DE152573C - - Google Patents
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Classifications
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01D3/003—Rectification of spirit
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Distillation Of Fermentation Liquor, Processing Of Alcohols, Vinegar And Beer (AREA)
- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es ist schon in vielfacher Weise erstrebt worden, die vergorene Maische bezw. den
Spiritus, welche namentlich bei dem Lufthefeverfahfen mit einer starken Beimengung
von Aldehyden erhalten werden, so weit von diesen zu befreien, daß ein Teil des Äthylalkohols
als Trinkbranntwein zu höheren Preisen verwertet werden kann, als es bisher geschieht.
ίο Diese Bemühungen sind entweder bisher nicht von durchgreifendem Erfolg gewesen
oder es werden dazu weniger einfache Mittel und Apparate angewendet, als die sind, welche
für das Verfahren vorliegender Erfindung benutzt werden.
Ein derartiges, ganz andere Wege zur Erreichung des Zieles einschlagendes Verfahren
ist z. B. in der Patentschrift 111322 beschrieben; es werden danach Alkoholdämpfe
durch Überhitzung ohne Benutzung des Vakuums aldehydfrei gemacht.
In bezug auf die, Art der Verteilung der zur Verdampfung kommenden Flüssigkeiten
hat der aus der Patentschrift 27431 bekannte
Destillierapparat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem zur Ausführung des nachstehend beschriebenen
Verfahrens dienenden Apparatteil, doch verfolgt jener Apparat einen ganz anderen
Zweck und werden zur Hauptsache daher auch andere Mittel angewendet, als diejenigen sind, welche bei der vorliegenden
Erfindung benutzt werden.
Der Grund, daß die meisten oder alle bisherigen Apparate und Verfahren die erfolgreiche
Abscheidung der leicht flüchtigen Aldehyde von dem schwerer siedenden Äthylalkohol
nicht bewirken konnten, liegt darin, daß das zu reinigende Spiritusgemisch bezw.
die Maische unter fortdauernder Erwärmung im Verdampfapparat bezw. in der Destillierblase
zur Verdampfung gebracht wurde, wobei es nicht verhindert werden konnte, daß die schwerer siedenden Körper mit den leicht
flüchtigen Aldehyden in zu großer Menge übergingen, so daß das Ergebnis sich als
minderwertig herausstellte.
Das nachstehend beschriebene Verfahren erreicht das Ziel mit einfachen Mitteln dadurch,
daß die zur Verdampfung kommenden, leicht flüchtigen Körper vorher über ihren Siedepunkt außerhalb des Verdampfapparates
erhitzt und sodann in demselben ohne Wärmezufuhr verflüchtigt werden, wobei der schwerer
siedende Äthylalkohol zurückbleibt.
Während dieses Vorganges entziehen die leicht flüchtigen Produkte die zu ihrer Verdampfung
erforderliche Wärme dem schwerer siedenden Äthylalkohol, welcher demzufolge
abgekühlt im Gefäß zurückbleibt und so häufig in das Erwärmungsgefäß und hierauf
in den Verdampfapparat zurückgeführt wird, bis die in ihm enthaltenen Aldehyde nahezu
gänzlich ausgeschieden sind.
Um diese Trennungsarbeit rasch und möglichst vollkommen zu bewirken, ist es erforderlich,
das zu reinigende Spiritusgemisch bezw. die Maische im Verdampfer entweder in dünnen Schichten herabricseln zu lassen
oder, besser noch, es durch eine geeignete Vorrichtung darin zu zerstäuben, weil bei
dieser feinen Verteilung die zu verdampfenden Stoffe den geringsten Widerstand zu ihrer
Verflüchtigung finden und sich am leichtesten von dem in feiner Verteilung vorhandenen
Äthylalkohol, diesem Wärme entziehend, trennen können.
Die Erwärmung des Spiritus richtet sich
ίο nach der Menge der in der Flüssigkeit enthaltenen
Aldehyde. Je mehr von diesen vorhanden sind und je feiner die Zerteilung derselben
im Verdampfer bewirkt wird, auf um so höhere Temperatur kann die Maische oder der Spiritus außerhalb des Verdampfers erwärmt
werden, weil bei der Verflüchtigung der Aldehyde der hierdurch bedingte Grad der
Wärmeentziehung insofern im Verhältnis zu den Mengen der flüchtig werdenden Stoffe
steht, als diesen die erforderliche ganze Verdampfungswärme im Anwärmer nicht entfernt
zugeführt werden kann und sie daher die Wärme den Äthylalkoholdämpfen entnehmen,
welche sich hierbei kondensieren.
