DE163877C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
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- G01R1/203—Resistors used for electric measuring, e.g. decade resistors standards, resistors for comparators, series resistors, shunts
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
M 163877 KLASSE 21 e.
Bekanntlich pflegt man die Nacheichung von elektrischen Meßapparaten, wie Ampere und
Voltmetern und Elektrizitätszählern, durch Vergleich mit Normalinstrumenten und durch
Belastung mittels künstlicher Widerstände vorzunehmen. Zur Nacheichung von Voltmetern
bedient man sich' ferner vielfach des Kompensationsapparates, unter Zuhilfenahme
von Normalelementen als Vergleich von
ίο E. M. K. Die Nacheichung von Elektrizitätszählern
in der Praxis bereitet, da dieselbe am Aufhängungsort des Zählers zweckmäßig vorgenommen
werden muß und Vergleichs- und Normalzähler nicht vorhanden bezw. nicht immer zweckmäßig sind, besondere Schwierigkeiten,
denn es ist hierbei erforderlich, den betreffenden Zähler durch Einschaltung eines
künstlichen Belastungs- oder Ballastwiderstandes (aus Glühlampen oder Widerstands-
ao drähten bestehend) bis zu bestimmten Grenzen, d. h. mit verschiedenen Stromstärken zu belasten
. und hierbei während der Dauer der Eichung sowohl die Stromstärke mittels Amperemeters
als auch die herrschende Spannung mittels Voltmeters abzulesen.
Aus der Beobachtungsreihe wird alsdann das Mittel der Ampere und Volt berechnet,
deren Multiplikation mit der gleichfalls abgelesenen Zeitdauer ergibt den Sollwert des
Verbrauchs in Kilowattstunden oder anderen Einheiten. Wie ersichtlich, ist dies Verfahren
in der Praxis häufig wenig genau, weil die Spannung nicht selten häufigen und großen
Schwankungen unterliegt und damit auch die Stromstärke etwas variiert, so daß bei der
relativ geringen Zahl von Ablesungen (etwa in Intervallen von einer Minute) nicht der
wahre Durchschnittswert der Belastung erhalten wird.
Auch wenn die Spannung konstant bleibt, kann die Stromstärke infolge von Erhitzung
des Ballastwiderstandes oder infolge der Veränderlichkeit der häufig benutzten Glühlampenbatterien
Schwankungen aufweisen, deren Fehler bei der vorgenommenen Zahl der Ablesungen'
nicht immer eliminiert werden kann. Hinzu kommt noch der Umstand, daß die
zu diesen Messungen erforderlichen VoIt- und Amperemeter, wenn sie sehr genau anzeigen
sollen, erhebliche Kosten verursachen, und daß doch infolge unvermeidlicher Beschädigungen
bei den häufigen Transporten ihre Genauigkeit leicht leiden und dies irrige Angaben verursachen kann.
Die vorliegende Einrichtung soll nun diesen "(!beiständen abhelfen, auch erforderlichenfalls
ohne Benutzung von Meßinstrumenten mit Hilfe selbstregelnder Belastungswiderstände
in einfachster Art und ohne zeitraubende Ablesungen und Beobachtungen die Nacheichung,
Kontrollmessung usw. ermöglichen.
Zur Erreichung dieses Zweckes wird die Eigenschaft von elektrischen Widerständen
mit hohen Temperaturkoeffizienten benutzt, die darin besteht, daß ein Widerstand, der
für eine bestimmte Stromstärke bemessen ist, infolge der Erhitzung diesen seinen Widerstand
so erhöht, daß innerhalb weiter Grenzen ein weiteres Ansteigen der durch ihn hindurchfließenden
Stromstärke verhindert wird.
Solche sehr empfindlichen Widerstände werden in der Regel aus dünnem Eisendraht
hergestellt, der unter normalen Stromverhältnissen bis zu schwacher Rotglut erhitzt wird
(2. Auflage, ausgegeben am 3. August
und zwecks Verhütung von Oxydationen, sowie zur Regelung des Erhitzungsgrades sich
in der Regel in einer Wasserstoffatmosphäre von bestimmtem Drucke in einer kleinen Glasbüchse
befindet.
