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Schubfach mit Beraubungssperre für Stapelautomaten |
Bie Neuerung bezieht sich auf Schubfachautomaten, wie sie für Stapelwaren, beispielsweise
Zigarettenpackungen, bekannt sind. Gegenüber den für Stapelwaren ebenfalls bekannten
Zugstangenautomaten geben viele Aufsteller den Schubfachautomaten deshalb den Vorzug,
weil letztere in ihrem äußeren Aufbau ansprechender sind und weil die Bedienung,
nämlich das Herausziehen der gekauften Packung mittels eines Schubfachs, als eleganter
empfunden wird. Diesen Vorteilen steht aber als Nachteil gegenüber, daß durch das
offene Schubfach hindurch jeweils die unterste Packung des Stapels zugänglich ist
und gegebenenfalls gestohlen werden kann. Ferner verleitet das Schubfach dazu, aus
Gründen der Schikane Gegenstände einzulegen und beim Schließen des Schubfachs in
den Automaten hineinzuschieben. So wird bei unbeaufsichtigten Automaten häufig festgestellt,
daß nach Entnahme der gekauften Packung eine gleichartige leere Packung eingelegt
und zurückgeschoben wird, so daß der nächste Kunde für sein Geld anstelle einer
vollen Zigarettenpackung diese leere Packung herauszieht.
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Die Folge von beiden Möglichkeiten sind Unannehmlichkeiten. Diese
können bei Stapelautomaten mit Zugstangenantrieb, bei denen die gezogene Ware durch
einen tiefer liegenden Schlitz herausfällt, nicht auftreten, denn weder kann man
durch diesen Schlitz den Vorratsstapel
erreichen noch ist es möglich,
irgend einen Gegenstand durch diesen Schlitz so hineinzuschieben, daß er den Verkaufsvorgang
in der beschriebenen Weise stören könnte.
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Auf Grund der geschilderten Tatsachen stellt sich somit die Aufgabe,
einen Schutz gegen solche mißbräuchlichen Handlungen zu staffeln, jedoch ist bisher
keine Konstruktion bekannt geworden, die als ausreichend zuverlässige Lösung der
genannten Aufgabe betrachtet werden könnte. Die vorliegende Neuerung löst diese
Aufgabe erstmalig in zuverlässiger Weise.
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Zunächst einmal handelt es sich bei dem Schubfach gemäß der Neuerung
um eine Konstruktion, die nicht notwendigerweise als Beraubungssperre arbeiten muß
sondern auch ohne diese Eigenschaft Vorteile bietet, weil sie das Entnehmen der
gekauften Ware erleichtert.
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Im Unterschied zu den bisher gebräuchlichen Automatenschubfächern
ist das Schubfach gemäß der Neuerung gekennzeichnet durch einen auf und nieder bewegbaren
und/oder schwenkbaren Schubfachboden sowie durch einen Mechanismus, der diesen beim
Vorziehen des Schubfachs derart anhebt und/oder nach oben schwenkt, daß die einliegende
Pakkung sich in leicht ergreifbarer Lage darbietet, und beim Zurückschieben des
Schubfachs den Boden in seine Normallage zurückführt.
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Ein solches Schubfach bietet also an sich noch keine Sicherheit gegen
Beraubung, kann aber trotzdem mit Vorteil zur leichteren Warenentnahme Verwendung
finden.
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Der entscheidende Vorteil ergibt sich dann aber durch eine Fortentwicklung
gemäß weiterer Neuerung, nämlich durch Verwendung eines Mechanismus, der den Schubfachboden
derart steuert, daß sich dieser bei Schubfachrücklauf in einer den Durchtrittsschlitz
sperrenden Höhenlage befindet. Vorzugsweise wird hierbei aer Steuermechanismus so
ausgebildet,
daß er in den beiden Bewegungsrichtungen mit Nacheilung arbeitet, und zwar derart,
daß beim Herausziehen des Schubfachs die Schwenkbewegung etwa in derjenigen Stellung
einsetzt, von der an der Durchgang der einliegenden Packung dadurch nicht mehr behindert
wird, während beim Zurückschieben des Schubfachs der Boden in dieser Stellung verharrt,
bis die Frontplatte des Schubfachs sich der Endstellung nähert, in der sie den Durchtrittsschlitz
vollständig verschließt.