Schreitet jedoch die Reinigungsarbeit fort und sind schließlich nur noch wenig Aldehyde
vorhanden, so muß darauf geachtet werden, daß der Flüssigkeit im Anwärmer nur so viel
Wärme zugeführt wird, daß diese zur Verdampfung der Aldehyde, aber nicht des Äthylalkohols
ausreicht, d. h. die Erwärmungstemperatur muß mit zunehmender Reinigung erniedrigt
werden.
Natürlich wird man die Erniedrigung der Temperatur aus ökonomischen Gründen nicht
so weit treiben, daß auf Kosten der Zeit und der Leistungsfähigkeit des Apparates die
Arbeit zu sehr in die Länge gezogen wird, denn vermeiden läßt es sich nicht ganz, daß
ein Teil des Äthylalkohols mit den flüchtigen Körpern übertritt, und bleibt es daher der
Erwägung eines Jeden überlassen, die für ihn nützlichsten Verhältnisse der für die Verdampfung
erforderlichen Erwärmung der Flüssigkeit einzuhalten.
Wenn es darauf ankommt, auch die letzten Reste der Aldehyde aus dem Spiritus zu
treiben, um einen möglichst reinen Äthylalkohol zu erhalten, so ist es unter Umständen
sogar erforderlich, die Schlußarbeit wieder unter erhöhter Temperatur, allerdings auf
Kosten des Übertritts größerer Mengen des Äthylalkohols, zu bewirken, weil die letzten
Spuren der Aldehyde sich nur mit verhältnismäßig größeren Mengen der schwerer siedenden
Körper verflüchtigen lassen.
Das Endprodukt solcher Arbeit ist somit ein von Aldehyden freier, wässeriger Äthylalkohol
im Erwärmungsgefäß und ein stark mit Aldehyden vermengter Spiritus im Kondensator.
Die Umwandlung des ersteren in hochgradigen reinen Feinsprit bezw. seine weitere
Reinigung von anderen Körpern als der leicht flüchtigen Aldehyde kann alsdann mittels
gewöhnlicher Rektifizierapparate in bekannter Weise vorgenommen werden.
Der zur Ausführung der beschriebenen Erfindung erforderliche Apparat besteht aus
drei Hauptteilen, und zwar:
1. aus dem Erwärmungsapparat A;
2. aus dem Kühl- und Verdampfapparat K und B;
3. aus einem Kühler C.
Der Vorgang der Reinigung spielt sich folgendermaßen ab: Das Spiritusgemisch
bezw. die Maische wird in dem geschlossenen Gefäß A, welches z. B. unter gewöhnlichem
atmosphärischen Druck steht, durch Einwirkung von Dampf, Wasser oder einem anderen
Heizmittel erwärmt. Das Erwärmungsgefäß ist demzufolge mit Heizkörpern, wie
Heizmänteln, Heizschlangen oder ähnlichen Vorrichtungen bezw. mit einem Heizröhrenbündel
h h versehen. Diese Heizkörper werden von innen durch das Heizmittel geheizt, während
die Flüssigkeit jene umgibt oder umgekehrt.
Der Verdampf apparat B hat keinerlei Heizvorrichtungen. Er besteht aus einem geschlossenen
Heizkörper. Dieses Gefäß B ist durch eine Rohrleitung mit einem Kondensator
C, welcher seinerseits mit einer Vakuumpumpe P2 verbunden ist, die das Innere dieses
Kondensators und demzufolge auch das Gefäß B evakuiert, verbunden. Das Rohrbündel
des Kondensators C wird äußerlich durch Wasser oder Eis gekühlt.
Das Spiritusgemisch wird nun in A auf eine Temperatur erwärmt, welche höher ist
als diejenige, die dem Siedepunkt der zur Verdampfung kommenden Körper, also der
Aldehyde, unter dem in B herrschenden Vakuum entspricht.
Die somit in A überhitzten, leicht siedenden Körper, das sind die Aldehyde, welche entfernt
werden sollen, gelangen zusammen mit dem untermischten Äthylalkohol durch ein Rohr r nach Öffnung eines Ventils ν in den
Verdampfer B und verwandeln sich infolge ihrer Überhitzung sofort in Dampf. Als
solcher folgen sie dem Zug der Luftpumpe P2 nach dem Kondensator C, werden hier durch
Einwirkung der Kälte verflüssigt und durch die Pumpe P1 fortgeführt.
