DE15246C - Neuerungen an Lettern-Setz- und Ablegemaschinen - Google Patents
Neuerungen an Lettern-Setz- und AblegemaschinenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 15: Druckerei.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 15. September 1880 ab.
Die Neuerungen sind auf den beiliegenden Zeichnungen dargestellt, und zwar ist:
Fig. ι eine Seitenansicht, Fig. 2 ein senkrechter
Längenschnitt, Fig. 3 ein Grundrifs und Fig. 4 eine Rückansicht der Maschine. Fig. 5
ist ein Horizontalschnitt nach der Linie a in Fig. 4, Fig. 6 ein Verticalschnitt durch einen
Theil der Lettern-Setz- und Ablegebehälter, Fig. 7 eine Ansicht hierzu von der entgegengesetzten
Seite, Fig. 8 ein hierzu gehörender Querschnitt, Fig. 9 ein Grundrifs der Nabe, in
welcher die Winkelhebel des Ausstofsapparats Lagerung finden, Fig. χο ein Grundrifs des
Letternbehälters der Setzmaschine, Fig. 11 eine Oberansicht des Bodens des Letternbehälters
der Ablegemaschine, Fig. 12 eine Vorderansicht des die Zeile bildenden Mechanismus, Fig. 13
ein hierzu gehörender senkrechter Schnitt, Fig. 14 ein Grundrifs hierzu, und Fig. 15 einzelne
Kurbelbewegungsmechanismen.
Der Lettern-Setzapparat besteht aus einem feststehenden Letternbehälter C, welcher mit
senkrechten, schräg zu den Radien des Behälters liegenden Letternkanälen 2, Fig. 5, 6
und 10, versehen ist, deren Anzahl sich nach der Zahl der verschiedenartigen, zu setzenden
Lettern richtet. In Wirklichkeit erhält der Letternbehälter C eine gröfsere Anzahl als die
in der Zeichnung angegebenen Kanäle, die dann nur durch dünne Wände von einander
geschieden sind.
Diese Letternkanäle 2 sind oben offen und unten durch einen von C getrennten Ring 20
geschlossen, auf welchem letzteren die in den Kanälen in Reihen über einander liegenden
Lettern aufruhen.
Die Letternkanäle sind an einer Seite mit prismatischen, vorspringenden Leitstäbchen 8
versehen, welche unter sich nach Zahl und Lage in den. einzelnen Kanälen verschieden, Fig. 5,
6, 8 und 10, sind. Diesen Stäbchen 8 entsprechend finden sich in den zugehörigen Lettern
Einschnitte als Quernuthen angebracht. Ein jeder Kanal besitzt demnach eine besondere
Querschnittsgestalt, welche der den einzelnen Lettern durch die Einschnitte gegebenen Gestalt
entspricht. Diejenigen Letternkanäle, welche schmale Lettern aufzunehmen haben, wie Ii!,
dünne Spatien u. dergl., erhalten an ihrem hinteren schmalen Ende noch ein Leit- oder
Wächterstäbchen 10, Fig. 10; diesem entspricht ein Einschnitt im Letternfufs, wodurch für der^
gleichen dünne Lettern eine Führung geschaffen ist, welche ein Wenden derselben während des
Abwärtssinkens in dem Kanal verhütet.
In gleicher Horizontalebene mit der Ringoberfläche 20 Hegt ein ringförmiger, drehbarer
Tisch 30, Fig. 2 und 6, der die aus den einzelnen Letternkanälen herausgestofsenen Lettern
aufnimmt und dieselben um einen Theil des ' Kreisumfangs herumführt.
Eine senkrechte Wand 21, Fig. 2, bildet die Grenze für die vorwärtsgestofsenen Lettern.
