfläche
26 ist mit gleichem Seitenverhältnis und gleichliegend wie das Bildfenster 27 der
Kamera angeordnet. Die Lampenfassung 28 liegt in dem zur Kameramitte bzw. zum Objektivtubus
2 hin angeordneten Wannenendeo Ihre Außenfläche 29 schließt mit der zugehörigen
Reflektorwand 30 ab, und sie besitzt einen seitlichen, zur Lichtaustrittsfläche
26 hin geöffneten Schlitz 31, durch den der Lampensockel 8 von schräg vorn eingeführt
werden kann, d. h. die Lampe wird eingekippt und praktisch nicht eingeschoben. Daher
kann auch grundsätzlich der Innenreflektor 24 die Lampe 6 recht dicht umschließen.
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Vor dem Reflektor 24 kann nach der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise
eine Glasscheibe 12 angebracht werden. In einer geschlossenen Reihe mit dem Innenreflektor
24 und dem Durchtrittssucher 25 sind noch ein Entfernungsmeßfenster 32 mit einer
Maskenplatte 33 für die Einspiegelung von Bildfeldbegrenzungsmarken und ein Meßfenster
34 angeordnet, hinter dem in üblicher Weise ein fotoelektrischer Wandler und ggf.
auch unmittelbar ein Belichtungsmesser angebracht sind. Die vier Aggregate können
symmetrisch zur Kameramitte angeordnet und durch einen gemeinsamen Rahmen umfaßt
sein.
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Grundsätzlich ist auch hier die Verwendung eines Zwischensockels,
der allerdings winkelförmig ausgebildet werden müßte, mit einem entsprechenden Außenreflektor
nach Fig. 2 möglich.
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Angebracht erscheint jedoch, einen Außenreflektor 35 zu verwenden,
der
anstelle der Glasscheibe 12 unmittelbar in die hierfür vorgesehene Fassung eingesetzt
werden kann und dann eine Verlängerung bzwo Fortsetzung der Reflexionsfläche des
Innenreflektors 24 bildet. Der Außenreflektor kann in der schon erwähnten Weise
in das Scharnier 11 eingehakt werden und wird in der Betriebsstellung durch einen
Federriegel 36 gehalten, der mit einer Nase 37 über einen Flansch 38 des Außenreflektors
greift. Mittels eines Knopfes 39 kann die Verriegelung gelöst und dann der Reflektor
abgenommen werden.
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Auf diese Weise ist bei kleiner Bauhöhe der Gesamtanordnung eine außerordentlich
scharfe Bündelung des Lichtes möglich.
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Selbstverständlich können auch hier verschieden hohe und verschieden
geformte Außenreflektoren hinzugezogen werden.
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Sie können ebenfalls durch eine Glasscheibe ähnlich der Scheibe 12
abgeschlossen sein. Im Prinzip ist es auch möglich, die Scheibe 12 an ihrem Platz
zu belassen und den Außenreflektor vor diese zu setzen.
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Nach dem Prinzipschaltbild gemäß Fig. 5 sind im Kameragehäuse seitlich
neben dem Objektivtubus 2 bzw. dem nicht gezeigten Lichtschacht eine Batterie 40
und ein Kondensator 41 z. Bo so angeordnet, daß sie von der Unterseite der Kamera
her zugänglich sind. 42 ist ein der Batterie nachgeschalteter Widerstand, 43 der
vom Verschluß gesteuerte Blitzlichtkontakt der Kamera und 44 ein Einstellkontakt
für Blitzlichtaufnahmen.
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Im Leitungszweig des Kondensators 41 liegen die Kontakte 16 einer
Lampenfassung. Beim Schließen der Kontakte 43, 44 entlädt sich dann der Kondensator
41 in der üblichen Weise über die Blitzlampe.
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Nach der abgewandelten Schaltung gemäß Fig. 6 wird ein Kameramotor
45 für den Filmtransport durch eine Batterie 46 angetrieben und mittels eines Kontaktes
47 gesteuert. Parallel zum Motor 45 liegt ein Stromkreiszweig 48 mit der Blitzlampe
6 und einem oder mehreren Schaltern 49. Die elektrische Energie zum Zünden der Blitzlampe
6 kann hierbei unmittelbar der auch für den Kameraantrieb verwendeten Batterie 46
entnommen werden.