Regelungswiderstände dieser Art sind aus Nernstlampen bekannt, bei welchen sie als
Vorschaltwiderstände zum Schütze der Glühkörper gegen den Einfluß der Spannungs-Schwankungen
dienen. Für den vorliegenden Fall wird nun die Eigenschaft derartiger in elektrischer Hinsicht »elastischer« Widerstände
benutzt, den Strom, für den sie bemessen sind, genau konstant zu halten, auch wenn
die Betriebsspannung innerhalb weiter Grenzen, z. B. um _+ 10 Volt schwankt und auch wenn
die diesem Regelungswiderstande vorgeschalteten gewöhnlichen Belastungswiderstände der
Einfachheit halber aus Lampen bestehen, die den eigenen Widerstand im Laufe der Zeit
ändern.
So stellt demnach ein solcher selbstregelnder Widerstand unter allen Betriebsverhältnissen
ein »Stromnormal« dar, und zwar mit einer Genauigkeit, innerhalb weniger Prozente, selbst
für die extremsten Fälle des Betriebes.
Wenn z. B. eine Belastung bis zu 10 Ampere bei 220 Volt Betriebsspannung erforderlich
ist, so würde man etwa in Parallelschal tung 3X2 Glühlampen von je etwa 1 Ampere
anwenden, von denen jedesmal vor je zwei Lampen (parallel) sich ein selbstregelnder
Widerstand für normal 2 Ampere, der etwa 25 Volt absorbiert, befindet, so daß die
Lampen bei 220 Volt Betriebsspannung etwa 195 Volt erhalten.
Derartige drei Serien, bestehend aus. je zwei parallel geschalteten Lampen mit vorgeschaltetem
Regelungswiderstande zu 2 Ampere, ergeben 6 Ampere und hierzu kommen dann z. B. drei parallel geschaltete Serien zu 1 Ampere,
bestehend aus je einem Regelungswider stände zu 1 Ampere und 25 Volt Spannungsabfall
vor jeder für etwa 1 Ampere bemessenen Glühlampe bei etwa 195 Volt Spannung;
schließlich ein Regelungswiderstand für 1Z2 Ampere Normalstrom bei 25 Volt Spannungsabsorption
und eine 1Z2 Ampereglühlampe
und endlich z. B. zwei Regelungswiderstände für je 1Z4 Ampere Normalstrom mit einer
entsprechenden Glühlampe, die im allgemeinen mit 195 Volt brennen wird.
Die genannten Regelungswiderstände für je 20 bis 40 Volt Spannungsabsorption von
etwa 1Z4 bis 2 Ampere sind die im Handel
üblichen; die als Ballastwiderstände dienenden Glühlampen werden für etwa 200 bis 220 Volt
Spannung gewählt, so daß sie nicht voll beansprucht sind und daher eine größere Lebens dauer
besitzen dürften.
Die ganze Regelungs- und Ballastwiderstandskombination ist somit für 10 X 220 Volt
= 2,2 Kilowatt ausreichend, und hierbei kann man die Ballaststromstärke je nach der Anzahl
der eingeschalteten Abteilungen auf 1Z4,
1Z2, 3U, i, 2 usw. bis 10 Ampere abstufen.
Diese Normalstärken, für die die selbstregelnden Widerstände dimensioniert sind,
bleiben unbeeinflußt durch Variationen der Betriebsspannung, etwa in Grenzen von 210 bis
230 Volt, und auch die etwaigen Veränderungen der Eigenwiderstände der Glühlampen werden
durch die Veränderungen des Regelungs Widerstandes ausgeglichen, indem z. B. ein
Regelungswiderstand, der bei 220 Volt Spannung 25 Volt absorbiert, bei steigender Spannung
auf 230 Volt diese Spannungserhöhung aufnimmt, so daß an diesem die 5 Volt mehr,
also nun 30 Volt auftreten, während der hindurchfließende Strom konstant seine Normalstärke
behält. Der . Regelungswiderstand würde sich hierdurch bis auf hellere Rotglut
erhitzen.
