DE179981C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

An Tiegeldrückpressen sind Sicherheitsvorrichtungen bekannt, bei welchen die Maschine dadurch zum augenblicklichen, Stillstand gebracht wird, daß eine unmittelbar über der Bahn der Oberkante des Tiegels angeordnete, von drehbar am Gestell gelagerten Schwinghebeln getragene Stange durch die nicht rechtzeitig . zurückgezogene Hand des Arbeiters aus. ihrer Lage gebracht

ίο wird und damit die Ausrückung der Maschine veranlaßt. Zu den Sicherheitsvorrichtungen dieser Art gehört die durch Patent 160195 geschützte. Bei ihr erfolgt das Stillsetzen der Maschine dadurch, daß durch die Lageveränderung der Sicherheitsstange eine Sperrfalle ausgelöst, hierdurch ein unter Federdruck stehender, durch die Sperrfalle vorher gesicherter Bolzen freigegeben und dieser dann gegen den Ausrückhebel geschleudert wird. Hierdurch wird eine Kupplung, welche das als Triebrad dienende Schwungrad mit der Antriebswelle verbindet, gelöst und zugleich eine Bremse in Tätigkeit gesetzt, welche eine etwa noch vorhandene lebendige Kraft in der Maschine sofort vernichtet.

Weiterhin sind Sicherheitsvorrichtungen für Tiegeldruckpressen bekannt geworden, bei welchen eine die Greifer der Maschine verbindende Stange, wenn die Hand des Arbeiters nicht rechtzeitig zurückgezogen wird, eine Vorrichtung außer Wirkung setzt, welche sonst bei regelmäßigem Gange der Maschine verhindert, daß eine zweite Vorrichtung, welche das Bestreben, hat, bei jedem Druckgange die Druckwirkung selbsttätig zu vereiteln,, zur Wirkung kommt.

Die imi nachfolgenden beschriebene Erfindung kennzeichnet sich zunächst den erstgenannten Vorrichtungen gegenüber dadurch, daß die Stange nicht unmittelbar über der Bahn der oberen Kante des Tiegels angeordnet zu sein braucht, sondern innerhalb des zwischen Tiegel und Bett befindlichen Raumes angebracht werden kann. Sie unterscheidet sich ferner dadurch von der genannten Schutzstange, daß sie nicht durch Hebel vom Gestell getragen wird, sondern am Greiferrähmchen. angebracht ist und dessen Schwingbewegung mit ausführt.

Mit den an zweiter Stelle genannten Sicherheitsvorrichtungen hat der Gegenstand der Erfindung das gemeinsam, daß der Greiferrahmen durch Auslösung einer Sperrfalle die Stillsetzung der Maschine veranlaßt, sobald er nicht in normaler Weise gegen den Tiegel schwingen kann. Dagegen besteht zwischen beiden Sicherheitsvorrichtungen der Unterschied, daß bei der vorliegenden Erfindung der Rahmen als¹ solcher durch eine über seine Schwingungsachse hinausgehende Verlängerung unmittelbar auf die Sperrfalle einwirkt, während bei der bekannten Vorrichtung der Greiferrahmen erst ein Gestänge verstellt, das seinerseits beim Ausschwingen des Tiegels die Auslösung der Sperrfalle veranlaßt. Die Sicherheitsvorrichtung der letzteren Art bewirkt die Stillsetzung der Maschine also nur mittelbar durch Zwischenglieder.

