DE1692668A1 - Verfahren zur Herstellung einer gereinigten Agar-Fraktion - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer gereinigten Agar-FraktionInfo
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- C08B37/0036—Galactans; Derivatives thereof
- C08B37/0039—Agar; Agarose, i.e. D-galactose, 3,6-anhydro-D-galactose, methylated, sulfated, e.g. from the red algae Gelidium and Gracilaria; Agaropectin; Derivatives thereof, e.g. Sepharose, i.e. crosslinked agarose
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Description
Verfahren zur Herstellung einer gereinigten Agar-Praktion
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer gereinigten Agär-Fraktion.
Agar ist die getrocknete hydrophile colloidale Substanz, die
aus Gelidium cartilogineum (Linne) Gaillon (Pan. Gelidiaceae),
Grracilaria confervoides (Linne)i Greville (Pan, Sphaerococcaceae)
und verwandten Rotalgenarten (Klasse; Rhodobhyceae) extrahiert
wird. Die purpurroten Meeresalyen, aus denen Agar gewonnen
wird, wachsen in fast allen Meeren der Welt, Ein Verfahren
zur Herstellung von Agar besteht darin, dass die-Meeresalgen
geerntet und gewaschen werden, worauf das Agar bed hohen
Temperaturen und Drucken aus den Algen extrahiert wird. Verunreinigungen
v/erden ausgefällt und durch Filtration entfernt und die Flüssigkeit geliereri gelassen. Nach/ffelierung wird
10-9812/0612 " BAOORiQtNAL
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das Agar einige Tage lang gefroren. Das Agar ist in Eis unlöslich,
während bestimmte Verunreinigungen in das Eis übergehen,
das später geschmolzen und weggewaschen wird. Das Agar wird gewaschen, entfärbt, sterilisiert, zur Entfernung von geringen
Mengen noch verbliebener Verunreinigungen behandelt und ,erneut gewaschen. Nach der Entwässerung ist das Agar verpackungs-
und verkaufsfertig. Das auf diese Weise gewonnene Produkt ist ein handelsübliches herkömmliches Agar, das für
fe die verschiedensten Zwecke verwendet wird, beispielsweise in · der Zahnheilkunde, in der Kriminalistik, in der plastischen
Chirurgie, für die Präparierung von Museumsgegenständen, zur Anfertigung von Skulpturen, zur Verarbeitung von Nahrungsmitteln,
in der medizinischen Forschung, in tier Mikrobiologie,
in der Fotografie, in der Chemie und ganz allgemein in der Wissenschaft.
Agar besteht aus zwei Fraktionen, und zwar einem neutralen Galaktosepolymerisat und einem sulfatierten Polysaccharid
(Agaropectin). Die Agaropectin-Fraktion verleiht dem neutralen
Galaktosepolymerisat Eigenschaften t die für bestimmte Zwecke
und bei bestimmten Anwendungsgebieten unerwünscht sind. Das neutrale Galaktosepolysaccharid enthält keine Gruppen, die eine
Ladung tragen, so dass ein Gel dieses Polysaccharide sehr geeignet
als Stabilisierungsmittel für Elektrophoresen und Immunodiffusionen ist. Agar, das von der Agaropectin-Fraktion befreit worden,ist, besitzt andere Vorteile. Wird es in mikrobiologischen
Medien verwendet, so liefert es ein Gel mit einer
"■ . 1098 1 2/Qti 12
überraschend hohen Gelfestigkeit, sogar dann, wenn "beträchtlich
kleinere Mengen verwendet werden, als dies normalerweise "bei der Verwendung eines herkömmlichen Agar für derartige Zwecke
der Pail ist. Die aus dieser gereinigten Agar-Fraktion gebildeten
Gele scheiden im Vergleich zu herkömmlichen Agar-Gelen sehr geringe Mengen an Synärese-Wasser aus.
Die Erkenntnis der "besonderen- Vorteile der Verwendung eines
neutralen Galaktosepolymerisats als■GeIierungsmaterial, hat ä
viele Forscher zur Entwicklung von Methoden für eine wirksame, schnelle und billige Abtrennung dieser Fraktion von Agar angeregt.
