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Die Erfindung betrifft einen Kameravorsatz mit einer Kameralinse zum
Umstellen einer Kamera auf Nahaufnahmen, einem Halter für eine Blitzvorrichtung
und einem Abstandsarm, der an einer Linsenhalteplatte befestigt ist und nach außen
davon absteht, wobei sich sein äußeres Ende in einer vorher bestimmten Stellung
befindet, sowie einem Auflagerahmen am äußeren Ende des Abstandsarmes, der eine
dem gewünschten Bildfeld entsprechende Fläche aufweist.
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Mittels eines derartigen Kameravorsatzes soll in einem vorgegebenen
Bildfeld ohne weitere überlegungen und Handgriffe des Fotografen eine Nahaufnahme
durchgeführt werden. Hierzu ist es bekannt, einen das Bildfeld begrenzenden Rahmen
in Höhe des bildseitigen Brennpunkts des Kameraobjektivs starr mit einer Blitzlampe
zu verbinden, wodurch die Bedienung des Geräts bereits vereinfacht wird. Bei dieser
bekannten Konstruktion muß jedoch die Nahaufnahmelinse noch getrennt auf die Kamera
aufgesteckt werden, oder es muß von Anfang an eine auf Nahaufnahmen eingerichtete
Kamera Verwendung finden. Ferner beleuchtet hierbei die Blitzlampe das Bildfeld
direkt, was zu den störenden Schlagschatten Anlaß gibt.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde,
einen derartigen Kameravorsatz so auszugestalten, daß er mit einem einfachen Handgriff
an einer ursprünglich nicht für Nahaufnahmen bestimmten Kamera befestigt werden
kann, worauf anschließend ohne weitere Vorbereitungen das Bild hergestellt werden
kann. Außerdem soll das Objekt von der Blitzvorrichtung kein direktes Licht erhalten.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß eine vertikale
Linsenhalteplatte, eine Vorrichtung zum Anbringen der Platte an und über der Vorderseite
der Kamera, eine Vorsatzlinse, die sich über der Kameralinse anbringen läßt, um
deren Brennpunkt in eine vorbestimmte Stellung zu verändern und ein durchscheinendes,
lichtzerstreuendes Fenster in der Linsenhalteplatte gegenüber dem Halter für die
Blitzvorrichtung vorgesehen sind, wobei die Linsenhalteplatte an ihrem oberen Ende
einen nach unten geneigten Reflektor aufweist, durch den das Blitzlicht auf die
Linsenhalteplatte unter einem Winkel reflektiert wird, der über eine Reflexion an
dieser Linsenhalteplatte eine im wesentlichen gleichmäßige Beleuchtung des Bildfeldes
bewirkt. Auf diese Weise ist es möglich, das einmal durch Montieren der Linsenhalteplatte
vorbereitete Gerät ohne weiteres für scharfe und gut ausgeleuchtete Nahaufnahmen
zu verwenden.
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Vorzugsweise bildet der obere Reflektor mit der Linsenhalteplatte
einen Winkel von etwa 40°. Dabei kann sich dieser Reflektor wenigstens teilweise
über das durchscheinende Fenster erstrecken.
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Das vom oberen Reflektor bzw. von der Linsenhalteplatte reflektierte
und nach unten gelangende Streulicht kann zusätzlich noch über eine untere Reflektorplatte
in das Bildfeld gelenkt werden. Dieser untere Reflektor kann dabei mit der Linsenhalteplatte
einen Winkel von 140° aufweisen.
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Ferner ist es von Vorteil, wenn die Vorsatzlinse auf der Linsenhalteplatte
befestigt ist. Es ist aber auch mit Vorteil möglich, die Vorsatzlinse auf der Kameralinse
zu befestigen und die Linsenplatte so auszubilden, daß sie eine Öffnung enthält,
die mit der Vorsatzlinse übereinstimmt.