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Hierbei handelt es sich um eine wirklich zuverlässige Beraubungssperre,
die das eigentliche Ziel der neuerungsgemäßen Entwicklung dargestellt hat, so daß
der an sich auch allgemeiner-nämlich ohne Beraubungssperre-anwendbare Grundgedanke
der Neuerung überwiegend doch in dieser speziellen Form zur Anwendung kommen wird.
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Für die konstruktive Verwirklichung des Neuerungsgedankens gibt es
viele Möglichkeiten. Als Steuermechanismus für den Sctiubfachboden kommt vorzugsweise
eine Kurvenführung in Frage, wenngleich auch andere Steuerelemente Anwendung finden
können, beispielsweise Mechanismen mit Hebelgestüngen, Exzenter- und Kurvenscheiben
u. a. m.
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Zur Veranschaulichung des lieuerun-sgedankens ist in der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar ein Schubfach mit einer besonders
einfachen und zuverlässig arbeitenden Kurvenführung. Dieses Schubfach ist in Seitenansicht,
und zwar in einem senkrechten Schnitt gezeichnet, wobei Fig. 1 das Schubfach in
geschlosseneStellung zeigt und Eig. 2 in herausgezogener Stellung, d. h. in Entnahmestellung.
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Das als Ausführungsbeispiel gewählte Schubfach stellt einen oben
offenen Kasten 1 von rechteckiger Grundfläche dar, der an seinem vorderen
Ende
mit einem Handgriff 2 versehen ist. Dieses Fach ist innerhalb des Automatengehäuses
3 auf Schienen 4 längsverschiebbar gelagert. Die Stirnfläche des Schubfachs ist
soweit nach oben heraufgezogen, daß sie bei eingeschobenem Schubfach die Entnahmeöffnung
vollständig verschließt.
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Oberhalb des Schubfachs 1 befindet sich der Warenstapel 5, beispielsweise
ein Stapel von Zigarettenpackungen. Oberhalb des festen Bodens dieses Kastens 1
befindet sich der erwähnte bewegbare Boden 6, der in diesem Falle nur schwenkbar
ist und zwar um eine innerhalb des Kastens 1 fedt angeordnete Schwenkachse 7. Auf
der unteren Fläche dieser Bodenplatte 6 ist in senkrechter Ebene eine rechteckige
Platte 8 mit kurvenförmigem Schlitz 9 befestigt, die nachstehend kurz als "Kurvenführung"bezeichnet
sei. Mit dem genannten Kurvenschlitz 9 arbeitet ein durch diesen hindurchlaufender
Führungsbolzen 1U zusammen Zu diesem sei zunächst einmal angenommen, daß er innerhalb
des Automatengehäuses am Chassis, von dem die Grundplatte 4 einen Teil bildet, unverrückbar
befestigt sei. Dann ist aus der in Fig. 1 gegebenen Darstellung zu entnehmen, daß
bei Herausziehen des Schubfachs 1, d. h. bei Bewegung nach links, die über den Führungsbolzen
10 übergreifende Kurvenführung 8/9 den Boden 6 um seine Achse 7 nach oben schwenkt,
um allerdings in der vordersten Stellung, wenn der Führungsbolzen 10 in die kleine
Abbiegung 9'des Kurvenschlitzes einrastet, eine geringfügige Abwärtsbewegung auszuführen.
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Der genannte Führungsbolzen 10 ist auf einem Schieber 11 befestigt,
der innerhalb des Schubfach 1 gegenüber diesem in Längsrichtung um eine gewisse
Strecke-bei einem normalen Zigarettenautomaten
um etwa 5 cm-verschoben
werden kann. Die beiden Grenzstellungen sind durch eine Arretierungsnase 12 festgelegt,
die durch einen Längsschlitz 13 des Schiebers hindurchgreift. Diese Arretierungnase
12 sei auf irgend eine Weise am Automatenchassis befestigt, und zwar in diesem Falle
mittels eines Trägers 14, der im rückwärtigen Teil des Automatenchassis befestigt
ist und in Form einer langgestreckten Zungen von hinten her in das Schubfach hineinragt,
um an XJ seinem vorderen Ende die genannte Arretierungsnase 12 ortsfest-also unabhängig
von der Bewegung des Schubfachs-zu haltern, ohne die Funktionen des Schubfachs und
der mit diesem zusammenarbeitenden Elemente in irgend einer Weise zu stören.