In dieser Weise ist also ohne einen Kontrollmesser jede gewünschte Strombelastung
gewährleistet, und ein Kontrollmesser wie auch eine dauernde Beobachtung der Stromschwankungen
wird durch die selbsttätige Funktion des Regelungswiderstandes überflüssig.
Wie ohne weiteres ersichtlich, ist auch die go Vergleichung der Spannung in einer derartigen
Kombination gegeben, denn wie dargelegt, nimmt jeder Regelungswiderstand alle Abweichungen der Spannung vom Sollwert
auf (220 Volt), so daß theoretisch an jeder Glühlampe, die als Ballast dient, eine konstante
Spannung von z. B. 195 Volt herrscht. Man könnte demnach die erhaltene Spannung
für die Eichungszwecke benutzen, indem man den Nebenschluß eines zu kontrollierenden 10ό
Wattstundenzählers von einer der Lampen abzweigt.
Allein der Eigenwiderstand der Glühlampen ist in der Regel nicht gleichbleibend, und deshalb
empfiehlt es sich, zu genannter Ausführung die Normalvergleichsspannung von einem konstant bleibenden Widerstand, abzuzweigen.
Hierzu bringt man zweckmäßig eine Abteilung, bestehend aus einem Regulier widerstand
für normal etwa 5 Volt bei 1Z4 Ampere
und einen Konstantan- oder dergl. Drahtwiderstand, der für 1Z4 Ampere ausreicht und
an dem ein kleiner Teil mittels Gleitkontaktes verändert werden kann, besonders an. Hierbei
würde also der Regelungswiderstand
-~-. = 20 Ohm betragen, während der
1Z4 Ampere ö
für etwa 220 Volt bemessene Widerstand etwa 880 Ohm beträgt. Wenn keine Abzweigung
an diesem Vorschaltwiderstand geschieht, so würde demnach auch die Spannung dauernd
215 Volt betragen. Zur Erregung der Spannungswickelung von Zählern, Voltmetern
oder dergl. ist aber eine Abzweigung von dem Widerstände erforderlich, und zwar derart,
daß z. B. bei 4000 Ohm Eigenwiderstand des Zählernebenschlusses diese 4000 Ohm in
Parallelabzweigung zum Konstantanwiderstände
kommen, angelegt an den Anfang des Konstantanwiderstandes und an den verschiebbaren
Gleitkontakt, der sich am Ende befindet.
Will man die Eichungen z. B. mit 210 Volt ausführen, so ist demnach mit Rücksicht auf
die Stromverzweigung eine Einstellung des Kontaktes je nach der Größe des Widerstandes
des zu kontrollierenden Apparates erforderlich. Um nun zur einmaligen Kontrolle der Meßspännung, die alsdann natürlich während
der Messung konstant erhalten wird, ein Normalvoltmeter oder dergl. zu ersparen und ferner eine sonst noch mögliche Skaleneinteilung
an dem verschiebbaren Widerstände nicht nötig zu haben, wird zweckmäßig die
Nullmethode nach Art der Brücke verwendet. Zu diesem Behufe ist noch ein weiterer Konstantan-
oder dergl. -widerstand von etwa 860 Ohm mit vorgeschaltetem Regelungswiderstande
für normal V4 Ampere bei 5 Volt Spannungsabfall zwischen die Betriebsspannung
geschaltet. An diesem Widerstände findet keine Abzweigung statt, so daß z. B.
die 215 Volt selbsttätig am Konstantan widerstände
aufrecht erhalten bleiben.
Diese Spannung kann als Normal Vergleichs spannung dienen, und wenn ein kleiner
Schwachstromindikator, ζ. Β. eine einfache, mit dünner Wickelung versehene Bussole
zwischen das Ende dieses konstanten Widerstandes bezw. dieser Vergleichsspannung und
den Gleichkontakt des für die Apparatabzweigung dienenden Konstantanwiderstandes geschaltet
wird, so zeigt naturgemäß dieser Indikator keinen Ausschlag, wenn auch die dem
zu eichenden Apparate zuzuführende Spannung genau 210 Volt beträgt.
