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DE1617603C - Verfahren zur Herstellung therapeu tischer Antikorperseren in Warmblutern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung therapeu tischer Antikorperseren in Warmblutern

Info

Publication number
DE1617603C
DE1617603C DE1617603C DE 1617603 C DE1617603 C DE 1617603C DE 1617603 C DE1617603 C DE 1617603C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
antigen
animal
animals
dose
week
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Henri Grenoble Meumer (Frankreich)
Original Assignee
Laboratoires J Berthier, S A , Grenoble (Frankreich)
Publication date

Links

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung therapeutischer Antikörperseren in Warmblütern, bei dem den Tieren neben dem Antigen ein Stoff zur Verstärkung der Antikörperbildung einverleibt wird.
Die USA.-Patente 3 301754 und 3 325 361 beschreiben die Verwendung von Dipropylessigsäure und ihren Abkömmlingen als potentialisierend wirkende Mittel für Depressoren des Zentralnervensystems sowie als Antispasmodica.
Im Lauf von pharmakologischen und klinischen Arbeiten, die auf der Basis dieser in den Patenten veröffentlichten Lehren aufbauten, wurde nun gefunden, daß Dipropylessigsäure und Abkömmlinge derselben außerdem bei Immunisierungsbehandlungen gegen diverse Antigene eine Vermehrung der Menge an Serum-Gamma-Globulin bewirken. Das heißt, bei gleichzeitiger Anwesenheit von Antigen und Dipropylessigsäure oder ihren Abkömmlingen im Tierkörper tritt eine verstärkte Antikörperbildung auf. Es wird danach angenommen, daß diese Verbindungen das Antikörper bildende retikuloendotheliale System anregen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung therapeutischer Antikörperseren in Warmblütern, bei dem den Tieren neben dem Antigen ein Stoff zur Verstärkung der Antikörperbildung einverleibt wird, ist demnach dadurch gekennzeichnet, daß als Stoff Di-n-propylessigsäure, deren Salze, deren Amid oder deren Ureid verabreicht wird.
Zum Nachweis der Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurden Testreihen mit Erzeugung unterschiedlicher Antikörpergehalte durchgeführt, die sich bei den Versuchstieren (Kaninchen bzw. Meerschweinchen) im Laufe der Immunisierung gegen verschiedene Antigene einstellen. Für diese Untersuchungen wurden verschiedene Verstärkerstoffe verwendet und ihre Wirkung mit den Ergebnissen bei Kontrolltieren verglichen.
Es folgt die Beschreibung einiger dieser Tests:
Beispiel 1
Bestimmung der Antikörperbildung bei der Immunisierung von Kaninchen- mit Meerschweinchen-Erythrocyten mit und ohne Anwesenheit von Di-N-Propylacetamid (DPA)
Das Versuchsprinzip besteht darin, daß min Kaninchen mit Meenc'iweinchen-Erythrocyten immunisiert und nach 3 Wochen Immunisieiu ig in Abständen von 8 Tagen den Antikörpergehalt von immunisierten und gleichzeitig mit DPA behandelten Kaninchen bestimmt und mit dem Antikörpergehalt von immunisierten Tieren vergleicht, die nicht mit DPA behandelt wurden, sondern die gleiche Menge Olivenöl erhielten, das als Lösungsmittel für DPA verwendet wurde.
Als Versuchstiere wurden Kaninchen-Männchen der »Fauve de Bourgogne«-Art von etwa 2,5 kg gewählt. Das in neutralisiertem Olivenöl gelöste DPA wurde in einer Dosis von 200 mg/kg 24 Tage lang jeden Tag i. p. injiziert.
Die Antikörper wurden im Serum nach der CaI-mette-Methode bestimmt. Die erste Bestimmung erfolgte 8 Tage nach der letzten Injektion des Antigens (Woche Sl), die zweite 1 Woche später (Woche S2).
In den nachfolgenJen Tabelle sind die Grenzverdünnungen Serumlösungen angegeben, mit denen noch eine vollständige Hämolyse der Antigenerythrocyten erreicht wird.
Tabelle I
