DE169644C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
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- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
- Heat Treatment Of Water, Waste Water Or Sewage (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Man hat bereits mehrfach vorgeschlagen, bei der Verdampfung von Sole zur Gewinnung
von Kochsalz eine bessere Wärmeausnutzung dadurch zu erzielen, daß man die beim Eindampfen gewonnenen Dämpfe
zur Beheizung der folgenden Salzbereitungspfannen benutzt. Hierbei ist jedoch nur
dann eine Ersparnis an Brennmaterial möglich, wenn der benutzte Dampf eine höhere
ίο Spannung besitzt, als bisher erreicht werden
konnte. »Die Erfahrungen aber, die man bisher mit der Verwendung salzhaltiger Flüssigkeiten als Kesselspeisewasser gemacht
hat, um hochgespannten Dampf zu gewinnen, sind immer sehr ungünstig gewesen« (Fürer,
Salzbergbau und Salinenkunde 1900, S. 944). Wenn man in einem geschlossenen Gefäß
Sole verdampft, um gleichzeitig gespannten Dampf zu gewinnen, wie dies bei der Benutzung
von Sole als Kesselspeisewasser der Fall ist, so überziehen sich die Kesselbleche
stets nach kurzer Zeit mit Salzablagerungen, die leicht zu einer Explosion des Kessels
führen können. Wird durch irgend einen Umstand der Solezufluß unterbrochen, so setzt sich so schnell Salz aus der konzentrierten
Sole im Kessel ab, daß die Gefahr einer Explosion noch bedeutend erhöht wird. Um diesen Gefahren zu begegnen, hat man
bereits vorgeschlagen, die Dampfentwicklung von der Erhitzung der Sole zu trennen.
Beispielsweise ist dies in den den deutschen Patenten 4689, Kl. 62, und 13939, Kl. 89 zugrunde
liegenden Apparaten geschehen, bei welchen die Erhitzung der Sole (Vorwärmer) in einem anderen Gefäße als die Dampfentwicklung
(Verdampfer) erfolgt. Der in der Patentschrift 4689 beschriebene Apparat ist der bekannte Verdampfer von Piccard-Weibel,
der tatsächlich in einigen Salinen im Betriebe gewesen war. Mit diesem Apparate
kann man hochgespannten Dampf überhaupt nicht unmittelbar gewinnen, sondern der mit etwa 1 Atm. Spannung entwickelte
Dampf wird durch Kompressoren auf 2 Atm. Druck gebracht, um im Erhitzer zur Vorwärmung
der Sole benutzt zu werden. Diese Kompression des Dampfes ist jedoch sehr
kostspielig, so daß die Kosten der Dampfersparnis durch den großen Arbeitsaufwand
der Kompression mehr als ausgeglichen werden. Weiter findet bei diesem Apparate eine
fortwährende Zirkulation der Sole vom Erhitzer in den Verdampfer und zurück vom Verdampfer in den Erhitzer statt, zu welchem
Zwecke eigens zwei gesonderte Leitungen vorgesehen sind. Diese Zirkulation der Sole
ist eine notwendige Vorbedingung für das Funktionieren des Piccard-Weibel'schen
Apparates, weil beim Zuführen von kalter Sole in den Vorwärmer der im Verdampfer
gewonnene Dampf nicht ausreichen würde, eine genügende Erhitzung der Sole herbeizuführen,
wodurch der gewünschte Zweck des Apparates vollständig vereitelt werden würde. Gerade die Zirkulation der Sole,
also der Rückfluß von Sole in gesättigtem Zustande aus dem Verdampfer in den Vor-
wärmer, hat aber die gleichen Ubelstände zur
Folge, wie etwa, wenn Sole direkt,als Kesselspeisewasser benutzt wird, nämlich daß Salz
im Vorwärmer ausgeschieden wird, was unter allen Umständen zu vermeiden ist. Auch
beim Piccard-Weibel'schen Apparat wird
durch den Rückfluß der Sole vom Verdampfer in den Erhitzer Salz in dem letzteren
ausgeschieden, da man bei der Erhitzung der Sole in dem nicht bis oben angefüllten Gefäße eine geringe Dämpfentwicklung
nicht verhindern kann, , was bei der konzentrierten Sole eine vorzeitige Aus-, fällung von Salz zur Folge hat. Aus diesem
Grunde konnte auch der Vorwärmer beim Piccard-Weibel'schen Apparat nicht durch
eine direkte Feuerung erhitzt werden, sondern die Erhitzung mußte mittels Heizröhren
geschehen, weil sonst die Gefahr einer Explosion des Erhitzers vorlag. Andererseits
jedoch verstopft das ausgefällte Salz zusammen mit dem ausgeschiedenen Gips sehr
schnell das Rohrsystem, so daß nach kurzer Zeit der Nutzeffekt auf die Hälfte und
weniger sinkt und der Betrieb bald eingestellt werden muß. Tatsächlich haben sich die
Piccard-Weibel'schen Apparate trotz langwieriger
und höchst kostspieliger Versuche in der Praxis nicht bewährt und sind längst aufgegeben worden.
