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DE176746A - - Google Patents

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DE176746A
DE176746A DE176746A DE 176746 A DE176746 A DE 176746A DE 176746 A DE176746 A DE 176746A
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carbonic acid
salt
gas
hydrogen sulfide
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fe^lait- PATENTAMT.
IVi dm gebräuchlichen Verfahren zur Gasreinigung wild es als ein Übelsland empfunden, flau die zur Reinigung benutzten festen Massen nur schwierig zu beseitigen sind. So bildet sowohl der zur Absorption der Kohlensäure benutzte KnIk wie auch das zur Absorption des Schwefelwasserstoffes benutzte Eisenoxyd eine Quelle ständiger Belästigung für die Gaswerke. In den meisten Gaswerken begnügt man sich deshalb damit, deti Schwefelwasserstoff zu beseitigen, ohne die Kohlensäure aus dem Gase zu entfernen, urn die Menge der Abfälle zu verringern. Die durch die Gegenwart der Kohlensäure bedingte geringere Leuchtkraft des Gases
nimmt man dabei njiit in den Kauf.
Es ist allerdings schon versucht worden, an
, Stelle von festen Reinigungsmitteln Ammoniak zur Auswaschung der die Gase verunreinigenden Verbindungen, z. B.' der Kohlensäure und des Schwefelwasserstoffes, zu verwenden, indessen ohne praktischen Erfolg (Fischer, Chcm. Technologie, 4. Au!fl. 1900, S. 87/89). Die Menge des in den Gasen enthaltenen Ammoniaks genügt nicht, um sämtliche Verunreinigungen aufzunehmen. Man war deshalb genötigt, dem Waschwasser erhebliche Mengen von Ammoniak zuzusetzen. Beim Waschen des Gases mit dem Ammoniakwasser werden die Kohlensäure und der Schwefelwasserstoff des Gases als Ammoniumkarbonat und Ammoniumsulfid. nur schwer und nur Ämter Anwendung eines großen Überschusses von Ammoniak gebunden. Die gro(3e Flüchtigkeit und Unbeständigkeit des Ammoniumkarbonats und -sulfide bedingt die Anwendung sehr verdünnter Lösungcn. Infolgedessen ist eine sehr umfangreiche Apparatur nötig, um aus diesen verdünnten Lösungen das Ammoniak zu weiteren Auswaschungen wieder nutzbar zu machen. Andererseits ist es nicht möglich, mit ammoniakalischem Wasser die Verunreinigungen getrennt aufzufangen. Man erhielt stets Gemische von kohlensaurem Ammonium mit Schwefelammonium. Aus diesen Gemischen sollte durch fraktioniertes Erhitzen Kohlensäure und Schwefelwasserstoff ausgetrieben werden (s. A. S c h i 11 i η g, Steinkohlengasbeleuchtung, 3. Aufl. 1879, S. 121/122). Indessen bleiben bei diesem Verfahren etwa 10 Prozent des Schwefelwasserstoffes und der Kohlensäure in dem Ammoniakwasser zurück, und nebenbei entweicht mit den genannten Gasen eine erhebliche Menge von Ammoniak (s. S c h i 11 i η g S. 122). Unabhängig . von diesen Bestrebungen, das Leuchtgas mit Ammoniak zu reinigen, hat man versucht, das aus dem Gase gewonnene Ammoniakwasser frei von Schwefelwasserstoff zu erhalten. Zu diesem Zwecke wurde vorgeschlagen (S c h i 11 i η g, S. 123, Zeile 6 ff.), das Schwefelwasserstoff enthaltende Ammoniakwasser längere Zeit mit ungereinigtem Gase zu behandeln. Dabei sollte die Kohlensäure des Rohgases den Schwefelwasserstoff .völlig austreiben. Indessen ist dies Verfahren unausführbar, da das ver-