Diese Schutzwand 21 steht in fester Verbindung mit dem Ring 20 und springt nach oben um
den Betrag der dicksten Letter über die Fläche des Tisches 30 vor. Auf der Wand 21 ruht
eine horizontale Scheibe 2 2, welche den von dem Letternbehälter C, dem Tisch 30 und der
Wand 21 gebildeten Letternraum überdeckt.
Der Letternbehälter C ist an seinem unteren Ende mit einem vortretenden Absatz 24 ver-
sehen, welcher, wie aus Fig. io ersichtlich, an
den Stellen der ausmündenden Letternkanäle unterbrochen ist.
Der ringförmige Letternraum, gebildet von dem Tisch 30, der Wand 21, dem Deckring 22
und dem unteren Umfang des Letternbehälters C, hat an einer Seite eine in der AVand 21 ausgesparte
Mündung 3, Fig. 1. An einer Seite dieser letzteren befindet sich der mit einer
schrägen Leitfläche versehene Ablenker 19, Fig. 5, welcher von der senkrechten Wand 21
nach innen vorspringt.
Wie aus Fig. 2 zu ersehen, trägt der rotirende Tisch 30 einen nach unten gerichteten Rand 60,
welcher die hohle Nabe des Ringes 20 umfafst. Diese Nabe bildet das senkrecht stehende Lager
des Tisches 30; derselbe ist an einem Abwärtsgleiten gehindert durch den mit 20 verbundenen
unteren Rand der seitlichen Schutzwand 21.
Träger des Letternbehälters C und der zu ihm gehörigen Mechanismen ist eine stehende
Stange 31, welche in dem Fufs 61 befestigt ist, sowie der die Tasten und Zubehör tragende,
seitwärts vorspringende Rahmen. Die Seitenplatten 62 und 63 des letzteren, Fig. 1, 2 und 3,
sind an die Wand 21 angeschlossen, während seine Kopfplatte 64 durch einen schwachen
Arm 65 mit einer Scheibe 66 in Verbindung steht, welche, die Tragstange 31 umgebend,
auf dem Fufs 61 aufruht.
Die Drehung des Tisches 30 erfolgt durch die senkrechte Welle 51, Fig. 1 und 4, welche
in der Scheibe 66 und einem oben vortretenden Arm 89 gelagert ist, vermittelst des auf 51
festsitzenden Stirnrades 53 und des Zahnrades 9 am Tisch 30, Fig. 3. Der Antrieb der Welle 51
geschieht durch Kegelräder 56, 57, welche durch Riemenbetrieb in Bewegung gesetzt werden.
Zu einem jeden der Letternkanäle in dem Behälter C gehört ein Ausstofser 6. Jeder derselben
besteht aus einer Metallschiene von der Breite der Kanäle und von einer Dicke, welche
geringer ist, als diejenige der dem Kanal zugehörigen Letter, Fig. 6. Diese Ausstofser 6
sind vorn schräg abgeschnitten und hinten mit je einem Winkelhebel 67 verbunden, welcher
seinen Drehzapfen in geeigneter Aussparung einer feststehenden Nabe 59, Fig. 2 und 9,
hat. Sie werden in ihrer Normalstellung durch Federn 100 gehalten; ein Herausbewegen aus
dieser in Fig. 2 dargestellten Lage hat zur Folge, dafs sich die betreffenden Ausstofsschienen 6
in Richtung der Kanäle 2 vorbewegen und die jeweils unterste Letter auf den Tisch 30 ausstofsen.
Nach dem Zurückgang von 6 sinkt, die nächste Letter in die unterste Lage, welche
die eben ausgestofsene Letter vorher einnahm.
Die Abschrägung der Ausstofsschiene 6 (s. die Einzelzeichnung in Fig. 6) bezweckt, dafs die
ausgestofsene Letter, nachdem sie aus dem Bereich des Kanals herausgetreten ist, eine gewisse
Ablenkung von der Stofsrichtung, und zwar nach der Seite der Bewegungsrichtung des
Tisches 30 hin, erfährt.
