DE1545318B1 - Extraktivdestillationsverfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Aromaten verschiedener Siedelage - Google Patents
Extraktivdestillationsverfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Aromaten verschiedener SiedelageInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Extraktivdestillations- bindung mit einer Flüssig-Flüssig-Extraktion durchverfahren,
das zur gleichzeitigen Gewinnung von geführt.
Aromaten verschiedener Siedelage aus Einsatzpro- Die von dem Erfinder durchgeführten Untersuchun-
dukten, die neben diesen Aromaten einen beliebig gen haben nun ergeben, daß der Grund für den
hohen Gehalt an Nichtaromaten aufweisen, eingesetzt 5 erwähnten Aromatengehalt in der Raffinatphase
werden kann. (Paraffinfraktion) in der Tatsache zu sehen ist, daß
Die Anwendung der Extraktivdestillation zur Ge- sich auf den obersten Böden der Extraktivdestillationswinnung
von reinen Aromaten aus Gemischen, die kolonne zwei flüssige Schichten bilden, d. h., es treten
neben den Aromaten auch nichtaromatische Kohlen- hier solche Konzentrationsverhältnisse auf, daß sich
Wasserstoffe enthalten, ist beispielsweise aus der io ein System mit einer Mischungslücke bildet,
deutschen Auslegeschrift 1 206 414 bekannt. Bei diesem Das Ziel der Erfindung war es nun, ein Verfahren
bekannten Verfahren wird das Einsatzprodukt etwa in zur Extraktivdestillation von Kohlenwasserstoffgeder
Mitte einer Extraktivdestillationskolonne auf- mischen zu entwickeln, das die gleichzeitige Gewingegeben und mit einem in der Kolonne von oben nach nung von Aromaten verschiedener Siedelage gestattet
unten fließenden, selektiv auf die Aromaten wirkenden 15 und das gleichzeitig das Auftreten eines Systems mit
Extraktionsmittel in Berührung gebracht, wobei die einer Mischungslücke in der Extraktivdestillations-Aromaten
zusammen mit dem Extraktionsmittel ge- kolonne verhindert. Das angestrebte Verfahren soll
meinsam aus dem Sumpf der Kolonne abgezogen und dabei auch zur Aufarbeitung von Einsatzprodukten
durch nachgeschaltete Destillation voneinander ge- geeignet sein, deren Nichtaromatengehalt beliebig
trennt werden, während gleichzeitig die Nichtaromaten 20 hoch ist, d. h. unter Umständen auch erheblich über
in der Extraktivdestillationskolonne verdampfen und 20 Gewichtsprozent liegt,
dampfförmig über Kopf derselben abgezogen werden. Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Extraktiv-
Das geschilderte Verfahren hat dank seines einfachen destillationsverfahren zur gleichzeitigen Gewinnung
Aufbaus viele Vorzüge gegenüber der Flüssig-Flüssig- von Aromaten verschiedener Siedelage aus Einsatz-Extraktion.