Dass diesen Versuchen jedoch bisher kein besonderer Erfolg beschieden war, geht aus der Tatsache hervor, dass das
zur Zeit im Handel erhältliche neutrale Galaktosepolymerisat
ungefähr um das 5Ofache teurer ist als das handelsübliche
Agar. Ein Acetylierungsverfahren zur Herstellung des neutralen
Galaktosepolymerisats wurde von Araki (J.Chem. Soc, Japan, Pure Chem. Sogt. 58 (1937), 1338) vorgeschlagen. Dieses Acety-.
lierungsverfahren wurde von Hjerten als sehr langwierig und
teuer besehrieben. Zur Verbesserung des AeetyIierungsverfahrens
schlug Hjerten eine Cetylpyridiniumchlorid-Methode vor (.vergl.
Biochem. Biophys. Acta, 62 (1962), 445)· Bei diesem Cetylpyridiniumchlorid-Verfahren
von Hgerten auftretende Uachteile regten
andere Forscher zu einem Verfahren an, das sich der fraktionierten
Ausfällung mit Eolyäthylenglykol bediente (vergl.
Rüssel et al, Biochem. Biophys, Acta, 86 (1964)-» 169-174). Es
wurden auch Versuche .unternommen, um Agar durch Behandlung mit
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trockener Chlorwasserstoffsäure zu desulfatisieren; diese
Behandlung hatte jedoch einen Abbau des Agars" zur Folge. Die Agaropektin-JFraktion des Agar kann durch Extraktion aus einer
warmen Agarlösung unter Verwendung von Harzen erfolgen. Jedoch machte die geringe Kapazität der für diesen Zweck verwendeten
Harz-Säulen dieses Verfahren ungeeignet. Ein Hauptnachteil aller bisher bekannten Verfahren liegt darin, dass die Reinigung
des Agar mit einer Agar-Lösung durchgeführt werden muss. Dies
™ erfordert das Arbeiten mit einer heissen geschmolzenen Substanz,
ein Umstand, der die Schwierigkeiten und Kosten der Verarbeitung erhöht.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung liegt in der Schaffung einer
Methode zur schnellen, wirksamen und billigen Herstellung des neutralen Cralaktosepolymerisats aus Agar.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist in der Ent-
k wicklung eines Verfahrens zu sehen, das die Herstellung des
neutralen Galaktosepolymerisats aus Agar in der Kälte bei einer
Temperatur von ungefähr 15 bis 700O ermöglicht.
Weiterhin hat sich die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung des neutralen Galaktosepolymerisats aus Agar zum
Ziel gesetzt, wobei billige und leicht erhältliche Chemikalien verwendet werden.
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- 5 - '■-.;■■
Weitere Ziele und vorteilhafte Merkmale der vorliegenden Erfindung
gehen aus der nachstehenden Beschreibung hervor.
Die vorliegende Erfindung beruht auf ein««»Verfahren, bei dem
der Agaropektin-Anteil des Agar durch die Verwendung von irgendwelchen
Materialien gelöst wird, die das Agaropektin abbauen (beispielsweise durch Pektinase, die zur Familie der
Enzyme gehört) oder die Calcium abtrennen und damit die Lösung des Agaropektins ermöglichen (zu derartigen Abtrennmitteln gehören
A'thylendiamintetraessigsäure und bestimmte Phosphate). Das gelöste Agaropektin wird dann in einfacher Weise von dem
neutralen Galaktosepolymerisat durch Waschen mit Wasser, vorzugsweise destilliertem oder entionisiertem Wasser, entfernt.
Bei einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird dem Agar Pektinase zugesetzt. Pektinasen sind im Handel aus einer
Vielzahl von Quellen erhältlich. Sie werden hauptsächlich bei der Verarbeitung von Prüchten verwendet. Pektinase baut unter,
wäßrigen Bedingungen den Agaropektinanteil des Agar zu kleineren Einheiten ab, die wasserlöslich sind. Diese wasserlösliehen
Abbauprodukte können dann durch Waschen des unlöslichen neutralen Galaktosepolymerisats mit entweder kaltem oder warmem
Wasser entfernt werden.