Erster Versuch
Woche S2 20 Kontroll-Kaninchen 1/850 Behandelte Kaninchen Nr. 3 1/2000
10 si Tier Nr. 1 1/1250 Tier Nr. 4 1/2000
Tier Nr. 2 Tier Nr. 5 1/2500
Tier Nr. 6 1/5000
Tier Nr. 7 1/2050
15 1/410 Tier Nr. 3 1/S50
Tier Nr. 1 1/250 Tier Nr. 4 1/850
Tier Nr. 2 Tier Nr. 5 1/850
Tier Nr. 6 1/2500
Tier Nr. 7 1/625
Tier
Tabelle II
Zweiter Versuch
Woche 30 S2 35 Kontroll-Kaninchen Nr. 1 1/700 Nr. 1 1/250 Behandelte Kaninchen 1/625
Sl Tier Nr. 2 1/620 Nr. 2 1/250 Tier Nr. 5 1/1700 1/625
Tier Nr. 3 1/500 Nr. 3 1/300 Tier Nr. 6 1/1700 1/300
Tier Nr. 4 1/620 Nr. 4 1/250 Tier Nr. 7 1/840 1/625
Tier Durchschnitt 1/610 Durchschnitt 1/260 Tier Nr. 8 1/1340 Durchschnitt 1/540
Tier Durchschnitt 1/1395
Tier Tier Nr. 5
Tier Tier Nr. 6
Tier Tier Nr. 7
Tier Nr. 8
Ergebnisse der gleichen Größenordnung wurden bei Verwendung des Antigens von Schaferythrocyten erhalten.
Zu den folgenden Beispielen wird die Untersuchung des Antikörpergehaltes von Kaninchen beschrieben, die mit Paratyphus-O-Antigen (Körperantigen, Paratyphus-O, hergestellt vom Pasteur-Institut) immunisiert wurden.
Es wurden »Fauve de Bourgogne«-Kaninchen von 3 kg ± 250 g verwendet. Die Immunisierung wurde im Abstand von zwei Injektionen pro Woche intravenös mit ansteigenden Dosen von Antigen und für eine Zeit von 3 Wochen, wie folgt, vorgenommen: 1 ml erste Woche; 2 ml zweite Woche und 3 ml dritte Woche. Die Tiere wurden im Laufe der Immunisierung mit verschiedenen Abkömmlingen der Di-n-propylessigsäure wie folgt behandelt:
■ Beispiel2 ,
Natriumdipropylacetat
Eine wäßrige Lösung des Natriumdi-n-propylacetat wurde von der ersten Antigenverabreichung an injiziert. Die Dauer der Behandlung betrug 3 Wochen mit Abständen von 2 Tagen zwischen den Injektionen
(i. p.) von je 200 mg/kg.
Beispiel 3
Cholin-dipropylacetat
Eine wäßrige Lösung von Cholin-Dipropylacetat wurde in der gleichen Reihenfolge wie im Beispiel 2 verabreicht.
Beispiel 4
Dipropylacetylureid
Eine ölige Suspension von Dipropylacetylharnstoff (100 mg/ml) wurde 3 Wochen lang alle 2 Tage in einer Dosis von 200 mg/kg verabreicht. Die erste Verabreichung erfolgte am gleichen Tage wie die erste Injektion von Antigen.
B e i sp i e 1 5 Dipropylacetamid
Eine ölige Suspension von Dipropylacetamid (100 mg/ ml) wurde in einer Dosis von 200 mg/kg intraperitoneal verabreicht. Dauer und Häufigkeit waren die gleichen wie im Beispiel 4.
Die Bestimmung der Antikörper erfolgte nach der serodiagnostischen Technik von W i d a I. Dazu wurde ίο dreimal Blut aus der Zentralvene des Ohres entnommen, und zwar 1 Woche, 2 Wochen und 3 Wochen nach der ersten Injektion von Antigen.
Die folgenden Tabellen zeigen die nach den Beispielen 2, 3, 4 und 5 erzielten Ergebnisse:
Tabelle III
Erste Woche
Natriumdipropylacetat Dipropylacetylharnstoff Cholindipropylacetat Dipropylacetamid Xv(JIl Ll (JIlCl 1
(Beispiel 2) (Beispiel 4) (Beispiel 3) (Beispiel 5) 1/400
1/1600 1/1600 1/1600 1/1600 1/800
1/3200 1/1600 1/1600 1/1600 1/800
1/3200 1/1250 1/1600 1/1250 1/800
1/1600 1/1600 1/1250 1/1600 1/800
1/800 1/1600 1/1600 1/800
1/800 1/1600 1/1600 1/800
1/1250
1/400
Durchschnitt
Durchschnitt Durchschnitt Durchschnitt Durchschnitt 1/756
1/2400 1/1370 1/1730 1/1530
Tabelle IV
Zweite Woche
Natriumdipropylacetat Dipropylacetylharnstoff Cholindipropylacetat Dipropylacetamid XvUn irUilCH
(Beispiel 2) (Beispiel 4) (Beispiel 3) (Beispiel 5) 1/1600
1/12800 1/12800 1/6400 1/12800 1/3200
1/12800 1/6400 1/6400 1/12800 1/1600
1/6400 1/6400 1/6400 1/6400 1/3200
1/6400 1/6400 1/3200 1/6400 1/1600
1/6400 1/3200 1/1600
1/3200
1/1600
Durchschnitt
Durchschnitt Durchschnitt Durchschnitt Durchschnitt 1/2200
1/9600 1/7600 1/5000 1/9600
Tabelle V
Dritte Woche