wendete Rohgas neben Kohlensäure stets verhältnismäßig große Mengen von Schwefelwasserstoff enthält. Die Reaktion
H2O- =
(NHJ2CO3 + 2H2S
ist umkehrbar:
(NHJ2 +CO3 +2H2S ^-
2NH4SH + CO2+ H2O,
und infolgedessen ist es unmöglich, auf die vorgeschlagene Weise Gaswasser zu erhalten, welches keinen Schwefelwasserstoff enthält. Um ferner das Ammoniak zusammen mit einem Teile der Kohlensäure auszuwaschen, ist vorgeschlagen worden, das Gas mit Salzlösungen, wie Magnesiumchlorid, Magnesiumsulfat, Calciumchlorid und -sulfat oder saurem Natriumsulfat, zu waschen (britische Patentschrift 10812
v. J. 1845 und 1406 v. J. 1859). Es bildet sich hierbei das betreffende Ammoniumsalz und das Karbonat des ursprünglich angewendeten Salzes. Aus der erhaltenen Lösung sollte das Ammoniaksalz gewonnen werden. Ganz abgesehen davon, daß auf diese Weise wohl so viel Kohlensäure absorbiert wird, als dem vorhandenen Ammoniak entspricht, Cyanwasserstoff und Schwefelwasserstoff dagegen mit solchen Lösungen überhaupt nicht ausgewaschen werden. können, so hat es auch als Ammoniakgewinnungsverfahren den Nachteil, daß große Mengen von Karbonaten der Erdalkalien als Abfälle gewonnen werden.
Für ein Gasreinigungsverfahren muß es Hauptbedingung sein, daß einerseits die Ncbenprodukte voneinander getrennt in möglichst konzentrierter Form gewonnen werden, und daß andererseits die zu deren Gewinnung benutzten Mittel mehr oder weniger vollständig in ihrem ursprünglichen Zustande wiedergewonnen werden, so daß wenig oder gar keine Abfälle entstehen. Dieses Erfordernis soll das nachstehend beschriebene' Verfahren erfüllen, wobei einige der oben erwähnten, bisher erfolglos gebliebenen Einzelverfahren durch eine den praktischen Erfolg gewährleistende Anordnung zu einem einzigen Verfahren vereinigt sind.
Das neue Verfahren stützt sich im wesentlichen darauf, daß gewisse Salzlösungen imstande sind, die im Gase enthaltenen schwachen, flüchtigen Säuren, Cyanwasserstoff, Kohlensäure und Schwefelwasserstoff, zu absorbieren, falls so Λαοί Ammoniak zugegen ist, als zur Bildung der Ammoniakverbindungen der genannten schwachen Säuren notwendig ist. Verwendbar sind Lösungen der Salze der Alkalien, Erdalkalien, der Magnesia und anderer Salze allein und in Mischung, welche das gemeinsame Kennzeichen Ixtsitsüt;», dtifl ihre Oxyde, Hydrat«, Karbonate, Cyanide oder Sulfide beim Erhitzen Ammo· niak aus seinen salzartigen Verbindungen auszutreiben vermögen. Unter dem gleichzeitigen Einfluß des Ammoniaks und der genannten schwachen Säuren auf die Salzlösung bildet sie!) das entsprechende nicht flüchtige Ammoniaks;»!/, der Säure des angewendeten Salzes und das Karbonat, Cyanid oder Sulfid der Base des angewendeten Salzes. Durch Erwärmen der erhaltenen Lauge wird die ursprüngliche Salzlösung wieder zurückgebildet, indem Ammoniak und die absorbierten schwachen, flüchtigen Säuren, Kohlensäure, Cyanwasserstoff und Schwefelwasserstoff, abdestillieren.
Bei der Ausführung des Verfahrens kann man verschieden vorgehen, je nach der Menge der im Gase enthaltenen schwachen, flüchtigen Säuren, und je nach dem Verhältnis, in welchem dieselben vorhanden sind.
