DE172881C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 172881 KLASSE 3 a. GRUPPE

EMILE MfiDERIC BOSSUET in PARIS.

federnden Stoffes.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Juli 1904 ab.

Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom

20. März 1883

Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Art von Versteifungsstäben für Korsetts, Mieder und sonstige Modesachen.

Es sind Versteifungsstäbe bekannt, bei denen Streifen aus elastischem Stoff (z. B. Horn) und weichem Stoff (z. B. zusammengerolltes Papier) mittels eines darumgewickelten Fadens zu einer Schiene verbunden sind und das Ganze mit einem Überzug versehen ist. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß das Durchstechen der Papierstreifen mit der Nadel schwierig und das Aufsuchen einer Stelle, an der die Nadel eingestochen werden kann, infolge des Überzuges erschwert ist. Außerdem sind derartige Versteifungsschienen verhältnismäßig dick und teuer.

Im Gegensatz hierzu besteht das Stäbchen vorliegender Erfindung aus abwechselnden Lagen weichen und harten Stoffes, die miteinander verleimt sind, wobei der weiche Stoff vorteilhaft aus Kork besteht." Das Stäbchen kann von beliebiger Dünne hergestellt werden, und da es zweckmäßig ohne

Überzug verwendet wird, so sind die Teile der Schiene sofort zu erkennen, so daß das Auffinden der Stellen, an denen mit der Nadel durchgestochen werden kann, sehr leicht ist und das Durchstechen infolge des weichen Stoffes zwischen den harten Streifen ohne Schwierigkeit bewirkt werden kann. Zweckmäßig wählt man einen weichen Stoff von derartiger Beschaffenheit, daß das durch die Nadel verursachte Loch sich von selbst wieder schließt. Das Anbringen des Stabes kann so in kurzer Zeit geschehen.

Auf der beiliegenden Zeichnung zeigt Fig. 1 die neue Schiene in Ansicht. Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie A-A von Fig. 1. Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform in Ansicht, und Fig. 4 ist ein Querschnitt nach der Linie B-B der Fig. 3.

Die Schiene besteht aus einer gewissen Anzahl von sehr schmalen, länglichen Streifen a aus weichem Stoff, wie Kork, oder aus von Korkstücken zusammengesetzten Streifen von Filz, Leder oder jedem anderen geeigneten Stoffe, zwischen welchen Streifen b aus widerstandsfähigem und biegsamen Stoffe, wie echtem Fischbein oder Nachahmungen desselben, Fischbein des Pottfisches, Horn, Büffelleder, hornisiertem Kautschuk, Leim, Binsen, Rippen von Federn usw. angeordnet ■ sind. Diese Streifen b können auch aus metallischen Stäben, Stahl- oder Eisenstäben usw., bestehen.

Diese verschiedenen Streifen α b können so angeordnet sein, daß die seitlichen Streifen

aus widerstandsfähigem und biegsamen Stoff bestehen (Fig. ι und 2) oder aus weichem Stoff (Fig. 3 und 4).

Um in der Mitte eine größere Widerstandskraft zu erhalten, könnte die Schiene, wie Fig. ι und 2 zeigen, auch einen stärkeren Mittelstreifen besitzen oder dieser könnte aus zwei zusammengeleimten Streifen von Fischbein oder einem anderen widerstandsfähigen Material bestehen.

Die Zahl, Länge, Breite und Dicke der Streifen α b kann der Größe der Schienen und ihrer Anwendung entsprechend verschieden sein.

Die neue Schiene besitzt infolge ihrer besonderen Zusammensetzung eine große Biegsamkeit und Widerstandskraft.

Die Herstellung der Schiene ist sehr wirtschaftlich, so daß sie die echte Fischbeinschiene vorteilhaft ersetzt.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Versteifungsstäbchen für Korsetts, Mieder, Kleider u. dgl. aus Streifen weichen und festen, federnden Stoffes, dadurch gekennzeichnet, daß abwechselnd Lagen aus weichem Stoff, wie Kork u. dgl., und Streifen aus hartem und federndem Stoff, wie Fischbein u. dgl., zu Stäbchen beliebiger Dicke zusammengeleimt sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.