DE1635659C - Verfahren zur Herstellung eines mehr lagigen, insbesondere zweitägigen Nadel vliesstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines mehr lagigen, insbesondere zweitägigen Nadel vliesstoffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur und miteinander verbunden werden, daß die Flor-Herstellung
eines mehrlagigen, insbesondere zwei- seiten nach außen zeigen.
lagigen Nadelvliesstoffes, insbesondere zur Herstel- Die mit der Erfindung erreichten Vorteile sind im
lung von Schlafdecken. Derartige Verfahren sind in wesentlichen darin zu sehen, daß auf die beschrieverschiedenen
Ausführungsformen bekannt. Bei 5 bene Art und Weise ein mehrlagiger Nadelvliesstoff
einem bekannten Verfahren (vgl. französische Patent- hergestellt werden kann, der wesentlich dichter, weschriften
1 026 376, 64 356 und 1 042 945) werden sentlich gleichmäßiger und auch ansehnlicher ist als
die Lagen des Vliesstoffes zunächst genadelt, dann an bekannte Nadelvliesstoffe. Das ist darauf zurückzuder
Seite, aus welcher bei der letzten Nadelung die führen, daß die Seite des genadelten Vliesstoffes,
Nadeln ausgetreten waren, mit einer Klebstoffschicht io durch welche die Nadeln beim letzten Durchlauf herversehen
und mit Hilfe beider Klebstoffschichtcn austreten, wesentlich mehr freie Faserenden aufweist
miteinander verbunden, worauf die Außenseiten als die andere Seite und daß die Faserdichte des
einer Abschlußbehandlung unterworfen werden. Bei genadelten Vliesstoffes von der einen Seite zur
diesem bekannten Verfahren werden die durch die anderen zunimmt, wobei die vorgenannte Nadelaus-Nadelung
aus dem Vliesstoff herausgezogenen Faser- 15 trittseite die größte Dichte aufweist. Im Ergebnis erbündel
völlig in die Klebstoffschicht eingebettet. Bei halten die Vlieslagen ihre innere Festigkeit allein
einem anderen bekannten Verfahren (vgl. deutsche durch das Nadeln und nicht durch ein Bindemittel,
Auslegeschrift 1 102 693) erfolgt das Nadeln nach welches allein zum Zusammenfügen verschiedener
dem Zusammenkleben der beiden Vliesstofflagen, wo- Vlieslagen dient. Das erfindungsgemäße Verfahren
bei die Nadeln die Klebstoffschichten durchstechen ao führt nicht nur zu einem Nadelvliesstoff, der eine
und die Faserbündel hindurchziehen, 'jo daß sich die gleichmäßige und ansprechende Oberflächenbeschaf-Faserbüschel
über die Klebstoffschicht hinaus in die fenheit, sondern auch ausgezeichnete wärmedämandere
Vlieslage hinein erstrecken. — Schließlich ist mende Eigenschaften besitzt. Die guten wärmenoch
ein Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen dämmenden Eigenschaften lassen sich auf die unter-Nadelvliesstoffes
bekannt (vgl. USA.-Patentschrift 35 schiedliche Faserdichte des nach dem erfindungs-2
970 365), bei dem zunächst zwei Vliesstoffe einsei- gemäßen Verfahren hergestellten Faservliesstotfes zutig
mit Bindemittel besprüht, beide Vliesstoffe dann rückführen.
miteinander verklebt und der nunmehr zweilagige Die im folgenden Geschriebenen, in den Unter-Vliesstoff
von beiden Seiten genadelt wird. Allen ansprüchen gekennzeichneten Maßnahmen sind an
nach den bekannten Verfahren hergestellten Vlies- 30 sich bekannt, sie gelten daher nur in Verbindung mit
stoffen ist gemeinsam, daß zumindest eine Sichtseite dem Hauptanspruch. So empfiehlt die Erfindung, daß
stets auch Nadeleintrittseite ist, deren Oberflächen- die genadelten Vlieslagen miteinander verleimt oder
beschaffenheit im Hinblick auf die aus den Vlies- vernäht werden. Auch können sie mit Hilfe einer
stoffen zu fertigenden Decken zu wünschen übrig Zwischenschicht aus thermopl istischem Kunststoff
läßt. Das gilt auch für einen nach einem weiterhin 35 miteinander verbunden werden. Im übrigen kann
bekannten Verfahren (vgl. deutsche Auslcgeschrift nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung so vor-1160
400) hergestellten einschichtigen Faservlies- gegangen werden, daß zwischen den beiden genadelstoff,
bei dem die Fasern an ihren Berührungspunk- ten Vlieslagen eine Schicht aus Verstärkungs- und/
ten im Vlies durch Bindemittel miteinander verklebt oder Isolierstoff angeordnet wird und die beiden
sind. 40 Vlieslagen mit dieser Schicht verbunden werden. Da-
Wenn auch bei den nach den bekannten Verfahren bei kann die Zwischenschicht aus Schaumgummihergestellten
Vliesstoffen die beiden vor oder nach oder PVC-Schaum bestehen,
dem Zusammenkleben vernadelten Vlieslagen durch- Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines aus gut miteinander verbunden sind und sich auch bevorzugten Ausfuhrungsbeispieles im einzelnen erzur Herstellung mehrlagiger Schlafdecken, deren 45 läutert.