Ist in dem zu reinigenden Gase die Menge der flüchtigen Säuren gering und der Ammoniakgehalt zu deren Bindung ausreichend, so 80 ^ wäscht man dieselben gemeinsam aus, wobei man zweckmäßig ein Alkalisalz verwendet. Man kann auch ein Salz einer anderen Base verwenden, welche die gleichen Eigenschaften wie die Alkalien besitzt, . das ihre Karbonate, Sulfide und Cyanide beim Erhitzen mit Ammoniaksalzen Ammoniak zusammen mit den genannten flüchtigen Säuren austreibt. Man kann auch ein Gemisch verschiedener Salze verwenden, vorausgesetzt, daß dieselben die oben gekennzeichnete Eigenschaft haben. Die Trennung der gemeinsam ausgewaschenen flüchtigen Säuren voneinander und von Ammoniak findet dann bei der Regenerierung der Waschsalzlösung nach dem vorliegenden Verfahren,Nvie unten beschrieben, statt.
Sind verhältnismäßig große Mengen der Verunreinigungen vorhanden, so wird die Ausübung des Verfahrens zweckmäßig derart vorgenommen, daß man die einzelnen Verunreinigungen getrennt auswäscht. In diesem Falle wird das j Rohgas zunächst mit einer solchen; Salzlösung * gewaschen, welche dem Gase zunächst hauptsächlich nur Kohlensäure und die entsprechende Menge Ammoniak entzieht. Es bildet sich dabei das entsprechende Ammoniaksalz, welches bei der Arbeitstemperatur nicht flüchtig ist, während die Kohlensäure durch die Base des zur Absorption verwendeten Salzes gebunden wird. Ist der Gehalt des Gases an Ammoniak nicht ausreichend, um alle Kohlensäure zu binden, so gibt man der Waschflüssigkeit oder dem Gase einen entsprechenden Ammoniakzusatz. Verfährt man dabei so, daß die fast gesättigte Salzlösung stets mit frischem. Kohlensäure ent^ haltenden Rohgas zusammenkommt, ehe sie den Waschapparat verläßt, und verwendet man als erste Waschflüssigkeit eine solche Salzläsung, wie si. U Chloraileiuro, deren Karbonate nicht durch Schwefelwasserstoff zersetzt werden, so erhält man eine Flüssigkeit, welche fast völlig frei von Schwefelwasserstoff ist. Man kann eine
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solche Salzlösung so lange gebrauchen, bis das ursprünglich vorhandene Absorptionssalz völlig in Karbonat übergeführt ist, und erhält dabei eine sehr konzentrierte Ammoniaksalzlösung. Das von Kohlensäure befreite Gas wird nunmehr zur Auswaschung des Schwefelwasserstoffes, falls noch Ammoniak zugegen ist, mit einer Salzlösung gewaschen, deren Base in der Kälte be- m- ständige, aber durch Kochen oder Behandlung
mit Kohlensäure zersetzbare Schwefelverbindungen bildet. Falls kein oder zur Bindung des Schwefelwasserstoffes nicht mehr genügend Ammoniak im Gase vorhanden ist, so setzt man dem Gase Ammoniak zu oder das Gas wird mit
einer ammoniakalischen Lösung eines der oben gekennzeichneten Salze oder mit einer Ammoniaksalzlösung, welche das basische Hydrat eines der oben gekennzeichneten Salze enthält, oder aber mit einer wässerigen Ammoniaklösung ge-
waschen. Das Gas wird hierdurch völlig von Schwefelwasserstoff befreit, und man erhält entweder Ammoniaksalzlösungen-mit den Sulfiden der verwendeten Salze oder eine Ammo· niumsulndlösung. Da es im letzteren Falle
nicht zu vermeiden ist, daß das Gas aus der ammoniakalischen Waschflüssigkeit etwas Ammoniak aufnimmt, so wird das von Kohlensäure und Schwefelwasserstoff befreite Gas nochmals mit einer Salzlösung gewaschen, welche das mit-
gerissene Ammoniak aufnimmt, wobei man bei Anwendung eines Alkali- oder Erdalkalisalzes ■dem Gase wieder Kohlensäure zusetzen kann.