Als Beispiele seien genannt: Fortfall von 25 produkten, die neben diesen Aromaten einen beliebig
Anlagen zur Rückgewinnung des Extraktionsmittels hohen Gehalt an Nichtaromaten aufweisen, wobei das
aus dem Raffinat, Fortfall umfangreicher mechanischer Einsatzprodukt etwa in der Mitte einer Extraktiv-Anlagen,
wie einer Vielzahl von Umwälzpumpen und destillationskolonne aufgegeben und mit einem in der
ähnlicher Anlagenteile. Ferner wird bei der Extraktiv- Kolonne von oben nach unten fließenden, selektiv auf
destillation infolge der angewandten höheren Tempe- 30 die Aromaten wirkenden Extraktionsmittel in Beraturen
die Viskosität des Extraktionsmittels stark rührung gebracht wird und wobei die Aromaten zuherabgesetzt,
wodurch der Stoffaustausch zwischen dem sammen mit dem Extraktionsmittel aus dem Sumpf
Extraktionsmittel und dem zu extrahierenden Produkt der Kolonne abgezogen und durch nachgeschaltete
wesentlich verbessert wird. Man erhält daher eine Destillation voneinander getrennt werden, während
bessere Beladefähigkeit und kann bei gleicher Leistung 35 gleichzeitig die Nichtaromaten dampfförmig über
mit kleineren Extraktionsmittelmengen auskommen. Kopf der Kolonne abgezogen werden. Das erfin-Ebenso
können die Dimensionen des Extraktors meist dungsgemäße Verfahren ist dabei dadurch gekennverringert
werden. Die letzten beiden Maßnahmen zeichnet, daß die nachfolgenden Verfahrensmerkmale
bedingen also gleichfalls eine Kostenersparnis der in Kombination angewandt werden:
der F1ÜSSig-F1ÜSSig- 40 a) daß das verwendete, selektiv auf die Aromaten
Leider hat die Extraktivdestillation aber auch zwei wirkende Extraktionsmittel einen Zusatz von
Nachteüe gegenüber der Flüssig-Flüssig-Extraktion. solchen Aromaten enthalt, die beim beanspruch-
Einmal enthält die Raffinatphase von Extraktivdestil- ten Verfahren mcht gewonnen werden sollen;
lationsanlagen bisweilen sehr hohe Anteile an Extrakt. 45 b) daß zwei oder mehrere Extraktivdestillations-Zum
anderen ist es aufwendig, mit der Extraktiv- kolonnen in Serie hintereinandergeschaltet wer-
destillation Extraktionsproduktschnitte mit größerem den, wobei die nachgeschalteten Extraktivdestilla-
Siedebereich zu gewinnen. tionskolonnen mit einem gegenüber dem Druck
Auf Grund eingehender Untersuchungen hat der der jeweils vorhergehenden Kolonne verminder-
Erfinder festgestellt, daß insbesondere in der Raffinat- 50 ten Druck betrieben werden;
phase von Extraktivdestillationen, die zur Trennung c) daß extraktionsmittelseitig eine der Zahl der zu
von Aromaten und Nichtaromaten angewandt werden, gewinnenden Aromatenfraktionen entsprechende
auch beim Einsatz von aromatenfreien Extraktions- Anzahl von Abtreiberkolonnen in Serie hinter-
mitteln neben den gewünschten Paraffinen auch Aro- einander geschaltet werden, wobei die Aromaten
maten in der Raffinatphase auftreten können. So 55 (Extrakte) am Kopf oder einige Böden unterhalb
wurden beispielsweise bei der Verwendung von Propy- des Kopfes und ein nichtaromatenhaltiges Produkt
lencarbonat als Extraktionsmittel je nach Betriebs- (Raffinat) vom Boden oberhalb des Aufgabebo-
bedingungen m der Raffinatphase Benzolgehalte von dens abgezogen werden.
10 bis 30 Gewichtsprozent ermittelt. Dieser hohe
Aromatengehalt der Raffinatphase (Paraffinfraktion) 60 Praktisch kann man dabei die unter a) genannte
ist, besonders bei geringen Aromatengehalten im Ein- Maßnahme so durchführen, daß man im Extraktionssatzprodukt,
gleichbedeutend mit einer unwirtschaftlich mittel solche aus dem Einsatzprodukt stammende
niedrigen Ausbeute. Bisher wurde daher in der Praxis hochsiedende Aromaten läßt, die nicht gewonnen
die Extraktivdestillation nur für Einsatzprodukte mit werden sollen. Es ist natürlich auch möglich, dem
einem Nichtaromatengehalt bis zu etwa 20 Gewichts- 65 Extraktionsmittel andere, nicht zu gewinnende Aroprozent
angewandt, da in diesen Fällen die weiter maten zuzusetzen, die nicht aus dem Einsatzprodukt
oben beschriebenen Nachteile keine Bedeutung stammen. Beispielsweise kann man bei einer Extraktivhaben,
oder die Extraktivdestillation wurde in Ver- destillation, bei der Benzol und Xylol gewonnen
3 4
werden sollen, dem Extraktionsmittel Toluol zusetzen. Es soll schließlich auch noch darauf hingewiseen
Es ist aber auch möglich, in einer Anlage, in der werden, daß das erfindungsgemäße Verfahren nicht
Benzol gewonnen werden soll, dem Extraktionsmittel an ein bestimmtes Extraktionsmittel gebunden ist,
Xylol oder C9-Aromaten zuzusetzen, welche in diesem sofern dieses Mittel eine für die Abtrennung der
Fall beispielsweise nicht gewonnen werden sollen. 5 Aromaten ausreichende Selektivität aufweist.
