DE164193C

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Info

Publication number: DE164193C
Application number: DENDAT164193D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das den Gegenstand der Erfindung bildende Zeichenpapier soll namentlich zur Herstellung solcher zeichnerischer Darstellungen benutzt werden, bei denen es darauf ankommt, daß das Papier sich nicht verändert, so daß die auf der Zeichnung eingetragenen Maße stets gleich bleiben. Beispielsweise soll das Papier für Vermessungspläne usw. Verwendung finden. Die bekannten Zeichenpapiere, die aus

ίο mehreren zusammengeklebten Papierbogen mit einer Leinewandeinlage bestehen, sind für diese Zwecke nicht gut geeignet. Das neue Zeichenpapier besteht aus deutschem und japanischem Zeichenpapier und Leinewand, welche derart zusammengeklebt sind, daß bei Vorhandensein einer ausgesprochenen Faserlage die Faserrichtungen von je zwei Nachbarlagen sich miteinander bezw. mit den Kettfäden der Leine wand kreuzen. Die zur Herstellung des neuen Papiers verwendeten deutschen Papiere sind doppelt tierisch oder vegetabilisch geleimt. Das verwendete japanische Papier ist aus den Bastfasern folgender Pflanzen hergestellt:

Broussonetia papyrizera, Papiermaulbeerbaum (japanisch Kodsu),

Edgeworthia papyrifera (japanisch Mitsumata),

Wickstroemia canescenz (japanisch Gampi).

Von diesen Papieren eignet sich für den vorliegenden Fall ganz besonders das aus Gampifasern hergestellte Papier, obschon die aus den anderen angeführten Fasern hergestellten Papiere gleichfalls brauchbar sind.

Die Leimung des japanischen Papiers ist eine vegetabilische, und zwar erfolgt _.sie entweder durch eine Abkochung der Wurzel von Hubiscus Manihos oder durch Reisleim. Das so erhaltene Papier ist außerordentlich zähe. Als Leinewand wird das sogenannte Schreibleinen benutzt, welches ziemlich viel Stärke enthält.

Zur Herstellung des neuen Zeichenpapiers wird wie folgt verfahren (vergl. die Zeichnung) :

Deutsches Zeichenpapier (Maschinenpapier) a wird auf der einen Seite zunächst mit einem Bogen japanischen Papiers b überzogen. Alsdann folgt eine Lage Leinewand c, darauf wieder eine Lage japanischen Papiers, welche schließlich mit einer Lage deutschen Papiers bedeckt wird. Haben die verwendeten Papiere bestimmte Faserrichtung, so ist es zweckmäßig, wenn bei zwei Nachbarlagen die Faserrichtungen, wie bereits oben gesägt, sich kreuzen. Bei der Leinewand sollen sich die Kettfäden mit der Faserrichtung der benachbarten Papierlage kreuzen. Das so erhaltene Produkt behält, wie Versuche ergeben haben, selbst nach jahrelangem Liegen und beim Lagern in verschiedenen Temperaturen seine Größe durchaus bei.

Statt der beschriebenen Zusammensetzung kann auch ein Bogen japanisches Papier auf beiden Seiten mit Leinewand beklebt werden, welch letztere wiederum mit Maschinenpapier belegt ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

I. Aus mehreren Papierbogen mit einer Leinewandeinlage zusammengeklebtes

Zeichenpapier, dadurch gekennzeichnet, daß ein Leinewandblatt (c) auf beiden Seiten mit einer Lage japanischen Papiers (b) beklebt und der so erhaltene Bogen auf beiden Seiten mit Maschinenpapier (a) überdeckt ist, derart, daß bei Vorhandensein einer ausgesprochenen Faserrichtung der einzelnen Blätter die Fasern von je zwei Nachbarlagen sich miteinander bezw. den Kettenfäden der Leinewand kreuzen.
2. Eine Abänderung des Zeichenpapiers nach Patentanspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bogen japanisches Papier von zwei Leinewandbogen eingeschlossen ist und letztere mit Maschinenpapier belegt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.