DE176175C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

'- Ja 176175 KLASSE 89 e.. GRUPPE

TOZABURO SUZUKI in SUNAMURA, Japan.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Februar 1905 ab.

Dio Erfindung betrifft Verbesserungen an Vakuumapparaten, insbesondere für die Zuckerindustrie, und verfolgt den Zweck, eine gleichförmige und rasche Verdampfung von Lösungen u. dgl. bei verhältnismäßig niederer Temperatur zu erzielen. Der Apparat ist in bekannter Weise so eingerichtet, daß eine beliebige Anzahl drehbarer Verteilungsscheiben mit unter ihnen angeordneten, Verdampfungsflächen bildenden Heizkörpern abwechseln, welche aus horizontalen, konzentrisch liegenden Heizröhren bestehen. Gemäß vorliegender Erfindung sind die Verteilungsscheiben mit Schaufeln versehen, gegen die ein Strahl der Flüssigkeit, die eingedickt werden soll, geleitet wird, um die Scheiben in Drehung zu versetzen.

Die Zeichnungen zeigen in den Fig. 1 bis 4 bezw. 5 und 6 zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes, und zwar ist Fig. ι ein Aufriß, Fig. 2 ein Schnitt nach Linie 2-2 in Fig. 1, während Fig. 3 und 4 Schnitte nach Linie 3-3 bezw. 4-4 in Fig. 2 darstellen. Fig. 5 ist eine Ansicht und Fig. 6 ein Vertikalschnitt.

Ein Behälter 1, 2, 4, 5 (Fig. 2) ist durch die beiden Zwischenböden 17 in drei Abteile gegliedert. Davon ist das unterste zur Aufnahme der eingedickten Flüssigkeit bestimmt. Im Mittelpunkt der Böden 17 ruhen in Spurlagern 25 und in durch Ständer 18 gehaltenen Halslagern drehbar die senkrechten Wellen 22, welche an ihren oberen Enden auf Naben 30 die Pfannen 26 tragen. Die Böden 27 dieser ringförmigen Pfannen sind mit feinen Abtropföffnungen und Uberlaufstutzen 32 versehen. (Fig. 2 und 3). Innerhalb des äußeren zylindrischen Randes 28 der Pfannen sind Schaufeln 33 angeordnet, gegen welche der aus einer Düse 36 des mit Regelungshahn versehenen Speiserohrs 35 kommende Flüssigkeitsstrahl trifft, so daß die Pfannen in Umdrehung gesetzt werden. Durch ein zweites ebenfalls mit Regelungshahn versehenes Speiserohr 34 kann weitere Flüssigkeit in die Pfanne geleitet werden.

Die Speisung und Drehung der Pfanne des mittleren Abteils 2 erfolgt vom Boden 17 des Abteils 1 aus mittels ähnlicher Röhren 48 und 49. Der Boden des Abteils 2 hat einen Hahn 55 zum Ablassen der eingedickten Flüssigkeit in den Behälter 4, an dessen tiefster Stelle der zu einer Pumpe führende Auslaßstutzen 58 mit Hahn angeordnet ist.

In den oberen Abteilen 1 und 2 befinden sich unterhalb der Pfannen mehrere Gruppen mittelpunktsgleich mit den Zylindern gebogener Dampfröhren 37 (siehe auch Fig. 4), welche in der Art gegeneinander versetzt angeordnet sind, daß die eine Gruppe den Zwischenraum zwischen der nächsten Gruppe deckt, wodurch eine vollkommene und gleichmäßige Verteilung der aus den Pfannen abtropfenden Flüssigkeit auf diesen Röhren gesichert ist. Die Röhren 37 münden durch eine Stirnplatte 42 in einen Kasten 41 (Fig. 4), der durch eine Scheidewand 43 in eine Dampfeinlaßkammer 44 und eine Dampfauslaßkammer 45 geteilt ist. Die Einlaßkammer 44 des Abteils 1 erhält Dampf durch ein Zuleitungsrohr 46, während der Dampf aus der Auslaßkammer 45 mittels einer an ein Auslaßrohr 47 angeschlossenen Luftpumpe, abgesaugt wird. Die Heizung des Abteils 2 erfolgt durch die aus der Kappe 5 des Abteils 1 mittels eines Rohres 56