Die Auswaschung des Cyanwasserstoffes kann dabei nach dem vorliegenden Verfahren gemein-
sam mit der Kohlensäure oder nach einer anderen der bekannten Methoden vor oder nach der Ausscheidung der Kohlensäure stattfinden. In vielen Fällen, besonders bei Gasen, welche Sauerstoff enthalten, ist es für eine gute Aus- ||o beute' an Cyanprodukten wesentlich, den Cyan- & wasserstoff vor dem Schwefelwasserstoff auszuwaschen, um Verluste an Cyanwasserstoff durch Rhodanbildung zu vermeiden. Das Gas verläßt den letzten Wäscher in völlig
reinem Zustande, .und es ist nun noch nötig, aus den Waschflüssigkeiten die ausgewaschenen flüchtigen Säuren und das mit diesen aus dem Gase gewonnene Ammoniak abzuscheiden und die Auswaschungsmittel wiederzugewinnen.
Im Falle der gemeinsamen Auswaschung der Wichtigen Säuren sind diese voneinander und von Ammoniak zu trennen. Zu diesem Zwecke behandelt man die Destillationsprodukte derart, wie es oben für die Gase im Falle des getrennten
Auswaschens der flüchtigen Säure beschrieben ist. Die schließlich erhaltenen, je nach der darin enthaltene» flüchtigen Säure verschiedenartig zusammengesetzten Laugen können zur Wiedergewinnung dor Salzlösungen wie folgt behandelt
werden. I ·
A) Aus der karbonathaltigcu Ammoniaksalzfalls sie Bikarbonat enthält, gewinnt man durch schwaches Erhitzen zunächst einen Teil der Kohlensäure in reiner Form, während man durch stärkeres E hitzen den Rest der Kohlensäure nebst dem Ammoniak austreibt, wobei das ursprünglich verwendete Salz wiedergewonnen wird. Sollte etwas Ammoniak und Kohlensäure zurückbleiben, so schadet dies nichts, da die abgekühlte Lösung wieder zur Behandlung des Rohgases benutzt wird.
B) Aus den sulfklhaltigen Salzlösungen sowie aus der Ammoniumsulfidlösung, aus letzterer eventuell nach Zusatz einer der gekennzeichneten Salzlösungen, wird durch gelindes Erhitzen die Hauptmenge des Schwefelwasserstoffes ausgetrieben, während der Rest desselben durch die bei der Behandlung der karbonathaltigcn Ammoniaksalzlösungen nach A) entwickelte Kohlensäure vollkommen ausgetrieben wird. Wenn die nach A) erhaltene Kohlensäure Ammoniak enthalten sollte, beeinträchtigt dieser Ammoniakgehalt die Austreibung des Schwefelwasserstoffes nicht. Die zurückbleibende ammoniakalische Salzlösung oder wässerige Ammoniaklösung wird nach "dem Abkühlen wieder zum Auswaschen von Schwefelwasserstoff aus dem Gase benutzt.