Auch der auf ähnlichem Prinzip beruhende Apparat gemäß Patentschrift 13939 besitzt
den Übelstand der fortwährenden Zirkulation der Sole und des Rückflusses derselben vom
Verdampfer in den Vorwärmer und den weiteren Ubelstand der Kompression des gewonnenen
Dampfes behufs Erzielung von hochgespanntem Dampf.
In dem erwähnten Werke von Fürer
(S. 945) ist in allgemeinen Umrissen ein Apparat zum Eindampfen von Sole skizziert,
der aus einem Unterkessel, dem Vorwärmer, und aus einem Oberkessel, dem Verdampfer,
besteht. Dieser Apparat lehnt sich an die von Fläschendräger ausgeführte Pfanne
mit Kessel (Patent 44004, Kl. 62) an, besitzt aber denselben Nachteil wie andere ähnliche
Apparate, nämlich daß eine Salzausscheidung im Vorwärmer nicht vermieden werden kann.
Wird dem von Für er vorgeschlagenen Vorwärmer nur so viel Sole zugeführt, als der
Verdampfer verdampfen kann, so wird sich der Vorgang in dem Vorwärmer und Verdampfer
genau so abspielen wie in einem gewohnlichen Kessel, d. h. die in kaltem Zustande
gesättigte Sole wird in dem Vorwärmer erhitzt; sie ist dann, da hier keine Verdampfung
stattfindet, nicht mehr gesättigt, infolgedessen fällt auch kein Salz. Die angewärmte
Sole, steigt nun nach oben und gelangt in den oberen Verdampfer. Da im
Verdampfer ein Raum zur Ansammlung des Dampfes freigeblieben ist, so wird die heiße
Sole hier Dampf entweichen lassen, der den Dampfraum anfüllt. Bei diesem Vorgange
kühlt sich die Sole aber ab; außerdem wird sie durch Abkühlung und Konzentration zugleich
schwerer als die Sole im Vorwärmer, und das Resultat wird nun naturgemäß sein,
daß diese schwerere, kältere Sole in den Vorwärmer zurückfließt und hier die dünnere
Sole konzentriert, wobei Salz ausfällt. Welche Gefahren dies für einen durch direktes Feuer
geheizten Kessel mit sich führt, ist bereits oben auseinandergesetzt worden.
Es erhellt daraus, daß das Zurückfließen der Sole vom Verdampfer in den Vorwärmer
unter allen Umständen und mit vollkommener Sicherheit vermieden werden muß, wenn in
dem Vorwärmer tatsächlich kein Salz ausfallen soll. Für er macht keine Angaben, wie dieses Zurückströmen der Sole vermieden
werden soll, ebensowenig gibt er an, wie er den Zufluß und eventuellen Abfluß von Sole
kontrollieren will, was zur Sicherheit des Betriebes unbedingt erforderlich ist. Die gewöhnlichen
Hilfsmittel versagen bei Kesseln, in denen Salz fällt, vollständig. Die Wasserstände
verstopfen sich innerhalb sehr kurzer Zeit, wodurch Störungen mit höchst gefährliehen
Folgen hervorgerufen werden können.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden nun alle diese Übelstände dadurch beseitigt,
daß der Verdampfer räumlich von dem tiefer liegenden Erhitzer (Vorwärmer) getrennt
wird und nur durch eine Rohrleitung mit diesem verbunden ist, in welche ein Drosselungsorgan
eingeschaltet wird. Hierdurch wird einerseits erreicht, daß im Vorwärmer
stets ein höherer Druck als im Verdampfer stattfindet, und andererseits, daß ein Rücktritt
der Sole aus dem Verdampfer in den Erhitzer unmöglich gemacht ist. Außerdem wird direkt hochgespannter Dampf erzielt.