Die Menge der dem Extraktionsmittel zugesetzten Durch das nachfolgende Verfahrensbeispiel soll
Aromaten kann dabei bis zu 20 Volumprozent, be- schließlich das erfindungsgemäße Verfahren an Hand
zogen auf das Extraktionsmittel, betragen. Die Menge des in der Abbildung dargestellten Fließschemas
des Aromatenzusatzes zum Extraktionsmittel hängt noch weiter verdeutlicht werden. In diesem Fließauch
davon ab, bei welchem Druck die Extraktiv- io schema sind jedoch alle Nebeneinrichtungen, die für
destillation durchgeführt wird. Es gilt dabei die den Verfahrensablauf nur von untergeordneter BeRegel,
daß bei erhöhtem Druck (Überdruck) dieser deutung sind, wie Kocher, Kühler, Wärmeaustauscher,
Zusatz entsprechend verringert werden kann. Pumpen, Ventile usw., weggelassen worden, um den
Die Erhöhung des Arbeitsdruckes der ersten Verfahrensablauf so übersichtlich wie möglich darzu-Extraktivdestillationskolonne
bewirkt dabei eine Er- 15 stellen.
höhung der Löslichkeit der Nichtaromaten im Extrak- Als Einsatzprodukt werden 1000 kg eines Kohlen-
tionsmittel. Durch diese Maßnahme wird zwar die Wasserstoffgemisches verwendet, welches folgende
Selektivität des Extraktionsmittels etwas verschlech- Zusammensetzung hat: tert. Die dabei entstehenden Nachteile können jedoch
dadurch ausgeglichen werden, daß das Extraktions- 20 50° kS Nichtaromaten,
mittel-Nichtaromaten-Gemisch in einer nachgeschal- 290 kg Benzol,
teten Extraktivdestillation, die bei niedrigerem Druck 140 kg Toluol,
(Normaldruck oder Unterdruck) betrieben wird, von 70 w Xylol
den besonders schwierig zu entfernenden Nichtaromaten befreit wird. Die erfindungsgemäße Arbeits- 25 Als Extraktionsmittel werden 3150 kg Propylenweise
ist jedoch nicht an die Anwendung von Über- carbonat eingesetzt, denen 350 kg C9-Aromaten zudruck
gebunden. gemischt wurden, so daß die Gesamtmenge des um-
Gemäß dem Verfahrensmerkmal c) erfolgt dabei die laufenden Extraktionsmittels 3500 kg beträgt.