in. die Einlaßkammer 44 geleiteten Dämpfe, welche schließlich aus der Auslaßkammer 45 des Abteils 2 abgesaugt werden. Die Dämpfe aus diesem Abteil werden durch ein mit Abschlußhahn versehenes Rohr mittels einer Luftpumpe in einen Kondensator geleitet. Der Kasten 41 kann leicht abgeschraubt werden und ermöglicht ein bequemes Einsetzen, Herausnehmen oder Reinigen der Röhren 37.

Der Apparat ist, wie üblich, mit einem Vakuumanzeiger 11 (Fig. 2), Thermometer 10 (Fig. 1), Schaugläsern 12 (Fig. 4) und einem Pyknometer 14 (Fig. 2) ausgerüstet.

Um den Apparat in Betrieb zu setzen, werden alle Einlaß- und Auslaßhähne geschlossen. Dann wird mittels der an das Rohr 15 (Fig. 2) angeschlossenen Pumpe Luftleere in den beiden Abteilen 1 und 2 hergestellt und der Hahii des Speiserohres 35 des Abteils 1 etwas geöffnet, um durch die aus der Düse 36 in geringer Menge ausströmende Flüssigkeit der Pfanne 26 eine langsam drehende Bewegung zu erteilen, während gleichzeitig Dampf in die Heizrohren 37 dieses Abteils gelassen wird. Die Flüssigkeit fällt zuerst aus den feinen Abtropföffnungen und dann, nachdem auch der Hahn des Speiserohrs 34 geöffnet worden ist, aus den Uberlaufstutzen 32 der Pfanne 26 auf die Heizrohren und sammelt sich in verdicktem Zustande am Boden des in Rede stehenden Abteils 1, während die aus der ■ Kappe 5 entweichenden Dämpfe zu den Heizrohren des Abteils 2 abziehen und diese erwärmen. Durch Ablassen der Flüssigkeit vom Boden des Abteils 1 wird nun auch die Pfanne des Abteils 2 in Betrieb gesetzt. Die weiter eingedickte Flüssigkeit sammelt sich auf dem Boden dieses Abteils und kann nach Erfordernis in den Behälter 4 abgelassen und aus diesem zu weiterer Verwendung abgezogen werden.

Zur Erzielung einer sehr weitgehenden Eindickung unter Verwendung mehrerer hintereinander geschalteter Apparate ist es zweckmäßig, die beiden Verdampfungsräume des beschriebenen Apparates durch das Rohr 46 unmittelbar zu heizen (Fig. 5) und die Dämpfe aus diesen Räumen vereint in die Heizrohren des oberen Raumes eines zweiten, dritten usw. ähnlichen Apparates zu leiten. Anstatt zweier Wellen 22 erhält jeder Apparat eine durchlaufende Welle 21 (Fig. 6). Die in dem Behälter 4 des beschriebenen Apparates angesammelte Flüssigkeit kann in die Speiseröhren eines zweiten Apparates gepumpt' oder selbsttätig übergeleitet werden, wobei man den Grad der Luftleere in dem ersten Apparat niedriger als im zweiten Apparat hält.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Vakuumapparat, insbesondere für die Zuckerindustrie, mit drehbaren Verteilungsscheiben und mit unter diesen angeordneten, Verdampfungsflächen bildenden Heizkörpern, welche aus horizontalen, konzentrisch liegenden Heizrohren bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilungsscheiben (26) mit Schaufeln (33) versehen sind, gegen welche ein Strahl ' der einzudampfenden Flüssigkeit geleitet wird, _:um die Scheiben mit einer der Zuleitungsmenge entsprechenden Geschwindigkeit in Umdrehung zu versetzen.

2. Ausführungsform des Vakuumapparates nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizrohrsysteme derart versetzt übereinander angeordnet sind, daß jedes höherliegende zwecks Schaffung einer möglichst großen Verdampfungsfläche die Zwischenräume des folgenden deckt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.