Sowohl die bei der Behandlung der karbonathaltigen Ammoniaksalzlösungen nach A) gewonnene Kohlensäure, soweit sie nicht zu der Behandlung der sulfidhaltigen Salzlösungen nach B) gebraucht wird, sowie auch der bei der Behandlung von sulfidhaltigen nach B) gewonnene Schwefelwasserstoff werden zur völligen Befreiung von Ammoniak entweder durch Säuren oder "durch geeignete Salzlösungen gewaschen; letztere nehmen dabei nur so viel Kohlensäure oder Schwefelwasserstoff auf, als dem Ammoniakgehalte entspricht; die dabei entstehenden ammoniaksalzhaltige.n Salzlösungen werden, wie oben geschildert, zum Gaswaschen benutzt. Das bei der Behandlung der karbonathaltigen Ammoniaksalzlösungen nach Ä) gewonnene überschüssige Amnioniakgas ist von großer Reinheit und kann entweder in Säuren auf Ammoniumsalze oder auf konzentriertes Ammoniakwasser oder durch Absorption mit Hilfe der überschüssigen Kohlensäure auf Ammoniumkarbonat oder durch Absorption in Salzlösungen auf das entsprechende Ammoniumsalz verai-beitet werden. Der bei der Behandlung der sulfidhaltigen Salzlösungen nach B) gewonnene reine Schwefelwasserstoff kann bei kleinen Anlagen direkt in den Feuerungen verbrannt, bei großen Gaswerken auf Schwefel oder Schwefelsäure verarbeitet werden, oder auch zu schwefliger Säure verbrannt und zur Absorption von Ammoniak benutzt werden.
An Stelle der fertig gebildeten Salze können zur Behandlung der Gase auch Gemische verwendet werden, aus denen die Salze entstehen,
ζ. B. Mischungen der basischen Hydrate mit Ammoniaksalzen.
Das Verfahren wird am besten durch nachfolgende Umsetzungsgleichungen geschildert, wobei für die gemeinsame Auswaschung Natriumchlorid, für die getrennte Auswaschung Magnesiumchlorid als Beispiel gewählt ist:
a) Im Falle der gemeinsamen Aus-Waschung von Cyanwasserstoff, Kohlensäure und Schwefelwasserstoff:
■ I. 5NaCl + HCN + CO2 + H2S + 5NH3 + H2O = 5NH4 Cl + NaCN +
NUzCO3 + Na2S.
Es ist für die Weiterbehandlung gleichgültig, ob ausschließlich Verbindungen des Natriums oder des Ammoniums mit den flüchtigen Säuren oder Mischungen beider entstehen.
b) Im Falle der Entfernung der
Kohlensäure:
2. 2MgCl+ 2NH3+ 2CO2 + 2H2O
(kalt) = Mg Cl2 + MgH2 (CO3J2 + 2NH11Cl
3. MgCl2 + MgH2(COJ2 + 2NH, Cl
(warm) = MgCl2 + MgCO3 + 2NH11Cl +
CO2 + H2O.
4. MgCl2 + MgCO3 + 2NH11Cl (heiß) =
CO O
g3
-f 2NH3 + CO2
H2O.
Für den endgültigen Verlauf des Verfahrens ist es gleichgültig, ob Magnesium-Bikarbonat oder ein Gemisch dieses mit Monokarbonat entsteht und ob der Zersetzung nach 3. als Zwischenprodukt basisches Magneäiakarbonat entsteht.
c) Im Falle des Auswaschens des
Schwefelwasserstoffes mit ammonia-
kaiischen Salzlösungen:
2MgCl2 + 2NH3 + H2S + H2O (kalt) = MgCl2 + 2NH4Cl + MgSHOH.
6. MgCl2 + 2NH4Cl + MgSHOH + '· H2O (warm) = MgCl2 + 2NH4 Cl + ,
Mg(OH)2 +H2S. '■
6a. MgCl2 + 2NHi Cl + MgSHOH + ■ CO2 == MgCl2 + 2NH4Cl + MgCO3 + H2S.
6b. MgCl2 + 2NH4Cl + MgSHOH +
(NHJ2CO3 +CO2 = 2MgCO3 + 4NH4Cl + H2S.
7. MgCl2 + ^NH4Cl + Mg(OH)2 (heiß) =
2MgCl2 + 2NH3 + 2H2O.
;a. 4NH4Cl + 2MgCO3 (heiß)
+2CO2 +2H2O.
d) Im Falle der Auswaschung des Schwefelwasserstoffes durch Ammoniaksalz und basische Hydrate:
8. Mg(OH)2+ 2NH4Cl + H2S =
MgSHOH + 2NH4Cl + H2O.
