DE176765C - Metallthermometer. - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 176765 KLASSE 42*V GRUPPE

in STLOUIS.

Met al !thermometer. Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Juni 1904 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Metallthermometer aus zwei gekrümmten, aufeinander befestigten Streifen von Metallen verschiedener Ausdehnungskoeffizienten; hierbei kommen in bekannter Weise Stahl und. Zink zur Verwendung. Die Erfindung besteht nun darin, daß die beiden Metallstreifen mit einem schmalen Streifen aus hartgewalztem, Zink schraubenförmig umwunden und mit diesem

ίο Streifen sowie untereinander an den Enden fest verbunden sind. Dadurch wird erreicht, daß Veränderungen, des Materials, entweder äußerlicher mechanischer Art oder der inneren Struktur nicht auftreten, wie dies leicht geschient, wenn die Streifen aufeinander gelötet, gewalzt oder auf eine andere Weise miteinander verbunden sind. Dies hat eine Erleichterung in der gleichmäßigen Herstellung von thermometrischen Elementen zur Folge.

Auf der Zeichnung ist ein gemäß der Erfindung eingerichtetes Metallthermometer veranschaulicht, und zwar zeigt:

Fig. ι einen Schnitt nach 1-1 (Fig. 2), der das ganze Thermometer in Seitenansicht darstellt,

Fig. 2 einen Schnitt, welcher eine Vorderansicht des Thermometers wiedergibt (nach 2-2 der Fig. τ), .

Fig. 3 ein Raumbild der zu einer »thermostatischen Feder« vereinigten Metallstreifen und

Fig. 4 den Zeigerantrieb in größerem Maßstabe raumbildlich.

Zur Herstellung der thermostatischen Feder wird ein flacher angelassener Stahlstreifen 5 zu einem Halbkreis gebogen und ein Streifen 6 aus gewalztem Zinkblech von derselben Form gegen die Hohlseite des Streifens 5 gelegt und an den Enden mit ihm starr verbunden. Am oberen Ende der beiden Streifen 5 und 6 ist auf der einen Seite ein Ausschnitt 7 (Fig. 3) und am unteren Ende in dem anderen Rande der Streifen ein ähnlicher Ausschnitt 8 vorgesehen, und ein schmaler Streifen 9 aus hartgewalztem Zink wird mit einem Ende an den Streifen 5 und 6 in dem. Ausschnitt7 befestigt, dann schraubenförmig um die Streifen 5 und 6 herumgewunden und am anderen Ende durch Einbiegen in den Ausschnitt 8 an den. Streifen 5 und 6 befestigt, womit die thermostatische Feder fertig gestellt ist. Ihr unteres Ende ist vermittels eines Nietes oder Bolzens 11 mit einer Scharnierplatte 10 verbunden, die mit Augen 12 versehen ist. Bei dem in Fig. 2 veranschaulichten Thermometer gelangen zwei solcher Federn zur Anwendung, die nebeneinander in einem Rahmen 14 gelagert sind, indem ein Drehzapfen 13 durch die Augen 12 hindurchgesteckt und in dem Rahmen 14 gelagert ist, während am oberen Ende der Federn eine zweite Scharnierplatte 15 mittels eines. Nietes 16 an den Federn befestigt ist, welche Platte ein nach oben ragendes Auge 17 besitzt. In dem Rahmen 14 ist eine Welle 18 gelagert, welche einen Ring 19 trägt, und von diesem Ringe ragt eine Stange 20 vor, die an ihrem

vorderen Ende von einem Arm 21 unterstützt wird. Der Arm 21 findet seine Fortsetzung in einem Scharnierteil 22 mit nach unten gerichteten Augen 23, die durch eine Welle 24 mit den Augen 17 verbunden sind. Auf das vordere Ende der Stange 20 vor dem Arm 21 ist eine Einstellbuchse 25 aufgeschraubt, und auf dieser ist eine Hülse 26 lose gelagert, an welcher ein biegsames Band 2¹J befestigt ist.

Die Zeigerwelle 28 ist in dem Rahmen 14 oberhalb des vorderen Endes der Stange 20 gelagert und trägt eine Windetrommel 29, auf welche das obere Ende des Bandes 27 aufgewunden ist. Am hinteren Ende der Welle 28 bildet eine Spiralhaarfeder 30 eine einstellbare, nachgiebige Verbindung zwischen dem Einstellarm 31 und der Welle 28. Ein Zeiger 32 ist auf dem vorderen Ende der Welle 28 befestigt und schwingt vor einer Skala 33.

Der Rahmen 14 und die Skala 33 sind von einem Gehäuse 34 umschlossen; dessen vordere Wand ist ausgeschnitten und nimmt eine durchlochte Platte 35 auf, welche ähnlich wie die Thermometerfedern gebogen und in deren Höhlung hineinreicht, so daß die durch die Öffnungen der Platte hindurchtretende Luft unmittelbar gegen die Federn trifft.

Die Wirksamkeit des Thermometers beruht in bekannter Weise auf den verschiedenen Ein-.

nüssen, welche durch die Temperaturänderungen auf die Streifen 5, 6 und 9 ausgeübt werden. Es ist eine wohlbekannte Tatsache, daß gewalztes Zink das empfindlichste der billigen Metalle ist. Die Dicke des Stahlstreifens 5 und diejenige des Zinkstreifens 6 müssen in solchem Verhältnis zueinander stehen, daß die vom Zink bei seiner Ausdehnung ausgeübte Kraft in dem Maße, wie die Temperatur steigt, die Spannung des Stahlstreifens überwindet, bei sinkender Temperatur die Spannung des Stahlstreifens das Zink in seine normale Stellung zurückzubiegen trachtet. Diese Wirkung wird durch den spiralförmig gewundenen Streifen 9 verstärkt, der erheblich länger als die anderen Streifen ist, und dessen Enden mit den letzteren starr verbunden sind.

Die geschilderte Anordnung weist, wie schon oben erwähnt, den besonderen Vorzug auf, daß Veränderungen des Materials verhütet werden, und zwar ebensowohl solche mechanischer Art — wie Löcher oder dergl. —- als auch solche der inneren Struktur, wie sie z. B. beim Löten durch Erwärmen auftreten. Für die gleichmäßige Herstellung von thermometrischen Elementen ist dieser Punkt von Bedeutung.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Metallthermometer aus zwei gekrümmten, aufeinander befestigten Streifen, von Stahl und Zink, dadurch gekennzeichnet, daß. die beiden Metallstreifen mit einem schmalen Streifen (9) aus hartgewalztem Zink schraubenförmig umwunden und mit diesem Streifen (9) sowie untereinander an den Enden fest verbunden, sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.