DE1704964C - Von einem aus Faden hergestellten textlien Stoff getragener Kunststoffge genstand und Verfahren zu seiner Herste! lung - Google Patents
Von einem aus Faden hergestellten textlien Stoff getragener Kunststoffge genstand und Verfahren zu seiner Herste! lungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen von einem aus Fäden hergestellten textlien Stoff getragenen Gegenstand
aus einem in einer bestimmten Zone des textlien Stoffes angebrachten elastischen Teil aus thermoplastischem Kunststoff, das auf einer Seite des Stoffes
reliefartig ausgebildet ist, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Verschiedene Arten von Kunststoffgegenständen sind bislang zu dekorativen oder anderen Zwecken
mit Geweben verbunden worden, etwa durch Warmverbindungs-, Kleb-, Gieß- bzw. Form- und ähnliche
Verfahren. Solche Arbeitsverfahren waren jedoch nur wenig geeignet, eine gute Anpassung der elastischen Eigenschaften (wie Dehnung, Elastizität,
Schrumpfung usw.) des Kunststoffgegensiandes an das Gewebe zu gewährleisten. Eine zufriedenstellende Anpassungsfähigkeit eines einzelnen Kunststoff-Mischungsansatzes an verschiedene Arten von
Geweben unterschiedlicher Dehnung konnte ebenfalls nicht erreicht werden. Darüber hinaus haben bekannte Gieß- oder Formverfahren das Gewebe häufig geschwächt oder zerstört und erlaubten im allge
meinen keine flexible Verbindung mit dem Gewebe. Auch die theoretisch mögliche Verbesserung der Festigkeitseigenschaften
des Kunststoffes durch die Verbindung mit dem Gewebe, und zwar sowohl auf
Zug- 2ls auch auf andere Beanspruchungen, die während
der Benutzung der Kunststoff-Dekorationen oder anderer Gegenstände auftreten können, geht bei
den bekannten Verbindungsmethoden verloren.
Es ist demgemäS Aufgabe der Erfindung, einen
ίο neuen und verbesserten Verbund von Geweben und
getragenen reliefartig ausgebildeten Kunststoffgegenständen
vorzusehen, der nicht den zuvor beschriebenen Nachteilen unterworfen ist. sondern im Gegenteil
eine weitgehende Vielzahl \on Geweben für eine hochelastische Verbindung mit Kunststoffgegenständen
geignet macht, sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch, einen von einem Gewebe getragenen Kunststoffgegenstand
ao der eingangs erwähnten Art gelöst, der dadurch gekennzeichnet ist, daß die Fäden mindestens teilweise
vom Kunststoff umschlossen sind und daß der Kunststoff auf der anderen Seite des textlien Stoffes
teilweise eine naht- oder fugenlose, irn wesentlichen
»5 ebene Fläche bildet.
Auf der Vorderseite des Gewebes kann das Kunststoffelement reliefartig frei gestaltet sein.
Dab Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Gegenstandes ist dadurch gekennzeichnet, daß
eine nach oben offene Form mit hocherweichtem thermoplastischem Kunststoff im flüssigen Zustand
beschickt wird, daß der aus Fäden bestehende textile Stoff oben auf die Form gebracht wird, daß der Stoff
oben in der Form gegen und in den erweichten
Kunststoff gepreßt wird, wobei dieser zwischen und
über die Fäden des Stoffes gedrückt wird, und daß schließlich der Kunststoff zu einer festen, hochelastischen Masse abgekühlt wird.
Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. I eine isometrische Teilansicht des Gegenstandes gemäß der Erfindung,
siellungsverfahren verwendete Form und F i g. 3 ein Zustandsdiagramm.
Die Fig. 1 zeigt einen hochelastischen Kunststoffgegenstand 1, der auf einem gswobenen oder anders aus Fäden hergestellten textlien Stoff 3 zum
όο Zwecke der Dekoration getragen wird. Erfindungsgemäß wird der Kunststoff des Gegenstandes'., um ihn
hochelastisch zu machen, bis zu einem außerordentlich hohen Grad erweicht. Er ist dann elastischer,
d. h. stärker dehnbar und stauchbar als das Ge
webe 3. Trotz der in hohem Maße kritischen Art der
Verbindung mit den Gewebefäden ist er zumindest geeignet, sich der Dehnung und anderen Eigenschaften einer Vielzahl von Geweben, selbst den hochelastischen Geweben, anzupassen. Der Gegenstand 1 er-
streckt sich als Relief nach vorn (nach rechts in
gezeigt, ist der Kunststoffgegenstand gewöhnlich sehr
viel dicker als das Gewebe.
die Rückseite des Gewebes und bedeckt und umhüllt als Ganzes die Fäden 3' des Gewebes 3 auf beiden
Seiten; er ist mit ihnen fest verbunden und erstreckt sich in einer im wesentlichen ebenen Fläche 1', die
die Verbindungszone des Gegenstandes I überdeckt
und der linken oder rückwärtigen Seite des Gewebes benachbart ist.
Als bevorzugtes Anwendungsbeispiel seien Pülyvinylchlorid-Plastisole tür die Zwecke der vorliegenden
Erfindung genannt, wobei der übliche Anteil an Weichmachern bis zu einer Höhe von im wesentlichen
400 bis 600Teilen je 100 Teile Polyvinylchlorid
angehoben wird.