Es ist für die nachfolgende Zersetzung ohne Belang, ob ausschließlich MgSHOH oder NH4SH entsteht oder eine Mischung von diesem mit NH4 SH oder mit (NHJ2 S.
Die Zersetzung verläuft nach 6. und 7.
e) Im Falle der Auswaschung des Schwefelwasserstoffes durch Ammoniak:
9. NH3 + H2S (kalt) = NH4SH. :
10. 2NH4SH (warm) = (NHJ2S + H2S.
11. (NHJ2S + CO2 + H2O =
(NHJ2CO3 +H2S.
f) Im Falle der Zersetzung des Schwefelammoniums durch Salzlösungen:
12. (NHJ2S + MgCl2 + 2H2O (warm) =
Mg(OH)2 + 2NH4Cl + H2S.
12a. (NHJ2 S + MgCl2 + CO2 + H2O =
MgCO3 + 2NH4Cl + H2S.
13. 2NH4Cl + Mg(OH)2 (heiß) = MgCl2 +
2NH3 + H2O.
13a. 2NH4Cl + MgCO3 (heiß) ·-■= MgCl2 + 8S 2NH3 + CO2 + H2O. .
Auch hierbei ist es belanglos, ob beim Zusatz von MgCl2 zu (NHJ2S zunächst MgSHOH entsteht; die Endreaktion verläuft wie angegeben.
Im nachstehenden ist das Verfahren beschrieben unter Benutzung von Magnesiumchlorid als Absorptionsmittel.
Zunächst wäscht man zweckmäßig das Kohlensäure und Ammoniak enthaltende Gas in der Kälte zur Beseitigung der Kohlensäure mit einer Magnesiumchloridlösung von beliebigem Gehalt. Ist nicht genügend Ammoniak im Gase vorhanden, um eine solche Menge der Magnesia frei zu machen, wie zur Bindung der Gesamtkohlen- *Γ\ säure nötig ist, so setzt man dem Gase oder der Magnesiumchloridlösung eine entsprechende Menge Ammoniak zu. Ein Überschuß an Ammoniak ist nicht nötig, da das irt dem entstehenden Chlorammonium etwas lösliche Magnesiumkarbonat leicht Bikarbonat !bildet. Es ist sogar vorteilhaft, etwas weniger !Ammoniak zu nehmen, als nach der Theorie z,ur Bildung des normalen Karbonates nötig ist, damit die Absorption von Schwefelwasserstoff vermieden wird. Das von Kohlensäure völlig oder nahezu völlig befreite Gas wird dann mit einer ammoniakalischen Magnesiumchloridlösung gewaschen welche den. Schwefelwasserstoff vollkommen auf- H5 nimmt. '
Wie schon erwähnt, läßt sich in allen Fällen an Stelle der ammoniakalischen Magnesiumchloridlösung auch eine Ammoniaksalzlösung, welcher z. B. Magnesia oder dergl. zugesetzt ist, verwenden. , '
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ammonium enthaltende Lösung des Kohlensäurcwäschcrs wird nun in einem besonderen Apparat mäßig angewärmt, wobei der größte Teil der Kohlensäure entweicht. Bei Erhitzen der Lösung auf höhere Temperatur entweicht der Rest der Kohlensäure und das Ammoniak; die Magnesiumchloridlösung bleibt zurück. Das überschüssige, aus dem Gase aufgenommene Ammoniak wird, wie oben schon gesagt, auf
reine Ammoniakverbindungen verarbeitet. Es
ist nicht nötig, das Ammoniak aus der Lösung
. vollkommen auszutreiben, da dieselbe wieder
zur Auswaschung von Kohlensäure aus Rohgas
benutzt wird und zu diesem Zwecke wieder
ammoniakalisch gemacht werden muß. Die von diesem Apparate kommende Kohlensäure wird, nachdem sie eventuell zuvor zur Beseitigung von beigemengtem Ammoniak durch Wasser,' Salzlösungen oder Säure gewaschen ist, zum Aus-