Die Eichung vollzieht sich mit Hilfe der Normalvergleichsströme und der Normalvergleichsspannung
sehr einfach, indem das gewünschte Produkt, Volt mal Ampere, unverändert
innerhalb geringer Fehlergrenzen selbsttätig bestehen bleibt und nur . die Zeitdauer
an der Uhr abzulesen ist, während welcher der Strom im Zähler oder dergl. geherrscht
hat. In dieser Kombination bietet daher die Einrichtung auch eine Vergleichsleistung, als
Normalkilowatt oder dergl., dar. Die vorher dargestellten Einrichtungen lassen sich natürlich
in beliebiger Art verändern; die Art des zu verwendenden Ballastwiderstandes kann
beliebig verändert werden. Es können für stärkere Ströme auch stärker variierende
Rheostaten aus Kohle, Graphit und dergl., ja selbst unter Umständen Flüssigkeitswiderstände
verwendet werden, sofern deren Änderung das Maß der an dem Regelungs wider stände
zu leistenden Eigenwiderstandsänderungen nicht übersteigt und so die Stromstärken
konstant erhalten bleiben können.
Auch die Größen der Regelungswiderstände, ihre Normalstromstärken und die von ihnen
zu absorbierende Spannung lassen sich beliebig anders wählen, je nachdem es die Betriebsverhältnisse
wünschenswert erscheinen lassen, ohne daß das Wesen der vorliegenden Erfindung, bestehend in der Schaffung von
Normal- bezw. Vergleichsstromstärken, -Spannungen und -Leistungen (Watt) durch derartige
Modifikationen berührt wird.
Claims (3)
1. Selbstregelnder Belastungswiderstand zur Strom-Spannungs- und Leistungsvergleichung,
gekennzeichnet dadurch, daß mit Hilfe von Widerständen mit hohem Temperaturkoeffizienten infolge der an
diesen bei Spannungs- oder Widerstandsänderungen auftretenden wechselnden Erwärmung
konstante Stromstärken und infolgedessen auch an den Enden von — diesen Regelungswiderständen vorgeschalteten
— Normalwiderständen konstante Spannungen, sowie aus dem Produkt beider, konstante Leistungen während der
Messungsdauer erzielt werden.
2. Selbstregelnder Belastungswiderstand zur Stroni-Spannungs- und Leistungsvergleichung
nach Anspruch 1, bei welchem die zur Eichung verwendete Strombelastung
(Ampere) und die zur Spannüngsvergleichung dienende Einrichtung durch gesonderte Kombination von Ballast-
und Regelungswiderständen gebildet wird.
3. Selbstregelnder Belastungswiderstand zur Strom-Spannungs- und Leistungsvergleichung
nach Anspruch 1, . bei welchem zur Spannungskontrolle eine Wider-Standsverzweigung
nach Art der Wheatstone'schen Brücke, bestehend aus zwei Regelungswiderständen, einem konstanten
und einem justierbaren Widerstand, angewendet wird, um bei verschiedenem Eigen- no
verbrauch der zu kontrollierenden Meßgeräte stets bestimmte, durch Stromlosigkeit
eines in der Brücke liegenden galvanometrischen Indikators angezeigte Meßspannungen
in einfacher Art einstellen zu können.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT25467D AT25467B (de) | 1904-11-19 | 1905-11-07 | Selbstregelnder Belastungswiderstand zur Strom-, Spannungs- und Leistungsvergleichung. |
AT33256D AT33256B (de) | 1904-11-19 | 1906-11-24 | Selbstregelnder Belastungswiderstand zur Strom-, Spannungs- und Leistungsvergleichung. |
AT41397D AT41397B (de) | 1904-11-19 | 1909-03-10 | Einrichtung zur Stromvergleichung mittels selbstregelnder Belastungswiderstände. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE163877C true DE163877C (de) |
Family
ID=429520
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1904163877D Expired - Lifetime DE163877C (de) | 1904-11-19 | 1904-11-19 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE163877C (de) |
-
1904
- 1904-11-19 DE DE1904163877D patent/DE163877C/de not_active Expired - Lifetime
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