DE158571C

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Publication number: DE158571C
Application number: DENDAT158571D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

ΛΙ 158571 KLASSE 21/.

Zusatz zum Patente 154527 vom 8. April 1902.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Mai 1902 ab. Längste Dauer: 7. April 1917.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern aus Vanadin, Tantal oder Niob oder Legierungen dieser Metalle nach Patent 154527. Das Verfahren besteht darin, daß die Glühkörper aus Mischungen von Karbiden und Oxyden der in Betracht kommenden Metalle geformt werden, worauf durch Erhitzen der so geformten Glühkörper die Karbide mit den Oxyden in Reaktion gebracht werden, so daß unter Abscheidung von Kohlenoxyd oder Kohlensäure ein metallisch reiner Körper entsteht. Die Mengen des Karbids und des Oxyds sind zu diesem Zweck derartig zu berechnen, daß kein freies Karbid oder Oxyd in dem fertigen Körper zurückbleibt. Werden organische Bindemittel verwendet, welche bei der Erhitzung verkohlen, so ist auf den hierdurch frei werdenden Kohlenstoff in der Weise Rücksicht zu nehmen, daß die Menge des verwendeten Karbids entsprechend vermindert bezw. die verwendete Oxydmenge entsprechend vermehrt wird, um den frei werdenden Kohlenstoff ebenfalls zu eliminieren. Es ist indessen keineswegs notwendig, ein verkohlbares Bindemittel zu verwenden, es genügt vielmehr beispielsweise die Verwendung von Paraffin, welches sich leicht vollständig verflüchtigt, ohne zersetzt zu werden. Bei Verwendung sehr hohen Druckes kann man auch ohne besonderes Bindemittel einen Körper von genügender Festigkeit herstellen. Selbstverständlich kann der Mischung von Karbiden und Oxyden auch reines Metall in amorpher Form beigemischt werden.

Die Erhitzung kann entweder durch eine äußere Wärmequelle, z. B. im elektrischen Ofen, oder durch die Hindurchleituhg eines elektrischen Stromes erfolgen. Letzteres setzt voraus, daß leitende Karbide oder Oxyde verwendet werden. Unter Umständen genügt die Hinzufügung von reinem Metall zu der Mischung der Karbide und Oxyde, um der Masse eine genügende Leitfähigkeit zu geben. Im allgemeinen ist der Leitungswiderstand anfangs sehr groß, so daß hohe Spannungen erforderlich sind, um einen genügenden Strom durch den Körper hindurchzuschicken. Sowie indessen die Reaktion eingeleitet ist, vermindert sich der Leitungswiderstand sehr schnell und der Körper sintert allmählich zu einem festen zusammenhängenden Metallkörper zusammen. Bei Verwendung organischer Bindemittel muß der elektrischen Erhitzung eine Erhitzung im Ofen vorausgehen.

Die Erhitzung muß natürlich unter Luftabschluß, also im Vakuum, in einem indifferenten Gas oder unter Einbettung in Kohle u. dgl. erfolgen.

Für Glühkörper, welche aus Legierungen bestehen sollen, können außer Vanadin, Niob und Tantal noch andere Metalle, besonders

(2. Auflage, ausgegeben am 30. Dezember igaj.)

Claims

Thorium, Zirkon, und die Elemente der Ytteritgruppe in Betracht kommen, welche ebenfalls sehr hohe Schmelzpunkte besitzen.

Patent-A ν SPRU ch:

Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern für elektrische Glühlampen nach Patent 154527, dadurch gekennzeichnet, daß Karbide der betreffenden Metalle (des Vanadin, Tantal, Niob oder Legierungen derselben) mit Oxyden mit oder ohne Zusatz von reinen Metallen in die Form der Glühkörper gebracht werden, worauf durch Erhitzen unter Luftabschluß die Karbide mit den Oxyden in Reaktion gebracht werden, so daß ein zusammenhängender, reiner Metallkörper entsteht.