DE15579C - Neuerungen an Kaffeebrennern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PAT E N T

In beiliegender Zeichnung bedeuten:

Fig. ι Ansicht eines Kaffeebrenners mit geschlossener Feuerdecke;

Fig. 2 Ansicht desselben mit offener Feuerdecke und herausgeschobener Trommel;

Fig. 3 Schnitt durch Trommel und Gehäuse, sowie Seitenansicht der Räderpaare, welche zur leichteren Drehung und Vorwärtsbewegung der Trommel sowohl, wie auch zur Drehung der in der Trommel befindlichen Schaufeln dienen; Fig. 4 Schnitt durch den Musterzieher.

Der Brenner besteht aus folgenden Theilen:

G Gehäuse, auf vier Füfsen ruhend; es ist bestimmt zur Aufnahme der Trommel T (Cylinder, Kugel oder. konischer Behälter) und des Rostes, auf welchem die Feuerung stattfindet. Um der Feuerung die Brennmaterialien zuführen zu können, befindet sich an dem Gehäuse die Thür /;

F Feuerdecke, an dem Gehäuse befestigt und um die Axe drehbar; es kann durch dieselbe das Gehäuse geschlossen bezw. geöffnet werden. Zum Abzüge der Heizgase und zur Herstellung des zur Verbrennung nöthigen Luftzuges ist an der Feuerdecke der Schornstein K angebracht.

An dem Gehäuse befindet sich ferner noch die um / drehbare, mit Gegengewicht g versehene Zahnstange z, welche durch den an ihr befestigten Tritthebel H um ihren Drehpunkt / auf- und abbewegt werden kann.

Die Trommel T ist mit den beiden Ansätzen a und a¹ versehen, in welchen die hohle Axe A ruht. Auf dem Ansätze α sitzt das Zahnrad Z, in welches das Rad Z' eingreift. Dieses zweite Rad ist auf der mit Kurbel K versehenen Axe B aufgekeilt; auf letzterer ist auch noch das zu dem zweiten Vorgelege gehörige Rad R befestigt. Dieses Rad R greift in das Rad R', welches seine Bewegung durch das Rad R" der Axe A und dadurch den Schaufeln C mittheilt.

An dem Gehäuse ist auf der einen Seite eine Stütze S, um ihren Befestigungspunkt i drehbar, angebracht. Diese Stütze, Fig. 3, hat eine solche Construction, dafs in ihr die beiden Vorgelege gelagert werden können. Auf der anderen Seite des Gehäuses befindet sich die selbstthätige Stütze S' mit Rolle r. In diesen beiden Stützen ist die Trommel gelagert.

Zum Umschaufeln des Röstgutes sind in der Trommel drei Schaufeln C, auf der hohlen Axe A festsitzend, angebracht. An der einen Schaufel ist der mit abnehmbarem Mundstück versehene Dampf- und Schuppenausbläser b befestigt, und correspondirt derselbe mit einer in der hohlen Axe A befindlichen Oeffnung O. Ferner hat die Axe A noch die Oeffnung o, welche so grofs ist, dafs eine Bohne bequem passiren kann. In dieser hohlen Axe A läfst sich der Musternehmer M, Fig. 4, hin- und herziehen. Der Theil m η desselben ist durchbohrt, und hat die Oeffnung O' eine gleiche Weite wie O, aufserdem ist in demselben noch eine Vertiefung v, der Gröfse einer Kaffeebohne entsprechend, angebracht. Unter dem Rost liegt der mit correspondirenden Oeffnungen versehene Schieber^, welcher durch den Hebel h mit dem Tritthebel H verbunden ist:

Durch Drehung der Kurbel K werden die beiden Rädervorgelege und dadurch die Trommel und die Schaufeln in rotirende Bewegung ver-

setzt, und zwar Trommel und Schaufeln, durch die Anzahl der in einem Vorgelege befindlichen Räder bedingt, in entgegengesetzter Richtung. Die Construction der Schaufeln ist derart, dafs jede derselben nur einen Theil der Trommelfläche bestreicht. Durch Herunterdrücken des Tritthebels H wird die Zahnstange ζ in die Höhe gehoben, kommt nun mit dem Zahnrad Z zum Eingriff; bei weiterer Drehung der Kurbel wird die Trommel auf der Zahnstange fortbewegt und dadurch aus dem Gehäuse herausgeschoben. Die mit Rolle r versehene Stütze S¹ mufs diese Vorwärtsbewegung mitmachen und wird gleichzeitig ein Umkippen des Brenners verhindern. Bei der Vorwärtsbewegung der Trommel kann der Tritthebel unten festgestellt werden. Durch die Construction der Schaufeln sowohl, wie auch durch die leichte Herausnahme der Trommel ist es möglich, dafs eine einzelne Person selbst bei gröfstmöglicher Füllung der Trommel den Brenner allein zu bedienen vermag. Der Dampfund Schuppenausbläser, dessen Mundstück, wenn verstopft, durch ein neues ersetzt werden kann, correspondirt durch die Oeffnung O¹ des Musterstechers mit der äufseren Luft. Kommt bei weiterem Hereinschieben des Musternehmers die Vertiefung ν desselben unter die Oeffnung ο der hohlen Axe A, so wird eine Kaffeebohne in diese Vertiefung ν fallen.

Da das Heraus- und Hereinschieben des Musternehmers M von der Seite des Brenners geschieht, auf welcher das Vorgelege liegt, also da, wo die den Brenner bedienende Person ihren Standpunkt hat, so ist es für diese sehr leicht, von ihrem Standpunkte aus die Röstung der Bohnen zu beurtheilen, und zwar durch einfaches Herausziehen des Musterziehers M.

Durch den Hebel h, Fig. 3, welcher an dem Tritthebel befestigt werden kann, läfst sich der Schieber/ hin- und herbewegen, wodurch die Rostöffnungen mehr oder minder geschlossen bezw. geöffnet werden. Hierdurch ist es möglich, den Zug je nach Bedürfnifs zu reguliren.

Claims (6)

Patent-Ansprüche:

1. Die um das Gehäuse G concentrisch verschiebbare Feuerdecke F.

2. Die gebogene Zahnstange z, auf welcher sich die das Röstgut enthaltende Trommel T, (Cylinder, Kugel oder konischer Behälter) herausnehmen läfst.

3. Der hierfür erforderliche Mechanismus, bestehend aus den Rädervorgelegen Z und Z', R R' und R", sowie die automatisch fungirende Stütze S'.

4. Die eigenthümlich geformten Schaufeln C, welche nur mit einem Theil ihrer Breite wirken.

5. Der regulirbare Dampf- und Schuppenausbläser b in Verbindung mit dem Musternehmer M.

6. Der mit Oeffnungen versehene Schieber/ zur Regulirung der Rostöffnungen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.