Die Verdampfung in einer solchen Einrichtung wird in der Weise praktisch ausgeübt,
daß in den direkt befeuerten Erhitzer Sole gepumpt wird, bis er ganz gefüllt ist. Das
darüber befindliche Drosselungs- oder Rückschlagsventil wird nun so eingestellt, daß
der Ausfluß gedrosselt ist. Die Anbringung dieses Ventiles hat weiter den Vorteil, daß
jederzeit ohne Wasserstandsvorrichtungen genau festgestellt werden kann, ob der Zufluß von Sole zum Vorwärmer der gleiche
bleibt, denn sobald die den Zufluß bewirkende Druckpumpe nicht mehr so viel Sole pumpt
als notwendig,, geht der vom Manometer angezeigte Druck zurück oder steigt im entgegengesetzten
Falle.
Das Ventil kontrolliert aber ebenso sicher auch den Abfluß. Hört er durch Verstopfen
auf oder wird er aus demselben Grunde kleiner, so ist dies sofort am Druck im
Kessel zu sehen.
Das Ventil gewährleistet mit Sicherheit auch weiterhin aus demselben Grunde, daß
der Vorwärmer bei einiger Aufmerksamkeit seitens des Kesselwärters stets mit Sole voll
angefüllt ist. Der unzuverlässige Wasserstandsanzeiger kann somit in Wegfall kommen.
ίο Manometer sind auch bei Salzlösungen mit
Sicherheit arbeitsfähig zu erhalten, da man das zum Manometer führende Rohr vollständig
umkleiden kann, so daß sich die Sole darin nicht abkühlt und Salz ausscheidet.
In dem Verdampfer tritt eine sehr rasche Dampfentwicklung ein, die Dampf von höherer
Spannung, 4 Atm. oder noch mehr ergibt, welcher mit Vorteil zu anderen Zwecken, vorzugsweise zur Beheizung von Röhrenpfannen
zum Versieden von Sole verwendbar ist.
Die beiliegende Zeichnung erläutert ein Ausführungsbeispiel einer Anlage gemäß vorliegender Erfindung, und zwar zeigt:
Fig. ι eine Seiten- und
Fig. 2 eine Oberansicht.
Der Zweiflammrohrkessel A wird mit Sole, die in kaltem Zustande etwa 24 ° Be. zeigt, gefüllt, so daß selbst der Dom voll ist. ■ Durch ein auf den Boden des Kessels führendes Rohr wird ununterbrochen gesättigte Sole eingepumpt. Dieser Kessel wird in gewöhnlicher Weise befeuert und bildet den Erhitzer für die Sole, die aber in dem vollständig gefüllten Kessel keinen Dampf entwickeln kann. Die Sole fließt vom Kessel durch das mit dem Ventil oder anderem Abschluß oder Drosselungsorgan B1 versehene Rohr B in ein unten trichterartig sich verjungendes Gefäß, den Verdampfer C. In diesem Gefäße findet sofort. Dampfentwicklung aus der kontinuierlich aus dem Erhitzer übertretenden und überhitzten Sole statt, und zwar bildet sich im oberen Teil des Gefäßes Dampf von höherer Spannung, die sich nach der Temperatur der im Erhitzer befindlichen Sole richtet. Hierbei wird gleichzeitig die Sole konzentriert, und es fällt Salz aus, welches zusammen mit der Sole durch die Öffnung D am Boden des Gefäßes C in eine geschlossene Pfanne E übertritt, wobei durch einen in der Öffnung D vorhandenen Stocher dafür gesorgt wird, daß der Durchgang stets freibleibt. In der Pfanne E findet eine weitere Konzentration der Sole statt. Die Beheizung der Pfanne erfolgt hier durch Heizkörper üblicher Art, welche von dem aus C ausströmenden und hochgespannten Dampf durchströmt werden. Das in der Pfanne E ausfallende Salz wird ausgedrückt, durch den Elevator F in die Nutsche G gehoben und von dort in das Trockengefäß H entleert, von wo es nach dem Trocknen in Säcke verpackt wird.