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Beim Herausziehen des Schubfachs 1 wandert der Schieber 11 zusamml
mit diesem nach vorn, und der Führungsbolzen 10 verharrt im vorderen Ende des Führungsschlitzes
9, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, Wenn dann das rechte Ende des chieberschlitzes
13 gegen die Arretierungsnase 12 stößt, dann wird der Schieber 11 festgehalten und
zusammen mit diesem der Führungsbolzen 10.
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Dieses tritt dann ein, wenn die Schwenkachse 7 sich etwa unterhalb
des Abstreifers 15 befindet. Würde die Schwenk-und Aufwärtsbewegung nennenswert
früher einsetzen, so würde die einliegende Pakkung unterhalb des Abstreifers 15
bzw. an der unteren Randkante der Vorderplatte des Automatengehäuses festklemmen.
Läßt man die Schwenkung wesentlich später einsetzen, so besteht die Gefahr, daß
bei halb herausgezogenem Schubfach die Packung entnommen wird, wodurch die unterste
Packung des Stapels 5 zugänglich gemacht wird und entnommen werden kann, anschließend
die nächste an die unterste Stelle nachgerückte
Packung des Stapels
und so fort bis zur vollständigen Ent-
leerung. bs soll also die Schwenkung des Bodens und die Aufwärts- |
CD |
bewegung des vorderen Bodenteiles so bald einsetzen, als es
im Hin- |
blick auf die freie und unbehinderteburchführung der einliegenden |
Packung irgend möglich ist. Dieses ist also dann aer çlalLp
wenn die |
Schwenkachse sich unterhalb der verengenden Stelle des Durchtritts |
befindet, wobei natürlich gewisse Toleranzen zugelassen werden
können, |
die Schwenkbewegung also auch etwas vorher oder etwas nachher einsetzen kann.
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Von dieser Stellung an schiebt sich bei weiterem Vorziehen des Schubfachs
1 (in Fig. 1 nach links) die Führungskurve 9 auf den Führungsbolzen 10 auf und hebt
dabei den beweglichen Boden 6 an seinem vorderen Ende an, so daß dieses vordere
Ende um die Schwenkachse 7 eine Aufwärtsbewegung ausführt. Die auf dem Boden 6 liegende
Zigarettenpackung wird dabei mit ihrem vorderen Ende angehoben und in eine schräge
Lage gebracht, in der sie leicht nach vorn über die Oberkante der Stirnplatte des
Schubfachs 1 herübergezogen werden kann, wie es Fig. 2 als Darstellung dieser Entnahmestellung
erkennen läßt.
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Der kurze aufwärts gerichtete Teil 9'der Führunskurve 9 bewirkt in
dieser Endstellung ein Einrasten, so daß der bewegliche Boden 6 nicht etwa niedergedrückt
werden kann.
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Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß der in seinem vorderen Teil ange
hobene bewegliche Boden 6 die einliegende Packung in leicht ergreifbarer Form darbietet.
An sich ist in dieser Stellung der Durchtrittsschlitz verhältnismäßig weit geöifnet.
Eine Beraubung kann aber nicht
erfolgen, da der Stapel 5 auf der
Brücke 16 ruht und daher von unten nicht zugänglich ist.
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Beim Zurückschieben des Schubfachs bleibt diese Absicherung das Stapels
5 an seinem unteren Ende zunächst auch in völlig ausreichendem Maße bestehen, wenn
auch an der Bodenfläche des Stapels vorn ein allmählich breiter werdender Streifen
frei gegeben wird. Infolge der erwähnten Nacheilung verbleibt aber der Schubfachboden
6 in der gezeichneten schrägen Stellung. Der den Führungsbolzen 10 tragende Schieber
11 wandert ja doch mit dem Scnubfach 1 unbehindert in rückwärtiger Richtung mit,
da der Schlitz 13 die Anschlagnase 12 nicht berührt. Erst dann, wenn das Schubfach
fast vollständig eingeschoben ist, wird die Anschlagnase 12 wieder wirksam, nämlich
dann, wenn die linke Kante des Schieberschlitzes 13 gegen sie stößt. Erst in dieser
Stellung wird der Schieber 11 festgehalten, während das Schubfach 1 weiter eingeschoben
wird. Da hierdurch somit auch der Führungsbolzen 10 zum Stillstand gebracht ist,
ergibt sich bei der weiteren Bewegung des Führungsschlitzes 9 nach rechts, daß der
Führungsbolzen 10 aus der Kurvenspitze 9'herausgleitet und daß alsdann der Boden
6 sich durch Schwenkung entgegen dem Uhrzeigersinn senken kann.