Mittelst Schnüre 68 stehen die einzelnen Winkelhebel 67 mit je einem Hebel 6,9 in
Verbindung, deren obere Enden durch Bolzen an die Tastenstange 70 angeschlossen sind.
Jede der Stangen 70 trägt etwa in Mitte ihrer Länge unten Ansätze 32, 33, welche leicht in
das Bereich der Platten 23 eines sich drehenden Rades gebracht werden können. Jede der
Stangen 70 trägt ferner einen krummen Arm 35, welcher in einen unter dem erwähnten Rade
liegenden Knaggen 34 ausläuft. Das mit den schräg angesetzten Platten oder Schaufeln 23
ausgerüstete Rad sitzt auf einer Welle 47 fest und empfängt eine continuirliche Drehung mittelst
einer Schnurscheibe 54 von der stehenden , Welle 51 aus, Fig. 1 und 3.
Die Anordnungsweise der Tastenstangen 70 ist eine solche, dafs sie sowohl in horizontaler
als auch in verticaler Richtung bewegt werden können. Drückt man sie niederwärts, so wird
ihr Ansatz 32 von einer der vorbeipassirenden Platten 23 erfafst, und es wird die niedergedrückte
Stange sammt ihren anderen Knaggen 33 und 34 mit vorwärts genommen. Ist sie so weit vorgezogen, dafs die sie treibende Platte 23
den Ansatz 3 2 wieder verläfst, so ist der zweite Ansatz 33 in eine solche Lage gekommen, dafs
ihn eine andere Platte 23 von rückwärts trifft, dafs diese Platte 23, sich unter der schrägen
Fläche von 33 wegbewegend, diesen Ansatz 33 und somit die ganze Stange 70 emporhebt.
Hierbei wird aber auch der untere Ansatz 34 so hoch gehoben, dafs er von einer der Platten
23 getroffen wird; diese nimmt ihn und somit auch die Stange 70 wieder mit zurück
in die Ausgangslage. Eine Feder 37 hindert die Stange 70, sich selbst zufällig aus dieser
Lage zu entfernen.
Jede der Stangen 70 führt sich vorn in einem senkrechten Schlitz der Platte 41, Fig. 2,
und der Theilplatte 42, Fig. 1, des Griffbrettrahmens; jede Stange 70 besitzt vorn einen
kleinen Querbolzen 43, welcher durch eine Aussparung am Vorderende der Theilplatte 42
hindurchgeht, sobald die Tastenstange 70 niedergedrückt wird. Dieser kleine Querbolzen 43
gleitet während der Rückwärtsbewegung der Tastenstange auf der unteren Seite der geschlitzten
Theilplatte 42. An dem entgegengesetzten Ende besitzt diese Theilplatte eine andere Querverbreiterung ihres Schlitzes, was
hier dem Bolzen 43 das Aufsteigen gestattet; bei der nun erfolgenden Vorwärtsbewegung der
Tastenstange 70 gleitet der Querbolzen 43 auf der Theilplatte 42. Dieser Querbolzen macht
mithin die Führung der Tastenstangen zu einer ganz sicheren und sorgt gleichzeitig dafür, dafs
der Eingriff zwischen den Knaggen oder An-
Sätzen der Tastenstangen einerseits und der rotirenden Schaufeln 23 andererseits die erforderliche
Zeit hindurch aufrecht erhalten bleibe.
In der Platte 38 des Rahmens des Griffbrettes befindet sich senkrecht über jeder
Tastenstange 70 eine Taste 36 angeordnet. Drückt man eine solche Taste nieder, so gelangt
'der Ansatz 32 der zugehörigen Tastenstange
70 in Eingriff mit einer Schaufel 23; diese zieht die Stange 70 nach rückwärts (d. i.
nach dem Maschinengestell 61 zu); da sich der Querbolzen hierbei unterhalb der Platte 42 befindet,
so geht die Stange 70, auch wenn die Taste 36 nicht mehr berührt wird, doch nicht
eher nach aufwärts, als bis sie ihren vorgeschriebenen Hub gemacht hat.