Gewinnung der einzelnen Extraktprodukte in je einer Das Einsatzprodukt wird dabei durch die Leitung 1
Kolonne pro Reinextraktprodukt. Die schwerabtrenn- 30 in die erste Extraktivdestillationskolonne 2, die unter
baren Nichtaromaten, die eventuell noch im Extrakt einem Druck von etwa 3,5 Atmosphären arbeitet, auf
vorhanden sind, werden dabei erfindungsgemäß vom einen mittleren Boden eingeleitet. Die Aufgabe von
Boden oberhalb des Aufgabebodens abgezogen. In 2000 kg des Extraktionsmittelsgemisches erfolgt durch
diesem Produkt etwa noch vorhandene niedrig- die Leitung 3 auf einen der oberen Böden der Kosiedende
Aromaten können in einer Hilfskolonne 35 Ionne2. Durch die Leitung 4 entweichen dampf-(Stripper)
abgestreift werden. förmig 450 kg Nichtaromaten am Kopf der Kolonne
Um die in den Sumpfprodukten dieser Hilfskolonne und werden in die Sammelleitung 5 eingespeist. Das
(Stripper) noch eventuell enthaltenen Aromaten- und Sumpfprodukt der Kolonne 2, welches neben einem
Extraktionsmittelanteile weitgehend wiederzugewin- geringen Rest an Nichtaromaten die Aromaten und
nen, kann man diese Produkte in je einer oder zu- 40 das Extraktionsmittelgemisch enthält, wird durch die
sammengef aßt in einer gemeinsamen kleinen Extraktiv- Leitung 6 in die zweite Extraktivdestillationskolonne 7,
destillationskolonne mit abgetriebenem Extraktions- die bei Normaldruck arbeitet, gepumpt. Die Einmittel
behandeln. Bei Behandlung der einzelnen leitung erfolgt dabei auch hier auf einen der mittleren
Stripper-Sumpfprodukte in je einer Extraktivdestilla- Böden der Kolonne 7. Durch die Leitung 8 werden
tion kann man die Verluste jedes einzelnen der be- 45 1000 kg des Extraktionsmittelgemisches auf einen der
handelten Aromaten beliebig klein halten. Bei Ver- oberen Böden der Kolonne 7 aufgegeben, und durch
Wendung einer gemeinsamen Extraktivdestillation für die Leitung 9 entweichen am Kopf der Kolonne
alle Stripperabläufe kann man nur die Verluste des 30 kg Nichtaromaten dampfförmig, die nach Kondenhöchstsiedenden
Aromaten behebig klein halten. Die sation ebenfalls in die Sammelleitung 5 eingespeist
Wahl zwischen diesen beiden Möglichkeiten ist jeweils 50 werden. Das Sumpfprodukt der Kolonne 7 wird durch
unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und die Leitung 10 in die erste Abtreiberkolonne 11
betrieblichen Gegebenheiten zu treffen. Die Auf- transportiert, wo die Einleitung auf einen der mittleren
arbeitung der Stripperabläufe kann natürlich auch Böden erfolgt. Die Kolonne 11 dient dabei der Abdurch
normale Destillationskolonnen an Stelle der treibung des Benzols, welches durch die Leitung 12
Extraktivdestillationskolonnen erfolgen. 55 über Kopf abgezogen wird. Gleichzeitig wird vom
Durch den Zusatz von Aromaten zum Extraktions- Boden oberhalb des Aufgabebodens durch die Leimittel
kann unter Umständen die Löslichkeit von tung 13 ein nichtaromatenhaltiges Produkt abgezogen
Extraktionsmittel im Kondensat der Nichtaromaten- und in der Hilfskolonne 14 (Stripper) von Benzolfraktion
(Raffinat) verschlechtert werden. Es können resten befreit. Das Sumpfprodukt der Kolonne 14
dann gewisse Extraktionsmittelverluste auftreten. Die- 60 wird dabei durch die Leitung 15 in die Sammelselben
lassen sich jedoch leicht dadurch vermeiden, leitung 16 eingespeist, während das Sumpfprodukt der
daß man einen kleinen Teil der nicht zu gewinnenden Kolonne 11 durch die Leitung 17 in die zweite Abhochsiedenden
Aromaten nicht dem Extraktionsmittel treiberkolonne 18 übergeführt wird, die der Toluolunmittelbar
