DE16068C - Verfahren zur Vervielfältigung von Schriften und Zeichnungen - Google Patents
Verfahren zur Vervielfältigung von Schriften und ZeichnungenInfo
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- DE16068C DE16068C DENDAT16068D DE16068DA DE16068C DE 16068 C DE16068 C DE 16068C DE NDAT16068 D DENDAT16068 D DE NDAT16068D DE 16068D A DE16068D A DE 16068DA DE 16068 C DE16068 C DE 16068C
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B41M—PRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
- B41M5/00—Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRI
KLASSE IB: Druckerei.
Auf Papier, welches durch Theer oder Wasserglas wasserdicht gemacht wurde, wird eine
Masse, bestehend aus 1 Theil Gelatine, 5 Theilen
Glycerin, 0,20 Theil chinesische Gelatine und ι Theil Wasser, ausgebreitet. Diese Masse kann
auch auf Blech, Glas, Holz etc. ausgegossen werden.
Die Originalzeichnung, Schrift etc. wird mit folgender Tinte ausgeführt:
100 Theile Wasser,
10 - Chromalaun,
10 - Chromalaun,
5 Schwefelsäure,
10 - Gummi arabicum.
Die mit dieser Tinte ausgeführte Schrift, Zeichnung etc. wird mit der Schriftseite auf
die Oberfläche der oben beschriebenen Masse aufgelegt und nach einer Minute abgehoben.
Hierauf wird die Masse mit Anilinlösung Übergossen, das Ueberflüssige aber mit Seidenpapier
entfernt.
Die durch die Tinte berührten Stellen werden hart und unfähig, die Anilinlösung aufzunehmen,
die übrigen Stellen aber werden intensiv gefärbt.
Wenn man nun reines Papier auf die so präparirte' Masse auflegt, wird dieses gefärbt,
nur dort nicht, wo die Masse durch die Tinte hart geworden ist, und so erhält man den
Negativabdruck des Originals.
Bei dem zweiten Verfahren besteht die Masse wie oben.
Das Original wird mit folgender Tinte ausgeführt :
ι Theil Wasserglas,
ι - Wasser,
ι - Wasser,
oder man nimmt ein mit Buchdruckerfarbe erzeugtes Bild, Schrift.
Die Originalschrift, Bild etc. wird auf eine Minute in ein Bad gelegt, welches aus 1 Theil
adstringirenden Salzen, z. B. Alaun, Chromkali, Kupfervitriol, Eisenvitriol oder Eisenchlorid,
5 Theilen Wasser und 5 Theilen Glycerin besteht. Hierauf wird das Original mit Seidenpapier
abgetrocknet und mit der Schriftseite auf die Masse gelegt und nach einer Minute
abgezogen.
Das durch die Tinte oder die Buchdruckerfarbe gedeckte Papier wird durch das Salzbad
nicht imprägnirt, die unbedeckten Stellen haben es aber angenommen und an die Masse abgegeben,,
wodurch diese gehärtet wird. Uebergiefst man die so präparirte Masse mit Anilinlösung,
so wird diese nur von den weichen Theilen angenommen. Legt man nun reines
Papier auf das Blatt und zieht es ab, so erhält man die Copie des Originals und kann solche
durch Wiederholung des Abzuges in beliebiger Anzahl erzeugen. . ■
Nimmt man statt Anilin eine Lösung von rothem Blutlaugensalz, so erhält man ein kaum
sichtbares Bild, das aber, durch ein Eisenvitriolbad gezogen, tiefblau wird.
Statt Blutlaugensalz kann man jedes andere Salz verwenden, welches die Gelatine nicht
gerbt und, mit einem anderen Salze in Berührung gebracht, Farbe giebt.
Man kann bei diesem Verfahren auch auf trockenem Wege vorgehen, indem man auf das
fixirte Bild reines Papier auflegt und mit der Hand reibt.
Hierbei geht etwas Gelatine auf das Papier
über, welches, mit Bronzepulver oder Kienrufs eingerieben, das Original sichtbar machen wird.
Ueberfährt man das Original mit einer Gelatinwalze, so erhält man die negative Copie
des Originals in Buchdruckerfarbe.
Die Masseblätter können zwar nur einmal, d. h. nur für ein einziges bestimmtes Erzeugnifs,
verwendet werden, allein man kann die Masse auf Papier etc. ausgiefsen, wodurch sie stets,
ohne merklichen Abgang, wieder zu dem oben beschriebenen Verfahren benutzt werden kann,
während bei dem Hektographen die Masse bald verwaschen wird.
Das Verfahren unterscheidet sich daher von , ähnlichen in folgendem:
1. dafs die Masse nie verloren geht, denn sie wird weder gewaschen, noch weggeworfen,
sondern kann stets wieder neu verwendet werden;
2. dafs, während bei anderen bekannten Verfahren die Gelatin-Glycerinmasse immer von
dem Original dadurch gefärbt wird, dafs dieses selbst mit Anilintinte hergestellt wurde, bei
vorliegendem Verfahren die Masse nicht durch das Original gefärbt, sondern direct mit einer
färbenden Lösung Übergossen wird; endlich
3. dafs bei diesem Verfahren das Original durch ein Glycerinsalzbad gezogen wird.
Die Composition der Masse bildet keinen Theil der Erfindung, da solche zur Aufnahme
von Farbe seit Decennien bekannt ist.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Das Verfahren, mit Wasserglaslösung auf Papier, erzeugte Schrift, Zeichnungen oder Bilder, sowie Erzeugnisse der Druckerpresse, die mit Buchdruckfarben ausgeführt sind, ' zunächst mit adstrmgirenden Salzen zu behandeln und dann durch Auflegen der so behandelten Blätter mit der Schriftseite auf die mit Masse überzogenen Blätter die letzteren zur Wiedergabe der Schrift oder des Bildes geeignet zu machen.
Das Uebergiefsen der, behufs Aufnahme des Originals, wie vorstehend behandelten Masseplatte mit Anilmfarbenlösung, welche von den nicht erhärteten Theilen aufgenommen wird, behufs Reproduction einer positiven Copie des Originals.
Das Verfahren, mittelst der angegebenen Mischung (bezw. Lösung) von Chromalaun, Schwefelsäure, Gummi arabicum und Wasser ein Original, auf Papier herzustellen und dieses in angegebener Weise auf die Masseblätter zu übertragen, worauf nach Begiefsen der letzteren mit Anilmfarbenlösung negative Copien der Originale von diesen abgezogen werden können.Das Verfahren, mittelst dieses Umdruckes durch Präparirung der Blätter mit einem nicht adstrmgirenden Salz farblose Copien zu erzeugen, die erst durch Einwirkung eines anderen passenden Salzes sichtbar werden, wie es z. B. durch die Verbindung von rothem Blutlaugensalz mit Eisenvitriol geschieht.Das Verfahren, auf trockenem Wege von dem auf einem Masseblatte fixirten Original (das dann nicht mit Farbe Übergossen wird) Copien zu nehmen, die man mit Bronzepulver, Kienrufs oder einer sonstigen Farbe in Staubform mittelst des Pinsels hervorruft.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE16068C true DE16068C (de) |
Family
ID=293076
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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