Während dieser Rückwärtsbewegung einer der Tastenstangen 70 schwingt ihr zugehöriger
Hebel 69 ebenfalls rückwärts (s. die punktirte Lage in Fig. 2), ebenso der betreffende Winkelhebel
67, und die Folge ist die Ausstofsung der untersten Letter des betreffenden Letternkanals
durch den zugehörigen Ausstofser 6.
Die auf diese Weise durch einen Druck auf die betreffende Taste 36 ausgestofsene Letter
gelangt auf den sich drehenden Tisch 30 und nimmt mit nach vorn gerichteter Kopfseite an
. dessen Bewegung Theil. Sie wird infolge der Centrifugalkraft an die Wand 21 herangedrückt
und erfährt schliefslich durch den Ablenker 19 die "Heberleitung durch die Mündung 3 auf
ein. Letterntransporttuch 25, welches über Rollen 26, 27 läuft, Fig. i. Die Oberseite dieses
Tuches liegt in derselben Ebene wie der Tisch 30, so dafs die Ueberfdhrung der Lettern
auf das Tuch ohne Umkanten derselben von statten geht. Der Ablenker 19 ist eigentlich
für solche Lettern nur nothwendig, die nicht ohnehin schon an die Schutzwand 21 herangedrängt
worden sind; im allgemeinen dient er zur Sicherung dafür, dafs nicht eine der Lettern
aus irgend welchem Grunde auf der Tischfläche liegen bleibe, anstatt durch die Mündung 3
auf das Transporttuch zu gehen.
Die Geschwindigkeit, mit welcher sich das Tuch bewegt, ist geringer als diejenige des
Tisches 30. Die darauf gelangenden Lettern werden von dem Tuch 25 bis zu dem schräg
abfallenden Kanal bei 28 mitgenommen, Fig. 1, 3 und 12, und werden von diesem zu dem
die Zeile bildenden Mechanismus hingebracht.
Dieser Mechanismus besteht im wesentlichen aus einem die Lettern empfangenden Rade,
einem Elevator und einem Winkelhaken. Erwähntes Rad, in Fig. 12 mit 29 bezeichnet, ist
ähnlich einem Sperrrade; es besitzt zwei seitliche Flantsche 72, 73, deren Gröfse danach
bemessen ist, dafs sie die in die Zahnlücken 18 gelangenden Lettern sicher darin zu erhalten
vermögen. Der Letternelevator 15 wird von einer schmalen, vorn spitz zulaufenden Platte,
Fig. 12 und 14, gebildet. Er ist an dem Seitenrahmen
befestigt und greift in eine Rinne 16 ein, die in den Umfang des Rades 29 eingeschnitten
ist. Die Spitze des Elevators bleibt tiefer als der tiefste Punkt der Lücken 18, so
dafs leicht ein Ausheben der Lettern und ein Ueberführen derselben auf den Winkelhaken
stattfinden kann.
Dieser Apparat, dessen Name »Winkelhaken« dem analogen Werkzeug für das Setzen von
Hand entlehnt ist, setzt sich aus einer Schiene 74 und Seitenplatten 13, 17 zusammen, welche
Theile an die Maschinenrahmenplatte 62 befestigt sind. Die Platte 13 läuft unten in eine
nach einwärts drückende Feder 14, Fig. 13, aus, welche bis nahe an den Umfang der
Scheibe 72 geht. Auch die Platte 17 schliefst nahe über dem Umfang des ihr entsprechenden
Scheibenrandes 73 ab; es ist mithin eine ununterbrochene Führung für die Lettern auf
ihrem Wege aus den Radlücken 18 in den Winkelhaken geschaffen.
