DE174152C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63/. GRUPPE

ACHILLE OLIVIERI in VENEDIG.

Schwingbarer Stützrahmen mit Laufrollen für Fahrräder.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. März 1905 ab.

Es sind schwingbare Stützrahmen mit Laufrollen für Fahrräder bekannt, die durch . Federn in der Ruhestellung gehalten und mittels eines Zugorgans durch Rückwärtstreten der Tretkurbeln in die Gebrauchsstellung gebracht wird. Dieses Überführen in die Gebrauchsstellung erfolgt gemäß vorliegender Erfindung dadurch, daß das beim Rückwärtstreter) der Tretkurbeln in Wirkung"

ίο tretende Zugorgan Trommeln in Umdrehung versetzt, welche Schnüre oder Ketten aufwickeln, die bei dieser Verkürzung den Stützrahmen abwärts schwingen.
Fig. ι ist eine Seitenansicht,

Fig. 2 eine Aufsicht der Vorrichtung.

Zwei starr gekrümmte Arme α α¹ sind mit dem einen Ende auf den Ansätzen k k¹ der Stangen b b^l drehbar gelagert. Diese Stangen b b¹ sind mit der Achse der Hinterräder verbünden, sie sind ferner in scharfem Winkel gebogen oder geknickt (Fig. i) und an den Armen der hinteren Rahmengabel des Motorzweirades befestigt, um feste Punkte c zu bilden, an welchen die Enden von zwei Schnüren j β befestigt werden.

Die anderen Enden der Arme α α¹ sind durch eine Querstange d verbunden (Fig. 2 punktiert), bilden also mit dieser den schwingbaren Stützrahmen. Auf den beiden Enden dieser Querstange sind lose zwei Rollen e e¹ angeordnet, welche beim Senken des Stützrahmens den Boden berühren und so das hintere Rad des Fahrrades vom Boden abheben. Auf der Querstange if ist ferner eine .35 hohle Welle/ angeordnet, welche die beiden Schnurscheiben g g¹ miteinander verbindet, die auf den Enden dieser Welle konachsial zu den Rollen e e¹ sitzen. Während der Fahrt befindet sich der Stützrahmen in ungefähr wagerechter Stellung (Fig. ι punktiert und Fig. 2), und zwar infolge der Wirkung der Federn hh\ Auf der Pedalachse ist ein Exzenter i angeordnet, welches während der Fahrt die in Fig. ι punktiert angedeutete Stellung hat. Das Senken des Stützrahmens erfolgt mit Hilfe der beiden Schnüre jj¹, welche mit dem . einen Ende, wie schon vorhin erwähnt, an den festen Punkten c der Stange b b¹ befestigt sind. In der Ruhestellung des Stützrahmens (Fig. ι punktiert) sind die Schnüre jß abgerollt, während sie beim Senken des Stützrahmens sich auf die Schnurscheiben aufrollen und dann den Stützrahmen am Boden festhalten (Fig. 1 in vollen Linien).

Das Aufrollen der Schnüre//¹ erfolgt mit Hilfe einer dritten Schnur Z, welche mit dem einen Ende an dem Exzenter i und mit dem anderen Ende an einer der Schnurscheiben g g¹, und zwar an derjenigen befestigt ist, die auf der gleichen Seite wie das Exzenter liegt (hier Scheibe g).

Die Schnur Z ist auf der Scheibe g aufgerollt, wenn der Stützrahmen wagerecht liegt, und wird von der Scheibe abgerollt, wenn der Stützrahmen gesenkt wird. Die hierbei der Scheibe g mitgeteilte Drehbewegung wird auf die andere Scheibe g¹ durch die. hohle Welle/übertragen. .

Durch irgend eine geeignete Ein- und Ausrückvorrichtung wird erreicht, daß die Pedalachse m nur auf das Exzenter i wirkt, wenn man rückwärts tritt. Sobald das Exzenter i

aus seiner tiefsten Stellung (Fig. ι punktiert) in die höchste Stellung (Fig. ι in vollen Linien) gelangt ist, wird es in dieser Stellung festgehalten durch eine Klinke n, die an einem Halter ο drehbar sitzt, der auf der Pedalachse angeordnet ist und von Streben ρ ρ festgehalten wird. Wenn bei der Abwärtsbewegung des Stützrahmens die Rollen e e¹ auf den Boden treffen, so -drehen sie sich

ίο um die Achse und heben, indem sie das Gewicht des Fahrrades und des Fahrers (der" nicht abzusteigen hat) überwinden, das Hinterrad des Zweirades an, ohne die Fahrt zu unterbrechen. Der Fahrer kann dann absteigen und ohne Schwierigkeit das Fahrrad von Hand führen.

Um den Stützrahmen in seine Ruhestellung zu bringen, hat man nur die Klinke auszuklinken, und der Rahmen hebt sich selbsttätig unter dem Einfluß der Federn h ft¹. Es ist selbstverständlich, daß die hier beschriebenen und dargestellten Baueinzelheiten in der Praxis sich ändern können, ohne aus dem Rahmen der vorliegenden Erfindung herauszutreten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schwingbarer Stützrahmen mit Laufrollen für Fahrräder, der durch Federn in der Ruhestellung gehalten und mittels eines Zugorgans durch Rückwärtstreten der Tretkurbeln in die Gebrauchsstellung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, ■ daß auf einer am unteren Ende des Stützrahmens gelagerten Querwelle (f) zwei Seiltrommeln (g g^l) oder dergl. angegeordnet sind, an denen Seile, Schnüre oder Ketten (Jj¹J mit ihrem einen Ende angreifen, die mit ihrem andern Ende am Fahrradrahmen befestigt sind und auf die Trommeln aufgewickelt werden, wenn diese mit Hilfe eines von einem Exzenter auf der Tretkurbel welle anzuziehenden Zugorgans (I) gedreht werden, um den Stützrahmen in die Gebrauchsstellung zu bewegen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.