DE177506C

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Publication number: DE177506C
Application number: DENDAT177506D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Man kennt bereits Leitern, an deren Holmen die Sprossen gelenkig angebracht sind, so daß die Leitern zu einer Stange zusammengelegt werden können, wobei die Holme die Sprossen in Höhlungen aufnehmen und sich zu einer Stange ergänzen. Die Erfindung besteht darin, daß Wagendeichseln in dieser Art auseinander klappbar hergestellt werden, um die Deichseln nach ίο Abnahme von dem Fahrzeug in auseinander geklappter Stellung als Leiter verwenden zu können.

Hauptsächlich sollen die Deichseln nach der Erfindung bei den Fahrzeugen der Feuerwehren kleinerer Orte und Güter Verwendung finden und dem Mangel an geeigneten kurzen Leitern, der erfahrungsgemäß bei Bränden auf Dörfern und abgelegenen Gehöften häufig eintritt, abhelfen.
In der Zeichnung ist eine nach der Erfindung eingerichtete Wagendeichsel dargestellt, und zwar in

Fig. ι in Seitenansicht,
Fig. 2 in Draufsicht und in
Fig. 3 beim Gebrauch als Leiter.

Die Leiterdeichsel hat äußerlich die Form und den Beschlag einer Deichsel. Der untere Teil der Deichsel, welcher in der Gabel des Fahrzeuges steckt, ist durch Eisenplatten geschützt. Die Deichsel besteht aus zwei Hälften, die sich in zusammengelegter Stellung zu einer Stange ergänzen und durch Querstangen, die beim Gebrauch der Deichsel als Leiter die Sprossen bilden, gelenkig miteinander verbunden sind. Beim Gebrauch als Deichsel liegen die Sprossen in Nuten der Deichselhälften und füllen dieselben ganz aus.

An der einen Deichselhälfte sind schellenartige Haltebänder a, b, c angeordnet, mittels deren die Deichselhälften beim Gebrauch als Deichsel fest zusammengehalten werden und beim Gebrauch als Leiter dadurch, daß die Haltebänder unter die Sprossen greifen und deren Bewegung hindern, die Sprossen gegen die Holme feststellbar sind, so daß die Deichsel wie eine gewöhnliche Leiter gehandhabt werden kann.

Die Deichsel bietet bei Mannschaftswagen, Spritzen oder anderen Fahrzeugen den Vorteil, daß es durch die doppelte Anwendung als Leiter und Deichsel künftighin unnötig ist, auf Fahrzeugen besondere Leitern, welche den Raum beengen, mitzunehmen.

Auf der Brandstätte wird die Leiterdeichsel vom Fahrzeug abgenommen, die Schrauben an den Haltebändern a, b und c werden gelöst, die losen Bandhälften zurückgeschlagen und die Deichsel durch seitliches Aufreißen in eine Anstelleiter verwandelt.

Die Leiter steht naturgemäß fest, ohne sich wesentlich zu verschieben, soll dieselbe jedoch ganz festgestellt werden, so schlägt man die losen Hälften der oberen und unteren Haltebänder α und c wieder vor und schraubt die Haltebänder wieder zusammen.

Die Hälften fassen dann genau jede unter eine Sprosse, so daß diese sich gegen die Holme nicht mehr bewegen können.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Wagendeichsel, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe aus zwei durch Querstangen gelenkig verbundenen Hälften besteht, die in zusammengelegter Stellung ίο sich zu einer Stange ergänzen und die Querstangen dabei in x\ushöhlungen aufnehmen, zu dem Zwecke, die Deichsel in auseinander geklappter Stellung als Leiter verwenden zu können,
2. Wagendeichsel nach Anspruch i, gekennzeichnet durch schellenartige Haltebänder (a, b, c), mittels deren beim Gebrauch der Deichsel als Leiter die Sprossen gegen die Holme feststellbar sind. ä

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.