Gemäss einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird das Agaropektin durch die Entfernung von Oalciumionen
unter zur Hilfenahme von Abtrennraitteln in kaltem Wasser
löslich gemacht. Beispiele für derartige Abtrennmittel sind
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zweibasisch.es llatriumphosphat, dreibasisch.es Uatriumphosphat,
Hatrimapyroph.osph.ate, Natriumtriph.osph.at, Natriumhexametaphosphat,
Hatriumtripolyph.osph.at und Äthylendiamintetraessigsäure.
Uachdem die Calciumionen abgetrennt sind und damit nicht mehr
für eine Vereinigung mit den Agaropektinen zur Verfügung stehen, werden diese wasserlöslich und können durch Waschen des unlöslichen
neutralen Galaktosepolymerisats mit kaltem oder warmem
λ Wasser entfernt werden. Es ist natürlich klar, dass das CaI-ciumabtrennmittel
nicht den neutralen Galaktosepolymerisatanteil abbauen darf.
Mir die Auflösung der Agaropektinkomponente des Agar werden
pro 0,454- kg (pound) Agar ungefähr 5 bis 50 g Pektinase in Form einer Pektinase-Enzympräparation mit einer "Quittensaftaktivität"
von 200 Einheiten pro Gramm verwendet. Vorzugsweise werden ungefähr 25 g einer derartigen Enzympräparation pro
0,454 kg (pound) Agar verwendet. Die Auflösung des Agaropektins
erfolgt bei Temperaturen, die für die enzymatisch« Aktivität der Pektinase geeignet sind, und zwar im allgemeinen bei
einer Temperatur von ungefähr 38 bis 6O0O und vorzugsweise bei
ungefähr 4O0O. Nachdem die Auflösung nach ungefähr 1 bis 20
Stunden und vorzugsweise nach ungefähr 4 Stunden bis zu einem zufriedenstellenden Ausmaß fortgeschritten ist, wird das neutrale
Galaktosepolymerisat mit Wasser, vorzugsweise mit destilliertem oder entionisiertem Wasser, von den Agaropektinen freigewasohen.
Das Galaktosepolymerisat kann dann zur Verbesserung
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der Farbe und Klarheit unter Verwendung einer herkömmlichen
Bleiche, wie beispielsweise einer Fatriumhypochlorit-LÖsung,
gebleicht werden. Anschliessend an die· Bleichung wird das
■ Polymerisat von zurückgebliebenen Bleichkomponenten oder Reaktionsprodukten
freigewaschen« Es wird dann nach einem Verfahren getrocknet, welches zwar das Wasser entfernt, ohne jedoch
dabei das neutrale, Galaktosepolymerisat zu zerstören oder abzubauen.
Zu derartigen Trocknungsverfahren sind die Trocknung
unter Vakuum, die Trocknung mittels organischer Lösungsmittel, <|
wie beispielsweise Aceton, Alkohol oder Äther, oder andere geeignete Verfahren zu zählen. - -
In dem vorstehenden Absatz wurde die Pektinase-Enzymaktivität
in "Quittensafteinheiten" der Aktivität ausgedrückt. Dies ist
ein übliches Maß für die Wiedergabe der Aktivität von Pektinase*
Diese Aktivitätsängabe beruht auf dem Grad, bis zu dem das
Enzym ein Quittensaftsubstrat zu klären vermag. Eine erfindungsgemäss
verwendbare'Pektinase-Enzympräparation sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung aus Aspergillus niger-Produkten,
wird in der südafrikanischen Patentschrift Nr. 63/5936 beschrieben. In dem weiter unten folgenden Beispiel 1 wird eine
derartige Pektinase-Präparation verwendet.
