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Die Erfindung betrifft ein Kühlhaus, insbesondere als ebenerdiger
eingeschossiger Bau, dessen Wände und Decke zweischalig aus Blechen mit Isoliermaterial
zwischen den Mänteln ausgebildet sind, wobei nach dem Hauptpatent 1434 787
zwischen den durch Verbindungselemente aus Stoffen geringer Wärmeleitfähigkeit distanzierten
Blechen der Wände und der Decke ein durchgehender Isolierraum gebildet ist oder
jede Wand und die Decke je einen durchgehenden Isolierraum aufweisen, die Bleche
in an sich bekannter Weise profiliert sind sowie das Isoliermaterial, wie an sich
bekannt, nicht brennbar bzw. schwer entflammbar und lose eingebracht ist.
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Derartige Kühlhäuser haben sich in der Praxis, insbesondere in isoliertechnischer
und bautechnischer Hinsicht, ausgezeichnet bewährt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Bau von Kühlhäusern
nach dem Hauptpatent zu vereinfachen und eine schnellere sowie kostenspärendere
Bauweise zu ermöglichen, wobei die guten Isoliereigenschaften beibehalten werden
sollen.
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Diese Aufgabe wird bei einem Kühlhaus der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Wände und/oder die Decke aus vorgefertigten kastenförmigen
Bauelementen bestehen und daß deren die beiden Schalen bildende Bleche durch die
Verbindungselemente versteift sind.
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Durch die Erfindung läßt sich daher eine Fertigbauweise für Kühlhäuser
durchführen, bei der die einzelnen Bauelemente in genormten Abmessungen vorgefertigt
werden können und zum Bau des Kühlhauses nur einfache Montagearbeiten nötig sind.
Bei dieser durch die Erfindung,. ermöglichten. echten Fertigbauweise entfallen nie
Häuptkosten auf Werkstattarbeit und nur ein kleiner Prozentsatz der Kosten auf Baustellen-Arbeit.
Für die Tragkonstruktion sind Stahlskelette ebenso geeignet wie Stahlbeton-Konstruktionen;
in beiden Fällen können für die Wände und die Decke die gleichen Bauelemente verwendet
werden.
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Derartige Bauelemente lassen sich in Längen bis zu 10 rn ohne Schwierigkeiten
herstellen. Hinsichtlich der Länge der Bauelemente sind im wesentlichen lediglich
durch die Transportmöglichkeiten Grenzen gesetzt. Es können Bauelemente in jedem
gewünschten Zwischenmaß bezüglich der Länge hergestellt werden.
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Bei einer bevorzugten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
sind die offenen Kastenflächen der Bauelemente durch Material mit niedriger Wärmeleitzahl,
z. B. Kunststoffnetze, Glasgewebeschichten, Platten aus Isolierstoff, oder durch
gelochte Platten abgeschlossen, um z. B. rieselfähiges Isoliermaterial insbesondere
beim Transport an Ort und Stelle zu halten.
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Die Isolierfüllung kann z. B. aus loser Mineralfaserwolle bestehen,
die vorzugsweise über die lange Seite der Bauelemente und daher auf eine verhältnismäßig
geringe Höhe eingestopft wird. Dadurch besteht eine gute Kontrollmöglichkeit zur
Vermeidung von Lunkern. Um die eingestopfte Mineralfaserwolle für den Transport
zu sichern, sind in diesem Fall die kurzen Kastenflächen der Bauelemente durch ein
Kunststoffnetz abgeschlossen. Dieser Seitenverschluß dient als Halterung für die
Mineralfaserwolle, wobei gegebenenfalls auch, wie erwähnt, Platten aus Isolierstoff
Verwendung finden können oder auch Polyurethanschaum od. dgl. Bei Verwendung von
Glasgewebe-Schichten als Abdeckung der offenen Kastenflächen der Bauelemente ist
vorteilhafterweise die obere und untere Abdeckung leicht vorgewölbt, so daß beim
Zusammenbau eine Fugenbildung leichter vermieden wird.
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Als versteifende Verbindungselemente zwischen den Blechen der Bauelemente
können glasfaserverstärkte Kunststoffstäbe oder Kunststoffstege dienen.
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Bei der Montage werden, nach einer Weiterbildung der Erfindung, benachbarte
Bauelemente durch überlappen von Profilen der Bleche und die Außenseiten der überlappungen
mittels eines selbsttätig aushärtenden Dichtungsmaterials feuchtigkeits- und gasdicht
verbunden.
