DE168014C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der vorliegende Flaschenverschluß soll die Verwendung von Porzellan oder einem ähnlichen, vom Inhalt der Flasche nicht beeinflußten Stoff für den Stöpsel von solchen Gefäßen ermöglichen, in welchen eine sehr hohe Spannung entsteht, wie z. B. von Champagnerflaschen. An diese Verschlüsse müssen natürlich ganz andere Forderungen gestellt werden als an den gewöhnlichen Flaschen-Verschluß, und es kommt bei dem Champagner noch der Umstand in Betracht, daß dieser nicht oder doch möglichst wenig in Berührung mit Dichtungsstoffen kommen darf, welche den Geschmack des Weines beeinflüssen.

Eine wesentliche Bedingung für einen solchen Verschluß ist neben der Verwendung von Porzellan o. dgl. eine nur geringe Berührung des Weines mit dem Abdichtungsstoff; dies wird bei dem vorliegenden Verschluß durch einen Raum zur Aufnahme der Gase zwischen zwei Abdichtungen erreicht, und wenn eine Berührung mit dem Abdichtungsstoff nicht ganz vermieden werden kann oder doch eintritt, so soll der einmal in seinem Geschmack verringerte Wein zu der Hauptmasse nicht zurücktreten können.

Porzellanstöpsel mit einer Korkdichtung sind schon bekannt geworden, auch die Anwendung einer doppelten Abdichtung ist nicht neu. Diese bekannten Verschlüsse sind aber für den Gebrauch von Champagner nicht geeignet, denn der Verschluß, welcher nur mit Kork abgedichtet ist, läßt bei dem hohen Druck in der Flasche Gase und Flüssigkeit entweichen; Verschlüsse, welche zwar doppelte Abdichtung aber derart haben, daß die Dichtungen unmittelbar aufeinander folgen, wirken wie mit einer Dichtung versehene. Bei den vorliegenden Verschlüssen sind nun im Gegensatz zu den bekannten Anordnungen, wie schon angedeutet, zwei Abdichtungen, und zwar die eine aus Kork, die andere aus Gummi o. dgl. vorgesehen, zwischen denen ein freier Raum bleibt.

Durch die Korkabdichtung, welche am unteren Teil des Stöpsels sitzt, wird ein Teil der Kohlensäure infolge des hohen Druckes in der Flasche hindurchgetrieben und füllt den freien Raum zwischen den beiden Dichtungen; dies geschieht besonders dann, wenn der Korkring noch trocken ist, während nach dem Ansaugen des Korkes die Gase nicht mehr so leicht in den freien Raum treten. Die Kohlensäure in dem freien Raum, welche unter Druck steht, verhindert nun, daß der Wein bis zu der zweiten Abdichtung durch die Gummischeibe dringt. Sollte aber doch Wein durch den Korkring hindurchgehen und dann mit der Gummischeibe in Beruhrung treten, so kann dieser nicht mehr in die Flasche zurückgelangen.

Auf diese Weise wird also bei Verwendung eines Stöpsels aus einem vom Inhalt der Flasche nicht beeinflußten Stoffe eine Abdichtung geschaffen, welche nach außen durch die Gummischeibe abdichtet, dabei aber durch den freien Raum zwischen Korkring und Gummischeibe eine zwischen die Dichtungen eingeschaltete Gasschicht besitzt, die jede

Berührung des Weines mit der Gummidichtung ausschließt.

In der beiliegenden Zeichnung ist ein Verschluß dargestellt, α ist der Stöpsel aus einem vom Inhalt der Flasche nicht beeinflußten Stoffe, Porzellan, Glas usw. b ist die Gummischeibe, welche den sicheren, gasdichten Abschluß nach außen bewirkt, c ist der Korkring, welcher bei dem Eintreiben ίο des Stöpsels nicht vollständig zusammengedrückt wird, d ist der Flaschenhals, e der freie Raum zwischen den beiden Dichtungen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Ein Flaschenverschluß für Champagner und ähnliche Flüssigkeiten durch einen mit doppelter Abdichtung versehenen Stöpsel aus Porzellan, Glas ο. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß an dessen unterem Teil der Korkring und über diesem eine Dichtung aus Gummi u. dgl. angebracht ist, so daß zwischen beiden Abdichtungen ein freier Raum bleibt zur Aufnahme von Gasen oder von Flüssigkeit, welche nicht mehr zurücktreten kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.