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In der Zeichnung, aus der in Verbindung mit ihrer Beschreibung weitere
Erfindungsmerkmale hervorgehen, ist F i g. 1 eine Perspektivansicht von der rechten
Seite einer bevorzugten Ausführungsform des Kameravorsatzes der vorliegenden Erfindung,
wie er an eine Kamera angebracht ist, F i g. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung
von F i g. 1 im Schnitt längs der Ebene, die durch die Linie 2-2 in F i g. 1 angezeigt
wird, F i g. 3 eine unvollständige Ansicht der Vorrichtung von F i g. 1 von unten.
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In der Zeichnung wird die vorliegende Erfindung veranschaulicht, wie
sie an einer konventionellen Kamera 5 angebracht ist, die eine eingebaute Blitzvorrichtung
16 enthält, eine solche wie den üblichen Blitzwürfel. Die Kamera kann beispielsweise
eine konventionelle Nahbildkamera mit unveränderlicher Entfernungseinstellung sein
oder eine konventionelle Kamera mit einstellbarer Entfernung, wobei die Entfernung
auf eine vorherbestimmte Stelle eingestellt wird, wie beispielsweise 686 mm (27
inches) oder auf Unendlich. Der Kameravorsatz 10 der vorliegenden Erfindung enthält
eine vertikal angeordnete Linsenhalteplatte 11, welche vorzugsweise aus einem stark
reflektierenden, polierten rostfreien Stahl oder einer Chromlegierung hergestellt
wird. Die Platte 11 hält eine Linse 12, welche über der eingebauten Linse der Kamera
5 aufgesteckt und befestigt werden kann und die feste oder vorher eingestellte Kameralinse
auf die gewünschte Brennweite, beispielsweise 150 bis 460 mm (6 bis 18 inches) von
der Kamera verändert, wenn es gewünscht wird.
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An den unteren Teil der Linsenhalteplatte 11 ist ein Meß- oder Abstandsarm
13 geeignet befestigt, an dessen Ende ein Auflagerahmen 14 angebracht ist. Die Länge
des Abstandsarmes 13 und die Größe des Auflagerahmens 14 werden in bekannter Weise
in Beziehung zu den Eigenschaften der Linse 12 und der vorher eingestellten oder
vorherbestimmten Kameralinse gemeinsam ausgewählt, so daß das Bildfeld der Kamera
(das durch die Vorsatzlinse 12 verändert wurde) im wesentlichen mit der Fläche übereinstimmt,
die durch den Rahmen 14 eingeschlossen wird und der Brennpunkt des Linsensystems
in der Ebene des Rahmens 14 liegt. Die Linsenhalteplatte 11 ist mit einer Sucheröffnung
15 versehen, die der Sucheröffnung der Kamera entspricht und darüberliegt, und erstreckt
sich mit ihren obersten Enden über die Kamera hinaus, um zwischen der Lichtquelle
16, einer solchen wie ein konventioneller Blitzkolben oder ein Blitzwürfel, und
dem zu fotografierenden Objekt angeordnet zu sein. Ein durchscheinendes lichtverteilendes
Fenster 17, beispielsweise aus Kunststoff od. dgl., ist zentral in dem vertikalen
Teil der Linsenhalteplatte gegenüber der Lichtquelle angeordnet und wird als Oval
oder horizontallanggestreckt dargestellt, um das Licht seitlich zu verteilen. Dieses
Fenster 17 liegt in der vertikalen Seite einer haubenähnlichen Anordnung, die gebildet
wird durch die vertikale Wand der Linsenhalteplatte 11 und einen unter einem spitzen
Winkel zu dieser Platte nach unten vorstehenden Reflektor 18. Bei einem System,
das Aufnahmen in einem Abstand von etwa 130 bis 150 mm (5 oder 6 inches) herstellen
soll, hat dieser Winkel ein Optimum von 40°, er kann
jedoch geeignet
verändert werden, um das einfallende Licht für den bestimmten gewünschten Abstand
passend zu reflektieren.