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Bei waagerechter Ausrichtung der Bauelement;, wird ferner in vorteilhafter
Weise der Stoß zwischen zwei in waagerechter Richtung aneinanderfolgenden Bauelementen
durch ein Abdeckungprofil überdeckt, wobei dieses Abdeckprofil an einem Tragpfeiler
befestigt und in den Hohlraum zwischen diesen Bauteilen Isoliermaterial eingefüllt
wird.
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Als besonders vorteilhaftes Befestigungsmittel findet ein Bolzen aus
Material hoher Festigkeit und niedriger Wärmeleitzahl Verwendung, der einerseits
über ein Innengewinde mittels einer am Tragpfeiler gehaltenen Schraube od. dgl.
und andererseits mittels einer Mutter und einer Druckplatte die benachbarten Bauelemente
an den Tragpfeiler andrückt sowie über eine zweite Mutter oder eine Innenschraube
das Abdeckprofil hält.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist bei Traufen-Dachelementen
eine offene Kastenfläche um den Dachüberstand zurückgesetzt auf einer Schalenseite
vorgesehen, die im eingebauten Zustand nach unten weist.
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Im Bodenbereich kann die Außenschale vorteilhafterweise mit einer
starken glatten Blechbahn als Stoßschutz verkleidet sein.
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Die untersten offenen Kastenseiten des mit einer Boden-Sperrschicht
versehenen Kühlhauses können zweckmäßigerweise gegen die Boden-Sperrschicht zu mit
Blechen abgedeckt sein.
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Bei extremen klimatischen Bedingungen kann auf den Bauelementen des
Daches in vorteilhafter Weise eine zusätzliche Isolierschicht und darüber eine Abdeckung
angebracht sein.
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Nachstehend ist die Erfindung an Hand der Zeichnungen näher erläutert,
die schematisch Ausführungsbeispiele darstellen. Dabei zeigt F i g. 1 einen schematischen
Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Kühlhaus, F i g. 2 eine Teil-Ansicht einer
Außenseite, F i g. 3 einen Querschnitt durch ein normales Bauelement, F i g. 4 in
Schrägansicht ein Bauelement mit Verbindungsmittel zum anstoßenden nächsten Bauelement,
F i g. 5 in vergrößertem Maßstab ein Detail der Verbindung nach F i g. 4, F i g.
6 einen Schnitt durch eine Verbindungsstelle, F i g. 7 einen Teil-Schnitt durch
den Bodenbereich eines Kühlhauses und F i g. 8 einen Schnitt durch einen Wand-Dachanschluß.
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Beim Kühlhaus nach F i g. 1 dient als Tragkonstruktion 2 ein Stahlbeton-Skelett.
Der Aufbau erfolgt auf einem Unterbau, bestehend aus einer Kiesauffüllung
3,
einer darauf angebrachten Sauberkeitsschicht 4, einer Betonschicht 5 mit eingelegter
Bodenheizung, einer darüber angebrachten Dampfsperre 6, einer Korkisolierung 7 und
einer Stahlbetonplatte B.
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Die Wände des Kühlhauses sind aus kastenförmigen Bauelementen 12 gebildet.
Auch die auf der Tragkonstruktion 2 ruhende Decke besteht im wesentlichen aus Bauelementen
12, während lediglich an den Traufen Traufen-Dachelemente 13 Verwendung finden.
Zum Bodenanschluß sind Boden-Bauelemente14 vorgesehen. Die Abdeckung der Stöße erfolgt
mittels Abdeckprofilen 15. Auf den Elementen 12, 13 des Daches ist eine zusätzliche
Isolierschicht 15 aus Korkplatten oder Isolierplatten aus nicht brennbaren bzw.
schwer entflammbaren Stoffen angebracht, die mit einer Abdeckung 17 aus drei Lagen
Dachpappe versehen ist.
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Aus F i g. 2 ist ersichtlich, daß die Boden-Bauelemente 14 mit Beton
vergossen sein können, beispielsweise als Spritzwasserschutz.