dem Zusammenkleben vernadelten Vlieslagen durch- Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines aus gut miteinander verbunden sind und sich auch bevorzugten Ausfuhrungsbeispieles im einzelnen erzur Herstellung mehrlagiger Schlafdecken, deren 45 läutert.
beide Seiten verschiedenfarbig sind, eignen, so lassen Aus 70%» Neuseelandwolle Typ 114, Feinheit 46's
diese Schlafdecken im Hinblick auf ihre Oberflächen- bis 50's, und 3i)°/o Irland-Wolle, Feinheit SO's, wobeschaffenheit
und auf ihre aus dem inneren Aufbau bei für die Irlandwolle eine sehr elastische, nervöse
resultierenden Wärmedämmung zu wünschen übrig. und stark gekräuselte Qualität ausgewählt wurde und
Insbesondere stört, daß die Sichtseiten der Schlaf· so außerdem darauf geachtet wurde, daß wenigstens
decken relativ locker sind. Vom Verbraucher wird 4O°/o der Fasern des Wollgemisches mehr als 10 cm
jedoch eine Schlafdecke gewünscht, die leicht ist und länger waren als der Dicke des herzustellenden Fasereine
nicht fusselnde Oberfläche aufweist, bei welcher vlieses vor der Nadelung entspricht, um während der
also auch im Falle eines zweilagigen Vliesstoffes die Nadelung eine ausreichend starke Verschlingung zwi-Sichtselien dicht erscheinen. jj sehen den Fuem herbeizuführen, wird in en lieh tie»
ein Vorfahren zur Herstellung eines mehrlagigen, ins· Dieses zweckmttßigerweise als lange Bahn herge·
besondere zweilagigen Nadetvliesstoffes anzugeben, stellte Faservlies wird dann zweimal durch eine
der nach außen, und zwar nach beiden Außenseiten Nadelmaschine geschickt und zwischendurch gewen·
hin eine weiche Ftorschicht zeigt, die von einer sehr 60 det. Die Nadelmaschine besitzt hierbei Nadeln von
dichten Faserschicht gehalten bzw. geführt wird. 36 gauge, fine needles, weiche hin· und hergehende
lung eines mehrlagigen, insbesondere zweitägigen ergeben sich 62 Faservenehnngungen pro cm*. Das
Schlafdesken, Die Erfindung besteht darin, daß Jedes 6$
Nadeln um etwa 2,3 mm in IJngsrichtung verscho-
dft Faservliese in an lieh bekannter Weise so durch- ben. Anschließend wird die «nadelte VUesbahn auf
fHMOjflt wird, daß sieh ein dichter OberflBchenflor finer Rolle aufgewickelt und in gleicher Weh» dann
Bahn auf ihrer Innenseite, d, h, also der Seite, an welcher bei der letzten Nadelung die Nadeln eingetreten
sind, mit einem aus zwei Bestandteilen zusammengesetzten Bindemittel auf Polyurethan-Grundlage
bespritzt wurde, werden beide Bahnen mit ihren Innenseiten aneinanderliegend zusammengebracht.
Durch Kalandern und anschließendes Trocknen werden die beiden Vliesbahnen ohne Benutzung einer
Zwischenlage aus Gaze od. dgl. fest und vollkommen unsichtbar miteinander verbunden.
Abschließend wird mit Hilfe erner kombinierten Rauh- und Klopfmaschine dieser zweilagige genadelte
Vliesstoff auf beiden Seiten mit einer gleichartigen langliegenden, doch vollen Haarschicht versehen.
Aus der fertigen Bahn werden schließlich in der gewünschten Länge und Breite die Decken zugeschnitten
und am Umfang mit Band abgesäumt. Die Vlieslagen können naturgemäß, ohne daß dadurch
der Erfindungsgedanke verletzt würde, auch aus anderen Fasern als den genannten Wollfasern bestehen
und es können erforderlichenfalls auch an Stelle aes genannten Bindemittels, d. h. der Klebstoffschicht,
Zwischenlagen oder andere Klebstoffschichten verwendet werden.
So kann man beispielsweise eine Decke durch Verbindung einer Vliesbahn aus einem Werkstoff mit
einem Gewebe als Verstärkungsschicht mit einer zweiten Vliesbahn aus einem anderen Werkstoff in
der beschriebenen Weise herstellen, welche eine sogenannte
· »Sommerseite« und eine sogenannte »Winterseite« besitzt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen,
insbesondere zweitägigen Nadelvliesstotfes, insbesondere
zur Herstellung von Schlafdecken, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der
Faservliese in an sich bekannter Weise so durch-
genadelt wird, daß sich ein dichter Oberflächenflor bildet, und daß die Vliese derart zusammengeführt
und miteinander verbunden werden, daß die Fiorseiten nach außen zeigen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden genadelten Vlieslagen
miteinander verleimt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden genadelten Vlieslagen
miteinander vernäht werden.
ao
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden genadelten Vlieslagen mit Hilfe einer Zwischenschicht aus thermoplastischen
Kunststoff miteinander verbunden werden. 5*. Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen beiden genadelten VHeslagen eine Schicht
aus Verstärkungs- und/oder Isolierstoff angeordnet wird und beide VHeslagen mit dieser Schicht
verbunden werden.
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