Der in B flüssig bleibende bezw. durch die Wärmeentziehung flüssig werdende Äthylalkohol,
welcher infolge der Verdampfung der Aldehyde in B auf die Temperatur des Siedepunktes derselben abgekühlt wird, weil
ihm die flüchtig werdenden Aldehyde die in ihm aufgespeicherte Wärme entziehen, gelangt
mittels Pumpe P zur wiederholten Erwärmung nach dem Anwärmer A und darauf
wieder in den Verdampfapparat zurück, solange, bis die Aldehyde in genügender Weise
ausgetreten sind.
Um die Wirkung des Apparates zu erhöhen und um den mit den Aldehyden zum Teil
verdampfenden Äthylalkohol wieder zu verflüssigen, können über B Kühlrohre K an-
ίο gebracht sein, welche auf eine solche Temperatur
gekühlt sind, daß nur die schwerer siedenden Körper verflüssigt werden und in
den Verdampfer B zurücklaufen, während die flüchtigen Aldehyde den Kühler in Dampfform
durchströmen.
Die Menge des in einem bestimmten Zeitraum in den Verdampfer B strömenden
Spiritusgemisches wird nach der Heizfläche des Anwärmers und der Kühlfähigkeit des
Kondensators C geregelt, welche aber wieder ihrerseits von der Temperatur des zuströmenden
Spiritusgemisches bezw. auch von dem Luftdruck in B abhängig ist. Am vorteilhaftesten
erfolgt die Zuführung des Spiritusgemisches in den Verdampfer B ununterbrochen
durch eine oder mehrere verstellbare Düsenöffnungen d und d1, welche bewirken,
daß das Spiritusgemisch fein verteilt bezw. in Form eines Sprühregens in B eintritt oder
durch das Anprallen gegen die Apparatwandung in einen solchen verwandelt wird, wobei
die leicht flüchtigen Körper am leichtesten verdampfen können und hierbei energisch die
Verdampfungswärme mit dem eingeführten Äthylalkohol entziehen, der flüssig zurückbleibt.
Das beschriebene Verfahren läßt sich übrigens auch ohne Anwendung eines Vakuums
in dem Verdampfungskörper B ausführen, wenn die Erwärmung des Spiritusgemisches
in dem Gefäß A auf entsprechend höhere Temperatur, und zwar wiederum derart
erfolgt, daß die zur Verdampfung gelangenden Körper über ihren Siedepunkt erhitzt in B
eintreten, damit sich die abzuscheidenden Aldehyde, wie beschrieben, in Dampf verwandeln
und hierbei einen Teil ihrer Verdampfungswärme dem in dem Apparat B flüssig zurückbleibenden Äthylalkohol entziehen
, wobei dieser also lediglich die Rolle des Wärmeträgers spielt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zum Abscheiden der leicht flüchtigen Produkte aus Spiritus oder vergorener Maische, dadurch gekennzeichnet, daß Spiritus oder Maische in einem geschlossenen Gefäß über ihren Siedepunkt erhitzt und sodann in einem Verdampfgefäß ohne Wärmezufuhr derart zur Verdampfung gebracht werden, daß im wesentlichen nur die Vorlaufprodukte entweichen und die schwerer flüchtigen Bestandteile des Spiritus bezw. der Maische durch die der Verdampfung entsprechende Wärmeentziehungkondensiert und isoliert werden.Hierzu 1 Blau Zeichnungen.Berlin, gedruckt tN der Reichsdruckerei.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT20110D AT20110B (de) | 1903-04-18 | 1904-07-25 | Verfahren zum Abscheiden der leicht flüchtigen Produkte aus Spiritus oder vergorener Maische. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE152573C true DE152573C (de) |
Family
ID=419290
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1903152573D Expired - Lifetime DE152573C (de) | 1903-04-18 | 1903-04-18 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE152573C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2680709A (en) * | 1949-12-22 | 1954-06-08 | Clinton Foods Inc | Distillation apparatus with internal decanter |
US2968598A (en) * | 1954-12-29 | 1961-01-17 | Lepage Urbain & Cie | Method for obtaining ethyl alcohol of high quality |
US7605050B2 (en) | 2002-08-26 | 2009-10-20 | Commissariat A L'energie Atomique | Method of bonding a polymer surface to a conducting or semiconducting surface and application of the same |
-
1903
- 1903-04-18 DE DE1903152573D patent/DE152573C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2680709A (en) * | 1949-12-22 | 1954-06-08 | Clinton Foods Inc | Distillation apparatus with internal decanter |
US2968598A (en) * | 1954-12-29 | 1961-01-17 | Lepage Urbain & Cie | Method for obtaining ethyl alcohol of high quality |
US7605050B2 (en) | 2002-08-26 | 2009-10-20 | Commissariat A L'energie Atomique | Method of bonding a polymer surface to a conducting or semiconducting surface and application of the same |
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