DE162942C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Festhalten von angelängerten Kettenfäden und bezweckt, die Fäden während des Einwebens in die Ware in der gewünschten Spannung selbsttätig zu halten, so daß die Hände des Webers frei bleiben können. Es ist bekannt, daß beim Reißen einer größeren Zahl von Fäden Unbequemlichkeiten und Zeitverlust dadurch entstehen, daß der Weber die ausgebesserten Fäden in der richtigen Spannung so lange festhalten muß, bis sie in die Ware eingearbeitet sind. Diese Unbequemlichkeit macht sich ganz besonders an Stühlen mit Kettenfadenwächtern bemerkbar, da die fortdauernde Arbeit des Stuhles davon abhängt, daß jeder Kettenfaden in einer bestimmten Spannung gehalten wird. Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die Kettenfäden einige Zeit unter bestimmter Spannung durch Klemmfedern selbsttätig festgehalten werden, und zwar derart, daß, wenn der Weber die Fäden nicht weiter beobachtet, sich diese von selbst während des Webens aus der Haltevorrichtung herausziehen können, ohne andere Teile zu beschädigen.

Die Erfindung wird durch die beiliegende Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt: Fig. ι einen Aufriß des Stuhlgestelles mit den Kettenfäden und dem neuen Fadenhalter, Fig. 2 den Grundriß des vorderen Stuhlteiles mit der neuen Vorrichtung; Fig. 3 und 4 sind Vorderansicht und Grundriß des Fadenhalters in größerem Maßstabe, während Fig. 5 einen Querschnitt durch die Haltevorrichtung zeigt, ebenfalls in vergrößertem Maßstabe.

Die Kettenfäden α sind in bekannter Weise im Webstuhl zwischen dem Streichriegel b und dem Brustbaum d ausgespannt. Sind Kettenfäden α gebrochen oder sonst in Un-Ordnung gekommen, so müssen sie nach ihrer Ausbesserung vorn beim Brustriegel d so lange gespannt gehalten werden, bis sie bei/ in die Ware eingearbeitet sind. Besonders bei Kettenfadenwächtern ist es notwendig, die Kettenfäden in der richtigen Spannung zu halten, da beim Schlaffwerden derselben die Fadenwächter g herabsinken und den Stuhl außer Tätigkeit setzen würden. Der Fadenhalter der vorliegenden Erfindung besteht aus der Schiene h, die von einer Seite des Stuhles zur anderen über die Ware k hinwegreicht und mittels der Lager ρ und s am Brustriegel d befestigt ist. Auf dieser Schiene h ist eine größere Zahl von Klemmfedern t mittels der Klemmen u und Schrauben n> befestigt. Die vorderen Enden der Klemmfeder t liegen frei auf, so daß die Enden der ausgebesserten Kettenfäden a, während sie gespannt gehalten werden, von der Seite her unter die Federn gezogen werden können, und es werden dann die Fäden durch die Spannung der Klemmfedern gegen die Schiene h gedrückt und festgehalten.

Die Lage eines neu angeknoteten, durch eine Klemmfeder festgehaltenen Fadens ist in Fig. 2 bei χ gezeichnet, während ein zum Teil schon festgelegter Faden bei y dargestellt ist. Sollte der Weber es übersehen, die eingeklemmten Fäden, nachdem sie in die Ware eingewebt sind, aus der Klemmvorrichtung herauszuziehen, so treten weiter keine Unzuträglichkeiten ein. Während nämlieh die Ware beim Weiterweben fortschreitet, werden die angeknoteten und eingewebten

Fäden aus den Klemmvorrichtungen herausgezogen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: *5

   Vorrichtung zum Festhalten angelängerter Kettenfäden, gekennzeichnet durch eine am Gestell befestigte Schiene (h), auf der eine Anzahl Klemmfedern (t) zum Festhalten der angelängerten Fäden befestigt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.