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Aus dem Querschnitt in F i g. 3 durch ein erfindungsgemäßes Bauelement
12 ist ersichtlich, daß diese Bauelementd 12 profilierte Bleche 18 und 19 aufweisen,
zwischen denen z. B. Mineralfaserwolle 20
eingestopft ist. Zur Abstandshaltung
dienen Verbindungselemente 21 in Form von glasfaserverstärkten Kunststoffstäben.
Zur Abdeckung der langen offenen Kastenflächen der Bauelemente 12 sind Glasgewebe-Schichten
22 vorgesehen. Die kurzen offenen Kastenflächen der Bauelemente 12 sind durch je
ein Kunststoffnetz abgeschlossen. Bei dem in F i g. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
erfolgt der Abschluß mittels einer geeigneten gelochten Platte 23. Die Verbindung
zwischen aufeinanderfolgenden Bauelementen 12 und ihre- Befestigung an einem Tragpfeiler
1 der Tragkonstruktion 2 des Kühlhauses sowie die Abdeckung des Stoßes mittels der
Abdeckprofile 15 ist weiter unten näher erläutert. Der Raum zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Bauelementen 12 wird während der Montage ebenfalls mit Mineralwolle ausgefüllt,
so daß die Isolierung' eine durchgehende Schicht bildet, denn die Abdeckungen der
kurzen offenen Kastenflächen sind so gewählt und ausgebildet, daß sie die Isolierwirkung
nicht beeinflussen.
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Bei den profilierten Blechen 18,19 können Profiltiefen von etwa 4
bis 8 cm und dementsprechend zunehmender Biegesteifigkeit Verwendung finden. Damit
lassen sich Bauelemente 12 für Stüzweiten und Höhen bis zu 10 m ohne Schwierigkeiten
herstellen. Auch können Bauelemente 12 in jedem gewünschten Zwischenmaß gefertigt
werden. Die Verwendung loser Mineralfaserwolle als Isolierung bringt den Vorteil,
daß auch alle ausspringenden Aufkantungen zuverlässig ausgefüllt werden. Ein Zusammensacken
der Wolle ist nicht zu befürchten, da die Stopfhöhen entsprechend den beispielsweise
gewählten Normabmessungen der Bauelemente 12 0,91 m oder 1,82 3n betragen. Die Anfertigung
der Bauelemente 12 mit der größeren Breite von 1,82 m ist besonders wirtschaftlich,
weil die Bauelemente 12 biegesteifer werden und nur die Hälfte der Abdichtungen
zwischen aufeinanderfolgenden Bauelementen 12 benötigt wird. Für kürzere Stützweiten
und Höhen bis etwa 6 m werden Bauelemente 12 mit 1,82 m Breite verwendet, für größere
Stützenabstände oder Höhen aus Gründen der Handlichkeit solche mit der kleineren
Breite von 0,91 m. Das Füllen der Bauelemente 12 kann bei der Fertigung über die
lange Seite, also auf eine geringe Höhe, erfolgen. Es besteht deshalb auch gute
Kontrollmöglichkeit zur Vermeidung von Lunkern. Die Wolle kann vorgewogen werden,
so daß die Einhaltung der jeweils gewünschten Stopfdichte ohne weiteres gewährleistet
wird.
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Aus F i g. 6 ist die Befestigung der Bauelemente 12 untereinander
und mit einem Tragpfeiler 1 aus Stahl ersichtlich. Auf dem Tragpfeiler 1 ist zur
Verankerung der Bauelemente 12 eine Halfenschiene 24 vorgesehen, die entweder angeschweißt
oder angeschraubt sein kann. Bei einem Tragpfeiler aus Stahlbeton kann sie auch
eingegossen sein. -In- dieser. Halfenschiene 24 sind Hammerkopfschrauben 25 eingesetzt,
auf die bei der Montage ein Bolzen 26 mit hoher Festigkeit und niedriger Wärmeleitzahl,
z. B. aus glasfaserverstärktem Polyester, über ein Innengewinde 27 befestigt wird.