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Zusätzlich zu dem oberen Reflektor 18 ist ein zweiter unterer Reflektor
19 vorgesehen, welcher unter annähernd demselben Winkel nach oben geneigt
ist, um das Einfangen jeglicher nach unten reflektierter Lichtstrahlen und die Projektion
auch dieser Strahlen in dem gewünschten Bildbereich sicherzustellen. Der untere
Teil der Linsenhalteplatte 11 ist an einem Haltearm 21 befestigt,
der mit einem gabelförmigen Ende 22 versehen ist, welches die an einer konventionellen
Kamera übliche Klemmschraube 20 umgibt, um die Platte 11 an die Kamera 10
befestigt zu halten, wobei sich die Linse 12 in genauer Stellung über der regulären
Kameralinse befindet.
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Obwohl der untere Reflektor 19 zum Reflektieren von Licht, welches
von dem oberen Reflektor 18 oder der vertikalen Platte 11 darauffällt, zum
Rahmen 14
hin zweckdienlich ist, versteht es sich, daß der untere Reflektor
19 weggelassen oder als eine Erweiterung der vertikalen Platte 11 betrachtet
werden kann, wo dieses zusätzliche Licht nicht benötigt wird. Auch wo verschiedene
Größen von Bildfeldern erwünscht sind, können der Abstandsarm 13 und der
Rahmen 14 durch andere solcher Anordnungen ersetzt werden, die das geeignete
Bildfeld bei entsprechendem Abstand aufweisen. In einem solchen Fall wird die Vorsatzlinse
12 durch eine solche ersetzt, die die entsprechende Brennweite aufweist,
um das bestimmte Linsensystem auf den neuen Rahmenabstand scharf einzustellen.
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Durch Befestigen der Vorsatzlinse 12 und des Kameravorsatzes
mit Hilfe der Klemmschraube 20,
welche die Vorrichtung über den Haltearm 21
am Gehäuse der Kamera befestigt, ist dieselbe zum Ausführen von Nahaufnahmen geeignet.
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Die Blitzlichtquelle 16 wird dann eingesetzt und das Objekt in dem
Bildauflagerahmen 14 angebracht. Dies geschieht einfach durch das Anlegen
des Rahmens 14 gegen das Objekt, wobei der Teil, dessen Fotografie erwünscht
ist, geeignet in dem Rahmen 14
zu liegen kommt. Wenn die Aufnahme gemacht
wird, fällt der wirksame Teil des Lichtes von der Blitzvorrichtung 16 durch
das durchscheinende lichtverteilende Fenster 17, wo es zerstreut und dann von der
unteren Fläche des winkeligen Reflektors 18 zurück auf die Linsenhalteplatte
11 reflektiert wird. Von der Linsenhalteplatte wird ein Teil des Lichtes wieder
in den Bereich des Auflagerahmens 14 reflektiert. Von der Linsenhalteplatte
nach unten reflektiertes Licht wird von dem unteren Reflektor 19
reflektiert
und zum Rahmen 14 hin geworfen. Der Bereich in dem Auflagerahmen 14 erhält
somit zerstreutes Licht von im wesentlichen gleichmäßiger Intensität. Da sich der
Rahmen genau an der Stelle der Scharfeinstellung des Linsensystems befindet, ist
die sich daraus ergebende Aufnahme scharf, gut belichtet und gleichmäßig in den
Einzelheiten.
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Ein wichtiges Merkmal der Neuheit des Nahbildkameravorsatzes der vorliegenden
Erfindung ist die einzigartige Wechselbeziehung zwischen der Vorsatzlinse, den winkeligen
Reflektoren, dem lichtzerstreuenden Fenster und dem Abstandsarm mit dem Auflagerahmen.
Die bestimmte verwendete Vorsatzlinse ist beispielsweise so angepaßt, daß ihr Brennpunkt
genau mit der ortsfesten Stelle des zu fotografierenden Objektes in dem Auflagerahmen
zusammenfällt. Der Winkel des oberen Reflektors ist auch festgelegt, so daß in Verbindung
mit der reflektierenden Oberfläche der vertikalen Linsenhalteplatte das reflektierte
Licht aus dem durchscheinenden Fenster so gerichtet wird, um auf dem begrenzten
Bereich in dem Bildauflagerahmen in einem vorherbestimmten Zerstreuungsmuster aufzutreffen.
