DE183256C

DE183256C -

Info

Publication number: DE183256C
Application number: DENDAT183256D
Authority: DE
Priority date: 1906-03-02
Publication date: 1907-02-25
Also published as: FR374893A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

'-Jig 183256-KLASSE 21 d. GRUPPE

(London, England).

Bürstenhalter. Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. April 1906 ab.

Die Erfindung betrifft einen Bürstenhalter, bei dem die Bürsten durch Druckluft an den Stromwender gepreßt werden, und besteht darin, daß die einem geschlossenen Sammelbehälter entnommene Druckluft einer bis auf die Eintrittsöffnung allseitig geschlossenen, zusammendrückbaren und ausdehnbaren Kammer oder einem Blasebalg zugeführt wird. Hierbei ist das die Eintrittsöffnung für die Luft

ίο enthaltende Ende der Kammer oder des Blasebalges am Halter befestigt, während das gegenüberliegende Ende, welches durch die Druckluft angetrieben wird, die Bürste vorschiebt.

Auf Grund dieser Einrichtung werden Druckverluste durch Entweichen von Luft aus der die Bürste bewegenden Vorrichtung nahezu völlig ausgeschlossen, und es wird eine sichere Führung und Wirkung der betreffenden Vorrichtung erreicht. Beispielsweise gegenüber den Anordnungen, bei welchen die Bürsten durch einen aufgeblasenen Luftreifen an den Stromwender gepreßt werden, weist die vorliegende Einrichtung den wesentlichen Vorteil auf, daß die hier verwendete ausdehnbare, zweckmäßig geführte Kammer nicht so leicht einer Beschädigung ausgesetzt ist, wie ein lose eingelegter Luftschlauch. Außerdem wird bei der vorliegenden Einrichtung ein stets normal gerichteter und vor allem stets ganz gleichmäßiger Druck auf das bewegliche Ende der ausdehnbaren Kammer oder des Blasebalges ausgeübt, während dies bei jenen bekannten Anordnungen nicht der Fall ist, indem dort der obere, lose ^; aufliegende Teil des Luftschlauches beim Aufblasen stets das Bestreben besitzt, eine gewölbte Gestalt anzunehmen, wodurch auch unzweckmäßige Seitendrücke auf die vom oberen Teil des Luftschlauches bewegten Vorrichtungen ausgeübt werden.

In der Zeichnung zeigt

Fig. ι ein Ausführungsbeispiel des Bürstenhalters und

Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch denselben.

Fig. 3 ist ein senkrechter Schnitt durch eine abgeänderte Ausführungsform und

Fig. 4 ein teilweiser Schnitt durch eine weitere Ausführungsform.

Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei zylindrische ineinander gleitende Rohrkörper a, b vorgesehen. Das äußere Rohr α trägt ein Anschlußstück c, mit dessen Hilfe es an der Tragstange d aufgehängt ist. Das Anschlußstück c ist mit einer Öffnung e für die Zuführung von Druckluft aus einem Sammler ausgestattet.

Das innere Rohr b ist dazu bestimmt, auf die Bürste e¹ zu drücken, die in einem Gehäuse/ am unteren Teil des Behälters untergebracht ist. Wie dargestellt, ist das Rohr b an seinem unteren Ende mit einem Ansatz g versehen, der auf die Mitte der Bürste drückt. Diese ist im Ausführungsbeispiel mit einer Metallkappe versehen, an welcher die biegsamen Leitungen h angelötet oder anderweitig befestigt sind. Letztere stehen mit' der

Sammlerstange ζ in leitender Verbindung. Indes kann die vorliegende Einrichtung auch mit irgend einer anders ausgeführten Bürste in Verbindung gebracht werden.
Innerhalb des inneren Rohres b ist eine Einlage oder ein Sack j aus Gummi oder anderem passenden Stoffe angeordnet, und zwar am unteren Ende eines Zapfens k des Gehäuses c, so daß die Druckluft, welche in

ίο das Anschlußstück c gelangt, durch den Zapfen k in den Sack eintreten kann. Der Druck in dem Luftsack dient nun dazu, das innere Rohr b abwärts gegen die Bürste in gewünschter Weise zu drücken. Zwischen der Außenseite des Zapfens k und dem Rohr b ist ein Zwischenraum gelassen, um eine freie Bewegung des Sackes zu ermöglichen.

Wird kein besonderes Gewicht darauf gelegt, daß das Rohr b eine vollkommen senkrechte Bewegung ausführt, so kann das Rohr a, wie in Fig. 4 dargestellt, ganz wegfallen. Im diesem Falle wird das Gehäuse/ von der Sammlerstange i oder aber auch von irgend einem anderen Halter getragen.

Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist dagegen das innere Rohr b fortgelassen und der Luftsack selbst bildet ein inneres dehnbares Rohr oder einen Blasebalg, der an seinem unteren Ende mit einem auf die Bürste wirkenden Ansatz versehen ist. Bei dem in Fig. 3 dargestellten Beispiel ist der Luftsack mit äußeren Ringen / versehen, welche ihn an einem zu starken Ausdehnen hindern, so daß er sich nicht in dem Rohr a festsetzen kann.

Bei den beiden beschriebenen Anordnungsweisen ist der Halter unabhängig von der dehnbaren Kammer; falls es aber gewünscht wird, kann natürlich der Halter auch unmittelbar an diese Kammer angeschlossen werden.

Es kann auch der Ansatz g (Fig. 1 und 2) durch einen beliebig gestalteten Halter ersetzt werden, welcher die Bürste e¹ erfaßt und hält, so daß sich das Gehäuse/ erübrigt. Ferner kann die ausdehnbare Kammer so angeordnet werden, daß sie auf zwei oder mehr Bürsten gleichzeitig einzuwirken vermag, wie dies beispielsweise in Fig. 4 veranschaulicht ist. In diesem Falle muß der Luftsack j frei beweglich sein (siehe Fig. 4 bezw. 3), um auf beide Bürsten einen gleich starken Druck ausüben zu können, selbst wenn die eine Bürste sich schneller wie die andere abnutzen sollte.

Ist bei der beschriebenen Einrichtung die Kammer oder der Luftsammler, der zur Versorgung der ausdehnbaren Kammer dient, in dem gewünschten Maße voll Luft gepumpt worden, so kann ein konstanter und gleichförmiger Druck der Bürste gegen den Stromwender aufrecht erhalten werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Bürstenhalter, dessen Bürsten durch Druckluft an den Stromwender gepreßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die einem geschlossenen Sammelbehälter entnommene Druckluft einer bis auf die Eintrittsöffnung allseitig geschlossenen, zusammendrückbaren und ausdehnbaren Kammer oder einem Blasebalg zugeführt wird, wobei das die Eintrittsöffnung für die Luft enthaltende Ende der Kammer oder des Blasebalges am Halter befestigt ist, während das gegenüberliegende Ende, durch die Druckluft angetrieben, die Bürste vorschiebt, zum Zwecke, Druckverluste durch Entweichen von Luft aus der die Bürste bewegenden Vorrichtung nahezu völlig auszuschließen.

2. Ausführung der Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Ende der Kammer oder des Blasebalges unmittelbar auf die Bürste einwirkt.

3. Ausführung der Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Ende der Kammer oder des Blasebalges ein auf die Bürste drückendes Rohr vorschiebt, das in einem äußeren, als Gehäuse dienenden Rohr geführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.