treiben desjenigen Schwefelwasserstoffes aus der Sulfidlauge benutzt, welcher beim schwachen Erwärmen der letzteren nicht entweicht. Aus den Sulfid enthaltenden Laugen wird zunächst durch schwaches Erwärmen die Hauptmenge
des Schwefelwasserstoffes ausgetrieben, der verbleibende Rest des Schwefelwasserstoffes wird durch Behandlung mit reiner, gegebenenfalls Ammoniak enthaltender Kohlensäure in der Kälte oder Wärme ausgetrieben. Sollte der
Schwefelwasserstoff ammoniakhaltig sein, so wird er ebenfalls durch Waschen mit geeigneten Salzlösungen, gegebenenfalls unter Zuführen von Kohlensäure, oder durch Waschen mit Säuren von Ammoniak befreit. Nach Austreibung des
Schwefelwasserstoffes wird die Magnesiumkarbonat und Ammoniumchlorid enthaltende Magnesiumchloridlauge zur Gewinnung des Ammoniaks ebenso verarbeitet wie die von dem Kohlensäurewäscher kommende Waschlauge, k 40 worauf sie abgekühlt und wieder zur Absorption ' von Schwefelwasserstoff aus dem Rohgase benutzt wird.
Man kann auch die Ammoniak und Schwefelwasserstoff enthaltende Lauge so stark erhitzen, .. 45 daß Ammoniumsulfid entweicht. Um in diesen Destillationsgasen das Ammoniak von Schwefelwasserstoff zu trennen, kann man diese Gase, wie oben geschildert, mit Säuren oder zweckmäßig nach Zusatz von Kohlensäure mit solchen
Salzlösungen; waschen, deren Sulfide durch Kohlensäure j zersetzt werden. Es wird hierbei nur Ammoniak und Kohlensäure, aber kein Schwefelwasserstoff absorbiert.
Bei dem gegebenen Beispiel ist angenommen,
daß das zu waschende Gas wenig Ammoniak im Verhältnis zur Kohlensäure und zum Schwefelwasserstoff enthält. Ist mehr Ammoniak vorhanden, als dem Kohlensäuregehalt entspricht, was selten vorkommen dürfte, so wird mit der Kohlensäure gleichzeitig Schwefelwasserstoff ausgewaschen und von der Salzlösung aufgenommen. Man muß dann bei der Verarbeitung der Karbonat und Sulfid enthaltenden Ammoniaksalzlösung entweder den Schwefelwasserstoff durch Behandlung der Flüssigkeit mit Kohlensäure oder durch gelindes Erhitzen austreiben und die dabei entweichenden Gase, welche viel Schwefelwasserstoff neben Kohlensäure und wenig Ammoniak enthalten, wie oben angegeben, mit Salzlösungen oder Säuren waschen. Erstere absorbieren Ammoniak und Kohlensäure, und zwar von letzterer nur so viel, als dem mitgerissenen Ammoniak entspricht; letztere absorbieren nur Ammoniak. Man kann aber auch bei Gasen, welche viel Ammoniak enthalten, die Entstehung von sulfidhaltigen Karbonatlaugen von vornherein vermeiden, wenn man dem Gase so viel Kohlensäure zusetzt, als dem Ammoniakgehalte entspricht.
Die Reihenfolge, in welcher die Kohlensäure, der Cyanwasserstoff und der Schwefelwasserstoff aus dem Gase ausgewaschen wird, ist gleichgültig; sie wird bestimmt durch die Natur der zur Wäsche verwendeten Salzlösungen und durch die Zusammensetzung der zu waschenden Gase.