Das Letterntransportrad 29 wird in Umdrehung versetzt durch eine Scheibe 44, eine
Schnur 45 und Scheibe 46, welche letztere fest auf der Axe 47, Fig. 3, sitzt. Ein über
die Scheibe 49, welche mit 44 verbunden ist, Fig. ι und 13, laufender Riemen 48 setzt die
Leitrolle 27 des Transporttuches 25 in Bewegung. .
Der Lettern-Ablegeapparat besitzt als Hauptkörper den Letternbehälter D. Dieser ist, ganz
analog demjenigen C des Setzapparats mit senkrecht stehenden Kanälen 12, Fig. 6 und 11,
den Kanälen 2, Fig. 10, nach Zahl und Lage entsprechend, ausgerüstet und empfängt eine
schrittweise Drehung um die Axe 31. Diese Drehung ist so bemessen, dafs nach jeder Bewegung
von D die Kanäle 2 und 12 senkrecht über einander stehen, so dafs der eine die
Fortsetzung des anderen bildet.
Die Weite erwähnter Kanäle 12 richtet sich nach der Breite des gröfsten Letternstäbchens.
An ihrer Unterseite sind die Letternkanäle 12 mit je einem Frictionsgegenhalter 75, Fig. 11,
ausgerüstet, die an ihrem nach innen gerichteten Ende befestigt sind. Sie spielen in Ausschnitten
des Hauptkörpers D und sind auf ihrer, dem Kanal zugekehrten Seite abgeschrägt, Fig. 8;
sie vermögen sich sowohl gegen die dünnsten als auch gegen die dicksten der vorkommenden
Lettern in der aus Fig. 8 ersichtlichen Weise anzulegen.
Seitwärts nach aufsen sind die Kanäle 12
offen, behufs Aufnahme der in einen jeden einzubringenden Lettern. Vor ihnen sind Schutzstäbe
40 angeordnet, welche die Letternreihen hindern, während ihrer Rotation mit D und
während ihres Herabsinkens aus den Kanälen i 2 herauszugleiten. Diese Schutzstäbe 40 werden
in richtiger Stellung zu den Letternkanälen 12
vermittelst Hülsen in einer Platte 78 erhalten, Fig. ι und 6.
In einem jeden der Kanäle 12 befindet sich ein Gewichtsblock 11, welcher auf den aufgespeicherten
Lettern ruht und deren Abwärtssinken sichert. An seinem hervorragenden Ende hat dieser Block 11 einen Haken 76, Fig. 6,
womit er auf einen Zapfen 77 auftrifft, sobald er in seiner tiefsten Lage angelangt ist. Dieser
Zapfen 77 ist am Schutzstab 40 angebracht, so dafs der Gewichtsblock 11 durch Aufziehen des
Schutzstabes wieder emporgehoben werden kann. Dies läfst sich dadurch erheblich erleichtern,
dafs man die Blöcke 11 mit Schnüren 79, Fig. 2, verbindet, diese Schnüre durch die Kopfplatte
78, sowie durch das darüberliegende horizontale Rad 80 hindurchgehen läfst und an
Arme 85 anschliefst, welche von den Kopfenden der Stangen 40 ausgehen, Fig. 2 und 3.
Durch Vermittelung des an die Kopfplatte 78
angeschlossenen gezahnten Rades 80 erhält der Hauptkörper D des Ablegeapparats eine schrittweise
Fortbewegung. Eine in 80 eingreifende Klinke 50, Fig. 3, ist an der Unterseite eines
schwingenden Armes 86 angebracht, welcher mit seiner Nabe 87 drehbar auf die Nabe des
Rades 80 aufgesetzt ist, Fig. 2 und 4. Die Klinke 50 wird von einer Feder 71 angeprefst.