Natriumdipropylacetat Dipropylacetylharnstoff Cholindipropylacetat Dipropylacetamid TfrtntrrtllpTk
(Beispiel 2) (Beispiel 4) (Beispiel 3) (Beispiel 5) Jv(JlItIvJIlCiI
1/15200 1/15200 1/12800 1/15200 1/4800
1/15200 1/12800 1/7600 1/15200 1/7600
1/12800 1/12800 1/12800 1/15200 1/2400
1/12800 1/12800 1/7600 1/12800 1/4800
1/12800 1/12800 1/2400
1/4800
1/3800
Durchschnitt Durchschnitt Durchschnitt Durchschnitt Durchschnitt
1/1400 1/13200 1/10700 1/14600 1/4300
Beispiel 6
Bestimmung des Antikörpergehalts bei Kaninchen, die mit Paratyphus-A-Antigen und mit Flagellarem Paratyphus-H-Antigen immunisiert und mit Cholin-
dipropylacetat behandelt wurden
Die Versuchstechnik ist die gleiche wie für das Antigen O, jedoch erscheinen hier die Antikörper bekanntlich langsamer. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Tabelle VI
Woche Cholindipropylacetat Kontrollen
Erste
0 0
0 0
0 0
1/400 1/100
1/400 0
Zweite
1/6400 1/3200
1/64D0 1/3200
1/12800 1/3200
1/6400 1/6400
1/6400 1/3200
Dritte
1/25600 1/12850
1/25600 1/12800
1/12800 1/7600
1/15200 1/7600
1/15200 1/4800
Durchschnitt 1/18800 1/9000
Diese Wirksamkeit der Dipropylessigsäure und ihrer Abkömmlinge kann gemäß der Erfindung gewerbsmäßig zur Erhöhung der Antikörperbildung bei der Herstellung von therapeutischen Seren ausgenutzt werden.
Beispiel 7
In diesem Beispiel wird die Immunisierungsbehandlung von Meerschweinchen mit einmaliger Injektion eines Dipropylessigsäurederivats und wiederholten Antigeninjektionen mit steigender Dosis durchgeführt.
Als Versuchstiere dienten weiße Meerschweinchen von 420 g, die in zwei Gruppen von 30 Tieren aufgeteilt wurden. Von diesen diente die erste Gruppe als Vergleichsgruppe, der nur das Antigen verabreicht wurde. Die zweite Gruppe erhielt das Antigen in gleicher Weise und darüber hinaus am ersten Tag eine einmalige intramuskuläre Injektion von 3 ml einer wäßrigen DPA-Lösung mit 65 mg DPA/ml, d. h. eine Menge von 195 mg DPA.
Als Antigen diente ein Virus aphthosus (Eiweiß-Viralimmunigen). Das Antigen wurde über eine Zeitdauer von zwei Monaten in wachsenden Dosen mit
ίο Wechsel der Verabreichungsart wie weiter unten angegeben, injiziert. Dabei wurde bei jeder Injektion eine Dosis appliziert, die geringer als die oder gleich der »Unterschwelldosis« (maximale Dosis, bei deren Verabreichung noch keine spezifischen Schäden bei Meerschweinchen auftreten; diese Dosis wird nachfolgend als »c.p.-Dosis« bezeichnet) ist.
Die Antigeninjektionen wurden in folgender Weise verabreicht:
1. Tag 1Z4 c.p.-Dosis subcutan
21. Tag 1J2 c.p.-Dosis subcutan
36. Tag 1Z2 c.p.-Dosis subcutan
42. Tag 1Z2 c.p.-Dosis intramuscular
47. Tag 1 c.p.-Dosis intracardial
52. Tag 1 c.p.-Dosis intracardial
57. Tag Blutentnahme
Der Antikörpergehalt wurds durch Komplementärfixierung bestimmt. Dabei wurden folgende Ergebnisse (angegeben in Kehrwerten der Grenzverdünnung) erzielt:
a) mit DPA behandelte Tiere 50 bis 100
b) Vergleichstiere 20
Wie die vorstehenden Beispiele zeigen, führt die
gleichzeitige Anwesenheit von Antigen und Dipropylessigsäure (derivat) im Tierblut zu einer deutlichen Steigerung des Antikörpergehalts im Blut.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung therapeutischer Antikörperseren in Warmblütern, bei dem den Tieren neben dem Antigen ein Stoff zur Verstärkung der Antikörperbildung einverleibt wird, dadurchgekennzeichnet, daß als Stoff Di-n-propylessigsäure, deren Salze, deren Amid oder deren Ureid verabreicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-' zeichnet, daß der Stoff wiederholt verabreicht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Antigen in steigenden Mengen verabreicht wird.

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