Mit Hilfe einer Mutter 28 und einer Druckplatte 29 wrden die aneinanderliegenden
Bauelemente 12 an den Tragpfeiler 1 der Tragkonstruktion 2 angedrückt, und
über eine zweite Mutter 30, die auf ein abgesetztes Gewinde 31 des
Bolzens 26 aufschraubbar ist, wird das Abdeckprofil 15 angepreßt. An Stelle der
Mutter 30 kann auch ein Schraubbolzen Verwendung finden, der in ein Innengewinde
des Bolzens 26 eingreift. Der Raum zwischen aufeinanderfolgenden Bauelementen 12
kann beispielsweise mit Hart-Polyurethanschanm 32 ausgefüllt sein und ebenso der
Innenraum des Abdeckprofils 15. Die Verbindungsstellen zwischen Abdeckprofilen
15 und Außenseiten 19 der- Bauelemente 12 sind durch selbsttätig aushärtendes
- Dichtungsmaterial 45 feuchtigkeits- und gasdicht versiegelt. In der gleichen Weise
können die Bauelemente 12 der Decke an der Tragkonstruktion 2 befestigt werden.
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In F i g. 7 ist ein Boden-Bauelement 14 dargestellt, das auf
der als Dampfsperre 6 dienenden Boden-Sperrschicht 33 aufliegt und gegen diese mit
einem Blech 34 abgedeckt ist. Der Hohlraum 35 zwischen Bauelement 14 und
äußerem Boden 36 ist vorteilhafterweise mit Bitumen ausgegossen. Im Inneren
des Kühlhauses 14 ist ein Radabweiser 37 und an .der Außenseite ein
als Stoßschutz- vorgesehenes starkes glattes Sockelblech 38 gezeigt.
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In F i g. 8 ist dargestellt, daß im Firstbereich die äußeren Begrenzungsflächen
der Dachelemente 12 so verlängert sind, daß trotz des Winkels am Dachfirst eine
gute Abdichtung erfolgen kann. Die Traufen-Dachelemente 13 unterscheiden sich von
den übrigen Bauelementen 12 dadurch, daß jeweils eine offene Kastenfläche um den-
Dachüberstand zurückgesetzt auf der unteren Seite vorgesehen ist, so daß ein wärmebrückenfreier
übergang zwischen den Bauelementen 12 der Wand und den offenen Anschlußfiächen
39 der Bauelemente 13 sichergestellt ist := °== Außen sind in an sich bekannter
Weise ein Traufblech 40 und eine Dachrinne 41 vorgesehen und die Traufen-Dachelemente
13 durch ein Blech 42 abgeschlossen.
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Am Wand-Dachübergang ist innen ein Abdeckblech 43 vorgesehen. Der
Firstbereich ist unten mit einem Abdeckblech 44 versehen.
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Es ist ferner möglich, eine Unterdecke in an sich bekannter Weise
abzuhängen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung befindet sich
das Traggerüst im Inneren des Kühlhauses, wodurch es den klimabedingten Temperaturschwankungen
entzogen
ist und keinen Längenänderungen unterliegt. Da es nicht der Witterung ausgesetzt
ist, erfordert es nur geringen Unterhalt.
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Der Aufbau eines erfindungsgemäßen Kühlhauses beginnt mit der Verlegung
der Bauelemente 12 des Daches. Dadurch wird bereits bei Beginn der Montage eine
weitgehende Unabhängigkeit von der Witterung erreicht. Nach Verlegen der Traufen-Dachelemente
13 wird die zusätzliche Isolierschicht 16 aus Korkplatten oder unbrennbaren bzw.
schwer entflammbaren Isolierplatten mit der anschließenden Abdeckung 17 auf das
Dach aufgebracht. Dadurch sind die Bauelemente 12 und 13 gegen Temperaturschwankungen
weitgehend geschützt. Auch werden Undichtigkeiten infolge Temperaturschwankungen
vermieden.
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Das Versetzen der Bauelemente 12,13,14 kann mit leichten Montagekränen
erfolgen. Zum Hochziehen werden in bekannter Weise selbstspannende Backenklemmen
benutzt, so daß in den Bauelementen keine besonderen Vorrichtungen nötig sind und
die Bauelemente auch nicht beschädigt werden können.
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In besonderen Fällen kann es auch zusätzlich vorteilhaft sein, die
Bauelemente 12, 13, 14, wenn die inneren Schalen abgedichtet sind, mit Schwergas
zu füllen.
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Das Verbinden von Bauelementen 12, z. B. in vertikaler Richtung bei
waagerechter Ausrichtung der Bauelemente, erfolgt durch teilweises überlappen der
Profile, wobei an den Außenkanten ebenfalls durch selbsttätig aushärtendes Dichtungsmaterial
eine feuchtigkeits- und gasdichte Versiegelung erfolgt.