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Der Boden 6 wandert also zunächst ein ganzes Stück unter beigehaltung
seiner aus Fig. 2 ersichtlichen Schräglage nach rechts, zusummen mit dem Schubfach,
und verengt somit den Durchtrittsschlitz fortlaufend mehr und mehr. Das Zurückschwenken
des Bodens setzt erst ganz zum Schluß ein, wenn aie Frontplatte 17 des Schubfachs
schon in geringem Abstand vor der Frontplatte des Gehäuses steht. wenn dann die
Bodenplatte 6 beginnt, sich entgegengesetzt dem Uhrzeigersinne zu drehen und dadurch
ihren Abstand von der Unterkante der vorderen Gehäusewand
zu vergrößern,
so ist zu diesem Zeitpunkt der Abstand der oberen Vorderkante der Schubfach-Frontplatte
17 von der Unterkante der Vorderwand des Gehäuses so gering geworden, daß ein Hindurchgreifen
nicht mehr möglich ist, und dieser Abstand verringert sich weiter, bis schließlich
die Frontplatte 17 ihre Endstellung erreicht, in der sie den Durchtrittsschlitz
vollständig verschließt.
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Es bedeutet also keine Gefahr, daß auf der letzten kurzen Wegstrecke
auch die Brücke 16 die Bodenfläche des Stapels bereits weitgehend-und zum Schluß
vollständig-freigegeben hat.
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Der Führungsschlitz 13 ergibt somit einen durch seine Länge bestimmten"toten
Gang", d. h. eine Nacheilung der Aufwärts-bzw.
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Abwärtsbewegung des Bodens 6 gegenüber der Vorwärts-und Rückwärtsbewegung
des Schubfachs.
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Wesentlich ist hierbei, daß die Aufwärts-und Abwärtssteuerung des
beweglichen Bodens durch einen Mechanismus zwangsschlüssig erfolgt, daß also der
Boden nicht etwa nur durch Federkraft hochgedrückt wird. Einen federnd hochgedrückten
Boden kann man nämlich auch leicht niederdrücken bzw. von vornherein niederhalten.
Eine wirkliche Sicherung kann nur durch eine starre Steuerung erzielt werden. Dieses
Merkmal wird also als wesentliche Eigenschaft eines"steuernden Mechanismus im Sinne
der Neuerung betrachtet.
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Erwähnt sei noch, daß es für die Verwirklichung des Neuerunggedankens
nicht etwa notwendig ist, den beweglichen Boden 6 konstruktiv als geschlossene Platte
auszubilden. Genau die gleiche Wirkung wird erzielt, wenn im Grunde des Schubfachs
eine feste, mit runden Bohrungen oder mit Längsschlitzen versehene Bodenplatte angeordnet
ist,
durch deren Bohrungen oder Schlitze von unten her entsprechend geformte Träger nach
oben hindurchragen, auf denen die Packung ruht.
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Solche Träger können in genau der gleichen Weise durch einen Mechanismus
der genannten. Art gesteuert werden. Entscheidend ist, allgemein gesagt, daß die
Verkaujspackung beim Vorziehen des Schubfachs zwangsläufig-nicht federnd-angehoben
wird, wobei bei Ausbildung als Beraubungssperre diese die Packung anhebenden Elemente
den Durchtrittsschlitz in der beschriebenen Weise verschließen und wobei es sehr
vorteilhaft ist, diese Auf-und Niederbewegung der genannten Elemente gegenüber der
Vorwärts-und Rückwärtsbewegung des Schubfachs nacheilen zu lassen.