Die erfindungsgemäße Verwendung eines solchen Plastisols wird aus dem Zustandsdiagramm in Fig.?
in Verbindung mit dem an Hand von Fig. 2 beschriebenen Formprozeß erläutert. Bei diesem Formprozeß
wird eine nach oben offene Form /V/ (die dem gewünschten Gegenstand 1 entspricht) mit heißem,
im flüssigen Zustand vorliegenden Kunststoff in Pfeilrichtung beschickt. Das Gewebe 3 deckt dabei
die Form ab. Das Gewebe wird durch Druck von oben, wie er. durch das Element 5 erreicht wird, veranlaßt,
Kunststoff zwischen seinen Fäden und hindurch bis zu seiner Oberseite aufzunehmen. Der
Kunststoff wird dann zu einer hochelastischen Masse 1 bis Γ erstarren gelassen, wordurch er einen
elastischen Verbund mit dem Gewebe 3 bildet.
Es hat sich für ein sehr gutes und in hohem Maße reproduzierbares Ergebnis als notwendig erwiesen,
das bei Raumtemperatur flüssige Plastisol (Flüssig I, F i g. 3) bis und über einen Temperaturbereich von
ungefähr 105 bis 138° C zu erwärmen, wobei es gelatinös
wird (Gel, Fig. 3). Das Gel wird dann weiter erwärmt, um es in einen Hochtemperatui-Flüssigkeitszustand
(Flüssig II, Fig. 3) zu überführen. Bei ungefähr 1700C ist eine geeignete Viskosität erreicht,
bei der die Einspritzung in beispielsweise eine elastische Form M und die Benetzung von textlien
Stoffen 3 und die Aufnahme des Kunststoffs in die Fasern der Stoffe und um sie herum bis hindurch zur
entgegengesetzten Seite möglich ist. Abweichend da- \on kann die Form M auch aus Kupfer oder ähnlichem
Material sein. Das Element 5 kann auch ein Schwamm sein, der gegen den textlien Stoff 3 gedrückt
wird, um den Kunststoff in diesen hincinzupressen. Die Abkühlung ergibt den gewünschten Verbund
durch die Erstarrung der hochelastischen Masse bei etwa 77 C.
Der kritische Charakter des Bereichs von in· wesentlichen
400 bis 600 Teilen Weichmacher (ic
ίο KX)TeUe Polyvinylchlorid) ergibt sich aus der Tatsache,
daß, wenn weniger als 400 Teile Weichmascher benutzt werden, es sich als schwierig erwiesen
hat, das in hohem Maße erweichte Plastisol durch den »Gel«-Zustand in den erforderlichen FIüssil;-keitszustand
II zu überführen. Diese Schwicrigkei: tritt sogar bei erhöhten Temperaturen auf. FaIK
mehr als 600 Teile Weichmacher benutzt werden, tritt der Weichmacher in gesundheitsschädlicher
Weise aus dem fertigen Produkt I als ölige Substanz
aus.
Es hat sich gezeigt, daß über die gewebefreundlichen Eigenschaften hinaus, die erfindungsgemäß erreichbar
sind, wiederholtes Waschen und Trocknen des den Kunststoffgegenstand tragenden textlien
-5 Stoffes 3 keine erkennbaren Verschleißerscheinungen bei einem der beiden Teile des Verbundes hervorruft.
Das Produkt ist äußerst dauerhaft. Die Liste der Gewebe, die sich als brauchbar erwiesen haben, umfaßt
Baumwolle, Wolle, Seide, Polyester-Baumwolle, Segeltuch, Filz, Kunstseide, Samt, Köper, Kord und
dehnbare Gewebe. Zur Verwendung mit einem homopolymeren PVC mit einer Viskosität von 1.20
nach ASTM-D-1243-60-A ist Isophthalsäure-2-äthylhexyl-diester
ein bevorzugter Weichmacher, und
zwar in den oben angegebenen Anteilen. Selbstverständlich
können auch andere Kunststoffe und Weichmacher mit ähnlichen Eigenschaften und wie
oben angegeben zusammengesetzt verwendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Von einem aus Fäden hergestellten textlien
Stoff getragener Gegenstand aus einem in einer bestimmten Zone des textlien Stoffes angebrachten
elastischen Teil aus thermoplastischem Kunststoff, das auf einer Seile des Stoffes reliefartig
ausgebildet ist. dadurch gekennzeichnet,
daß die Fäden (3') mindestens teilweise vom Kunststoff umschlossen sind und diiß
der Kunststoff auf der anderen Seite des textlien Stoffes (3) teilweise eine naht- oder fugenlose, im
wesentlichen ebene Fläche (I) bildet.
2. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff aus hocherweichlem
Polyvinylchlorid besteht.
3. Gegenstand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeL'inet, daß der Kunststoff ungefähr zwischen 400 und 600 Teilen Weichmacher je
100 Teile Polyvinylchlorid enthält.
4. Verfahren zur Herstellung eines von textilem Stoff getragenen Gegenstandes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine nach
oben offene Form mit h .icherweichtem thermoplastischem Kunststoff im flüssigen Zustand beschickt wird, daß der aus Fäden bestehende textile Stoff (3) oben auf die Form gebracht wird,
daß der Stoff oben in der Form gegen und in den erweichte» Kunststoff gepreßt wird, wobei dieser
zwischen und üb.r die Fäden des Stoffes gediückt wird, und daß schließlich der Kunststoff
zu einer festen, hochelasti: jhen Masse abgekühlt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als thermoplastischer Kunststoff Plastisol aus ungefähr zwischen 400 und
600 Teilen Weichmacher mit 100 Teilen Polyvinylchlorid verwendet wird und daß die zur
Erweichung erforderliche Erwärmung erheBlich über 148° C hinausgeht.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US62521467A | 1967-03-22 | 1967-03-22 | |
US62521467 | 1967-03-22 | ||
DER0047261 | 1967-11-01 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1704964A1 DE1704964A1 (de) | 1972-04-13 |
DE1704964B2 DE1704964B2 (de) | 1973-01-25 |
DE1704964C true DE1704964C (de) | 1973-08-23 |
Family
ID=
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