DE1719476C3 - Bodenkolonne zur Absorption von Siliciumtetrafluorid - Google Patents
Bodenkolonne zur Absorption von SiliciumtetrafluoridInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bodenkolonne zur Absorption von Siliciumtetrafluorid aus Abgasen in
Wasser oder wäßriger Hexafluorkieselsäure.
Bei der Herstellung von Phosphaldüngemiiteln aus
Huorhaltigen Rohphosphaten fallen beim sauren oder thermischen Aufschluß große Mengen an SiFi-haltigen
Abgasen an, die darüber hinaus noch mit Phosphatstaub verunreinigt sind. Das Verhältnis von HF: SiFi in den
Abgasen wird durch den SiO'-Antcil der Phosphate in
der Aufschlußmischung bestimmt. Diese Abgase müssen wegen ihrer toxischen Eigenschaften aus lufthygienischen
Gründen quantitativ vom Fluoranteil befreit werden. Andererseits stellt das in den Abgasen
enthaltene Fluor einen wertvollen Rohstoff dar, dessen Gewinnung bzw. Wiedergewinnung von erheblichem
wirtschaftlichen Interesse ist.
Es ist bekannt, SiF-i-haltige Abgase in Wasser zu
Hexafluorkieselsäure unter Ausscheidung von Kieselsäurehydrat, entsprechend der folgenden Reaktionsgleichung,
zu absorbieren.
3 SiFi + 4 H2O- 2 H2SiFb + Si(OH)-I
35
(I)
Wegen der Abscheidung der sich dabei bildenden Kieselsäure lassen sich die sonst für die Abgasabsorption
üblichen Füllkörpertürme nicht verwenden. Deshalb wurden in der Vergangenheit Sprühtürme und
Sprühkammern für diesen speziellen Absorptionszweck entwickelt. In diesen Systemen erfolgt die Verteilung
der Absorptionsflüssigkeit mittels Sprühdüsen, Sprühkreisel oder Sprühwalzen.
Jedoch ist die Wirksamkeil dieser Sprüheinrichtungen
nur begrenzt, wenn neben der Gasabsorption gleichzeitig die Gewinnung einer technisch verwertbaren
Hexafluorkieselsäure (mindestens 10% FhSiFe) erfolgen soll und hierzu die sich entsprechend der
Reaktionsgleichung (1) bildende Absorptionssuspension zur Aufkonzentrierung im Kreislauf umgepumpt werden
muß.
In diesem Fall kommt es durch die ausgeschiedene Kieselsäure in der Absorptionsflüssigkeit zu einer
Verstopfung der Düsen, Versetzung der Sprühwalzen bzw. Sprühkreisel oder einem Anwachsen von Kieselsäureablagerungen
in den Türmen bzw. Kammern. Dadurch wird innerhalb kurzer Zeit der Abscheidungsgrad
des Fluors herabgesetzt und laufende Reinigungsarbeiten mit erheblichem manuellem Aufwand sind
erforderlich, um die Systeme entsprechend den lufthygienischen Vorschriften funktionstüchtig zu erhalten.
Es ist weiterhin bekannt, die Absorption fluorhaltiger Abgase mittels Venturi-Ejektionsabsorbern (Strahlabdurchzuführen.
Auch hier kommt es durch die abgeschiedene Kieselsäure und durch den Staubgehalt
der Gase zu Erosionserscheinungen der Düsen sowie zu Verstopfungen durch Kieselsäure und Staub. Weilerhin
ist es bekannt, die Absorption derartiger Abgase mittels l.ochbodenabsorbern vorzunehmen, wobei die Lochplatten gasseitig durch Besprühung von der abgeschiedenen
Kieselsäure bzw. vom Staub befreit werden.
Der Nachteil dieser Arbeitsweise besteht darin, daß die umlaufende Absorptionslösung kontinuierlich vom
Staub bzw. von der Kieselsäure befreit werden muß, um eine Verstopfung oder eine Erosion der Düsen zu
vermeiden.
Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung einer Absorptionsvorrichtung, die es gestattet, ohne den
Einsatz störanfälliger Sprühvorrichtungen siliziumtetrafluoridhaltige
Abgase praktisch quantitativ zu absorbieren, wobei eine Absorptionssuspension resultiert, die
eine für die Weiterverarbeitung ausreichend hohe HiSiFb-KonzentraMon besitzt, ohne daß es zu Anwachsungen
von Ablagerungen aus Kieselsäurehydrat und Staubteilchen in der Absorptionsvorrichtung kommt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß fluorhaltige Abgase aus der Phosphatdüngemittelproduktion,
wie sie beim sauren Aufschlu'3 von Phosphaten resultieren, quantitativ absorbiert werden können, ohne
daß es zu Kieselsäureansätzen kommt, wenn man den Absorptionsvorgang in iiner stabilen Sprudelschicht,
die in einer Schlitzbodenkolonne gebildet wird, durchfühlt und die zur Absorption verwendeten
Schlitzboden ein Verhältnis von Schlitzbreite zu Stegbreite von 1 :0,5 bis 1 : 1,5, vorzugsweise 1:1,
besitzen. Dies entspricht einer freien Schlitzfläche von 40 bis 66%, vorwiegend 50%, bezogen auf den
Bodenquerschnitt. Der durch die Schlitzbodenkolonne durchströmenden fluorlultigen Abgasmenge fließt im
Gegenstrom Wasser oder wäßrige Hexafluorkieselsäure als Absorptionsflüssigkeit entgegen; bei einer
Mindestgeschwindigkeit der fluorhaltigen Abgase in den Schlitzen von 4 m/s; und bei einer ausreichenden
Flüssigkeitsmenge bilden sich über den crfindungsgemaßen
Schlitzboden stabile Sprudelschichten, in denen die fluorhaltigen Abgase absorbiert werden.
