DE169396C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die zur Entleerung von Massengütern aus Eisenbahnwagen in Schiffe dienenden Kipper schwingen meist um fest verlagerte Achsen. Die Fallhöhe ist deshalb vom Wasserstande abhängig und kann bei niedrigem Wasserstande so groß werden, daß das Gut, z. B. Kohlen, in den dann verlängerten Schüttrinnen zu weit zerkleinert und darum entwertet wird. Durch Anwendung langer

ίο Schüttrinnen müssen auch die Schiffe bei niedrigem Wasser weit vom Ufer entfernt liegen und können deshalb zu Störungen der Schiffahrt Veranlassung geben.

Vorliegende Erfindung vermeidet diese

Übelstände dadurch, daß die Kipperachse mittels eines Lenkers, der um eine fest gelagerte Drehachse schwingen kann, in der Höhe verstellbar angeordnet ist und demnach dem jeweiligen Wasserstande entsprechend eingestellt werden kann, so daß dadurch eine bei jedem Wasserstande annähernd gleiche und möglichst geringe Fallhöhe des Gutes erreicht wird.

In den Fig. 1 bis 4 ist ein solcher Kipper bei verschiedenen Wasserständen schematisch dargestellt.

Fig. ι zeigt den Kipper in seiner Ruhestellung bei Hochwasser; in Fig. 2 ist er bei diesem Wasserstande in gekippter Stellung dargestellt. Fig. 3 und 4 zeigen die entsprechenden Stellungen bei Mittel- und Niedrigwasser. Die Vorrichtungen zum Heben und Senken der Kipperachse wie auch zum Kippen der

Plattform selbst sind, da sie beliebig ausgeführt werden können, in der Zeichnung weggelassen.

Der Kipper besteht im wesentlichen aus der Plattform α und dem Lenker b. Letzterer ist an seinem einen Ende um die Achse c drehbar gelagert und trägt an seinem anderen Ende die Kipperachse d. Die Plattform stützt sich in der Ruhestellung, wie in Fig. 1 dargestellt, auf die Achse c oder ein anderes geeignetes Widerlager. Soll der Wagen e, der nach seinem Auffahren auf die Plattform auf dieser befestigt wird, entleert werden, so bleibt der Lenker b in seiner Stellung, und die Plattform wird durch eine geeignete Vorrichtung um die Achse d gekippt, so daß sie in die in Fig. 2 gezeichnete Stellung kommt.

Bei mittlerem Wasserstande nimmt der Kipper zum Auffahren der Wagen ebenfalls die in Fig. 1 gezeichnete Ruhestellung ein. Soll aber der Wagen entleert werden, so wird der Kipper in die in Fig. 3 gezeichnete Stellung gebracht. Dabei wird der Lenker b so weit gesenkt, daß sich die Kipperachse d annähernd ebenso hoch über dem Schiffsrumpf/ befindet wie bei Hochwasser. 'Zugleich oder hierauf folgend wird die Plattform in die zur Wagenentleerung nötige Neigung gebracht.

Um bei niedrigstem Wasserstande die Fallhöhe des zu entladenden Gutes nicht zu vergrößern, muß der Lenker b, nachdem der

Wagen e auf der Plattform α festgemacht

worden ist, in die in Fig. 4 gezeichnete Stellung gebracht werden. Ist der Höhenunterschied zwischen dem höchsten und niedrigsten Wasserstande genügend groß, so bekommt die Plattform durch das Senken des Lenkers allein schon eine so große Neigung, daß ein besonderes Heben derselben unnötig wird. Dieser Fall ist in Fig. 4 dargestellt. Anderenfalls wird nach dem Senken des Lenkers die Plattform in die erforderliche Neigung gebracht.

Da man dem Lenker nicht nur die in den Fig. ι bis 4 gezeichneten Stellungen, sondern auch jede andere Zwischenstellung geben kann, so ist ersichtlich, daß durch diese neue Vorrichtung das Gut stets mit annähernd gleicher, möglichst geringer Fallhöhe entladen und auf diese Weise einer unnötigen Zerkleinerung und daraus folgenden Entwertung des Gutes vorgebeugt werden kann.

Claims (1)

1. Pate nt-An spruch:

   Wagenkipper mit einer um eine Achse schwingenden, unter der Einwirkung einer beliebigen Hubvorrichtung stehenden Plattform, dadurch gekennzeichnet, daß die Kipperachse mittels eines Lenkers, der um eine fest gelagerte Drehachse schwingen kann, in der Höhe verstellbar angeordnet ist, so daß durch die den jeweiligen Wasserständen entsprechende Verstellung des Lenkers stets eine annähernd gleiche, möglichst geringe Fallhöhe des Gutes erreicht werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.