zusetzt, sondern als Waschmittel in die abtreibung dient. Die Einleitung erfolgt auch hier
Extraktionskolonne oberhalb der Extraktionsmittel- 65 auf einem der mittleren Böden der Kolonne 18,
aufgäbe einführt. Diese Aromaten bewirken dann die wobei vom Boden oberhalb des Aufgabebodens
Auswaschung des Extraktionsmittels aus den dampf- ebenfalls ein nichtaromatenhaltiges Seitenprodukt
förmigen Nichtaromaten. durch die Leitung 20 abgezogen wird. Das Toluol
entweicht über Kopf durch die Leitung 19. Die Hilfskolonne 21 (Stripper) dient wiederum der Abstreifung
von Aromatenresten aus dem Seitenprodukt. Das Sumpfprodukt der Kolonne 21 wird durch die
Leitung 22 ebenfalls in die Sammelleitung 16 übergeführt, während das Sumpfprodukt der Kolonne 18
durch die Leitung 23 in die dritte Abtreibekolonne 24 gelangt, in der die Xylolabtreibung erfolgt. Das Xylol
entweicht über Kopf durch die Leitung 25, während vom Boden oberhalb des in der Mitte der Kolonne
liegenden Aufgabebodens wiederum ein nichtaromatenhaltiges Seitenprodukt durch die Leitung 26 abgezogen
wird. Die Hilfskolonne 27 (Stripper) dient wiederum der Abstreifung von Aromatenresten aus
dem Seitenprodukt, wobei das Sumpfprodukt der Kolonne 27 durch die Leitung 28 in die Sammelleitung
16 übergeführt wird. Die in dieser Sammelleitung vereinigten nichtaromatenhaltigen Produktströme
werden zwecks Nachreinigung in die Extraktivdestillationskolonne 29 übergeführt. Die Einleitung
erfolgt auf einen der mittleren Böden der Kolonne. Durch die Leitung 30 werden 500 kg Extraktionsmittelgemisch
auf einen der oberen Böden der Kolonne 29 eingeleitet. Das Sumpfprodukt der Kolonne
wird durch die Leitung 37 abgezogen, von wo es in die Leitung 10 gelangt und somit in die nachgeschalteten
Abtreiberkolonnen zurückgeführt wird, während am Kopf der Kolonne durch die Leitung 31 20 kg Nichtaromaten
entweichen, die der Sammelleitung 5 zugeführt werden. Das von den Aromaten befreite Extrak-
tionsmittelgemisch wird aus dem Sumpf der letzten Abtreiberkolonne 24 durch die Leitung 32 abgezogen
und zu den Extraktivdestillationskolonnen über die Abzweigleitungen 3, 8 und 30 zurückgeführt. Durch
die Leitung 33 wird beim Anfahren der Anlage das Extraktionsmittelgemisch in den Prozeß eingeführt.
Die Leitungsstücke 34, 35 und 36 markieren schließlich Zuflüsse zu den Extraktivdestillationskolonnen,
die oberhalb der Zulaufböden für das Extraktionsmittel liegen und durch die gegebenenfalls ein Teil der
dem Extraktionsmittel zuzusetzenden Aromaten in den Prozeß eingeführt werden kann.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wurden folgende Ausbeuten erzielt:
45
Benzol = 287 kg = 99 % des Einsatzes Toluol ^= 138 kg ~ 98,6% des Einsatzes
Xylol = 70 kg = 100 % des Einsatzes
Ebenso konnten die Nichtaromaten praktisch 100%ig durch die Sammelleitung 5 abgezogen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich also durch eine außerordentlich gute Trennleistung und
hohe Ausbeute für alle zu gewinnenden Fraktionen aus. Alle gewonnenen Aromaten weisen eine gute
Reinheit auf.
In vielen Fällen enthält das Aromatengemisch neben Benzol, Toluol und Xylol auch noch höhersiedende
Stoffe, z. B. C9-Aromaten. Wenn diese Aromaten ebenfalls gewonnen werden sollen, ist es
möglich, das aus dem Sumpf der Kolonne 24 abgezogene Gemisch in entsprechender Weise aufzuarbeiten,
wie das bei den vorhergehenden Kolonnen geschehen ist. Wenn eine quantitative Abtrennung der
Cg-Aromaten nicht vorgesehen ist, dann kann das Sumpfprodukt der Kolonne 24 in einer einfachen
Abtreiberkolonne aufgearbeitet werden.