Die Auflösung der Agaropektine unter Verwendung von Calcium-,
abtrennmitteln erfolgt nach derselben Methode, die bei dem
Pektinase-Verfahren angewendet wird. Wird ein GaIciumabtrennmittel
vom Phosphat-Typ verwendet, dann wird das entsprechende
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Phosphat dem Agar in Wasser zugesetzt· Pro 0,454 kg (pound)
Agar werden ungefähr 100 bis 1000 g Phosphat verwendetφ Die
Abtrennung des Calciums wird vorzugsweise in destilliertem oder entionisiertem Wasser bei lemperaturen zwischen ungefähr
38 und 700O, vorzugsweise 400O, während einer Zeitspanne von
ungefähr 1 bis 24 Stunden, vorzugsweise ungefähr 12 Stunden,
durchgeführt. Das neutrale Galaktosepolymerisat wird dann mit
Wasser, vorzugsweise mit destilliertem oder entionisiertem Wasser
> von den Agaropektinen freigewaschen. Das Galaktosepolymerisat kann dann zur Verbesserung der Farbe und Klarheit unter Verwendung
einer herkömmlichen Bleiche, wie beispielsweise einer ITatriurahypochlorit-Lösung» gebleicht werden. Anschliessend an
die Bleichung wird das Polymerisat in der vorstehend für das Pektinaee-Verfahren angegebenen Weise gewaschen und getrocknet.
Bei der Verwendung anderer Arten von Calciumabtrennmitteln,
wie beispielsweise Äthylen&iamintetraessigsäuren sowie deren
Salzen, wird das Verfahren praktisch in derselben Weise wie bei
der Verwendung von Phosphaten durchgeführt. Pur die Auflösung
der Agaropektine in 0,454 kg (pound) Agar werden ungefähr 1 bis 100 g Al)IA oder deren Alkalisalze verwendet.
Das nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte neutrale
Galaktosepolymerisat ist als Gel-bildendes Material und als
Stabilisierungsmittel für Elektrophoresen und Immunodiffusion
geeignet. Für derartige Verfahren let es erwünscht, dass ein
Gel eine ausgezeichnete Durcheichtigköit besitzt und eine Diffusion von Stoffen, beispielsweise von Antigenen und Antikörpern
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mit einem möglichst kleinen Widerstand, entweder durch Adsorption
oder durch andere Mechanismen ermöglicht« Enthält ein Agar grössere Mengen an geladenen Teilchen, die sich mit den
untersuchten Materialien vereinigen können, so dass sie die * Diffusion dieser Stoffe wegen der Übertragung einer elektrischen
ladung erschweren, so ist ein derartiges Agar nicht für Geldiffusions-
und Immunoelektrophoreseverfahren geeignet. Das
nach dem erfindungsgemässen-Verfahren hergestellte neutrale |
Galaktosepolymerisat liefert extrem klare und durchsichtige Gelstrukturen.
VjTeiterhin ermöglicht dieses neutrale Galaktosepolymerisat
die ungehinderte Diffusion geladener Stoffe, beispielsweise
von Antigenen und Antikörpern, sowohl bei Geldiffusionsals
auch bei Immunoelektrophoreseverfahren·
Ss hat sich auch herausgestellt, dass das erfindungsgemäss hergestellte
neutrale Galaktosepolymerisat für die Herstellung verbesserter mikrobiologischer halbfester Kulturen geeignet ist.
Bisher war es bei der Herstellung mikrobiologischer halbfester Kulturen üblich, ungefähr 2 i<>
herkömmliches Agar zu verv/enden. V/erden weniger als 2 # verwendet» dann besitzen die erhaltenen
halbfesten Medien keine ausreichende strukturelle Festigkeit, die erforderlich ist, damit sie den Bedingungen widerstehen,
denen sie laufend ausgesetzt sind. Es wurde gefunden, dass 1 fo
des erfindungsgemässen neutralen Galaktosepolymerisats die Her-βteilung
eines halbfesten Mediums ermöglicht, das die gleiche
Gelfestigkeit wie ein Gel besitzt, welches unter Very/endung von
2 i» eines Üblichen Agare hergestellt wurde. Weiterhin unter-
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169Z668 · >
bleibt bei Verwendung des erfindungsgemässen neutralen Galaktosepolymerisats
praktisch jede Abscheidung von Synärese-Y/asser.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
25 g einer flüssigen Pektinase-Enzympräparation mit einer
Quit tens aft aktivität von 200 Einheiten pro Gram wurden bei Zimmertemperatur 8 Liter destilliertes Wasser zugegeben. Das
destillierte Wasser wurde dann auf 400C erwärmt. Daraufhin wurden
0,4-54 kg (pound) Agar in die Enzym-Wasserlösung eingebracht und 4 Stunden lang in Kontakt mit dem Pektinase-Enzym belassen.