Wie in der Einleitung schon gesagt, läßt sich unter Benutzung der gekennzeichneten Eigenschaften der Salzlösungen das Verfahren auch dahin ändern, daß man die Schwefelwasserstoff-Absorption im Sinne der Umsetzungsgleichungen 9 bis 13 a vornimmt. Man absorbiert die Kohlensäure und das Ammoniak, gegebenenfalls nach weiterem Zusatz von Ammoniak oder Kohlensäure zum Gase oder zur Salzlösung, wie beschrieben, in einer der gekennzeichneten Salzlösungen. Das von Kohlensäure befreite Gas wird dann mit einer ausreichenden Menge Ammoniaklösung gewaschen, welche den Schwefelwasserstoff aufnimmt. Um Ammoniakverluste zu vermeiden, muß dann hinterher das Gas nach Zusatz von Kohlensäure nochmals mit Salzlösungen gewaschen werden. Aus der so gewonnenen ammoniakalischen Schwefelammoniumlösung wird darauf durch gelindes Erwärmen ein Teil des Schwefelwasserstoffes '; oder durch Behandlung mit Kohlensäure der ganze Schwefelwasserstoff oder schließlich durch starkes Erwärmen Schwefelammonium ausgetrieben, no Die entweichenden Destillationsgase werden, falls sie kohlensäurefrei sind, in warme Chlormagnesiumlösung eingeleitet, welche nur Ammoniak, aber keinen Schwefelwasserstoff aufnimmt. Enthalten die Gase dagegen auch noch Kohlensäure, so können sie sowohl durch warme wie durch kalte Magnesiumchloridlösung gewaschen werden.
In allen Fällen können die Destillationsgase der Waschlauge auch durch Säuren gewaschen werden, welche nur das Ammoniak absorbieren.
Aus der durch Waschen mit Magnesium-

Claims (5)

cliloridlösung gewonnenen Magnesiumhydrat oder Magnesiumkarbonat enthaltenden Ammoniumchlondlösung wird durch Erhitzen das Ammoniak ausgetrieben und wie oben be-5, scliricbcn verarbeitet. Ρλτε ν τ-A N.s pn üc Ii ε :
1. Verfaliren zum Waschen und Reinigen ίο von Gasen und Dämpfen, besonders von Destinations- und Verbrennungsgasen, welche Kohlensäure, Cyanwasserstoff und Schwefelwasserstoff usw. als Gemenge oder einzeln neben Ammoniak enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase mit Salzlösungen solcher Basen, die als Oxyde, Hydroxyde, Karbonate, Cyanide oder Sulfide beim Erwärmen Ammoniak aus seinen nicht (lochtigen, salzartigcn Verbindungen auszutreiben vermögen, in Gegenwart einer zur Bindung der flüchtigen, schwachen Säuren hinreichenden Ammoniakmenge behandelt werden.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach as Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Gase Ammoniak zusetzt oder zum Waschen ammoniakalische Salzlösungen verwendet, im Falle das Gas kein Ammoniak enthält, oder der Ammoniakgehalt des Gases nicht ausreicht, um alle schwachen Säuren (Kohlensäure, Cyanwasserstoff, Schwefelwasserstoff) an die Base des zur Absorption verwendeten Salzes unter Bildung des betreffenden Ammoniaksalzes zu binden.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß' man eine Ammoniaksalzlösung zusammen mit einem Oxyd, Hydroxyd, Karbonat oder Sulfid einer der gekennzeichneten Basen verwendet, falls das zu behandelnde Gas zu wenig oder gar kein Ammoniak enthält.
4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst die Kohlensäure und den Cyanwasserstoff gemeinsam oder getrennt nach Anspruch 1 auswäscht, worauf man den' Schwefelwasserstoff allein nach Anspruch 1 oder durch ammoniakalisches Wasser auswäscht.
5. Die Wiedergewinnung der zum Auswaschen benutzten Salzlösungen und des eventuell zugeführten Ammoniaks, dadurch gekennzeichnet, daß man aus den Waschprodukten durch fraktioniertes Erhitzen die absorbierten schwachen Säuren und das Ammoniak austreibt.

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