Claims (9)
1. Extraktivdestillationsverfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Aromaten verschiedener
Siedelage aus Einsatzprodukten, die neben diesen Aromaten einen behebig hohen Gehalt an Nichtaromaten
aufweisen, wobei das Einsatzprodukt etwa in der Mitte einer Extraktivdestillationskolonne
aufgegeben und mit einem in der Kolonne von oben nach unten fließenden, selektiv auf die
Aromaten wirkenden Extraktionsmittel in Berührung gebracht wird und wobei die Aromaten zusammen
mit dem Extraktionsmittel aus dem Sumpf der Kolonne abgezogen und durch nachgeschaltete
Destillation voneinander getrennt werden, während gleichzeitig die Nichtaromaten
dampfförmig über Kopf der Kolonne abgezogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
die nachfolgenden Verfahrensmerkmale in Kombination angewandt werden:
a) daß das verwendete, selektiv auf die Aromaten wirkende Extraktionsmittel einen Zusatz von
solchen Aromaten enthält, die beim beanspruchten Verfahren nicht gewonnen werden
sollen;
b) daß zwei oder mehrere Extraktivdestillationskolonnen in Serie hintereinandergeschaltet
werden, wobei die nachgeschalteten Extraktivdestillationskolonnen mit einem gegenüber
dem Druck der jeweils vorhergehenden Kolonne verminderten Druck' betrieben werden;
c) daß extraktionsmittelseitig eine der Zahl der zu gewinnenden Aromatenfraktionen entsprechende
Anzahl von Abtreiberkolonnen in Serie hintereinandergeschaltet werden, wobei die Aromaten (Extrakte) am Kopf oder einige
Böden unterhalb des Kopfes und ein nichtaromatenhaltiges Produkt (Raffinat) vom Boden
oberhalb des Aufgabebodens abgezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der dem Extraktionsmittel zugesetzten Aromaten bis zu 20 Volumprozent,
bezogen auf das Extraktionsmittel, betragen kann.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Extraktivdestillationskolonne mit Überdruck betrieben wird,
während die nachgeschalteten Extraktivdestillationskolonnen mit einem gegenüber dem Druck
der jeweils vorhergehenden Kolonne verminderten Druck betrieben werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Abtreiberkolonnen
vom Boden oberhalb des Aufgabebodens abgezogenen nichtaromatenhaltigen (raffinathaltigen)
Produktströme in entsprechenden Hilfskolonnen von etwa noch vorhandenen Resten
von leichter siedenden Aromaten befreit werden, worauf die am Fuß dieser Kolonnen abgezogenen
nichtaromatenhaltigen (raffmathaltigen) Produktströme einer nochmaligen Extraktivdestillation
unterworfen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtaromatenhaltigen (raffinathaltigen)
Produktströme gesammelt und einer gemeinsamen Extraktivdestillation unterworfen werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufarbeitung
der aus den Abtreiberkolonnen abgezogenen nichtaromatenhaltigen Produktströme nicht durch Extraktivdestillation,
sondern durch normale Destillation erfolgt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der letzten
Abtreiberkolonne als Sumpfprodukt abgezogene, von den zu gewinnenden Aromaten befreite
Gemisch aus Extraktionsmittel und nicht zu gewinnenden Aromaten in an sich bekannter Weise
in die Extraktivdestillation zurückgeführt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die fühlbare Wärme
der Sumpfprodukte der letzten Abtreiberkolonne und der unter Druck betriebenen Extraktivdestillationskolonnen
zur Beheizung der bei vermindertem Druck betriebenen Extraktivdestillationskolonnen
und/oder der Hilfskolonnen verwendet wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der dem
Extraktionsmittel zuzusetzenden Aromaten separat in die Extraktivdestillationskolonnen an einer
Stelle eingeleitet wird, die oberhalb des Zulaufes für das übrige Extraktionsmittelgemisch liegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 0Ü9 520/221
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