DE154988C - - Google Patents

Description

KAISERLICHE

PATENTAMT.

Gegenstand der Erfindung ist ein Klassierrost, welcher sich insbesondere für plattenförmig gebrochenes Gut eignet und welcher im Gegensatz zu anderen Vorrichtungen dieser Art, bei geringerem Kraftverbrauche, eine wesentlich höhere Leistung infolge energischerer Bewegung der einzelnen Stücke des Gutes und dessen gleichmäßigerer Verteilung auf dem Roste erzielen läßt. Auch

ίο werden Brüche und Klemmungen des Gutes und Beschädigungen des Rostes vermieden. Bei bisher bekannten Rosten sind auf gemeinsam in Umdrehung versetzbaren, nebeneinander gelagerten Achsen in den Durchfallöffnungen des Rostes entsprechenden Abständen voneinander Scheiben von dreieckiger, elliptischer oder polygonaler Form vorgesehen, welche an jeder Achse gleichgestellt sind (vgl. die amerikanische Patentschrift 617197). Oder es sind, wie nach der deutschen Patentschrift 90240, auf den Rostachsen Kugeln oder Polyeder exzentrisch angeordnet, deren Zwischenräume die Durchfallöffnungen des Rostes bilden.

Nach der Erfindung dagegen sind Scheiben oder Rippen an jeder Achse zueinander um einen entsprechenden Winkel versetzt angebracht und haben zweckmäßig die Grundform eines Quadrates mit abgerundeten Ecken.

Durch diese gegeneinander verstellten quadratischen Scheiben oder Rippen wird gegenüber den dreieckigen elliptischen oder polygonalen Rippen eine wesentlich andere und vorteilhaftere Wirkung erzielt, indem das Gut in eine bedeutend energischere Bewegung auf den Rost gebracht und infolgedessen rascher und gründlicher durchsortiert wird, wobei die Tourenzahl der Rostelemente geringer sein kann als bei anders gestellten Rippen und demzufolge die einzelnen Rostteile geschont werden.

Bei elliptischen Scheiben wird bei jeder Umdrehung des Roststabes ein auf z\vei Scheiben liegendes Stück zweimal, bei dreieckigen Scheiben dreimal gehoben; vieleckige Scheiben bewirken wohl ein öfteres Heben, es können jedoch keine seitlichen Kippbewegungen auftreten. Bei viereckigen, gegenseitig versetzten Scheiben wird dagegen das Stück bei jeder Umdrehung achtmal durch die Scheibenecken angegriffen, und zwar nicht bloß gehoben, sondern auch in wiegende Bewegung gebracht, welche bewirkt, daß auf dem Stücke event, befindliches Klarmaterial unbedingt herabfallen muß und daß auch die Stücke nicht bloß die Bewegung nach vorwärts , sondern - teilweise durch das Überstürzen auch nach seitwärts machen, wodurch eine gleichmäßige Verteilung des Sortiergutes auf der ganzen Rostfläche und deren gründliehe Ausnutzung bewirkt wird.

Die Scheiben erhalten eine Stärke von IO bis 12 mm und schließen untereinander der gewünschten Korngröße entsprechende quadratische oder rechteckige Durchfallöffnungen ein. Der wesentliche Unterschied zwischen diesem und den in der deutschen · Patentschrift 90240 und der amerikanischen

Patentschrift 617197 beschriebenen Rosten ist der, daß der Erfindungsgegenstand gegenüber diesen bekannten Einrichtungen bei gleicher totaler Rostfläche eine weitaus größere wirksame Rostfläche (Gesamtdurchfallfläche) bietet, ferner, daß der Scheibenrost eine wesentliche energischere Bewegung des Sortiergutes und infolgedessen viel größere Leistung und reinere Sortierung ermöglicht als die Kugel-, Polyeder- oder Polygonalscheibenroste, nachdem die viereckigen, zueinander versetzten Scheiben oder Rippen die Stücke leichter nach seitwärts überkippen lassen als die Kugeln oder Polyeder und der Vorwärtstransport der kleineren, zwischen die Scheiben fallenden Stücke auch hauptsächlich durch die Reibung der Stücke an den Scheibenwandungen erfolgt, was bei Rosten mit Kugel- oder Polyederanordnung vollkommen ausgeschlossen erscheint, bei den polygonal gestalteten, nicht versetzten Scheiben jedoch nur in geringem Maße stattfindet.

Von Wichtigkeit ist auch, daß die zwischen die Roststäbe fallenden Stücke, welche noch etwas größer sind als die Durchfallöffnung des Rostes, von den Scheiben leichter als bei den bekannten Rosten herausgehoben und forttransportiert werden.

In der Zeichnung ist ein der Erfindung gemäß ausgebildeter Rost mit quadratischen, an jeder Achse unter 45 ° gegeneinander versetzten Scheiben veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. ι denselben in Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, während Fig. 2 eine Aufsicht darstellt.

Auf dem Eisenrahmen α sind in entsprechenden Abständen Achsen b nebeneinander gelagert, die in bekannter Weise mit senkrecht zur Längsrichtung derselben angeordneten Scheiben c oder angegossenen Rippen versehen sind. Diese Scheiben haben quadratische Form und sind an den Ecken abgerundet. Die in der der Durchfallöffnung des Rostes entsprechenden Entfernung vonein- _x ander angeordneten Scheiben sind auf jeder Achse unter entsprechendem Winkel abwechselnd versetzt gegeneinander angeordnet.

Die Achsen werden durch Ketten und Kettenräder d oder durch Kegelräder gemeinsam in Umdrehung versetzt.

Versuche haben ergeben, daß infolge Verwendung quadratischer, um 45⁰ gegeneinander versetzter Scheiben die Leistung um mehr als 30 Prozent gesteigert wird gegenüber den bekannten sogenannten Kaliber- oder Klassierrosten. Die Durchfallöffnungen bleiben beständig gleich groß, können aber bei Verwendung aufzusetzender Scheiben in der Längsrichtung des Rostes leicht geändert werden.

Derartige Roste können bei geringer Tourenzahl schwach geneigt und selbst wagerecht angeordnet werden, haben eine größere freie Rostfläche als die bisherigen Vorrichtungen dieser Art und gestatten die rasche Auswechslung einzelner Teile, welche leicht zugänglich sind.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Klassierrost, auf dessen in Umdrehung versetzten Stäben eckige Scheiben oder Rippen in gleichen Abständen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (Rippen) auf den Roststäben versetzt zueinander angeordnet sind, wobei die Scheiben (Rippen) zweckmäßig Quadrate mit abgerundeten Ecken bilden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.