Anschliessend wurde das restliche nicht gelöste neutrale Galaktosepolymerisat
von dem zugesetzten Enzym und den gelösten Agaropektinen unter Verwendung von destilliertem Wasser freigewaschen.
Zu 8 liter destilliertem Wasser wurden dann 100 ml W einer 5,25/^igen Natriumhypochloritlösung zugefügt. Das neutrale
Galaktosepolymerisat wurde in diese Bleichlöaung eingebracht
und 4 Stunden lang in dieser Lösung belassen. Fach der Entfernung der Bleichlösung wurde das Polymerisat in destilliertem
Wasser von zurückgebliebenem freien Chlor freigewaschen. Das
Polymerisat wurde dann in einer Vakuumkammer getrocknet.
Das nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellte neutrale Galaktosepolymerisat konnte sowohl für eine G-eldiffusion
als auoh für eine Immunoelektrophorese verwendet werden·
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Wurden 2 ?S dieses Polymerisats zu 100 ml eines Veronal-Puffers
mit einem pH-Wert von 8,6 und einer Ionenstärke von 0,05 gegeben
und die Mischung auf 930C erwärmt, dann wurde eine klare
wasserähnliche lösung erhalten. Wird eine entsprechende Menge
dieser Lösung in eine Elektrophoreseplatte gegossen und gelieren
gelassen, dann wird ein sehr klares und durchsichtiges Medium erhalten. Nach, der Zugabe einer Analysenprobe und der
in üblicher Weise erfolgenden Anlegung einer elektrischen Spannung
an das System, können ungewöhnlich klar gezeichnete Korn- ™
ponenten-Banden sichtbar gemacht werden.
Zu 0,4-54 kg O pound) Agar in β Üitera Wasser werden bei Zimmertemperatur
1000 g ]Jatriumhypophosphat zugesetzt» worauf die
Mischung in destilliertem Wasser von 2iiamertemperatur auf 450O
erwärmt wurde. Bach 12 Stunden wurde die Ägar-Fraktion, die das
neutrale Galaktosepolymerisat enthielt, unter Verwendung von destilliertem "Wasser von dem zugesetzten Hypophosphat und der ^
Agaropektin-Praktion freigewaschen. Sas gewaschene neutrale
Galaktosepolymerisat wurde dann 1 Stunde lang mit einer Bleichlösung kontaktiert· Diese Bleichlösung wurde durch Zugabe von
.100 ml einer 5,25?£igen ITatriumhypochlorit-Üösung zu 8 latern
destilliertem Wasser hergestellt. Das neutrale Galaktosepolymerisat wurde dann aus der Bleichlösung entfernt und solange
Mt destilliertem Waeser g^imsoiien, bis es frei von zurüpkgebliebenen^^
freiem Chlor war« Das Polymerisat wurde dann auf einem Trockenblech im Vakuum getrocknet.
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Das Verfahren von Beispiel 2 wurde wiederholt, wobei jedoch Natriumtripolyphosphat anstelle von Uatriumhypophosphat als
Caloiumabtrennjüittel verwendet wurde«
50 g iDetranatriumäthylendiamintetraacetat· wurden bei Zimmer--.
^ temperatur zu 8 Litern destilliertem Wasser gegeben, worauf
das Y/asser auf 600C erwärmt wurde. Dann wurden 0,454 kg
(1 pound) Agar in diese Wasserlösung eingebracht und 4 Stunden lang in der Lösung belassen. Das Tetranatriumäthylendiamintetraacetatchelierte
während dieser Zeitspanne die in der Lösung vorhandenen Calciumionen und machte auf diese Weise die
Agaropektine wasserlöslich. Das unlösliche neutrale Galaktosepolymerisat
wurde aus der Chelierungslösung entfernt und unter
Verwendung von destilliertem Wasser von allen Agaropektinen und dem zugesetzten !etranatriumäthylendiamintetraaeetat frei-
" gewaschen. Das Polymerisat wurde in eine Bleichlösung eingebracht
und darin 1 Stunde lang belassen. Diese Bleichlösung wurde nach der in Beispiel 2 beschriebenen Weise hergestellt.