In den Zeichnungen ist die neue Sicherheitsvorrichtung" in einer Ausführungsform in Verbindung mit einer Tiegeldruckpresse, üblicher Bauart dargestellt, und zwar ist in Fig. ι der Tiegel in Druckstellung gezeichnet. Fig. 2 zeigt den Tiegel kurz vor dem Drucke, ■ und zwar in dem Augenblicke, in welchem sich die Greifer auf die Tiegelfläche auflegen. Die punktierten Linien in dieser Figur veranschaulichen die (Wirkungsweise der Sicherheitsvorrichtung. Fig. 3 gibt die Einrichtung im Grundriß wieder, während Fig. 4 eine Einzelheit darstellt. In den Figuren bezeichnet ι das Pressengestell, 2 den durch das Kurbelrad 3 unter Vermittelung der Zugstangen 4 bewegten Tiegel, an welchen bei 5 das Greiferrähmchen in üblicher Weise angelenkt ist. Dieses Greiferrähmchen steht unter der Einwirkung der Zugfeder 6 und erhält seine Bewegung in bekannter Weise dadurch, daß ein mit ihm· fest verbundener Arm 7 mit einer Laufrolle 8 durch die Schwingbewegung des Tiegels an einer ami Gestell der Presse angeordneten Kurvenführung" 9 entlang geführt wird. Die Bewegung des Greiferrähmchens ist bekanntlich eine derartige, daß sich die auf ihm befestigten Greifer 5^a eine gewisse Zeit, bevor der Tiegel zum¹ Druck kommt, auf diesen auflegen, bei der weiteren Bewegung des

. Tiegels auf ihm liegen bleiben und sich erst wieder entfernen, wenn der Tiegel beim Rückgange zur geöffneten Lage dieselbe Stellung wie zuvor wieder einnimmt.

Außerhalb der Seitenkanten des Tiegels ist am Greiferrähmchen rechts und links je eine Hülse ίο angebracht, welche zur Aufnahme eines Bügels 11 dienen. Dieser zweckmäßig aus Rundeisen gebildete Bügel greift um die beiden seitlichen, sowie über die obere . Kante des Tiegels, und da er durch die Hülsen ίο fest mit dem Greiferrähmchen verbunden ist, beteiligt er sich an der Bewegung, welche den Greifern durch die Kurvenführung 9 erteilt wird. Letztere ist nun für den ^:- hier in Frage kommenden Zweck derart ausgebildet, daß sie um einen im Gestell festsitzenden Zapfen¹.12 drehbar ist und außerdem' mit einem Ansätze 13 einen in an sich bekannter Weise unter Federdruck stehenden Bolzen 14 (in Fig. 4 besonders dargestellt) in seiner Lage festhält. Dieser Bolzen, welcher in einer Hülse wagerecht verschiebbar im Gestell angeordnet ist, wird in dem Augenblicke, in welchem er durch den Ansatz 13 freigegeben wird, durch die auf ihn einwirkende Feder gegen den Arm 15 des Ausrückhebels 16 geschleudert und bringt dadurch diesen Hebel in Ausrückstellung, so daß die Stillsetzung der Maschine erfolgt.

Wird nun, wie in Fig. 2 punktiert dargestellt, der Bügel 11 etwa durch die zu lange · auf dem Drucktiegel liegen bleibende Hand des Anlegers verhindert, die der Kurvenführung 9 entsprechende Lage einzunehmen, so wird durch die am Greiferrähmchen sitzende Rolle 8 ein Druck auf die Kurvenführung 9 ausgeübt. Dieser Druck bewirkt, daß sich die Kurvenführung 9 um den Zapfen 12 in die punktierte Lage dreht, hierdurch den Bolzen 14 freigibt, welcher seinerseits die augenblickliche Stillsetzung der Presse durch Drehung des Handhebels in bekannter Weise unmittelbar bewirkt.

An Stelle eines besonderen um den Tiegel herumgreifenden Bügels kann auch eine die am Greiferrahmen sitzenden Greifer verbindende Leiste verwendet werden.

Die in der Beschreibung und Zeichnung dargestellte Sicherheitsvorrichtung soll nur ein Ausführungsbeispiel wiedergeben; beansprucht wird der Schutz für alle Sicherheitsvorrichtungen, bei denen die Merkmale des Anspruches sich wiederfinden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Sicherheitsvorrichtung für Tiegeldruckpressen mit Greiferrahmen, deren selbsttätige Stillsetzung erfolgt, sobald der Greiferrahmen' verhindert wird, gegen den Tiegel zu schwingen, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen beim. Vorhandensein eines Hindernisses für seine Schwingbewegung mit einer über seine - Schwingachse hinausgehenden Verlangerung unmittelbar eine Sperrfalle auslöst und dadurch die Stillsetzung der Presse ■ einleitet. ·

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.