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Vorrichtung zum Mischen von Infusionspräparaten unter aseptischen
Bedingungen Infusionslösungen kommen üblicherweise in mit Gummistopfen verschlossenen
Flaschen in den Handel. Wenn zu einer solchen Lösung Zusätze in der Größenordnung
von 10-20 ml gemacht werden sollen, dann ist die Manipulation mit Hilfe einer Injektionsspritze
ohne Schwierigkeiten durchführbar ; Die zuzumischende Lösung wird aufgezogen und
mit einer Injektionskanüle durch den Gummistopfen zu der Infusionslösung gegeben
; hierbei ist-sauberes Arbeiten vorausgesetzt-die Sterilität nach wie vor gewährleistet.
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Große Schwierigkeiten treten aber auf, wenn in eine Infusionsflasche
Flüssigkeiten in der Größenordnung von 100-200 ml oder mehr nachgefüllt werden sollen.
Da ein Arzt normalerweise keine Injektionsspritzen für diese Volumina zur Hand hat,
müßte er mit einer normalen Spritze 10-20 mal Lösung aufziehen und in die Infusionsflasche
injizieren abgesehen davon, daß diese Art des Mischens viel zu umständlich ist,
kann von einer Einhaltung aseptischer Kautelen hierbei nicht mehr die Rede sein.
Es ist aber sehr häufig erforderlich, einem Infusionspräparat solche großen Flüssigkeitsvolumina
zuzufügen, z. B. wenn sich in der Infusionsflasche eine gefriergetrocknete Substanz
befindet, die mit mehreren 100 ml Lösungsmittel in die gebrauchsfertige Form gebracht
werden muß. Das gleiche Problem tritt auf, wenn zwei Infusionspräparate, die als
Mischung nicht längere Zeit stabil sind und daher in getrennten Behältern aufbewahrt
werden müssen, kurz vor der Applikation miteinander vermischt werden sollen.
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Es wurde nun gefunden, daß es mit Hilfe einer einfachen Vorrichtung
möglich ist, Infusionspräparate unter aseptischen Bedingungen zu mischen.
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Hierzu wird die Infusionsflasche, welche das gebrauchsfertige Gemisch
aufnehmen soll, evakuiert ; sie muß selbstverständlich so viel leeren Raum aufweisen,
daß sie das Lösungsmittel bzw. die zuzumischende Lösung vollständig aufnehmen kann.
Eine zweite Infusionsflasche welche die beizumischende Flüssigkeit enthält, wird
mit Hilfe einer Kanüle belüftete ein Wattepfropfen in der Belüftungskanüle sorgt
dafür, daß der Flascheninhalt von außen nicht verunreinigt werden kann. Nun wird
der Gummistopfon dieser zweiten Flasche mit einer Doppelkanüle durchstoßen, deren
beide Enden geschärft sind. Die Flasche wird auf den Kopf gestellt, und man
durchstößt
mit dem andern Ende der Doppelkanüle den Gummistopfen der evakuierten Flasche. Der
Inhalt der zweiten Flasche kann jetzt in einem kräftigen Strahl übertreten nach
Umschütteln ist die Infusionslösung zum Gebrauch fertig.
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In der anliegenden Zeichnung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
näher beschrieben- : Mit 1 ist die evakuierte Flasche bezeichnet, die entweder eine
gefriergetrocknete Substanz oder eine Lösung enthält. Die Flasche 2 enthält die
zuzumischende Lösung oder das Lösungsmittel. Die Gummistopfen 3 und 4 der Flaschen
1 und 2 tragen wie üblich drei Bohrungen, die nicht ganz bis zur Oberfläche durchgeführt
sind. In einer von diesen Bohrungen des Stopfens 3 steckt das Lüftungsröhrchen 9.
Der Gummistopfen 4 der Flasche 2 ist von der Lüftungskanüle 8 durchstochen und zwar
so, daß sie in das Lüftungsröhrchen 10 hineinreicht. Mit der Doppelkanüle 7 werden
die Gummistopfen 4 und 3 in der angedeuteten Weise durchstochen. Durch die Aluminiumringe
5 und 6 sind die Gummistopfen 3 und 4 auf den Flaschen 1 und 2 befestigt.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt vor allem darin
begründet, daß keinerlei Abänderungen an handelsüblichen Gefäßen und Verschlüssen
der Infusionslösungen vorgenommen werden müssen. Selbst eine Doppelnadel ist handelsüblich
und dürfte in den meisten Krankenhäusern greifbar sein. Es ist lediglich notwendig,
daß die Flasche 1 vom Hersteller evakuiert geliefert wird, was sehr einfach z. B.
auf folgende Weise bewerkstelligt werden kann, Der Gummistopfen 3 der Flasche 1
wird mit einer Kanüle an einer Stelle durchstochen, an der die volle Gummistärke
besteht ; damit ist die Gewähr gegeben, daß sich die Öffnung nach dem Herausziehen
der Nadel vakuumdicht schließt. Durch die eingestochene Nadel kann die Infusionsflasche
mit jeder Vakuumpumpe evakuiert werden. Es hat sich als praktisch erwiesen, Vakuumpumpen
zu verwenden, die ein Vakuum von weniger als 5 mm Quecksilbersäule zu erzeugen vermögen,
da sich dann die gesamte Luft aus der Flasche entfernen läßt und der Raum nur mit
Wasserdampf aus der Lösung gefüllt ist. Auch bei gefriergetrockneten Präparaten
ist es vom Standpunkt der Haltbarkeit her wünschenswert, wenn keinerlei Luft und
damit auch keine Feuchtigkeit in der Flasche verbleiben.
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Ist die Flasche 1 mit einer Lösung gefüllt, dann kann das Vakuum
auch dadurch erzeugt werden, daß man die Lösung zum Sieden bringt oder die Flasche
mit Dampf füllt und dann den Gummistopfen aufsetzt ; nach der Abkühlung ist der
Dampf kondensiert und die Flasche evakuiert.
Beispiel Die Flasche
1 hat einen Inhalt von 350 ml und ist mit 90 g gefrier-
getrocknetem Harnstoff gefüllt. Die Flasche 2 enthält 200 ml
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Laevuloselösung, In weniger als 1 Minute läßt sich nach der beschriebenen Weise
eine infusionsfertige Lösung von Harnstoff in Laevuloselösung herstellen, welche
ebenso steril ist wie die Ausgangskomponenten.