Unter einer stabilen Sprudelschicht ist dabei eine permanent aufgestaute mit Gasblasen durchsetzte
Flüssigkeitsschicht zu verstehen, die sich über einem Sehlitzboden ausbildet, wenn die Gasgeschwindigkeit in
den Schlitzen so gewählt wird, daß die Kolonne oberhalb des Staupunktes jedoch unterhalb des
Flutungspunktes bei ausreichender Berieselung arbeitet.
Für die Stoffaustauschvorgänge in Schlitzbodenkolonnen werden nach dem derzeitigen Stand der Technik
jedoch Schlitzboden mit einer freien Fläche von unter 20% empfohlen. Führt man den Absorptionsprozeß von
SiFi-haltigen Gasen in solchen Schlitzbödenkolonnen durch, so kommt es innerhalb kurzer Zeit zu
Verstopfungen der Schlitze durch die ausgeschiedene Kieselsäure.
Durch das erfindungsgemäße Verhältnis von Schlitzbreite zu Stegbreite an den Schlitzboden wird unter den
Bedingungen der erfindungsgemäßen Spmdelschicht jedoch eine sclbstreinigonde Wirkung der Schlitzboden
von mitgeführten Staubtcilen und/oder Kieselsäurehydrat erzielt, und es kann somit eine störungsfreie
kontinuierliche Absorption fluorhaltiger Abgase unter Anfall technisch verwertbarer Hexafluorkieselsäure
durchgeführt werden, ohne daß der Absorptionsvorgang zeitweise durch Reinigungsarbeiten unterbrochen
werden muß.
Die Erfindung soil nachstehend im einem Ausfiihrungsbeispiel
näher erläutert werden.
Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch die
erfmdungsgeniäße Absorptions vorrichtung.
Ausführiingsbeispiel
400 mVh fluorhiillige Abgase mit einem Gehalt von
IO g SiI-Vm' treten bei 1 in die einen lichten
Durchmesser von 0,35 ητ besitzende und als Absorptionsvorrichtung
dienende Schlitzbodenkolonne Λ ein, werden nacheinander durch 4 Schlitzboden B, die ein
Verhäiaiis von Schlitzbreite zu Siegbreite 1 : 1 aufweisen, geleitet und treten bei 2 aus der Schlitzbodenkolonne.
Die zur Anwendung kommenden Schlitzböden bestehen aus Gilterrosten aus gleichmäßig angeordneten
korrosionsfesten Metallrundstäben mit einem Durchmesser von 5 mm. Die freie Fläche des Rostes,
bezogen auf den freien Querschnitt, beträgt 50%. Die Absorptionsflüssigkeit, wäßrige I lexafluoikieselsäure
mit einem Gehalt von 10% ll.'Sil't., gelangt in einer Menge von 4 111 Vh aus der Vorlage C mittels
Kreiselpumpe D bei 3 in den oberen Teil der Schlitzbodenkolonne Λ /ur Aufgabe, Hießt über die
Verteilerplalte /:' nacheinander über die Schlitzboden nach unten ab und gelaugt bei 4 wieder zurück in die
Vorläget:
Unter diesen Bedingungen bilden sieh über i-W-w
einzelnen Schlitzboden stabile Sprudelschichten aus, in denen die Sil-VAbsorptioii mit einem Absorptionsgrad
von 99,9% erfolgt. Der l'luoi gehalt des austretenden
Gases beträgt nur noch 70 mg/m1. Die in die Vorlage C
zurückgeflossene aufkonzeiitrierte I lexafluorkieselsäu·
re fließt bei 6 in einer Menge von 3r>
l/h ab. Zur Konstanthaltung der Säurekonzentration der Absorptionslösung werden bei S stündlich 35 I Wasser wieder
zugegeben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Bodenkolonne /ur Absorption von Siliciumleirafluorid aus Abgasen in Wasser oder wäßriger Hexafluorkieselsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die Böden als Schlitzboden mit einem Verhältnis von Sehlitzbreile zu Siegbreite von 1 : 0,5 bis 1 : 1,5, vorzugsweise 1 : 1 ausgebildet sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV0035328 | 1968-01-27 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1719476C3 true DE1719476C3 (de) | 1977-09-01 |
Family
ID=
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