DE155544C

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Publication number: DE155544C
Application number: DENDAT155544D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den im Haushalt bisher verwendeten Gaskochherden hat man Einrichtungen benutzt, welche den Speisen die von den Gasbrennern erzeugte Wärme unmittelbar zuführten, und zwar nur von der einen Seite, nämlich von unten her. Auf diese Weise wird das Kochen verlangsamt, und der Geschmack besonders des Fleisches leidet durch die unmittelbare Berührung der Verbrennungsprodukte nicht unerheblich.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Gaskochherd, welcher mit einer oder mehreren Röhren, d. h. erhöhten Aufsätzen über der Grundfläche des Herdes, ausgestattet sein kann. Derselbe dient zum Kochen und Braten von Fleisch, Geflügel und anderen Speisen, welche auf einem Roste ruhen, der von demjenigen Räume, in welchem die Gasflammen brennen, völlig getrennt ist und sowohl von unten als auch von oben die Hitze empfängt, welche durch .zwischengeschaltete Luftschichten vor einer unmittelbaren Wärmemitteilung geschützt sind. Der obere Flammenstand ist in der Höhe verstellbar, während der untere, unverstellbar angeordnet sein kann. Ein Ausführungsbeispiel der vorstehend erklärten Erfindung zeigt die Zeichnung, in welcher Fig. 1 das Schaubild eines vollständigen, mit zwei Röhren ausgestatteten Kochherdes ist, während Fig. 2 einen senkrechten Querschnitt durch die eine der beiden Röhren gibt.

Das Grundgestell α des Kochherdes ist von Gußeisen oder einem anderen Stoffe, wie emailliertem Blech, zu denken und in der Mitte der Grundfläche mit einem Gasbrenner b von bekannter Art ausgerüstet. Zu beiden Seiten dieser Grundfläche erhebt sich je eine mit Doppelheizeinrichtungen und beweglicher Bratglocke versehene Röhre c und d, welche beide in Öffnungen der Grundfläche α eingesetzt sind und durch Türen f von belie-" biger Bauart verschlossen werden können. Im unteren Teile der Röhre befindet sich die Bratpfanne g, deren Innenraum durch eine rostartig gestaltete Zwischenwand h in zwei Teile geteilt ist, deren unterer leer bleibt, während auf den Rost h selbst der Braten gelegt wird. Unterhalb der Bodenfläche der Bratpfanne sind die Brenner f reihenweise verteilt und lassen auf diese Weise eine große Heizwirkung erzielen. Das Gas wird den Brennern i durch das Rohr q zugeführt und durch an demselben angeschlossene Hähne geregelt. Im oberen Teile der Röhre ist ein glockenförmiger Deckel j mit der Öffnung nach unten beweglich angeordnet und mit ebenfalls reihenweise geordneten Brennern k über dem Deckelboden versehen, welche starr mit der Glocke j verbunden sind und daher deren Bewegung mitmachen müssen. Die Verstellbarkeit dieser Glocke wird durch Schraube / vermittelt, welche nach oben aus der Röhrendecke ρ herausragt und daher bequem zu handhaben ist. Damit die Brenner k den Bewegungen der Glocke j folgen können, ist das Gaszuführungsrohr r beweglich an das Hauptrohr q angeschlossen, was durch bekannte Mittel, z. B. Rohrknie oder Schieberrohre o. dgl., leicht zu bewerkstelligen ist. Ähnlich wie in der Bratpfanne der Zwischenrost h eine unmittelbare Wärmezuführung zu

den Speisen verhindert, ist auch im oberen Teile der Glocke j eine trennende Zwischenplatte in parallel zur Deckelfläche angeordnet. Die oberhalb befindliche Luftschicht wirkt also auch hier als Wärmeschutzmittel. Um zu verhindern, daß die Verbrennungsprodukte des Gases zu den Speisen treten können und dadurch den Geschmack und den Wohlgeruch verderben, ist der untere Teil der

ίο Glockenwände am Gelenke η beweglich so angeordnet, daß ein Abschluß des Bratens in jeder Höhenlage der Glocke j stattfinden kann. Durch eine Anzahl Öffnungen ο kann die Abführung der Verbrennungsgase geregelt werden.

Die in der Zeichnung dargestellte Einrichtung soll nur ein einzelnes Beispiel unter den zahlreichen Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung veranschaulichen. Je nach dem besonderen Zweck und den verschiedenen Umständen können die mannigfachsten Abweichungen in der hier gegebenen Anordnung vorgenommen werden, ohne daß dadurch der Patent-Anspruch in seinem Wesen berührt würde.

Claims

. Patent-Ansprüche:

1. Gaskochherd, dadurch gekennzeichnet, daß in einer feststehenden Bratpfanne (g) eine über sie gestürzte Glocke (j) in der Höhenlage verstellbar angeordnet ist, wobei die Bratpfanne von unten, die Glocke von oben her mit Gasflammen geheizt wird.

2. Gaskochherd nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

Glocke (j) um Gelenke (n)
Seiten wände hat, um ein stets gutes Abdichten der beiderseitigen Gefäßwandungen zu sichern.

die obere bewegliche

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.