Fig. 2 eine Oberansicht.
Der Zweiflammrohrkessel A wird mit Sole, die in kaltem Zustande etwa 24 ° Be. zeigt, gefüllt, so daß selbst der Dom voll ist. ■ Durch ein auf den Boden des Kessels führendes Rohr wird ununterbrochen gesättigte Sole eingepumpt. Dieser Kessel wird in gewöhnlicher Weise befeuert und bildet den Erhitzer für die Sole, die aber in dem vollständig gefüllten Kessel keinen Dampf entwickeln kann. Die Sole fließt vom Kessel durch das mit dem Ventil oder anderem Abschluß oder Drosselungsorgan B1 versehene Rohr B in ein unten trichterartig sich verjungendes Gefäß, den Verdampfer C. In diesem Gefäße findet sofort. Dampfentwicklung aus der kontinuierlich aus dem Erhitzer übertretenden und überhitzten Sole statt, und zwar bildet sich im oberen Teil des Gefäßes Dampf von höherer Spannung, die sich nach der Temperatur der im Erhitzer befindlichen Sole richtet. Hierbei wird gleichzeitig die Sole konzentriert, und es fällt Salz aus, welches zusammen mit der Sole durch die Öffnung D am Boden des Gefäßes C in eine geschlossene Pfanne E übertritt, wobei durch einen in der Öffnung D vorhandenen Stocher dafür gesorgt wird, daß der Durchgang stets freibleibt. In der Pfanne E findet eine weitere Konzentration der Sole statt. Die Beheizung der Pfanne erfolgt hier durch Heizkörper üblicher Art, welche von dem aus C ausströmenden und hochgespannten Dampf durchströmt werden. Das in der Pfanne E ausfallende Salz wird ausgedrückt, durch den Elevator F in die Nutsche G gehoben und von dort in das Trockengefäß H entleert, von wo es nach dem Trocknen in Säcke verpackt wird.
Der sich in der Pfanne E durch die Verdampfung
der Sole entwickelnde Dampf, der etwa 0,2 Atm. Spannung hat, wird in die Heizrohren der offenen Pfannen /, K, L
(Fig. 2) geleitet, welche gesättigte Sole von etwa 700C. enthalten. Hier wird die Sole
auf Grobsalz verarbeitet, wobei man eventuell die Pfannen durch lose Deckel verdeckt, um
durch Ventilatoren den entstehenden Brüden zwecks besserer Verdampfung abzusaugen.
Die auf die beschriebene einfache Weise erfolgende Gewinnung von hochgespanntem
Dampf beim Versieden von salzhaltigen Flüssigkeiten ist von sehr erheblicher wirtschaftlicher
Bedeutung, wenn man bedenkt, daß in Deutschland allein etwa 5 Millionen
Doppelzentner Siedesalz pro Jahr hergestellt werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Vorrichtung zum Eindampfen von Sole bei gleichzeitiger Gewinnung hochgespannten Dampfes, bestehend aus einem Erhitzer zum Vorwärmen der Sole und dem höher als dieser und von ihm vollständig getrennt liegenden eigentlichen Verdampfer, in welchen die Sole ununterbrochen übertritt, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampfer (C) mit dem- Erhitzer (A) lediglich durch eine dem Übertritt der Sole in den Verdampfer dienende Leitung (B) in Verbindung steht, welche zu dem Zwecke mit einem Drosselungsorgan (B1) versehen ist, einerseits den Rückfluß von Sole aus dem Verdampfer .in den Erhitzer und dadurch die Ausscheidung von Salz in diesem zu verhindern und andererseits den Zu- und Abfluß von Sole ohne Anwendung von Wasserstandsgläsern oder anderer Sicherheitsvorrichtungen zu regeln.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE169644C true DE169644C (de) |
Family
ID=434748
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT169644D Active DE169644C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE169644C (de) |
-
0
- DE DENDAT169644D patent/DE169644C/de active Active
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