An die Bleichung schlossen sich dann die in Beispiel 2 beschriebenen
Wasch- und Trocknungsstuf en an.
Das nach einem der vorstehend beschriebenen Verfahren herge- stellte
neutrale Galaktosepolymerisat ermöglicht bei einem Zu-. satz von 1 i» die für mikrobiologische Gelmedien, wie beispielsweise das nachstehend angegeben® Reagenzglas- und Platten-
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medium, erforderliche strukturelle Pestigkeitt
1. Pepton 1,0 g
2. Natriumchlorid 5,0 g
3. Dextrose 1,0 g
4. Mononatriumphosphat 2,0 g
' 5. Harnstoff ' 20,0 g
6. Phenolrot 0,012 g
7. neutrales Galaktosepolymerisat 11,0 g
8. destilliertes Wasser q.s. Tola 1000,0 ml
1» Proteasepepton 10,0 g
2, Dextrose 20,0 g
5· neutrales Galaktosepolymerisat 13,0 g
4* destilliertes Wasser q.s. bis 1000,0 ml
Das erfindungsgemäeee neutrale Galaktosepolymerisat muss natürlich
nicht die gesamte Gel-erzeugende Komponente eines mikrobiologischen Reagenzglas- und Plattenmediums ausmachen.
Werden beispielsweise 1,5 6/<> eines herkömmlichen handelsüblichen
Agar und 0,5 $> des erfindungsgemässen neutralen Galaktosepolymerisats
vermischt und zusammen als Gel-bildende Komponente für ein Reagenzglas- und Plattenmedium verwendet, dann zeigt
die Mischung Eigenschaften, die ein derartiges Medium, in dem
kein neutrales Galaktosepolymerisat verwendet wird wd in dem
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2 fo eines herkömmlichen im Handel erhältlichen Agar die gesamte Gel-bildende Kompoente ausmachen, nicht besitzt. Derartig
vermischte Medien scheiden weniger Synärese-Wasser aus als
ein aus einer Komponente bestehendes Medium. Die durch die geringere
Menge des neutralen GalaktosepolymerisatbeStandteils bewirkte Strukturverbesserung ermöglicht ie% es, dass aus
einer Mischung bestehende Medien in viel grösserem Maße einem physikalischen Schock widerstehen können als dies ein Medium
in der Lage ist, das eine einzelne Komponente aus 2 $>
eines herkömmlichen Agars enthält. Die Schockbeständigkeit kann dann
ausserst wichtig sein, wenn Heagenzmedien über weite Entfernungen
hinweg transportiert werden.
Patentansprüche
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Claims (1)
- --15 -Patentansprüche1« Verfahren zur Herstellung eines gereinigten, in kaltem Wasser unlöslichen neutralen Agar-Salaktosepolymerisat- · Bestandteiles aus einem Agar, das einen derartigen Polymerisatbestandteil und zusätzlich Calcium und ein in kaltem Y/asser unlösliches sulfatiertes Polysaecharid enthält, dadurch ge- ™ kennzeichnet, dass das sulfatierte Polysaceh©y?id durch Zugabe eines aus einem Pektinase-Enzym oder einem Galeiumabtrennmittel bestehenden Lösungsmittel unter wäßrigen Bedingungen zu dem Agar in kaltem Wasser löslich gemacht wird, worauf der in kaltem Wasser unlösliche Bestandteil von dem in kaltem Wasser gelösten sulfatierten Polysaeeharifl. abgetrennt wird«2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Calciumabtrennmittel Äthylendiamintetraessigsäure, ein Alkalisalz dieser Säure, ein Phosphat, zweibasisches Uatriumtriphosphat, dreibasisches Hatriumphosphat, ITatriumpyrophosphat, Uatriumtriphosphat, ffatriumhexametaphosphat oder Natriumtripolyphosphat verwendet wird»3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung des Calciums vorzugsweise in destilliertem oder entionisiertem Wasser bei einer Temperatur von ungefähr10 98.12/061 Z-■16 - 189286838 bis 7O0O, vorzugsweise 410C, während einer Zeitspanne von ungefähr 1 "bis 24 Stunden, vorzugsweise ungefähr 12 Stunden, durchgeführt wird.10 9812/0612
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