DE135058A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die bisher dargestellten Yttererdmetalle, insbesondere Yttrium, zeigen den Uebelstand,
dafs sie schwer in die für die Verarbeitung und Verwendung erforderliche Form gebracht
werden können. Diese Schwierigkeit, das in gewöhnlicher Weise hergestellte Yttrium etc.
in die dem Verwendungszweck entsprechende Form — z. B. in die Form von Glühstäbchen
für elektrische Lampen ■— zu bringen, ist hauptsächlich darin begründet, dafs die bekannten
Herstellungsverfahren nur ein pulverförmiges Metall liefern, welches wegen seines
aufserordentlich hohen Schmelzpunktes der Vereinigung zu einem zusammenhängenden
Körper sehr grofse Schwierigkeiten entgegensetzt. Man ist also darauf angewiesen, die
Vereinigung durch hohen Druck oder durch Zufügung von Bindemitteln zu erstreben. Dem
ersteren Wege, nämlich der Vereinigung durch Druck ohne Zusatz, stehen mancherlei technische
Schwierigkeiten im Wege.
Dem zweiten Verfahren, der Vereinigung durch Bindemittel, steht einmal der Umstand
entgegen, dafs solche Zusätze fremder Stoffe nicht immer erwünscht sind, aufserdem im
Falle der Verwendung organischer Bindemittel das Bindemittel zur Verkohlung gebracht werden
mufs, wobei man Gefahr läuft, dafs der betreffende metallische Körper sich oxydirt
und hierdurch unbrauchbar wird.
Diesen Schwierigkeiten geht nun das vorliegende neue Verfahren ganz aus dem. Wege,
indem dabei ein Ausgangsmaterial verwendet wird, welches durch einfache Erhitzung in
Metall und einen flüchtigen Bestandtheil zerfällt. Aus diesem Material werden mit oder
ohne weitere Zusätze die gewünschten Körper, z. B. Stäbchen, Fäden und dergl., geformt,
welche dann bei dem nachfolgenden Glühprocefs einen zusammenhängenden Metallkörper
von genügender Festigkeit liefern, ähnlich wie man in der Glühlampenfabrikation aus CoI-lodium
Fäden formt, welche durch einfaches Ausglühen einen Kohlefaden liefern. Beim Formen der Fäden aus den betreffenden Verbindungen
können entweder indifferente flüchtige Zusätze gemacht werden oder auch in bekannter
Weise geringe Mengen von verkohlbaren organischen Zusätzen.
In letzterem Falle bilden sich allerdings geringe Mengen von Carbiden, die aber, wie bereits
in der Patentschrift 133958 erwähnt, die Qualität der Fäden im Allgemeinen nicht ungünstig
beeinflussen, zumal durch den ausgeschiedenen Stickstoff eine vollständige oder theilweise Reduction des Carbids eintritt.
Als Ausg'angsmaterial für das oben erwähnte Verfahren zur Herstellung von Yttererdmetallen
dienen nun die Verbindungen derselben mit den Gliedern der fünften Gruppe des periodischen
Systems. Man erhält diese Verbindungen, wenn man die Elemente der fünften Gruppe
in elementarem Zustand oder in Gestalt eines flüchtigen Hydrürs über erhitztes, in irgend
einer Weise dargestelltes Yttrium etc. leitet, so z. B. das Yttriumnitrid, durch Einwirkung
von Ammoniakgas auf Yttriummetall bei Rothglut, Yttriumphosphid, indem man Phosphordämpfe
über rothglUhendes Yttrium leitet u. s. f.
Aus diesen Verbindungen, z. B. Yttriumnitrid,
lassen sich leicht Stäbchen und dergl. formen, die dann unter Luftabschlufs geglüht
werden, was z. B.. durch den elektrischen. Strom geschehen kann. Hierbei giebt der
Nitridkörper vollständig- seinen Stickstoff ab, so dafs ein Körper aus metallischem Yttrium,
event, mit den durch etwaige Zusätze bedingten Beimengungen erhalten wird, von derselben
Gestalt, die der Nitridkörper hatte. .
Die Erhitzung des Fadens behufs Austreibung des Stickstoffs kann natürlich auch hier
in der bekannten Weise-durclv Hindurehleiten
eines elektrischen Stromes' unter Luftabschlufs
(d. h. im Vacuum, in indifferenten Gasen oder in Kohle) erfolgen. Wofern die Leitungsfähigkeit
der gewählten Ausgangsmaterialien nicht genügend erscheint, um diese elektrische Erhitzung
praktisch durchzuführen, kann dieselbe durch einen angemessenen Zusatz bereits reducirten
Metalls oder eines entsprechenden Carbids zu den Verbindungen wesentlich verbessert
werden. ,
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Darstellung von Elementen der Ytteritgruppe nach dem durch Patent 133958 ■geschützten Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dafs Verbindungen der Ytteritelemente mit Stickstoff oder mit den Elementen der fünften Gruppe des periodischen Systems unter Vermeidung der Oxydationswirküng erhitzt werden.
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