Eine Kurbel 5, Fig. 15, welche am Ende einer stehenden Welle 88 sitzt, setzt den Arm 86
und mit ihm die Klinke 50 in eine hin- und hergehende Bewegung. Die Welle 88 ist in
dem Querarm 89 gelagert, Fig. 4. Jeder Umdrehung der Welle 88 entspricht das Vorrücken
des Rades 80 um einen Zahn; die Zahntheilung ist so grofs, dafs sie dem Winkel entspricht,
um welchen die einzelnen Kanäle 12 bezw. 2 der Behälter D bezw. C von einander
abstehen. Dieser Theilungswinkel ist in beiden gleich, so dafs also sich die Kanäle bei jeder
Umdrehung von 88 gegen einander versetzen, d. h. sich über einen jeden Kanal 2 von C der
nächstfolgende Kanal 12 von D stellt.
Behufs genauer Fortbewegung des Rades um je einen Zahn und Sicherung in dieser jeweiligen
neuen Lage ist eine Rückfallklinke 52 angebracht; dieselbe sitzt an einem Zapfen 90,
welcher von dem Querarm 89 aus nach unten vorspringt und ist zusammengestellt mit einer
sich gegen den Stift 1 der Klinke legenden Feder 94.
Die Rückfallklinke 52 legt sich demnach immer, währenddem sich die Treibklinke 50
zurückzieht, gegen einen Zahn von 80 an; sie wird vor Beginn jedes neuen Verschiebens durch
einen Auslösearm 91, welcher fest mit dem Arm 86 der Treibklinke verbunden ist und
rechtzeitig gegen den Stift 1 stöfst, aufser Eingriff mit 80 gebracht, so dafs es bei der nun
folgenden nächsten Vorwärtsschwingung des Armes 86 mit seiner Klinke 50 dieser letzteren
möglich ist, das Rad 80 um einen Zahn weiter zu bewegen.
Die Klinke 52 ist nur während eines Theils der Vorwärtsbewegung des Rades 80 aufser
Eingriff mit den Zähnen dieses Rades; noch vor Beendigung der Vorwärtsschwingung von
86 mit 50 wird die Klinke 52 von dem Auslösearm 91 freigelassen und von ihrer Feder 94
in die Zahne 80 zurückgeführt, um die Gröfse der Vorwärtsbewegung des Rades 80 genau zu
begrenzen.
Vermittelst der vorstehend gekennzeichneten Vorrichtungen wird der Letternbehälter D sich
so lange absatzweise um je genau abgemessenen Betrag um seine Axe 31 drehen, als die Welle 88
in Drehung ist; dabei wird bei jedesmaliger voller Umdrehung von D jeder Kanal 12 einmal
mit jedem einzelnen Kanal 2 des Setzapparat-Hauptkörpers C communiciren.
Sofern es nöthig erscheint, den Hauptkörper D in Stillstand zu versetzen, ohne die Bewegung
der Welle 88 gleichzeitig aufhalten zu müssen, kann dieser Zweck in der Weise erreicht werden,
dafs man die Treibklinke 50 vorübergehend aufserhalb des Bereiches der Zähne von 80
bringt. Dieser Fall ist durch Anordnung einer federnden Stange 92 berücksichtigt worden, indem
man diese mit der Klinke 50 verbundene Stange gegen einen von dem Arm 86 nach unten hervorragenden Stift 93 legt, Fig. 3 und 4,
ist die Klinke aufser Stande, auch bei fortgesetzter Bewegung von 86 auf das Rad 80
und auf den Behälter D treibend einzuwirken.
Zur Ueberführung der Lettern in die Kanäle 12 des Ablegeapparats dient das sogenannte
Setzschiff F. Dieses ruht auf einem an C befestigten Arm in solcher Lage, dafs die senkrecht
stehende Speiseplatte 82, welche auf der Gestellwand 81 gleiten kann, immer je einen
Letternsatz auf der Platte 84 durch den Schlitz 39 einer Seitenwand 83 (s. Detail bei Fig. 1) hindurch
in einen der Letternkanäle 12 einzuschieben vermag, nachdem zuvor der betreffende
Schutzstab 40 emporgezogen worden ist. Das Setzschiff ist hinreichend grofs gewählt, um eine
gröfsere Anzahl von Letternreihen, die neben einander auf der Bodenplatte 84 aufgestellt
werden, aufnehmen zu können.
Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende:
Um die Letternkanäle 12 des Ablegeapparat-Hauptkörpers
D mit Lettern anzufüllen, ist zunächst die schrittweise Drehung von D zu
hemmen, was durch Umlegen der Klinke 50 bezw. durch Zurücklegen ihrer federnden Stange
hinter den Stift 93 geschieht. Hierauf wird der gerade vor dem Spalt 39 des Setzschiffes F
stehende Kanal 12 durch Aufwärtsziehen seines Schutzstabes 41 nebst Gewichtsblock 11 geöffnet
und sodann die vorderste, an der Wand 81 C des Setzschiffes F stehende Letternreihe durch
den Speiseschieber 82 in den Kanal 12 ein-
Claims (6)
1. Die Letternkanäle eines feststehenden Lettern-Setzapparats
in Combination mit einem sich über diesen wegbewegenden Lettern-Ablegebehälter, dessen Kanäle 12 mit je einem
Frictionsgegenhalter 75, Fig. 8, ausgerüstet sind und vor welchen Kanälen entfernbare
Schutzstäbe 40 stehen.
2. . Das Setzschiff F, combinirt mit den Letternkanälen
des Ablegeapparats, welches, in geeigneter Höhe und Lage bezüglich jener
Letternkanäle angeordnet, mit einer Speiseschieberplatte 82 versehen ist und zur Anfüllung
der Ablegeapparat-Letternkanäle mit neuen Lettern dient.
3. Zusammengestellt mit einem drehbaren Lettern-Ablegebehälter D ein Lettern-Setzbehälter
C, aus dessen senkrechten Kanälen die Lettern vermöge eines hin- und hergehenden
Ausstofsers 6 horizontal herausgestofsen und auf einen Tisch 30 geschoben werden; diese Theile combinirt mit einem
Transportriemen 25 und einem Abfallkanal 28 behufs Ueberleitung nach dem zeilebildenden Apparat.
4. An dem bezw. in Verbindung mit dem Lettern-Setzapparat: die senkrechten Kanäle
2, der Absatz 24 am unteren Rande von C, die am unteren Ende der Kanäle 2
arbeitenden, mit abgeschrägter Vorderkante versehenen Ausstofser 6, der Ablenker 19
Tisch 30 und die Schutzwände 21 und 22
Der zeilebildende Apparat in seiner Gesammtheit, sowie im besonderen an demselben:
das mit zahnlückenähnlichen Austiefungen 18 versehene Rad 29; der schmale,
in eine Rinne 16 des Rades eingreifende Lettern-Elevator 15; der aus einer Schiene 74
und Seitenplatten 17 und 13, wovon die letztere in eine Feder 14 endigt, bestehende
Winkelhaken; die Combination des Transportorgans 25, Abfallkanals 28, Rades 29,
Elevators 15 und des Winkelhakens.
6. Die Letternausstofs-"Vorrichtung und bezw.
an derselben: die vorn abgeschrägten Stofsplatten 6; die mit Ansätzen 32, 33 und 34
ausgerüsteten schwingenden Tastenstangen 7 o, welche am Ende Querbolzen 43 besitzen;
die geschlitzten Theilplatten 42; das mit Platten 23 versehene, auf 70 einwirkende
Rad; die Combination der erwähnten Tasten^ stangen mit den Tasten 36 und Federn 37.
einerseits, mit den Stofsplatten 6 andererseits.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE15246C true DE15246C (de) |
Family
ID=292286
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT15246D Active DE15246C (de) | Neuerungen an Lettern-Setz- und Ablegemaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE15246C (de) |
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0
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