Wo z. B. eine bestimmte Vorsatzlinse ihren Brennpunkt 127 mm (5 Inches) von
der Kamera entfernt hat, wird der Auflagerahmen von dem Abstandsarm an dieser Stelle
gehalten werden. Der Neigungswinkel des oberen Reflektors zur vertikalen Linsenhalteplatte
ist bei Verwendung einer Vorsatzlinse von 127 mm (5 Inches) Brennweite mit 40° festgestellt
worden, wenn eine optimale Belichtung erreicht werden soll. Wenn es natürlich erwünscht
ist, die Linse, den Brennpunkt und den Fokus des Objektes zu verändern, ändert sich
dieser Winkel entsprechend. Die allgemeine Regel ist, daß, wenn der Abstand von
der Linse nach außen zum Brennpunkt zunimmt, der durch den Reflektor und die vertikale
Linsenhalteplatte gebildete Winkel auch proportional zunimmt.
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Bei der Anwendung ist ein tragbarer Apparat mit dem Kameravorsatz
der Erfindung in der Lage, von einem Amateurfotograf leicht gehandhabt zu werden,
durch einfaches Aufsetzen auf das zu fotografierende Objekt, das Aufsetzen einer
Vorsatzlinse über der regulären Linse, das Einsetzen eines Blitzwürfels in die Kamera
und das Durchführen der Aufnahme. In der Nahbildfotografie können natürlich im allgemeinen
viele verschiedene Objekte aufgenommen werden, angefangen von Drucken, Skizzen oder
Zeichnungen bis zu ausgewählten Teilen von einer chirurgischen oder anatomischen
Oberfläche auf dem Gebiet der klinischen Chirurgie oder gewöhnlich einem Teil des
Mundes bei der Zahnchirurgie. Mit der Verwendung der Objektauflage, der verbesserten
Belichtung der zu fotografierenden Fläche und die konstante Scharfeinstellung der
Linse werden die zuletzt erreichten Nahbildfotografien in die Lage versetzt, große
Einzelheiten und Schärfe aufzuweisen und werden somit in vieler Hinsicht von einzigartigem
Wert.
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Wahlweise kann die Linse 12, anstatt auf der Platte 11 befestigt
zu sein, unabhängig von der Platte 11 separat auf der Kamera befestigt werden,
in welchem Fall die Platte 11 mit einer Öffnung versehen ist, die die Linse
12 umgibt, wenn der Kameravorsatz in Stellung ist.
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Es ist ein Merkmal des vorliegenden Nahbild-Kameravorsatzes, daß eine
Vorrichtung vorgesehen ist, die bei größter Einfachheit der Betätigung die Verwendung
der Blitzfotografie sicherstellt, ohne ungleiche Belichtung zu erzeugen, da das
Objekt nur mit dem Ende des Abstandsarmes und dem Auflagerahmen in Berührung gehalten
werden muß, um eine genaue Scharfeinstellung der Linse und folglich gleichmäßig
scharfe Bilder sicherzustellen.
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Ein weiteres spezifisches Merkmal liegt in dem einzigartigen Ablenk-
und Lichtzerstreuungseffekt der Linsenhalteplatte, der winkeligen Reflektoren und
der durchscheinenden Zerstreuungsscheibe, die zwischen der Blitzquelle und dem zu
fotografierenden Objekt angebracht sind und dafür sorgen, daß die genaue Lichtmenge
über die gesamte Fläche des Objektbereiches in dem Abstandsrahmen an der genauen
Stelle der Scharfeinstellung der Linse aufgebracht wird, wobei ein überbelichten
von Teilen
des Objektbereiches vermieden und Parallaxeneffekt zwischen
der Lichtquelle und der Linse vermindert wird.